Wladimir Klitschko

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Vladimir Klitschko)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wladimir Klitschko
Boxweltmeister im Schwergewicht
Boxweltmeister im Schwergewicht
Wladimir Klitschko 2023
Daten
Geburtsname Wladimir Wladimirowitsch Klitschko
Geburtstag 25. März 1976
Geburtsort Semipalatinsk
Nationalität Ukraine Ukraine
Kampfname(n) Dr. Steelhammer
Gewichtsklasse Schwergewicht
Stil Linksauslage
Größe 1,98 m
Reichweite 2,06 m
Kampfstatistik als Profiboxer
Kämpfe 69
Siege 64
K.-o.-Siege 53
Niederlagen 5
Unentschieden 0
Profil in der BoxRec-Datenbank
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Europameisterschaften 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Olympische Ringe Olympische Spiele
Gold Atlanta 1996 Superschwergewicht
Europameisterschaften
Silber Vejle 1996 Superschwergewicht

Wladimir Wladimirowitsch Klitschko (russisch Влади́мир Влади́мирович Кличко́, ukrainisch Володи́мир Володи́мирович Кличко́ ‚Wolodymyr Wolodymyrowytsch Klytschko‘; * 25. März 1976 in Semipalatinsk, Kasachische SSR, Sowjetunion; heute Semei, Kasachstan) ist ein ehemaliger ukrainischer Boxer (1996–2017) und mehrfacher Weltmeister im Schwergewicht nach Version der IBF, WBO, WBA und IBO. Er galt über viele Jahre bei Fachzeitschriften und in den unabhängigen Ranglisten als Nummer 1 im Schwergewicht. Er ist der jüngere Bruder von Vitali Klitschko.

Wladimir Klitschkos Großvater väterlicherseits, Rodion Klitschko (1910–?), war Mitarbeiter des Volkskommissariats für innere Angelegenheiten (NKWD). Die Großmutter väterlicherseits, Tamara Jefimowna, geborene Etkinson, war Dorfschullehrerin und Holocaustüberlebende. Ihre Eltern, ein Bruder und ihr ältester Sohn wurden ermordet. Sie selbst wurde von ihrem Ehemann bis zur Befreiung versteckt.

Wladimir Klitschko wurde als Sohn des Offiziers der sowjetischen und später der ukrainischen Luftstreitkräfte Wladimir Rodionowitsch Klitschko (* 24. April 1947 in Olchowaja, Ukrainische SSR; † 13. Juli 2011 in Kiew) und der ukrainischen Grundschullehrerin Nadeschda Uljanowna Klitschko in Semipalatinsk (Kasachische SSR) geboren. Seine Muttersprache ist Russisch.[1] Seit Beginn der russischen Invasion der Ukraine im Februar 2022 spricht er zunehmend Ukrainisch und gibt auch öffentliche Interviews zunehmend in ukrainischer Sprache. Klitschko spricht fließend Deutsch und war häufig Interviewpartner deutschsprachiger Medien.[2]

Der Vater stieg in den Ukrainischen Streitkräften bis zum Generalmajor auf und war zuletzt Militärattaché der ukrainischen Botschaft in Deutschland und bei der NATO.[3] Von 1980 bis 1985 war Klitschkos Vater auf dem Truppenübungsplatz Ralsko in der Tschechoslowakei stationiert; die Familie lebte in Hradčany. Klitschko wurde in der Gagarin-Schule in Letná eingeschult,[4] die auch sein Bruder Vitali besuchte.

Klitschko studierte Sportwissenschaft und Philosophie an der Pädagogischen Universität Hryhorij Skoworoda im ukrainischen Perejaslaw. 2001 erfolgte an der Nationalen Taras-Schewtschenko-Universität Kiew seine Promotion in Sportwissenschaft. Das Thema seiner Dissertation war Pädagogische Kontrolle im Sport.

Seit 1996 engagieren sich Wladimir Klitschko und sein Bruder Vitali neben dem Sport für diverse Wohltätigkeitsprojekte. Sie haben eine Stiftung für sozial benachteiligte Kinder gegründet und starteten in Marokko und Brasilien Hilfsprojekte. Sie unterstützen Schulungs- und Bildungsaktivitäten für Kinder in Afrika, Asien und Südamerika. Für ihren Einsatz wurden sie von der UNESCO als „Heroes for Kids“ ausgezeichnet, als Vorbilder für Fairness, sportlichen Erfolg und Bildung.

Von 1996 bis 1998 war Klitschko mit Alexandra Klitschko verheiratet. Von Januar 2010 bis Mai 2011 war er mit der Schauspielerin Hayden Panettiere liiert.[5] 2013 erneuerten sie ihre Liaison.[6] Im Oktober 2013 wurde die Verlobung der beiden bestätigt.[7] Im Dezember 2014 wurden Klitschko und Panettiere Eltern einer Tochter.[8] Im Jahr 2018 trennte sich das Paar.[9]

Im Vorfeld des russischen Überfalls auf die Ukraine 2022 trat Klitschko in die Reservearmee der Ukrainischen Streitkräfte ein.[10] Zusammen mit seinem älteren Bruder Vitali Klitschko, Bürgermeister von Kiew, kündigte er an, die Ukraine verteidigen zu wollen.[10] Am ersten Tag des Krieges richtete er einen Appell zur Unterstützung der Ukraine an die deutsche Öffentlichkeit.[11] Zusammen mit seinem Bruder forderte Klitschko Papst Franziskus, den Dalai Lama und weitere geistliche Oberhäupter im März 2022 auf, nach Kiew zu kommen und ihre Solidarität mit dem ukrainischen Volk zu zeigen.[12] Ende März bis Anfang April 2022 vertrat Klitschko sein Land als Teil einer nach Deutschland gereisten ukrainischen Delegation und traf mehrere Personen aus dem Kabinett Scholz, unter anderem auch den Bundeskanzler selbst.[13][14] Sein Unternehmen Klitschko Ventures, das eigenen Angaben zufolge nicht gewinnorientiert ist, verlagerte die Geschäftstätigkeit in der Folge vom Coaching hin zu Logistik von Hilfslieferungen.[15] Im Mai 2022 widersprach er öffentlich den 28 deutschen Prominenten, die in einem offenen Brief behauptet hatten, es würde den Krieg verlängern, wenn westliche Staaten Waffen an die Ukraine liefern würden.[16] Auch zwei Jahre nach Kriegsausbruch reiste Wladimir Klitschko nach Angaben seines Bruders viel umher, um für materielle Unterstützung der Ukraine zu werben.[17]

Amateurkarriere

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wladimir Klitschko begann seine Sportlerkarriere mit 14 Jahren. Als Amateur gewann er 112 Kämpfe bei nur 6 Niederlagen (laut Boxing Digest März 1999, sogar 134-6 mit 65 K.-o.-Siegen). 1993 wurde er in Thessaloniki Junioreneuropameister im Schwergewicht. Die Juniorenweltmeisterschaft 1994 in Istanbul beendete er mit dem zweiten Platz, er verlor dort gegen den Kubaner Michel López. Bei seiner Teilnahme an der Amateurweltmeisterschaft 1995 in Berlin scheiterte er aufgrund einer Punktniederlage im Viertelfinale an Luan Krasniqi, konnte ihn aber wenige Monate später im Finale der Militärweltmeisterschaft im italienischen Ariccia besiegen und sich dort die Goldmedaille sichern. In der Saison 1995/96 bestritt er, in Vertretung für seinen Bruder Vitali, dem in einer Dopingprobe die Einnahme des Steroids Nandrolon nachgewiesen worden war, in der Bundesliga für den BC Sparta Flensburg zehn Kämpfe, die er alle gewann.[18]

Im Jahre 1996 wurde Wladimir Klitschko Zweiter bei den Europameisterschaften in Vejle; er unterlag im Finale dem Russen Alexei Lesin. Seinen größten Erfolg als Amateur errang er bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta, als er als erster Weißer die Goldmedaille in der Gewichtsklasse über 91 kg (Superschwergewicht) gewann. Ursprünglich hatte man seinen Bruder Vitali in dieser Gewichtsklasse für die Olympischen Spiele nominiert, nachdem dieser aber positiv auf ein Steroid getestet und gesperrt worden war, rückte Wladimir nach. Auf dem Weg zum Olympiasieg schlug er den US-Amerikaner Lawrence Clay-Bey, Attila Levin aus Schweden, Alexei Lesin und im Finale Paea Wolfgramm aus Tonga.

