Wierzchocino

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Wierzchocino
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Wierzchocino (Polen)
Wierzchocino (Polen)
Wierzchocino
Basisdaten
Staat: Polen

Woiwodschaft: Pommern
Powiat: Słupsk
Gmina: Smołdzino
Geographische Lage: 54° 38′ N, 17° 16′ OKoordinaten: 54° 37′ 46″ N, 17° 15′ 39″ O
Einwohner:

Wierzchocino (deutsch Virchenzin, slowinzisch[1] Vjėřχʉ̀ɵ̯cänɵ[2]) ist ein Dorf im Powiat Słupski der polnischen Woiwodschaft Pommern.

Geographische Lage

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Das Dorf liegt in Hinterpommern, etwa fünf Kilometer südöstlich von Smołdzino (Schmolsin), 24 Kilometer nordöstlich von Stolp und 94 Kilometer westlich der regionalen Metropole Danzig.

Dorfstraße (2010), mit Storchennest auf Strommast

Das Dorf ist ein ehemaliges Gutsdorf. Um 1782 gab es in Virchenzin ein Vorwerk, acht Bauern mit dem Schulzen, drei Kossäten und 18 Büdner, unter denen sich auch der Unterförster und der Schmied befanden. 1925 standen auf dem Gemeindegrund 98 Wohnhäuser.

Am 1. April 1927 hatte das Gut Virchenzin eine Flächengröße von 452 Hektar, und am 16. Juni 1925 hatte der Gutsbezirk 74 Einwohner.[3] Am 30. September 1928 wurde der Gutsbezirk Virchenzin in die Landgemeinde Virchenzin eingegliedert.[4]

Die Gemeindefläche war 1190 Hektar groß. Zu Virchenzin gehörten vor 1945 vier Wohnstätten:[5]

  1. Heinrichshof
  2. Lassen
  3. Virchenzin
  4. Vogelsang

Um 1935 hatte Virchenzin unter anderem einen Gasthof, eine Niederlassung der Spar- und Darlehnskasse, einen Gemischtwarenladen, eine Mühle, eine Schmiede, eine Stellmacherei und eine Tischlerei.[6] Im Jahr 1939 bestanden in Virchenzin 131 Haushaltungen mit insgesamt 556 Einwohnern.

Vor Ende des war im Landkreis Stolp, Regierungsbezirk Köslin, der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs. Virchenzin war Amtssitz des Amtsbezirks Virchenzin.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region am 9. März 1945 von der Roten Armee besetzt. Anschließend wurde Virchenzin von der Sowjetunion der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Es kamen Polen in das Dorf und bemächtigten sich der Häuser und Gehöfte. Es wurde die polonisierte Ortsbezeichnung ‚Wierzchocino‘ eingeführt. Die einheimischen Dorfbewohner wurden in der Folgezeit von der polnischen Verwaltungsbehörde aus Virchenzin vertrieben.

Im Jahr 2008 hatte der Ort 221 Einwohner.

Die einheimischen Dorfbewohner vor 1945 waren mit seltenen Ausnahmen evangelisch und gehörten zum Kirchspiel Schmolsin.

Die seit 1945 und Vertreibung der einheimischen Dorfbewohner anwesende polnische Einwohnerschaft ist überwiegend katholisch.

Bis 1830 hatten die Dörfer Zietzen, Virchenzin und Vietkow eine gemeinsame Schule, die sich zwischen diesen Ortschaften auf dem ‚ritterfreien‘ Vorwerk Rambow befand.[7] Jedes der drei Dörfer bekam danach eine eigene Schule.

  • Virchenzin, Dorf und Gutsbezirk, Kreis Stolp, Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Virchenzin (meyersgaz.org).
  • Pommersches Güter-Adressbuch, Friedrich Nagel (Paul Niekammer), Stettin 1892, S. 164–165 (Google Books).
  • P. Ellerholz: Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reiche, Band 2: Provinz Pommern, 2. Auflage, Nicolai (Stricker), Berlin 1884, S. 96–97 (Google Books).
  • Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 2, Stettin 1784, S. 940, Nr. 9 und S. 941, Nr. 4
  • Karl-Heinz Pagel: Der Landkreis Stolp in Pommern. Lübeck 1989, S. 999–1003 (Download Ortsbeschreibung Virchenzin) (PDF; 1,1 MB)
Commons: Wierzchocino – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Im Jahr 1867 gab es unter den Einwohnern des Kreises Stolp noch 188 Kaschuben in einigen Dörfern in der Nähe der Küstenseen und im Südosten (Groß Rakitt); vergleiche Gustav Neumann: Geographie des Preußischen Staats. 2. Auflage, Band 2, Berlin 1874, S. 127–128, Ziffer 4 (Google Books).
  2. Eintrag im „Slowinzischen Wörterbuch“ von Friedrich Lorentz, bitte links Scannummer 803 wählen. Zum System der Slowinzisch-Lautschrift von Lorentz, vgl. „Slowinzische Grammatik“, S. 13–16 (scan 40–43), anschließend die Lautlehre.
  3. Kurt Albrecht: Die preußischen Gutsbezirke, in: Zeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts, 67. Jahrgang, Berlin 1927, S. 344–477, insbesondere S. 401 (Google Books).
  4. Amtsbezirk Virchenzin (Territorial.de)
  5. Die Gemeinde Virchenzin im ehemaligen Kreis Stolp in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011)
  6. Klockhausʼ Kaufmännisches Handels- und Gewerbe-Adressbuch des Deutschen Reichs, Band 1 A, Berlin 1935, S. 1175 (Google Books).
  7. Friedrich Gottlob Leonhardi, Hrsg.: Erdbeschreibung der Preußischen Monarchie. Band III, Teil 2, Halle 1794, S. 896.