Fließamöben
Fließamöben | ||||||||||||
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Fließamöbe (Vahlkampfia sp.) (Mitte) zwischen zwei Cryptomonaden, umgeben von zahlreichen Bakterien | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Vahlkampfia | ||||||||||||
Chatton & Lalung-Bonnaire, 1912 |
Die Fließamöben (Vahlkampfia) sind eine Protozoen-Gattung aus der Gruppe der Heterolobosea.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Gegensatz zu den meisten Heterolobosea fehlt im Lebenszyklus der Fließamöben ein begeißeltes Stadium, auch Fruchtkörper bilden sie nicht. Die Amöben weisen stets nur einen Zellkern auf. Die Zysten können eine gelatinöse Hülle aufweisen, Poren für die Excystierung fehlen fast immer.[1]
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fließamöben ernähren sich von Bakterien, Blaualgen und organischen Schlammbestandteilen, die sie nach Umfließen in die Zelle aufnehmen.[2]
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gattung galt lange als ausgesprochen artenreich, vor allem anhand molekularbiologischer Untersuchungen der rDNA erwiesen sich zahlreiche Arten jedoch als nicht zur Gattung gehörig. Einige Arten wurden in neue Gattungen überstellt (Paravahlkampfia, Neovahlkampfia), andere zählen nun zur Gattung Tetramitus. Die verbliebenen fünf Arten sind:[3]
- Vahlkampfia avara
- Vahlkampfia inornata
- Vahlkampfia ciguana
- Vahlkampfia orchilla
- Vahlkampfia signyensis
Einige Beispielarten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Funde von der Art Vahlkampfia avara liegen in Nordamerika und Tscheslowakei. Es wurde aus des Nase vom Schwein isoliert, Funde stammen auch vom Süßwasser. Die Größe des Kern liegt meistens bei 3,4–4,8 μm. Die Zysten haben eine Größe von ca. 9,7 μm. Bei Vahlkampfia inornata erreicht der Kern Größen zwischen 3,4 und 4,5 μm, Größe der Zysten liegt bei 10 μm.[4]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ David J. Patterson, A. Rogerson, Naja Vors: Heterolobosea In: John J. Lee, G. F. Leedale, P. Bradbury (Hrsg.): An Illustrated Guide to the Protozoa. Band 2. Allen, Lawrence 2000, ISBN 1-891276-23-9, S. 1105 (englisch).
- ↑ Werkgymnasium Heidenheim; seit 1982, Stand 2006; Projekt „Gewässeruntersuchung“; Indikatororganismen (Saprobien); Online ( des vom 28. Februar 2006 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Johan F. De Jonckheere: Heterolobosea Page and Blanton 1985, Version vom 21. September 2008, in The Tree of Life Web Project, http://tolweb.org/, Online.
- ↑ Frederick C. Page und Ferry J. Siemensma: Nackte Rhizopoda und Heliozoea, Stuttgart; New York : G. Fischer, 1991