1996–2000: Einstieg in den Profiboxsport

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wladimir und Vitali Klitschko wurden anschließend vom Hamburger Boxstall Universum Box-Promotion des Promoters Klaus-Peter Kohl unter Vertrag genommen. Seinen ersten Profikampf bestritt Wladimir am 16. November 1996. Er erreichte nicht ganz die Schlaghärte seines Bruders Vitali, galt dafür jedoch als der schnellere, variablere und technisch vielseitigere Boxer. Im September 1998 gewann er gegen den völlig unbekannten Steve Pannell durch K. o. in der zweiten Runde, ging im Verlauf dieses Kampfes jedoch erstmals in seiner Profikarriere zu Boden; diesbezüglich wurden erstmals seine Nehmerfähigkeiten diskutiert (siehe auch „Glaskinn“).

In den ersten zwei Jahren bestritt er 24 Profikämpfe. Seine erste, überraschende Niederlage erlitt er am 5. Dezember 1998 im Sportpalast Kiew beim einzigen Profikampf in seinem Heimatland gegen den US-Amerikaner Ross Puritty durch technischen K. o. in der elften Runde. Bis kurz vor Schluss dominierte er Puritty vollkommen, bekam gegen Ende des Kampfes allerdings starke Konditionsprobleme. So wurde er in der zehnten Runde zu Boden geschlagen und wurde dann von seinem Trainer Fritz Sdunek in der elften Runde völlig erschöpft aus dem Kampf genommen. Es war das erste Mal, dass er in einem Kampf mehr als acht Runden im Ring stand.

Im September 1999 gewann er mit einem souveränen TKO-Sieg in der achten Runde über Axel Schulz den Europameistertitel, den er nach nur einer Titelverteidigung wieder niederlegte. Ein aus späterer Sicht bedeutender Sieg seiner Aufbauphase ist der K.-o.-Sieg gegen Monte Barrett, der Anfang 2006 unter den Top-10 im Ring Magazine aufgeführt wurde.

2000–2003: Kämpfe um den WBO-Titel

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Klitschko-Brüder 2002

Klitschko wurde am 14. Oktober 2000 durch einen ungefährdeten Punktsieg über den Rechtsausleger Chris Byrd Weltmeister der WBO. Jedoch gehörte die WBO damals noch nicht zu den bedeutenden Verbänden.[19] Byrd hatte den Titel wenige Monate zuvor durch die verletzungsbedingte Aufgabe des Titelverteidigers Vitali Klitschko gewonnen und war aufgrund dieses glücklichen Sieges ein Weltmeister mit wenig Ansehen.

In der Folgezeit stieg Wladimir Klitschkos Popularität insbesondere in Deutschland rapide an. Er verteidigte seinen Titel fünf Mal: durch K.-o.-Siege gegen Derrick Jefferson, Charles Shufford, den bekannt guten Nehmer und ehemaligen WBO-Weltmeister Ray Mercer (der allerdings schon 40 Jahre alt war), Jameel McCline und Francois Botha. Klitschko befand sich in der bis dahin besten Phase seiner Karriere und galt als ungekrönter Nachfolger der damaligen Nummer eins im Schwergewicht, Lennox Lewis. Während dieser Zeit etablierte sich auch der Kampfname Dr. Steelhammer.

2003–2004: Klitschko in der Krise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klitschko trat am 8. März 2003 in der hannoverschen Preussag-Arena gegen den Südafrikaner Corrie Sanders an und verlor völlig überraschend durch technischen K. o. in der zweiten Runde. Sanders hatte aufgrund seines Alters von bereits 37 Jahren und einer K.-o.-Niederlage gegen Hasim Rahman im Jahre 2000 als zweitklassiger Gegner gegolten. Klitschko wurde in der ersten Runde von einem Konter des schlagstarken Rechtsauslegers am Kinn getroffen und ging anschließend vier Mal zu Boden, bevor der Ringrichter den Kampf zugunsten von Sanders abbrach.

Nach zwei erfolgreichen Aufbaukämpfen durfte Klitschko am 10. April 2004 im Las Vegas Mandalay Bay Resort and Casino gegen Lamon Brewster erneut um den mittlerweile vakanten WBO-Titel kämpfen, den Sanders inzwischen niedergelegt hatte, weil er die WBC-Krone gegen Vitali Klitschko erstreiten wollte. Auch den Kampf gegen Brewster verlor Wladimir Klitschko jedoch, wiederum überraschend, durch technischen K. o. in Runde fünf. Zu Beginn dominierte er den Kampf deutlich. In der vierten Runde gelang ihm zudem ein Niederschlag, der erste in Brewsters Profikarriere. Anschließend musste er jedoch seinem hohen Anfangstempo Tribut zollen. Begünstigt durch die abrupt einsetzenden Konditionsprobleme Klitschkos gelangen Brewster in der fünften Runde seinerseits mehrere schwere Wirkungstreffer, die zunächst zu einem Anzählen im Stehen und schließlich zum Kampfabbruch durch den Ringrichter Robert Byrd führten. Nach Angaben Klitschkos sollen körperliche Beschwerden, unter anderem ein erhöhter Blutzuckerwert, hervorgerufen durch die Manipulation seiner Getränke, für den K. o. verantwortlich gewesen sein.[20] Erhärten ließen sich diese Behauptungen trotz Ermittlungen des FBIs jedoch nicht.

Im Frühjahr 2004 wechselte Wladimir Klitschko den Trainer, sein neuer Cheftrainer wurde Emanuel Steward. Nach Auslaufen des Vertrages mit Universum Box-Promotion trennten er und Vitali sich zudem von Universum und gründeten ihre eigene Promotionfirma K2 Promotions. Dies führte zu einem fünfjährigen Rechtsstreit mit dem Hamburger Boxstall, der die Auffassung vertrat, dass sich die Vertragsdauer um verletzungsbedingte Ausfallzeiten verlängern würde. Erst 2009 wurde durch den Bundesgerichtshof in diesem Verfahren in letzter Instanz zugunsten der Klitschkos entschieden.

Kampf gegen Chris Byrd in der Mannheimer SAP Arena am 22. April 2006

2004–2007: Neuanfang und IBF-Titel

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Den folgenden Kampf gegen DaVarryl Williamson gewann Wladimir Klitschko aufgrund einer sogenannten „technischen Entscheidung“. Nach einem unbeabsichtigten Kopfstoß wurde der Kampf wegen Klitschkos stark blutender Platzwunde abgebrochen und nach Punkten zu seinen Gunsten entschieden. Auch diesmal ging er zu Boden.

Den ungeschlagenen Kubaner Eliseo Castillo, Bezwinger des Ex-Weltmeisters Michael Moorer, konnte er durch technischen K. o. in der vierten Runde besiegen.

Am 24. September 2005 fand Klitschkos Kampf mit dem bis dahin ungeschlagenen und stark eingeschätzten Samuel Peter als Endausscheidung um einen IBF- oder WBO-Titelkampf in der Boardwalk Hall in Atlantic City (New Jersey) statt. Zusätzlich boxten die beiden um den Nordamerikanischen Meistertitel der NABF. Wladimir Klitschko ging in der fünften Runde zweimal zu Boden, hervorgerufen durch regelwidrige Nackenschläge des Nigerianers, die vom Ringrichter jedoch nicht geahndet wurden. Auch in der zehnten Runde musste Klitschko zu Boden. Anders als in kritischen Situationen in der Vergangenheit fing er sich gegen Peter aber jedes Mal wieder und wurde, wenngleich unter einem gellenden Pfeifkonzert des Publikums, zum einstimmigen Punktsieger erklärt. Danach war er berechtigt, erneut um einen Weltmeistertitel im Schwergewicht der Verbände IBF oder WBO zu kämpfen.

