Kronen-Lichtnelke

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Kronen-Lichtnelke

Kronen-Lichtnelke (Silene coronaria)

Systematik
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Nelkengewächse (Caryophyllaceae)
Unterfamilie: Caryophylloideae
Tribus: Sileneae
Gattung: Leimkräuter (Silene)
Art: Kronen-Lichtnelke
Wissenschaftlicher Name
Silene coronaria
(L.) Clairv.

Die Kronen-Lichtnelke (Silene coronaria (L.) Clairv.), auch Kranzlichtnelke und Vexiernelke genannt, ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae). Sie wird seit 1995 in die Gattung Leimkräuter (Silene) gestellt, bis dahin stellte man sie meist als Lychnis coronaria (L.) Desr. in die Gattung Lychnis.

Habitus und Blüten
Blüte
Früchte und Samen

Vegetative Merkmale

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Die Kronen-Lichtnelke wächst als immergrüne, rosettenbildende, zweijährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 40 bis 90 Zentimetern erreicht. Sie bildet eine Pleiokorm-Wurzel. Sie wurzelt etwa 8 bis 15 Zentimeter tief.[1] Die oberirdischen Pflanzenteile sind dicht zottig-graufilzig behaart. Die Rosettenblätter sind bei einer Länge von 10 bis 20 Zentimetern spatelförmig und in einen breiten Stiel verschmälert.[1] Der Stängel trägt vier bis sechs Paare von gegenständigen Laubblättern. Die Stängelblätter sind eiförmig-lanzettlich bis länglich-elliptisch, die oberen sind eiförmig und alle sind sitzend.[1] Alle Laubblätter sind dicht zottig grau filzig behaart.[1]

Generative Merkmale

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Die Blütezeit reicht von Juni bis August. Der Blütenstand ist ein lockeres Dichasium.[1] Die Blütenstiele sind 2 bis 14 Zentimeter lang.[1]

Die meist dunkel-roten Blüten sind bei einem Durchmesser von 2 bis 3 Zentimetern radiärsymmetrisch und fünfzählig. Bei einigen Sorten können die Blüten auch weiß, rosafarben oder gefüllt sein. Der Kelch ist bei einer Länge von 12 bis, meist 15 bis 20 Millimetern ellipsoid-glockig bis ellipsoid-walzlich und dicht grau-filzig behaart.[1] Die Kronblätter sind unzerteilt oder seicht ausgerandet und meist 20 bis 30 (18 bis 35) Millimeter lang.[1] Die Nebenkrone ist zweiteilig, spitz, derb und steif.[1]

Die Kapselfrucht ist bei einer Länge von 12 bis 17 Millimetern ellipsoid bis eiförmig.[1]

Es liegt Diploidie vor mit der Chromosomenzahl 2n = 24.

Da die Erneuerungsknospen dicht an der Erdoberfläche liegen, wird die Kronen-Lichtnelke zu den Hemikryptophyten gezählt.

Die Kronen-Lichtnelke kommt vom südöstlichen Mitteleuropa, von Südosteuropa und Kleinasien bis nach Turkestan und zum Himalaya vor. In Europa hat sie natürliche Vorkommen in Italien, Österreich, Ungarn, Slowakei, Kroatien, Serbien, Montenegro, Albanien, Nordmazedonien, Griechenland, Bulgarien, Rumänien, Moldau, auf der Krim und in der Türkei.[2] In Frankreich und in der Schweiz ist die Ursprünglichkeit zweifelhaft.[2]

Sie wächst an Hängen, in Gebüschen und in lichten Wäldern. Sie bevorzugt halbschattige Stellen in Wäldern.[1] Sie verwildert auch stellenweise.

Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 2+ (frisch), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 3 (schwach sauer bis neutral), Temperaturzahl T = 4+ (warm-kollin), Nährstoffzahl N = 3 (mäßig nährstoffarm bis mäßig nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 4 (subkontinental).[3]

Die Erstveröffentlichung erfolgte 1753 unter dem Namen (Basionym) Agrostemma coronaria durch Carl von Linné in Species Plantarum, Tomus I, Seite 436. Die Neukombination zu Silene coronaria (L.) Clairv. wurde 1811 durch Joseph Philippe de Clairville in Manuel d'Herborisation en Suisse et en Valais, Seite 145 veröffentlicht. Ein Synonym für Silene coronaria (L.) Clairv. ist Lychnis coronaria (L.) Desr.[2]

Sorten der Kronen-Lichtnelke werden als Zierpflanze für Rabatten und Bauerngärten verwendet. Kronen-Lichtnelke wird selten (etwa als auch Christusauge genanntes Augenheilmittel seit dem Mittelalter[4]) als Heilpflanze genutzt. Sie ist seit spätestens 1410 in Kultur. Die filzig behaarten Blätter wurden im Altertum als Lampendochte verwendet.[1] Der Name Lychnis bedeutet auch „Lampe“.[1]

  • Eckehart J. Jäger, Friedrich Ebel, Peter Hanelt, Gerd K. Müller (Hrsg.): Rothmaler - Exkursionsflora von Deutschland. Band 5: Krautige Zier- und Nutzpflanzen. Spektrum Akademischer Verlag, Berlin Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8274-0918-8.
  • Jaakko Jalas, Juha Suominen: Atlas florae europaeae. Band 7: Caryophyllaceae (Silenoideae). S. 13, Helsinki 1986. ISBN 951-9108-06-8.

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i j k l m Hans-Christian Friedrich: Silene coronaria. In: Karl Heinz Rechinger (Hrsg.): Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Pteridophyta, Spermatophyta. Begründet von Gustav Hegi. 2., völlig neubearbeitete Auflage. Band III. Teil 2: Angiospermae: Dicotyledones 1 (Phytolaccaceae – Portulacaceae). Paul Parey, Berlin / Hamburg 1979, ISBN 3-489-60020-7, S. 1161–1164 (erschienen in Lieferungen 1959–1979).
  2. a b c Karol Marhold, 2011+: Caryophyllaceae. Datenblatt Silene coronaria In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
  3. Silene coronaria (L.) Clairv. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 3. Juli 2024.
  4. Christina Becela-Deller: Ruta graveolens L. Eine Heilpflanze in kunst- und kulturhistorischer Bedeutung. (Mathematisch-naturwissenschaftliche Dissertation Würzburg 1994) Königshausen & Neumann, Würzburg 1998 (= Würzburger medizinhistorische Forschungen. Band 65). ISBN 3-8260-1667-X, s. 296 f.
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