Sinus urogenitalis
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Der Sinus urogenitalis (Urogenitalkanal) ist eine embryologische Vorläuferstruktur verschiedener Harn- und Geschlechtsorgane. Beim menschlichen Embryo gibt es bis zur 5. Entwicklungswoche noch keine Abgrenzung von Anal- und Urogenitalkanal, man spricht von einer Kloake. In der 5. Entwicklungswoche wird die Kloake durch das von kranial auf sie zuwachsende Septum urorectale in zwei Höhlen unterteilt:
- Sinus urogenitalis (Urogenitalkanal)
- Anorektalkanal
Aus dem Sinus urogenitalis entwickeln sich:
- bei beiden Geschlechtern: Harnblase, Harnröhre (beim Mann nur teilweise)
- beim Mann: Prostata (Vorsteherdrüse), Bulbourethraldrüse (Cowpersche Drüse), Utriculus prostaticus
- bei der Frau: Vaginalepithel, Glandula vestibularis major (Bartholin-Drüse), Glandula paraurethralis (Skene-Drüsen), Glandulae vestibulares minores
- bei beiden Geschlechtern die Raphe perinei
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alfred Sigel, R. H. Ringert: Kinderurologie. 2., vollständig überarbeitete Auflage, Springer, Berlin/ Heidelberg u. a. 2001 ISBN 978-3-540-64764-5, Kapitel 1: Embryologie des Urogenitaltraktes (Volltext).
- Raimund Stein, Rolf Beetz, Joachim Wilhelm Thüroff: Kinderurologie in Klinik und Praxis. 3. Auflage, Thieme, Stuttgart/ New York 2012, ISBN 978-3-13-674803-9, S. 440 ff. → Abschnitt 37, Sinus urogenitalis und Anomalien des weiblichen Genitales. (Volltext).