Sein WM-Kampf gegen Chris Byrd (beim Ring Magazine seinerzeit als längster amtierender Titelträger auf Rang eins geführt) fand am 22. April 2006 in der Mannheimer SAP Arena statt. Nach einem verhaltenen Beginn in der ersten Runde bestimmte Klitschko zunehmend den Kampf und konnte in der ersten Minute der fünften Runde einen Niederschlag erzielen, der angeschlagene Byrd schaffte es aber noch in die Ringpause. Nach einer wieder etwas „ruhigeren“ sechsten Runde schlug Klitschko Byrd Anfang der siebten Runde erneut nieder. Dieser war zwar relativ schnell wieder auf den Beinen, als Ringrichter Wayne Kelly jedoch die stark blutende Platzwunde an Byrds linkem Auge sah, brach er den Kampf sofort ab. Klitschko wurde zum Sieger durch technischen K. o. in der siebten Runde und zum Weltmeister der Verbände IBF und IBO ernannt. Der Kampf wurde von über 100 Millionen Zuschauern verfolgt.[21]

Dadurch rückte er auch in der Rangliste des renommierten Ring Magazine auf die erste Position vor. Am 11. November 2006 verteidigte er seinen Titel im New Yorker Madison Square Garden in einer freiwilligen Titelverteidigung gegen den ungeschlagenen Calvin Brock, da der zunächst als Gegner anvisierte Shannon Briggs gegen den WBO-Titelträger Sjarhej Ljachowitsch boxte. Auch den Kampf gegen Brock gewann Klitschko durch TKO in der siebten Runde.

Die erste Pflichtverteidigung seines Titels absolvierte er am 10. März 2007 gegen Ray Austin wiederum in der Mannheimer SAP Arena. Er siegte ungefährdet durch TKO in der zweiten Runde. Der Kampf wurde von über 100 Millionen Zuschauern verfolgt.[21] Anschließend trat Klitschko am 7. Juli 2007 in einen Revanchekampf gegen seinen letzten Bezwinger Lamon Brewster an. Die einseitige Begegnung in der Kölnarena endete vorzeitig nach der sechsten Runde, als Brewsters Trainer Buddy McGirt aufgrund der Chancenlosigkeit seines Schützlings den Kampf abbrechen ließ.

2008–2015: Titelvereinigung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach seinem Sieg gegen Ray Austin erklärte Wladimir Klitschko, die Titel aller großen Boxverbände erobern zu wollen. Dazu trat der Ukrainer am 23. Februar 2008 in einem ersten Titelvereinigungskampf gegen den russischen WBO-Weltmeister Sultan Ibragimow an. Das Aufeinandertreffen im Madison Square Garden in New York City war die erste Titelvereinigung im Schwergewicht seit 1999, als Lennox Lewis seinen Konkurrenten Evander Holyfield besiegte. Den beiderseits sehr defensiven Kampf gewann Klitschko letztlich deutlich nach Punkten. Höhepunkt waren einige Wirkungstreffer Klitschkos in der neunten Runde, die den Russen ins Ringseil warfen, jedoch nicht zu einem Niederschlag führten. Klitschko hatte den gesamten Kampf in ruhigem, kontrollierten und risikoarmen Stil geboxt, was ihm insbesondere in den USA Kritik einbrachte. Durch die zweite Eroberung des WBO-Gürtels in seiner Karriere musste Klitschko zwei Pflichtverteidigungen in Folge bestreiten: Der US-Amerikaner Tony Thompson erwarb das Recht auf einen Titelkampf des WBO-Verbandes bereits im Juli 2007 durch einen Sieg über Luan Krasniqi und bekam somit zunächst den Vorzug vor dem Russen Alexander Powetkin, der im Januar 2008 zum Pflichtherausforderer für den IBF-Titel wurde. Der Rechtsausleger Thompson hatte Klitschko in der Vorbereitung auf seinen Kampf gegen Corrie Sanders im Jahre 2003 als Sparringpartner gedient. Klitschko trat am 12. Juli 2008 in der Hamburger Color Line Arena gegen Thompson an und siegte durch K. o. in der elften Runde. Dabei fiel es Klitschko lange schwer, gegen den defensiv, häufig hinter geschlossener Doppeldeckung agierenden Thompson klare Treffer zu setzen. Beide Boxer erlitten zum Ende der zweiten Runde nach einem Zusammenstoß der Köpfe Platzwunden an den Augen. In der zweiten Kampfhälfte schien Thompson zunehmend zu ermüden, und so gelang Klitschko schließlich in der elften Runde durch einen Treffer mit der rechten Schlaghand der K.-o.-Erfolg.

In der Zwischenzeit gelang den Klitschko-Brüdern mit dem Gewinn des WBC-Weltmeistertitels durch Vitali Klitschko im Oktober 2008 ein boxhistorisches Novum: Zum ersten Mal in der Geschichte des Profiboxens waren zwei Brüder gleichzeitig Titelträger im Schwergewicht. Wladimir Klitschkos Verteidigung des IBF-Titels gegen den russischen Olympiasieger von 2004, Alexander Powetkin, sollte am 13. Dezember 2008 in der Mannheimer SAP Arena stattfinden. Powetkin verletzte sich jedoch Ende Oktober am linken Sprunggelenk und sagte daraufhin den Kampf ab. Der Kampftermin wurde dennoch beibehalten, und stattdessen der Ex-Weltmeister Hasim Rahman, in der IBF-Weltrangliste auf Rang fünf platziert, als Ersatzgegner verpflichtet. Klitschko gewann den Kampf in Mannheim durch technischen K. o. in der siebten Runde. Seit der britische ehemalige Cruisergewichtsweltmeister David Haye 2008 seinen Aufstieg in das Schwergewicht angekündigt hatte, versuchte er mit zahlreichen Provokationen und despektierlichen Aussagen einen Kampf gegen die Klitschko-Brüder zu forcieren. Unter anderem erschien im Magazin Men’s Health eine Fotomontage, in der Haye den abgetrennten Kopf Wladimir Klitschkos hielt. Nachdem ein zunächst diskutierter Kampf des Briten gegen Vitali Klitschko wegen dessen bevorstehender Pflichtverteidigung gegen Juan Carlos Gómez nicht zustande gekommen war, einigte sich Wladimir Klitschko mit Haye auf ein Aufeinandertreffen in einer freiwilligen Titelverteidigung am 20. Juni 2009 in der Gelsenkirchener Veltins-Arena. Zu den folgenden Pressekonferenzen erschien Haye, um den Kampf zu promoten, in einem T-Shirt, auf das ein Bild gedruckt war, welches ihn mit den abgetrennten Köpfen beider Klitschko-Brüder zeigte. Zweieinhalb Wochen vor dem Kampftermin sagte Haye den Kampf ab. Als Grund gab er eine Rückenverletzung an. Da Klitschko und sein Management den Kampftermin, für den zu diesem Zeitpunkt bereits etwa 57.000 Karten abgesetzt worden waren, beibehalten wollten, sollte kurzfristig ein hochklassiger Ersatzgegner verpflichtet werden. Da der für den 30. Mai 2009 angesetzte Kampf um die World Boxing Association/WBA-Weltmeisterschaft zwischen dem Russen Nikolai Walujew und dem Usbeken Ruslan Chagayev in der Woche zuvor ebenfalls abgesagt worden war, wurde beim Management beider Boxer angefragt. Walujew lehnte wegen der kurzen Vorbereitungszeit ab, der ungeschlagene Chagayev sagte jedoch zu und trat am 20. Juni 2009 in der mit mehr als 61.000 Zuschauern gefüllten Gelsenkirchener Veltins-Arena gegen Klitschko an. Chagayevs WBA-Titel stand in diesem Duell nicht auf dem Spiel, da die WBA wegen der zu diesem Zeitpunkt noch ungeklärten Kontroverse um die Absage des Kampfes gegen Walujew die Zustimmung verweigerte. Weil das Dach des Stadions wegen der Lärmschutzbestimmungen um 22 Uhr geschlossen werden musste, stellte dieser Kampf zudem einen Zuschauerrekord für eine Indoor-Box-Veranstaltung auf. Es war zudem die größte Zuschauerzahl bei einem Boxkampf in Deutschland seit 1939, als Max Schmeling in Stuttgart Adolf Heuser vor 70.000 Zuschauern besiegte. Klitschko dominierte den Kampf und schlug den Usbeken Chagayev in der zweiten Runde erstmals in dessen Profikarriere zu Boden. Nach vielen schweren Wirkungstreffern in den folgenden Runden entschloss sich Chagayevs Trainer Michael Timm nach der neunten Runde zur Aufgabe des Kampfs. Der Kampf gegen Chagayev blieb Klitschkos einziger im Jahr 2009. In den folgenden neun Monaten kämpfte er nicht, dies war die bis dahin längste inaktive Periode seiner Profilaufbahn. Er einigte sich in der Zwischenzeit mit dem IBF-Verband auf eine weitere Fristverlängerung für seine Pflichtverteidigung gegen Powetkin, die ursprünglich bis zum September 2009 hätte stattfinden sollen, und vereinbarte ein Duell mit dem US-Amerikaner Eddie Chambers, der sich mit einem Sieg gegen Alexander Dimitrenko für einen Titelkampf des WBO-Verbandes qualifiziert hatte. Chambers war 2006 Sparringspartner von Klitschko in dessen Vorbereitung auf den Kampf gegen Calvin Brock. Die Begegnung fand am 20. März 2010 in der Düsseldorfer ESPRIT arena statt und wurde von Wladimir Klitschko durch K. o. mittels eines linken Hakens in den letzten Sekunden der zwölften Runde gewonnen.

