Veljko Bulajić

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Veljko Bulajić (1969)

Veljko Bulajić (* 22. März 1928 in Vilusi, Gemeinde Nikšić, Königreich Jugoslawien; † 2. April 2024 in Zagreb[1]) war ein jugoslawischer und montenegrinischer Filmregisseur und Drehbuchautor.

Bulajić kam als einer von drei Brüdern in Vilusi (Gemeinde Nikšić) zur Welt; der älteste Bruder starb im Zweiten Weltkrieg.[2] Er verbrachte seine Kindheit und Jugend in Sarajevo und Vilusi und beendete die Schulzeit in Sarajevo. Nach dem Krieg ging er zur Jugoslawischen Volksarmee und studierte anschließend bis 1959 Filmregie am Centro Sperimentale di Cinematografia in Rom, wo er mit Regisseuren wie Federico Fellini und Vittorio De Sica in Kontakt kam[2] und für De Sica auch als Regieassistent arbeitete.[3] Bulajić wurde dadurch stark vom Neorealismus beeinflusst, den er später in den jugoslawischen Film einbrachte.[4]

Er führte zunächst bei verschiedenen Kurzfilmen Regie, bevor er 1959 mit dem Drama Vlak bez voznog reda sein Langfilmregiedebüt gab. Der Film lief auf den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 1959 im Wettbewerb um die Goldene Palme. Er wandte sich früh in seiner Karriere dem Partisanenfilm zu und gilt rückblickend als „Großmeister des Genres“.[5] Neben Kozara (1962) und Veliki transport (1983) prägte vor allem der 1969 erschienene, extrem kostspielige[6] Film Die Schlacht an der Neretva das Genre wesentlich. Der Film wurde 1970 für einen Oscar in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film nominiert und in 46 Länder exportiert.[6]

Bulajić gewann zahlreiche internationale Preise und war unter anderem zwei Mal – 1969 und 1980 – Jurymitglied der Internationalen Filmfestspiele von Cannes. Nach 1989 wurde es stiller um ihn. Er engagierte sich aktiv gegen Slobodan Milošević und begann in den frühen 2000er Jahren mit der Arbeit an einem Film über die Schlacht um Vukovar, die er jedoch nach einem Jahr einstellen musste.[6] Er kehrte erst 2006 mit dem im 16. Jahrhundert spielenden historischen Filmdrama Libertas über das Leben des Dichters Marin Držić auf die Kinoleinwand zurück. Seit 2014 arbeitete er in Kroatien an einem Film, der den Arbeitstitel Bijeg do mora trägt.[6]

Bulajić lebte in Kroatien und war verheiratet; der Ehe entstammten zwei Töchter.

Er starb Anfang April 2024 in Zagreb.[7]

  • 1953: Oslobodjene snage (Kurzfilm)
  • 1953: Osam godina poslije rata (Kurzfilm)
  • 1953: Kamen i more (Kurzfilm)
  • 1953: Brod lutalica (Kurzfilm)
  • 1953: Briga o ljudima (Kurzfilm)
  • 1954: Poslije deset godina (Kurzfilm)
  • 1959: Vlak bez voznog reda
  • 1960: Krieg (Rat)
  • 1961: Uzavreli grad
  • 1962: Kozara
  • 1964: Skopje ’63 (Dokumentarfilm)
  • 1966: Pogled u zjenicu sunca
  • 1969: Die Schlacht an der Neretva (Bitka na Neretvi)
  • 1973: Crna Gora (TV-Serie)
  • 1975: Der Tag, der die Welt veränderte (Sarajevski atentat)
  • 1979: Der Mann, den man töten sollte (Čovjek koga treba ubiti)
  • 1980: Titovi memoari (Dokumentarfilm)
  • 1981: Visoki napon
  • 1983: Veliki transport
  • 1986: Obećana zemlja
  • 1989: Donator
  • 2006: Libertas

Auszeichnungen (Auswahl)

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Commons: Veljko Bulajić – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Odlazak velikana: Preminuo Veljko Bulajić, Radio Skala, 3. April 2024.
  2. a b Veljko Bulajić (Memento vom 17. September 2016 im Internet Archive). vecernji.hr
  3. Daniel Šuber, Slobodan Karamanic: Retracing Images: Visual Culture After Yugoslavia. BRILL, 2012, S. 139, FN 4.
  4. Veljko Bulajić: „Libertas“ se svidio kardinalima u Vatikanu (Memento vom 13. Februar 2016 im Internet Archive). jutarnji.hr 22. Juli 2006.
  5. Alexander Mirimov: „Easy“-Jugoslawien? Wiederentdeckung einer der ehemals bedeutendsten europäischen Kinematographien: Metropolis startet viermonatige Retrospektive vom Partisanenfilm bis zu postmoderner Heiterkeit. In: Die Tageszeitung, 1. Juni 2002, S. 27.
  6. a b c d Alen Matušin: Veljko Bulajić: Gdje je i što danas radi redatelj „Bitke na Neretvi“. evarazdin.hr, 25. Mai 2014.
  7. Preminuo čuveni jugoslovenski reditelj. In: B92. 3. April 2024; (serbisch).
  8. Vgl. Preisträger des Jahres 1980 (Memento vom 21. Februar 2012 im Internet Archive) auf sitgesfilmfestival.com