Roth-Technik Austria
| Roth-Technik Austria (RTA) | |
|---|---|
| Rechtsform | Firmengruppe (Gesellschaft mit beschränkter Haftung) |
| Gründung | 1984 VASTAG, 1987 Roth-Technik Austria, 2014 RTA |
| Sitz | Rastatt, Deutschland St. Aegyd, Österreich |
| Mitarbeiterzahl | 200[1][2] |
| Umsatz | 100 Mio. EUR[1][2] |
| Branche | Schalldämpfer- und Abgasnachbehandlungssysteme (Automobil-Zulieferer) |
| Website | www.rothtechnik.eu |
| Stand: 2014 | |
Roth-Technik Austria (RTA) ist ein Hersteller für Schalldämpfer- und Abgasnachbehandlungssysteme (Katalysatoren) für Kfz-Auspuffanlagen, mit Sitz in Rastatt, Baden-Württemberg und St. Aegyd, Niederösterreich.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Roth-Technik,[3] seinerzeit einer der größten deutschen Schalldämpfer- und Auspuffhersteller, ist ursprünglich ein Ableger der Max-Roth-Maschinenwerke in Gaggenau-Ottenau (1924 gegründet).[4][5] Die Firma übernahm 1990 die im Eisenwerk St. Aegyd im Raum der österreichischen Eisenwurzen angesiedelte Auspuffanlagenproduktion.
Diese Fertigung in St. Aegyd war aus der in den 1790ern bis 1820ern entstandenen, von Jakob Fischer und Daniel Fischer geführten, Eisen- & Stahl-Industrie-Gesellschaft hervorgegangen.[6] Es war anfangs ein Stahlguss- und Drahtseilwerk, das nach dem Ersten Weltkrieg zum Walzwerk umgerüstet wurde. 1978 hatte die Linzer VOEST das Werk übernommen, die VOEST–ALPINE Werkzeug u. Draht AG (VAWD), ab 1984 geteilt als VOEST Alpine St. Aegyd AG (VASTAG) und VOEST-Alpine Werkzeug & Präzisionstechnik GmbH (die Rohr- und Auspufffertigung der Voestalpine ging in Folge nach Krieglach,[7] die Drahtsparte übernahm Teufelberger in Wels), und ab 1987 VASTAG Automobiltechnik GesmbH.[8] Die Voest hatte schon ab 1982 Schalldämpferanlagen gefertigt, ab 1984 Nachrüstanlagen für Pkw.[6]
In Folge firmierte das Unternehmen als Roth-Technik Austria G.m.b.H. (1987 als solche begründet),[2] für die sich bald die Marke RTA einbürgerte.[8] Ab 1992 konnte neben den anfänglichen VASTAG-Nachrüstsätzen auch die Erstausrüstung für namhafte deutsche Automobilunternehmen übernommen werden.[8]
1996 übernahm Armin Angele, bisheriger Geschäftsführer, die RTA,[6] und die Firma erwarb Know-how samt zugehöriger Patente von der damaligen Muttergesellschaft.[8] Um 2000 wurden Schalldämpfer und Dieselpartikelfilter für Dieselmotoren für Lkw, Busse und Transporter (On-Road), für Agrarmaschinen, Baumaschinen und Flurförder (Off-Road) wie auch Stationärmotoren, Schiffe und Bahnfahrzeuge (Non-Road) gefertigt werden.[8]
In den frühen 2000ern brachte das Unternehmen zusammen mit dem Nutzfahrzeughersteller MAN den von Emitec in den 1980ern entwickelten Rußpartikelfilter auf Metallfolienbasis (PM-Kat) zur Marktreife, indem dieser vollständig in das Abgassystem integriert werden konnte – vorher wurden diese Anlagen nur für die Nachrüstung älterer Fahrzeuge verwendet.[9] Durch die neuen EU-Abgasnormen von 2005 und 2008 erhielt dieser Markt einen großen Wachstumsschub. RTA übernahm dann die gesamte Fertigung für MAN, um 2006 konnte mit seinerzeit 180 Mitarbeitern in wenigen Jahren der Umsatz auf 30 Millionen Euro verdreifacht werden.[9] Weitere Entwicklungen tätigte das Unternehmen in Folge im Bereich hochhitzebeständiger Lacke und dem schwingungsfesten Einbau von Keramikkatalysatoren.[8] 2014 wurde der produzierende Teil in die Firma RTA GmbH umgelagert,[1] die Roth-Technik Austria G.m.b.H. fungiert seither als 100-%-Beiligungsholding und Technisches Büro.[2] Die Firma hatte zu der Zeit gut 200 Mitarbeiter und etwa 100 Mio. Euro Umsatz.[1]
Standorte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Unternehmen umfasst folgende Firmen und Werke (Stand 2014):[10]
- Roth-Technik Austria G.m.b.H.