Auf Anweisung der IBF sollte sich Klitschko daraufhin mit Powetkin auf einen Termin für die seit langem überfällige Pflichtverteidigung einigen. Eine erneute Ausnahme wäre von der IBF nur zugelassen worden, wenn Klitschko eine weitere Titelvereinigung mit einem Titelträger eines anderen großen Weltverbandes hätte vereinbaren können, da Titelvereinigungen grundsätzlich eine höhere Priorität eingeräumt werden. Die Verhandlungen mit dem neuen WBA-Titelträger Haye scheiterten im Juni 2010 jedoch, und auch mit Powetkin war keine Übereinkunft erzielt worden, so dass die IBF den Weltmeisterschaftskampf zwischen Klitschko und Powetkin schließlich zur Versteigerung ausschrieb. Klitschkos K2 Promotions sicherte sich das Veranstaltungsrecht mit einem Gebot von 8,3 Millionen US-Dollar, Powetkins Promoter Sauerland Event hatte 4,3 Millionen US-Dollar geboten. Da Powetkin daraufhin nicht zur ersten offiziellen Pressekonferenz in Frankfurt am Main zur Ankündigung des für den 11. September 2010 in der Commerzbank-Arena geplanten Kampfes erschien und auch den Kampfvertrag wegen, nach Aussage Sauerlands, benachteiligenden Vertragsklauseln nicht fristgerecht unterschrieb, wurde ihm auf Antrag Klitschkos der Pflichtherausfordererstatus im IBF-Verband aberkannt. Klitschko einigte sich stattdessen mit dem in der IBF-Rangliste nach Powetkin auf Rang zwei platzierten Ex-WBC-Weltmeister Samuel Peter auf einen Rückkampf, fünf Jahre nach ihrer ersten Begegnung, die Wladimir Klitschko nach Punkten gewonnen hatte. Diesen Kampf gewann Klitschko durch technischen K. o. in der zehnten Runde. Als nächster Gegner für eine mögliche freiwillige Titelverteidigung am 11. Dezember 2010 in der Mannheimer SAP Arena wurde der mit erst 14 Profikämpfen relativ unerfahrene Dereck Chisora ausgewählt. Dieser Termin kam aufgrund einer Bauchmuskelverletzung Klitschkos nicht zustande. Da dieser allerdings vertraglich zu dem Kampf gegen Chisora verpflichtet war, wurde zunächst ein Nachholtermin am 30. April 2011 vereinbart, obwohl Klitschko zu diesem Zeitpunkt bereits in neuen konkreten Verhandlungen mit WBA-Titelträger David Haye für einen Vereinigungskampf im Juni oder Juli 2011 stand. Das Aufeinandertreffen mit Chisora wurde dann im März 2011 wegen einer noch nicht ausgeheilten Schulterverletzung Klitschkos endgültig abgesagt.

Wladimir und Vitali Klitschko (r.) 2012 mit ihren damaligen Weltmeistergürteln

Nach mehreren erfolglosen Versuchen sowie durch Provokationen Hayes angeheizt, fand am 2. Juli 2011 im Hamburger Volksparkstadion der „Showdown des Jahres“ 2011 zwischen Wladimir Klitschko und dem Briten David Haye statt. Diesen Kampf gewann Klitschko einstimmig nach Punkten, wodurch er nun vier WM-Titel gleichzeitig hielt, wobei die IBO ausgenommen drei davon zu den bedeutenden zählten. Der Kampf bescherte gleichzeitig in Deutschland die höchsten Einschaltquoten mit 16 Millionen Zuschauern beim Free-TV-Sender RTL. Der Haye-Kampf blieb sein einziger Kampf im Jahr 2011. Erst acht Monate später kehrte er für eine freiwillige Titelverteidigung gegen den Franzosen Jean-Marc Mormeck in den Ring zurück. Klitschko besiegte den chancenlosen Mormeck, der Mitte der 2000er Jahre mehrfach Weltmeister im Cruisergewicht gewesen war, am 3. März 2012 in der Düsseldorfer ESPRIT arena durch K. o. in der vierten Runde. Es war sein 50. Knockout-Sieg im 60. Profikampf. Danach wurde eine weitere Pflichtverteidigung des IBF-Titels fällig. Als Herausforderer war der bereits 2008 von Klitschko besiegte Tony Thompson bestimmt worden. Der Kampf fand am 7. Juli 2012 im Berner Stade de Suisse statt und wurde von Klitschko nach Niederschlägen in den Runden fünf und sechs durch technischen K. o. gewonnen. Bei seinem dritten Kampf des Jahres 2012 bestritt Klitschko eine freiwillige Titelverteidigung gegen den zuvor ungeschlagenen Mariusz Wach. Mit dem 2,02 Meter messenden Polen stand ihm erstmals in seiner Profikarriere ein körperlich größerer Gegner im Ring gegenüber. In der Vorbereitung auf den Kampf musste Klitschko zudem auf seinen langjährigen Trainer Emanuel Steward verzichten, der an den Folgen einer Darmerkrankung am 25. Oktober 2012 verstarb. Neuer Trainer wurde der US-amerikanische Schwergewichtsboxer und Trainingspartner Klitschkos Johnathon Banks. Den Kampf gegen Wach am 10. November 2012 in der O2 World Hamburg gewann Klitschko durch einen deutlichen Punktsieg über zwölf Runden. Am 25. Mai 2013 fand im WBA-Hauptquartier in Panama-Stadt die Versteigerung der Austragungsrechte für den dritten Anlauf (nach den gescheiterten Versuchen 2008 und 2010) zur Pflichtverteidigung gegen Alexander Powetkin statt. Dabei gewann ein Gebot des Powetkin-Managers Wladimir Chrjunow in Höhe von 23,3 Millionen US-Dollar gegen die Gebote von Klitschkos K2 Promotions und Powetkins Promoter Sauerland Event mit 7,13 bzw. 6 Millionen US-Dollar. Entsprechend den WBA-Regeln erhält Klitschko als Titelverteidiger 75 % und Powetkin als Herausforderer 25 % der Summe. Zunächst bestritt Klitschko allerdings eine weitere freiwillige Titelverteidigung am 4. Mai 2013 in der Mannheimer SAP Arena und gewann diese gegen den Italiener Francesco Pianeta nach Niederschlägen in der vierten, fünften und sechsten Runde durch technischen K. o., der sechzigste Sieg in seiner Profikarriere.

Der „Showdown des Jahres“ 2013 fand am 5. Oktober 2013 zwischen Wladimir Klitschko und Alexander Powetkin in der Moskauer Olimpijski-Halle statt. Diesen Kampf gewann Klitschko in zwölf Runden einstimmig nach Punkten. Am 26. April 2014 bestritt er in der Oberhausener König-Pilsener-Arena eine Titelverteidigung gegen den Pflichtherausforderer der WBO, Alex Leapai, diesmal siegte er in der 5. Runde durch K. o. Seine nächste Titelverteidigung fand am 15. November 2014 in der O2 World Hamburg gegen den Pflichtherausforderer der IBF, Kubrat Pulew statt, Klitschko gewann sie ebenfalls durch K. o. in der 5. Runde. Das Duell wurde von 300 Millionen Zuschauern weltweit verfolgt.[22][23] In einer freiwilligen Titelverteidigung traf er am 25. April 2015 im New Yorker Madison Square Garden auf den US-Amerikaner Bryant Jennings, diesmal siegte er wieder einstimmig nach Punkten.

