Wiederstedt

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Wiederstedt
Stadt Arnstein
Koordinaten: 51° 40′ N, 11° 32′ OKoordinaten: 51° 40′ 0″ N, 11° 31′ 59″ O
Höhe: 149 m ü. NHN
Fläche: 9,54 km²
Einwohner: 1019 (31. Dez. 2013)[1]
Bevölkerungsdichte: 107 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. September 2010
Postleitzahl: 06456
Vorwahl: 03476
KarteAlterodeArnstedtBräunrodeGreifenhagenHarkerodeQuenstedtSanderslebenStangerodeSyldaUlzigerodeWelbslebenWiederstedtLandkreis Mansfeld-Südharz
Karte
Lage von Wiederstedt in Arnstein
Schloss Oberwiederstedt
Rittergut Ober-Wiederstedt, Sammlung Alexander Duncker
Kirche in Wiederstedt

Wiederstedt ist ein Ortsteil der Stadt Arnstein im Landkreis Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt. Bis zur Eingemeindung am 1. September 2010[2] wurde der Ort von Arnstein mitverwaltet.

Wiederstedt liegt am östlichen Rand des Harzes, etwa 3 Kilometer nordöstlich von Hettstedt, an der Mündung der Walbke in die Wipper. Der Ort besteht aus den zusammengewachsenen Dörfern Unter- und Oberwiederstedt.

Das Gebiet des heutigen Wiederstedt war bereits im Neolithikum durch Menschen der Linearbandkeramischen Kultur besiedelt. Beleg hierfür sind diverse Keramikfunde sowie insbesondere das Massengrab von Wiederstedt. Es wurde 1998 bei den Vorbereitungen zur Erweiterung des Feuerwehrhauses entdeckt und ist rund 7000 Jahre alt.[3]

  • 948 wurde die Gemeinde erstmals in einer Urkunde Ottos I. erwähnt.[4]
  • 1264 schenkten die Herren zu Friedeburg dem Nonnenkloster zu Wiederstedt drei Hufen in Neustede (Wüstung Nienstedt).
  • 1296 stritten sich die Bürger von Nienstet heftig mit dem Kloster zu Wiederstedt um den Zehnten.
  • Neben Unter- und Oberwiederstedt lag im Mittelalter noch das heute wüste Lütgen-Wiederstedt.

Reformationszeit, Neuzeit, Moderne

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Bis zur Reformation war Wiederstedt Sitz eines Archidiakonates des Bistums Halberstadt.[5]

Kloster, Amt und Dorf Wiederstedt wurden am 13. April 1561 von den Grafen von Mansfeld an Jacob von Blanckenburg für die Summe von 14.000 Goldtalern verpfändet. Über dessen Nichte gelangte das Gut zu Beginn des 17. Jahrhunderts an die Familie von Hardenberg.

Am 1. Juli 1950 wurden die Gemeinden Unterwiederstedt und Oberwiederstedt zur Gemeinde Wiederstedt zusammengeschlossen.[6]

Der ehrenamtliche Bürgermeister Dieter Süß (CDU) wurde zum ersten Mal am 12. Juni 1994 gewählt. Er blieb bis zur Eingemeindung Bürgermeister des Orts.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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  • Forschungsstätte für Frühromantik und Novalis-Museum.

In Wiederstedt liegt als Geburtshaus von Novalis das Schloss Oberwiederstedt mit Museum und Forschungsstätte. Die Taufkirche von Novalis ist St. Marien (Oberwiederstedt), mit angrenzendem Klosterschiff eines ehemaligen Dominikanerinnenklosters aus dem frühen 13. Jahrhundert.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Zur Bundesstraße 180, die Eisleben und Aschersleben verbindet, sind es in südlicher Richtung ca. 2 km. Die nächsten Bahnhöfe befinden sich in Hettstedt und Sandersleben. Durch den Ort geht die Landesstraße 152.

Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter der Gemeinde

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Persönlichkeiten, die vor Ort wirken oder gewirkt haben

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maßgeblich an der Rettung des Novalis-Schlosses in Wiederstedt Ende der 80er Jahre beteiligt. 1987 gründete er mit weiteren Mitstreitern eine Interessengemeinschaft, um den geplanten Abriss des historischen Gebäudes zu verhindern. Mit Erfolg: Nachdem die Mitglieder das Schloss saniert hatten, konnte im Mai 1989 die Gedenkstätte für den Schriftsteller und Naturwissenschaftler Novalis bei einer Eröffnungsfeier präsentiert werden.

Commons: Wiederstedt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. arnstein-harz.de – Einwohnerzahl der Stadt Arnstein zum 31.12.2013. (PDF) Abgerufen am 21. Februar 2023.
  2. StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010
  3. Christian Meyer, Olaf Kürbis, Kurt W. Alt: Das Massengrab von Wiederstedt, Ldkr. Mansfelder Land. Auswertung und Gedanken zur Interpretation im Kontext der Linienbandkeramik. In: Jahresschrift für mitteldeutsche Vorgeschichte. Band 88, 2004 S. 31–66.(Volltext auf academia.edu).
  4. LHASA, MD, U 1, I Nr. 9
  5. Rudolf Joppen: Das Erzbischöfliche Kommissariat Magdeburg. Band 12, Teil 6, St. Benno Verlag, Leipzig 1971, S. 129.
  6. genealogy.net: Wiederstedt