- Rastatt, Baden-Württemberg – Produktentwicklung, technischer Vertrieb
- St. Aegyd am Neuwalde, Niederösterreich – Verwaltung
- RTA GmbH
- St. Aegyd am Neuwalde, Niederösterreich – Produktion
Produkte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Produkte der RTA umfassen[11]
- komplette Abgasanlage und Abgasnachbehandlungssysteme für Verbrennungsmotoren
- daneben werden Zieh-, Stanz- und Pressteile sowie Schweißbaugruppen in Lohnfertigung angeboten
Gefertigt wird vom Prototyp bis zum Serienteil. Etwa 85 % der Dienstleistungen und Produkte (Stand um 2007) werden in EU-Länder exportiert, daneben in die Türkei, nach China, Brasilien und in die USA.[6]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d Firma RTA GmbH in St. Aegyd am Neuwalde. Firmenbuchdaten Creditreform/firmenabc.at
- ↑ a b c d Firma ROTH-TECHNIK AUSTRIA Gesellschaft m.b.H. in St. Aegyd am Neuwalde. Firmenbuchdaten Creditreform/firmenabc.at
- ↑ Wilhelm Winkler: Die Roth-Technik GmbH in Gaggenau. In: Rastatt (Landkreis): Heimatbuch. 8. 1981. S. 46–51.
- ↑ Landesarchivdirektion Baden-Württemberg, Landesarchivdirektion Baden-Württemberg, Landesmedienzentrum Baden-Württemberg: Der Landkreis Rastatt, Band 1, Reihe Kreisbeschreibungen des Landes Baden-Württemberg, Verlag J. Thorbecke, 2002, ISBN 978-3-7995-1364-7, S. 245 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Die seinerzeitige Roth-Technik wurde dann von der britischen Mayflower Engineering übernommen, und nach deren Krise weiterverkauft. Vergl. SVO-Chronik – wo, was, wann??? spvgg-ottenau.de; und Mayflower's German unit and UK jobs go. In: The Guardian online, 7. April 2004.
- ↑ a b c d Roth-Technik. In: Autoland Österreich. Festschrift aus Anlass des 100-jährigen Bestehens der Interessenvertretung der Österreichischen Fahrzeugindustrie. Fachverband der Fahrzeugindustrie Österreich, Wien 2007, S. 178 (pdf, fahrzeugindustrie.at, abgerufen am 21. April 2015).
- ↑ Die Werkschronik: 1980 bis 1989: 1. Jänner 1984. voestalpine Geschichteclub, geschichteclubstahl.at, abgerufen am 23. April 2015.
- ↑ a b c d e f RTA heute – Innovative Abgasanlagen aus St. Aegyd. In: St. Aegyder Gemeindenachrichten 4/2010 ( vom 4. März 2016 im Internet Archive), S. 7 (pdf, staegyd.at, abgerufen am 22. April 2015) – die Angaben zum Aegyder Eisenwerk Seite davor.
- ↑ a b Dieselpartikelfilter: Hightech in der Warteschleife. (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: BLECH InForm 1/2006, Carl Hanser Verlag, München, S. 20–24 (Artikel pdf, newsletter.hanser.de, abgerufen am 22. April 2015).
- ↑ Unternehmen → Standorte ( vom 4. März 2016 im Internet Archive). rothtechnik.eu (abgerufen am 23. April 2015).
- ↑ Unternehmen → Firmenprofil (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. und Produktion. ( des vom 15. April 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. rothtechnik.eu (abgerufen am 23. April 2015).