2015–2017: Verlorene WM-Kämpfe

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 28. November 2015 kam es in der Düsseldorfer ESPRIT arena zum Duell gegen den Pflichtherausforderer der WBA, Tyson Fury. Wladimir Klitschko hatte von Beginn an Schwierigkeiten mit dem groß gewachsenen Briten und verlor schließlich einstimmig nach Punkten. Mit dieser für viele überraschenden Niederlage verlor Klitschko nach über neun Jahren alle seine vier Weltmeistertitel.[24][25]

Ein Rückkampf gegen Tyson Fury wurde noch im Boxring am Abend der Niederlage in Aussicht gestellt. Da die IBF Fury nach Verkündung des Rückkampfes den Titel entzog und dieser folglich vakant wurde, bedeutete dies, dass im geplanten Rückkampf am 29. Oktober 2016 in Manchester nicht um alle Titel geboxt werden würde. Nachdem mehrere Wochen über den Kampf diskutiert worden war, sollte schließlich am 9. Juli 2016 in der Manchester Arena die Revanche zwischen Fury und Klitschko stattfinden. Zwei Wochen vor dem Kampf sagte Fury den Kampf vorerst ab; als Grund gab er eine Knöchelverletzung am Fuß an. Am 7. September 2016 wurde bekannt, dass der Kampf nun offiziell am 29. Oktober 2016 in der Manchester Arena stattfinden sollte. Wenig später, am 24. September 2016, erfolgte auch für diesen Termin die Absage durch Furys Management. Er sei aus medizinischen Gründen nicht kampfbereit, habe sich im Training erneut verletzt.[26]

Nach 17 Monaten Pause kam es am 29. April 2017 vor 90.000 Zuschauern im Londoner Wembley-Stadion zum Kampf gegen den IBF-Weltmeister Anthony Joshua, den Klitschko in der 11. Runde mit einem technischen K. o. verlor. In der fünften bzw. sechsten Runde gingen beide Boxer nach Niederschlägen einmal zu Boden und mussten angezählt werden. In der elften Runde traf Joshua Klitschko so hart, dass dieser erneut zweimal zu Boden ging, bevor der Ringrichter den Kampf abbrach. Zu diesem Zeitpunkt lag Joshua bei zwei der drei Kampfrichter auch nach Punkten vorne.[27][28] Nach dem Kampf wurde Klitschko nach seiner Zukunft im Boxsport befragt, er räumte sich einige Wochen Zeit für die Entscheidung ein. Am 3. August 2017 gab Wladimir Klitschkos Management das sofortige Ende von dessen Karriere als Boxer bekannt.[29][30][31]

Wladimir Klitschko galt als einer der besten Techniker im Schwergewicht. Als Linksausleger boxte er orthodox. Sein Stil war in erster Linie durch einen starken Jab geprägt, den er als Dublette oder einzeln herausschlug. Durch schnelle Beinarbeit versuchte er, die Distanz zum Gegner zu wahren, um seine Reichweite ausspielen zu können. Gelang dies nicht, unterband er Angriffe des Kontrahenten durch Umklammern und Herunterdrücken. Dadurch vermied es Klitschko, mit kleineren Gegnern in den Infight zu geraten, was für einen Boxer mit seiner Armlänge nachteilig gewesen wäre. Aufgrund der Körpergröße von 1,98 m war Klitschko in den meisten Fällen nicht auf schnelle Pendelbewegungen mit dem Oberkörper angewiesen. Diese sind für Boxer wichtig, die unter dem Größendurchschnitt der jeweiligen Gewichtsklasse einzustufen sind, da sie auf diese Weise Schläge meiden und Reichweitennachteile ausgleichen können. Klitschkos Wettkampfstrategie war in erster Linie darauf ausgelegt, zu zermürben und einen vorzeitigen Sieg erst dann anzustreben, wenn der jeweilige Gegner konditionell überfordert oder durch zahlreiche Führhandtreffer beeinträchtigt war.

In seiner Profikarriere erzielte Klitschko die meisten K.-o.-Siege nach Treffern mit seinem rechten Cross, der zu den härtesten Schlägen im Schwergewicht zählte. Unter der Aufsicht seines langjährigen Trainers Emanuel Steward war Klitschko darauf bedacht, seine Körpergröße optimal zu nutzen, was zur Folge hatte, dass viele Schläge als Gerade und nicht als Haken geschlagen wurden. Im Verhältnis zu anderen Schwergewichtlern schlug er wenig über die Außenbahn. Klitschko war dafür bekannt, am Kampfabend in guter konditioneller Verfassung zu sein. Ferner wurde ihm ein gutes Antizipationsvermögen nachgesagt.

Liste der Profikämpfe

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
64 Siege (53 K.-o.-Siege), 5 Niederlagen, 0 Unentschieden
Jahr Tag Ort Gegner Ergebnis für Klitschko
1996 16. November Deutschland Sporthalle Wandsbek, Hamburg, Deutschland[32] Mexiko Fabian Meza Sieg / KO 1. Runde
30. November Osterreich Arena Nova, Wiener Neustadt, Österreich Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Exum Speight Sieg / TKO 2. Runde
21. Dezember Deutschland Zoo-Gesellschaftshaus, Frankfurt am Main, Deutschland Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bill Corrigan Sieg / TKO 1. Runde
1997 25. Januar Deutschland Maritim Hotelgesellschaft, Stuttgart, Deutschland Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Troy Weida Sieg / TKO 3. Runde
15. Februar Deutschland Stadthalle Cottbus, Cottbus, Deutschland Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Carlos Monroe Sieg / Disqualifikation 6. Runde
12. April Deutschland Eurogress Aachen, Aachen, Deutschland Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Mark Young Sieg / Aufgabe 3. Runde
10. Mai Ballsporthalle Frankfurt am Main Fraport Arena, Frankfurt am Main, Deutschland Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Mark Wills Sieg / KO 1. Runde
13. Juni Deutschland Arena Oberhausen, Oberhausen, Deutschland Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Paul Ashley Sieg / KO 2. Runde
27. Juni Deutschland Oberrheinhalle, Offenburg, Deutschland Mexiko Salvador Maciel Sieg / KO 1. Runde
12. Juli Deutschland Berlethalle, Hagen, Deutschland Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Gilberto Williamson Sieg / TKO 3. Runde
23. August Deutschland Maritim Hotelgesellschaft, Stuttgart, Deutschland Osterreich Biko Botowamungu Sieg / TKO 5. Runde
20. September Deutschland Eissporthalle, Aachen, Deutschland Vereinigte StaatenVereinigte Staaten James Pritchard Sieg / TKO 3. Runde
11. Oktober Deutschland Stadthalle Cottbus, Cottbus, Deutschland Mexiko Marcos González Sieg / KO 2. Runde
6. Dezember Deutschland Stadthalle Offenbach, Offenbach am Main, Deutschland Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jerry Halstead Sieg / TKO 2. Runde
13. Dezember Deutschland Sporthalle Hamburg, Hamburg, Deutschland Slowakei Ladislav Husarik Sieg / TKO 3. Runde
20. Dezember Deutschland Oberrheinhalle, Offenburg, Deutschland Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Derrick Lampkins Sieg / TKO 1. Runde
1998 14. Februar Deutschland Maritim Hotelgesellschaft, Stuttgart, Deutschland Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Marcus McIntyre
WBC-International Schwergewicht-Meisterschaft
Sieg / KO 3. Runde
14. März Deutschland Sporthalle Wandsbek, Hamburg-Wandsbek, Deutschland Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Everett Martin Punktsieg (einstimmig) / 8 Runden
23. Mai Deutschland Oberrheinhalle, Offenburg, Deutschland Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Cody Koch
WBC-International Schwergewicht-Titelverteidigung
Sieg / KO 4. Runde
10. Juli Deutschland Circus Krone, München, Deutschland Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Najee Shaheed
WBC-International Schwergewicht-Titelverteidigung
Sieg / KO 1. Runde
6. August Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Grand Casino Avoyelles, Marksville (Louisiana), USA Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Carlos Monroe Sieg / TKO 6. Runde
19. September Deutschland Arena Oberhausen, Oberhausen, Deutschland Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Steve Pannell Sieg / KO 2. Runde
3. Oktober Deutschland Prinzgarten, Augsburg, Deutschland Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Eli Dixon Sieg / KO 3. Runde
14. November Deutschland Circus Krone, München, Deutschland Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Donnell Wingfield Sieg / KO 1. Runde
5. Dezember Ukraine Sportpalast Kiew, Kiew, Ukraine Vereinigte Staaten Ross Puritty
WBC-International Schwergewicht-Titelverteidigung
Niederlage / TKO 11. Runde
1999 13. Februar Deutschland Maritim Hotelgesellschaft, Stuttgart, Deutschland Jugoslawien Bundesrepublik 1992 Zoran Vujecic Sieg / KO 1. Runde
23. April Deutschland Circus Krone, München, Deutschland Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Everett Martin Sieg / TKO 8. Runde
22. Mai Ungarn Sportpalast, Budapest, Ungarn Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Tony LaRosa Sieg / TKO 1. Runde
17. Juli Deutschland Philipshalle, Düsseldorf, Deutschland Sambia Joseph Chingangu
WBA-Intercontinental Schwergewicht-Meisterschaft
Sieg / TKO 5. Runde
25. September Deutschland Kölnarena, Köln, Deutschland Deutschland Axel Schulz
EBU-Schwergewicht-Europameisterschaft
WBA-Intercontinental Schwergewicht-Titelverteidigung
Sieg / TKO 8. Runde
12. November Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Orleans Hotel and Casino, Las Vegas, USA Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Phil Jackson Sieg / KO 2. Runde
4. Dezember Deutschland AWD Hall, Hannover, Deutschland Ungarn Lajos Erős
EBU-Schwergewicht-Titelverteidigung
WBA-Intercontinental Schwergewicht-Titelverteidigung
Sieg / KO 2. Runde
2000 18. März Deutschland Sporthalle Hamburg, Hamburg, Deutschland Tonga Paea Wolfgramm
WBC-International Schwergewicht-Meisterschaft
Sieg / KO 1. Runde
29. April Vereinigte Staaten Madison Square Garden, New York City, USA Vereinigte StaatenVereinigte Staaten David Bostice
WBA-Intercontinental Schwergewicht-Titelverteidigung
Sieg / TKO 2. Runde
15. Juli Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich London Arena, London, Großbritannien Vereinigte Staaten Monte Barrett Sieg / TKO 7. Runde
14. Oktober Deutschland Lanxess Arena, Köln, Deutschland Vereinigte Staaten Chris Byrd
WBO-Schwergewicht-Weltmeisterschaft
Punktsieg (einstimmig) / 12 Runden
2001 24. März Deutschland Rudi-Sedlmayer-Halle, München, Deutschland Vereinigte Staaten Derrick Jefferson
WBO-Schwergewicht-Titelverteidigung
Sieg / TKO 2. Runde
4. August Vereinigte Staaten Mandalay Bay Resort and Casino, Las Vegas, USA Vereinigte Staaten Charles Shufford
WBO-Schwergewicht-Titelverteidigung
Sieg / TKO 6. Runde
2002 16. März Deutschland Hanns-Martin-Schleyer-Halle, Stuttgart, Deutschland Sudafrika Francois Botha
WBO-Schwergewicht-Titelverteidigung
Sieg / TKO 8. Runde
29. Juni Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Trump Taj Mahal, Atlantic City (New Jersey), USA Vereinigte Staaten Ray Mercer
WBO-Schwergewicht-Titelverteidigung
Sieg / TKO 6. Runde
7. Dezember Vereinigte Staaten Mandalay Bay Resort and Casino, Las Vegas, USA Vereinigte Staaten Jameel McCline
WBO-Schwergewicht-Titelverteidigung
Sieg / TKO 10. Runde
2003 8. März Deutschland Preussag Arena, Hannover, Deutschland Sudafrika Corrie Sanders
WBO-Schwergewicht-Titelverteidigung
Niederlage / TKO 2. Runde
30. August Deutschland Olympiahalle München, München, Deutschland Argentinien Fabio Moli
WBA-Intercontinental Schwergewicht-Meisterschaft
Sieg / KO 1. Runde
20. Dezember Deutschland Ostseehalle, Kiel, Deutschland Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Danell Nicholson
WBA-Intercontinental Schwergewicht-Titelverteidigung
Sieg / TKO 4. Runde
2004 10. April Vereinigte Staaten Mandalay Bay Resort and Casino, Las Vegas, USA Vereinigte Staaten Lamon Brewster
vakante WBO-Schwergewicht-Weltmeisterschaft
Niederlage / TKO 5. Runde
2. Oktober Vereinigte Staaten Caesars Palace, Las Vegas, USA Vereinigte Staaten DaVarryl Williamson Sieg / TD 5. Runde
2005 23. April Deutschland Westfalenhallen, Dortmund, Deutschland Kuba Eliseo Castillo Sieg / TKO 4. Runde
24. September Vereinigte Staaten Boardwalk Hall, Atlantic City (New Jersey), USA Nigeria Samuel Peter
NABF-Schwergewicht-Meisterschaft
WBO-NABO-Schwergewicht-Meisterschaft
Punktsieg (einstimmig) / 12 Runden
2006 22. April Deutschland SAP Arena, Mannheim, Deutschland Vereinigte Staaten Chris Byrd
IBF-Schwergewicht-Weltmeisterschaft
vakante IBO-Schwergewicht-Weltmeisterschaft
Sieg / TKO 7. Runde
11. November Vereinigte Staaten Madison Square Garden, New York City, USA Vereinigte Staaten Calvin Brock
IBF/IBO-Schwergewicht-Titelverteidigung
Sieg / TKO 7. Runde
2007 10. März Deutschland SAP Arena, Mannheim, Deutschland Vereinigte Staaten Ray Austin
IBF/IBO-Schwergewicht-Titelverteidigung
Sieg / TKO 2. Runde
7. Juli Deutschland Lanxess Arena, Köln, Deutschland Vereinigte Staaten Lamon Brewster
IBF/IBO-Schwergewicht-Titelverteidigung
Sieg / Aufgabe 6. Runde
2008 23. Februar Vereinigte Staaten Madison Square Garden, New York City, USA Russland Sultan Ibragimow
IBF/IBO/WBO-Schwergewicht-Titelvereinigung
Punktsieg (einstimmig) / 12 Runden
12. Juli Deutschland Color Line Arena, Hamburg, Deutschland Vereinigte Staaten Tony Thompson
IBF/IBO/WBO-Schwergewicht-Titelverteidigung
Sieg / KO 11. Runde
13. Dezember Deutschland SAP Arena, Mannheim, Deutschland Vereinigte Staaten Hasim Rahman
IBF/IBO/WBO-Schwergewicht-Titelverteidigung
Sieg / TKO 7. Runde
2009 20. Juni Deutschland Veltins-Arena, Gelsenkirchen, Deutschland Usbekistan Ruslan Chagayev
IBF/IBO/WBO-Schwergewicht-Titelverteidigung
Sieg / Aufgabe 9. Runde
2010 20. März Deutschland ESPRIT arena, Düsseldorf, Deutschland Vereinigte Staaten Eddie Chambers
IBF/IBO/WBO-Schwergewicht-Titelverteidigung
Sieg / KO 12. Runde
11. September Deutschland Commerzbank-Arena, Frankfurt am Main, Deutschland Nigeria Samuel Peter
IBF/IBO/WBO-Schwergewicht-Titelverteidigung
Sieg / TKO 10. Runde
2011 2. Juli Deutschland Volksparkstadion, Hamburg, Deutschland Vereinigtes Konigreich David Haye
IBF/IBO/WBA/WBO-Schwergewicht-Titelvereinigung
Punktsieg (einstimmig) / 12 Runden
2012 3. März Deutschland ESPRIT arena, Düsseldorf, Deutschland Frankreich Jean-Marc Mormeck
IBF/IBO/WBA/WBO-Schwergewicht-Titelverteidigung
Sieg / KO 4. Runde
7. Juli Schweiz Stade de Suisse, Bern, Schweiz Vereinigte Staaten Tony Thompson
IBF/IBO/WBA/WBO-Schwergewicht-Titelverteidigung
Sieg / TKO 6. Runde
10. November Deutschland O2 World Hamburg, Hamburg, Deutschland Polen Mariusz Wach
IBF/IBO/WBA/WBO-Schwergewicht-Titelverteidigung
Punktsieg (einstimmig) / 12 Runden
2013 4. Mai Deutschland SAP Arena, Mannheim, Deutschland Italien Francesco Pianeta
IBF/IBO/WBA/WBO-Schwergewicht-Titelverteidigung
Sieg / TKO 6. Runde
5. Oktober Russland Olimpijski-Halle, Moskau, Russland Russland Alexander Powetkin
IBF/IBO/WBA/WBO-Schwergewicht-Titelverteidigung
Punktsieg (einstimmig) / 12 Runden
2014 26. April Deutschland König-Pilsener-Arena, Oberhausen, Deutschland Australien Alex Leapai
IBF/IBO/WBA/WBO-Schwergewicht-Titelverteidigung
Sieg / TKO 5. Runde
15. November Deutschland O2 World Hamburg, Hamburg, Deutschland Bulgarien Kubrat Pulew
IBF/IBO/WBA/WBO-Schwergewicht-Titelverteidigung
Sieg / KO 5. Runde
2015 25. April Vereinigte Staaten Madison Square Garden, New York City, USA Vereinigte Staaten Bryant Jennings
IBF/IBO/WBA/WBO-Schwergewicht-Titelverteidigung
Punktsieg (einstimmig) / 12 Runden
28. November Deutschland ESPRIT arena, Düsseldorf, Deutschland Vereinigtes Konigreich Tyson Fury
IBF/IBO/WBA/WBO-Schwergewicht-Titelverteidigung
Punktniederlage (einstimmig) / 12 Runden
2017 29. April Vereinigtes Konigreich Wembley-Stadion, London, Großbritannien Vereinigtes Konigreich Anthony Joshua
IBF-Schwergewicht-Weltmeisterschaft
vakante IBO/WBA-Schwergewicht-Weltmeisterschaft
Niederlage / TKO 11. Runde
Quelle: Wladimir Klitschko in der BoxRec-Datenbank

Daten und Erfolge

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Trainer: Fritz Sdunek (1996–2004), Emanuel Steward (2004–2012), Johnathon Banks (2012–2017)
Manager: Bernd Bönte
Berater: Shelly Finkel
Alias: Dr. Steelhammer (Dr. Eisenhammer)
Gewicht (Ø): 111,5 kg (November 2015)
Größe: 1,98 Meter
Brustkorbumfang: 1,20 Meter
Oberarm: 48 cm
Unterarm: 43 cm
Faust: 31 cm

Erfolge als Amateur

  • 134 Siege (davon 65 K. o.) – 6 Niederlagen
  • 1993: Junioren-Europameister im Schwergewicht (Thessaloniki, Griechenland)
  • 1994: Vizeweltmeister der Junioren im Schwergewicht (Istanbul, Türkei)
  • 1995: Militär-Weltmeister im Schwergewicht (Ariccia, Italien)
  • 1996: Vize-Europameister im Superschwergewicht (Vejle, Dänemark)
  • 1996: Olympiasieger im Superschwergewicht (Atlanta, USA)

Erfolge als Profi

  • 64 Siege (davon 54 K. o.) – 5 Niederlagen
  • 14. Oktober 2000: WBO-Weltmeister im Schwergewicht (5 Titelverteidigungen)
  • 22. April 2006: IBF-Weltmeister im Schwergewicht (19 Titelverteidigungen)
  • 22. April 2006: IBO-Weltmeister im Schwergewicht (19 Titelverteidigungen)
  • 23. Februar 2008: WBO-Weltmeister (Status: Superchampion) im Schwergewicht (15 Titelverteidigungen)
  • 2. Juli 2011: WBA-Weltmeister (Status: Superchampion) im Schwergewicht (9 Titelverteidigungen)

Regionale Titel

  • 14. Februar 1998: WBC Internationaler Meister im Schwergewicht (2 Titelverteidigungen)
  • 17. Juli 1999: WBA Interkontinentaler Meister im Schwergewicht (3 Titelverteidigungen)
  • 25. September 1999: EBU-Europameister im Schwergewicht (1 Titelverteidigung)
  • 18. März 2000: WBC Internationaler Meister im Schwergewicht
  • 29. April 2000: WBA Interkontinentaler Meister im Schwergewicht
  • 30. August 2003: WBA Interkontinentaler Meister im Schwergewicht (1 Titelverteidigung)
  • 24. September 2005: Nordamerikanischer Meister im Schwergewicht der NABF und WBO
  • Als Einlaufmusik wählte Wladimir Klitschko das Lied Can’t Stop von den Red Hot Chili Peppers. Seit November 2006 wurden die Kämpfe von Wladimir Klitschko exklusiv beim TV-Sender RTL übertragen.
  • In der deutschen Synchronisation des Disney-Films Die Kühe sind los liehen er und sein Bruder Vitali 2004 den Rindern Boris und Noris ihre Stimmen. Im Spielfilm Ocean’s Eleven (2001) hatte Klitschko einen Kurzauftritt als Gegner von Lennox Lewis. In den deutschen Produktionen Keinohrhasen (2007) und Zweiohrküken (2009) spielte Wladimir Klitschko sich selbst. Im Jahr 2009 veröffentlichten Musikvideo zum Lied Part of Me des US-amerikanischen Musikers Chris Cornell trat Wladimir Klitschko als tanzender Cowboy auf.
  • Die Klitschko-Brüder betreiben seit Oktober 2007 eine eigene Vermarktungsagentur Klitschko Management Group GmbH (KMG) mit Sitz in Hamburg-Ottensen. Geschäftsführer und Teilhaber der Agentur ist der langjährige Klitschko-Manager Bernd Bönte.[33]
  • 2012 versteigerte Klitschko seine 1996 gewonnene Goldmedaille. Ein unbekannter Bieter zahlte eine Million US-Dollar dafür. Das Geld floss in die Stiftung der Klitschko-Brüder. Die Medaille blieb auf Wunsch des Bieters jedoch im Besitz der Familie Klitschko.[34]
  • Ihm und seinem Bruder Vitali zu Ehren wurde der am 14. September 2007 vom Astronomischen Observatorium Andruschiwka entdeckte Asteroid (212723) Klitschko benannt.[35]
  • 2019 wurde bekannt, dass Klitschko als Unternehmer in das Tee-Geschäft einsteigt.[36]
  • Im Jahr 2021 war er Teilnehmer des Amazon-Prime-Formats Celebrity Hunted.[37]
  • Ein Hobby von Klitschko ist die Zauberkunst, mit der er unter anderem bei Wetten, dass..?, TV total und Stars in der Manege auftrat.

Laut Bloomberg News besitzen die Brüder insgesamt ein Vermögen von rund 100 Mio. Euro, das sich aus einem Portfolio aus Technologie, Rohstoffen und privatem Beteiligungskapital zusammensetzt. Rund 35 % des gesamten Vermögens dürfte in der Ukraine und größtenteils in Immobilien investiert sein.[38]

Dokumentarfilme

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wladimir Klitschko und sein Bruder Vitali waren Protagonisten des Kinofilms Klitschko, der am 16. Juni 2011 im Majestic Filmverleih in die deutschen Kinos kam. Regisseur Sebastian Dehnhardt begleitete in seinem Kinodebüt die Klitschkos über einen Zeitraum von zwei Jahren in Deutschland, der Ukraine, den USA, Kasachstan, Kanada, Österreich und der Schweiz. Seine Weltpremiere feierte der Film auf dem Tribeca Film Festival.

Der im Jahr 2024 veröffentlichte Dokumentarfilm Klitschko – Der härteste Kampf des Regisseurs Kevin Macdonald begleitet die Brüder bei ihrem Kampf gegen den russischen Angriff auf die Ukraine und greift auch auf Material aus vorgenanntem Film zurück, in denen es um Werdegang und sportliche Erfolge geht.

Veröffentlichungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Commons: Volodymyr Klychko – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikinews: Wladimir Klitschko – in den Nachrichten

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Klitschko und der Aufstand in Kiew – Das letzte Wort haben die Oligarchen. In: Spiegel Online. 10. Dezember 2013.
  2. „Wenn wir fallen, werden wir nicht die Letzten sein“ – Wladimir Klitschko exklusiv | maischberger. Tagesschau, 22. Februar 2023, abgerufen am 3. März 2023.
  3. Он был хорошим генералом и умным дипломатом... Er war ein guter General und kluger Diplomat... In: box.sport.ua. 14. Juli 2011. (russisch)
  4. Kurzbiographie. In: Bunte.de. Abgerufen am 3. August 2017.
  5. Klitschko & Panettiere – Ja, sie sind ein Paar! In: Bunte.de. 13. Januar 2010.
  6. Küsse am Spielfeldrand. In: Gala.de. 26. März 2013.
  7. Hayden Panettiere + Wladimir Klitschko. Verlobung bestätigt. In: Gala.de. 9. Oktober 2013, abgerufen am 9. Oktober 2013.
  8. Wladimir Klitschko auf Twitter: „Wir sind überglücklich, die Geburt unserer Tochter Kaya Evdokia Klitschko zu bestätigen. Sie kam am 9. Dezember gesund zur Welt.“ 13. Dezember 2014.
  9. All about Hayden Panettiere's new beau Brian Hickerson. MSN, 7. August 2018, abgerufen am 3. Februar 2019 (englisch).
  10. a b Klitschko-Brüder erklären sich bereit, selbst in den Krieg zu ziehen: „Keine andere Wahl“. In: merkur.de. 26. Februar 2022, abgerufen am 26. Februar 2022.
  11. Wladimir Klitschko: Verschaffen Sie der Stimme der Demokratie Gehör. In: zeit.de. 24. Februar 2022, abgerufen am 25. Februar 2022.
  12. Klitschko-Brüder wollen Kiew nicht verlassen. In: Der Spiegel. 5. März 2022, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 5. März 2022]).
  13. Wladimir Klitschko: lobt in einem Video auf Twitter vor dem Reichstag deutsche Hilfe. In: Der Spiegel. 2. April 2022, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 2. April 2022]).
  14. Berlin: Wladimir Klitschko wirbt für mehr deutsche Unterstützung für die Ukraine. In: Der Spiegel. 1. April 2022, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 2. April 2022]).
  15. Maren Jensen, manager magazin: Die Chefaktivistin der Klitschkos. In: manager-magazin.de. 12. April 2022, abgerufen am 13. April 2022.
  16. faz.net: Wir werden nicht kapitulieren
  17. Ann-Dorit Boy: (S+) Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko im Interview: »Wenn es in die falsche Richtung geht, ist Schweigen für mich keine Option«. In: Der Spiegel. 14. August 2024, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 14. August 2024]).
  18. Björn Jensen: Klitschkos Erfolg begann in der Nähe von Flensburg. In: Hamburger Abendblatt. 12. November 2014.
  19. Boxweltmeister Joshua holt dritten WM-Gürtel. (Memento vom 13. Juni 2018 im Internet Archive) In: moz.de, 1. April 2018. (Joshuas Landsmann besaß die Gürtel von WBA, IBF und WBC, damals zählte die WBO noch nicht zu dem erlauchten Kreis. Sie ist erst seit 2007 dabei. Seither muss der unumstrittene Champion vier Titel besitzen.)
  20. Bertram Job: Nur das Raumschiff fehlt in der Gerüchteküche. In: Süddeutsche.de. 17. Mai 2010.
  21. a b 1.000 Tage SAP ARENA – Stars, Emotionen und Erfolge für die Rhein-Neckar-Metropolregion. 26. Mai 2008, abgerufen am 13. Januar 2023.
  22. Най-гледаното предаване за 2014 г. е битката между Кобрата и Кличко. 5. Februar 2015, archiviert vom Original am 29. September 2021; abgerufen am 29. September 2021 (bulgarisch).
  23. Мачът Кличко - Пулев е събитието на годината. 5. Februar 2015, abgerufen am 13. Januar 2023 (bulgarisch).
  24. Andreas Evelt: Klitschko verliert WM-Titel an Fury. In: Spiegel Online. 29. November 2015, abgerufen am 29. November 2015.
  25. „Wladimir wird stärker denn je zurückkommen“. In: Handelsblatt.com. 29. November 2015, abgerufen am 30. November 2015.
  26. Weltmeister Fury sagt erneut Kampf gegen Klitschko ab. In: Süddeutsche.de. 24. September 2016; abgerufen am 24. September 2016.
  27. K.o.-Sieg! Joshua besiegt Klitschko. In: Sport1.de. 30. April 2017.
  28. K.o.! Joshua schickt Klitschko wohl in Rente. In: Spox.com. 30. April 2017.
  29. Box-Legende hört im Alter von 41 Jahren auf. In: Focus Online. 3. August 2017, abgerufen am 3. August 2017.
  30. Box-Hammer: So erklärt Klitschko sein Karriereende. In: Sport Bild. 3. August 2017, abgerufen am 3. August 2017.
  31. Entscheidung, Rücktrittserklärung als Video auf Klitschko.com
  32. „König Arthur“ - Herr im Ring. (PDF) In: Hamburger Abendblatt. 18. November 1996, abgerufen am 30. Juli 2022.
  33. Jürgen Schmieder, Benedikt Warmbrunn: Klitschko-Manager Bernd Bönte – Für die Familie. In: Süddeutsche Zeitung. 8. September 2012, abgerufen am 8. März 2022.
  34. Eine Million Dollar für Klitschkos Olympia-Gold (Memento vom 31. März 2012 im Internet Archive). In: Financial Times Deutschland. 30. März 2012, abgerufen am 7. August 2012.
  35. (212723) Klitschko in der Small-Body Database des Jet Propulsion Laboratory (englisch).
  36. Wieso Wladimir Klitschko jetzt auch noch Tee macht. In: gruenderszene.de. 5. Juni 2019, abgerufen am 5. Juni 2019.
  37. Timo Niemeier: Wie gut ist Deutschlands bislang „größte Reality-Show“? In: dwdl.de. 3. Dezember 2021, abgerufen am 4. Dezember 2021.
  38. "Einblicke von Klitschkos Family Office", in "Private Banking Magazin", Ausgabe 03-2022, S. 21
  39. Wladimir Klitschko receives Lifetime Achievement Award. (Memento vom 8. Dezember 2015 im Internet Archive) The American Academy of Hospitality Sciences, abgerufen am 29. November 2015.
  40. Bambini-Preis – Die Preisträger. (Memento vom 3. August 2017 im Internet Archive) In: bambini-preis.de, Europäische Jungakademiker-Gesellschaft e. V., abgerufen am 3. August 2017.
  41. Dekret des Präsidenten der Ukraine Nr. 251/2017 vom 24. August 2017; abgerufen am 3. September 2017 (ukrainisch)
  42. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 12. Dezember 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sat1regional.de
  43. Men's Modern Boxers Inductees to the IBHOF. ibhof.com, abgerufen am 15. Juli 2023 (englisch).
  44. Lew Kopelew Forum: Lew-Kopelew-Preis für Frieden und Menschenrechte 2023/24. In: kopelew-forum.de, abgerufen am 10. Juni 2024
VorgängerTitelNachfolger
Chris ByrdBoxweltmeister im Schwergewicht (WBO)
14. Oktober 2000 – 8. März 2003
Corrie Sanders
Chris ByrdBoxweltmeister im Schwergewicht (IBF)
22. April 2006 – 28. November 2015
Tyson Fury
vakant
vakant
Lennox Lewis
Boxweltmeister im Schwergewicht (IBO)
22. April 2006 – 28. November 2015
Tyson Fury
vakant
Sultan IbragimowBoxweltmeister im Schwergewicht (WBO)
23. Februar 2008 – 28. November 2015
Tyson Fury
vakant
vakant
Vitali Klitschko
Boxweltmeister im Schwergewicht (The Ring)
20. Juni 2009 – 28. November 2015
Tyson Fury
vakant
vakant
Lennox Lewis
Boxweltmeister im Schwergewicht (Linear)
20. Juni 2009 – 28. November 2015
Tyson Fury
vakant
David HayeSuperchampion im Schwergewicht (WBA)
2. Juli 2011 – 28. November 2015
Tyson Fury
vakant