Sozialistische Republik Serbien

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Volksrepublik Serbien)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Vorlage:Infobox Staat/Wartung/TRANSKRIPTION
Vorlage:Infobox Staat/Wartung/NAME-DEUTSCH

Die Sozialistische Republik Serbien (serbokroatisch Социјалистичка Република Србија Socijalistička Republika Srbija; bis 1963 Volksrepublik Serbien, serbokroatisch Народна Република Србија Narodna Republika Srbija) war von 1943 bis 1990 eine Teilrepublik der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien. Sie war die flächenmäßig größte und bevölkerungsreichste Teilrepublik und ihre Hauptstadt Belgrad war zugleich auch die Hauptstadt der SFR Jugoslawien. Gemessen am Anteil des jugoslawischen Bruttoinlandsprodukts war Serbien einschließlich seiner autonomen Provinzen Vojvodina und Kosovo die Teilrepublik mit der höchsten Wirtschaftsleistung und stand gemessen am BIP pro Kopf an dritter Stelle der Teilrepubliken.[1] Sie war die Vorgängerin der heutigen Republik Serbien und wurde vom Bund der Kommunisten Serbiens beherrscht.

Noch während des Zweiten Weltkrieges wurde Jugoslawien am 29. November 1943 als sozialistischer Staat neu gegründet. Die Volksrepublik Serbien wurde eine von sechs Teilrepubliken in Jugoslawien. Mit der Verfassung von 1963 wurde sie – wie die anderen Teilrepubliken – in „Sozialistische Republik“ umbenannt. 1974 wurden die bereits seit der jugoslawischen Verfassung von 1946 bestehenden Rechte der beiden autonomen Provinzen Vojvodina sowie Kosovo und Metochien maßgeblich erweitert, so dass diese weitgehende politische Selbstständigkeit erhielten.

Nach dem Tod Titos im Jahr 1980 und der Zunahme von albanischem und serbischem Nationalismus im Kosovo, gab es Uneinigkeiten im Bund der Kommunisten, wie darauf zu reagieren sei. Eine Gruppe unter der Leitung von Slobodan Milošević unterstützte die serbischen Nationalisten im Kosovo um dessen Autonomie aufzuheben.

1989 übernahm Milošević das Präsidentenamt der Teilrepublik Serbien und wurde 1990 bei den ersten freien Wahlen seit dem Zweiten Weltkrieg mit 65 Prozent der Wählerstimmen im Amt bestätigt. Eine der ersten Amtshandlungen war die Aufhebung der Autonomie für die Provinzen Kosovo und Vojvodina im Rahmen der „antibürokratischen Revolution“. In der Folge kam es zu schweren ethnischen Spannungen und schließlich zum Zusammenbruch des Bundes der Kommunisten Jugoslawiens und von Jugoslawien 1991.

Nach 1990 wurde der Staat als Republika Srbija (Republik Serbien) bezeichnet und war bis 2003 ein Teil der Bundesrepublik Jugoslawien, sowie ab 2003 Teil des Staates Serbien und Montenegro bis zum Jahr 2006, als die Föderation mit Montenegro aufgelöst wurde.

Bei der Volkszählung 1971 betrug die Gesamtbevölkerung 8.446.591. Die größten Bevölkerungsgruppen waren dabei: 6.142.071 Serben (72,71 %), 984.761 Albaner (11,66 %), 430.314 Ungarn (5,10 %), 184.913 Kroaten (2,19 %), 154.330 Muslime (1,83 %) und 123.824 Jugoslawen (1,47 %).

Bei der Volkszählung 1981 betrug die Gesamtbevölkerung 9.313.677 und setzte sich aus folgenden ethnischen Gruppen zusammen: 6.331.527 Serben (67,96 %), 1.303.032 Albaner (13,99 %), 441.941 Jugoslawen (4,75 %), 390.468 Ungarn (4,19 %) und 215.166 Muslime (2,31 %).

Politische Gliederung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Politische Gliederung der SR Serbien von 1974–1992

Innerhalb der Sozialistischen Republik Serbien existierten seit 1974 zwei autonome Provinzen, Vojvodina und Kosovo und Metochien. Die dazwischen liegende Region Zentralserbien (auch Engeres Serbien genannt) hatte keine eigene administrative Verwaltung und unterstand direkt der Regierung der SR Serbien. Bis auf die umstrittene Unabhängigkeitserklärung von Kosovo 2008 entspricht dies auch der politischen Gliederung der heutigen Republik Serbien.

Folgende Personen waren Präsident der SR Serbien:

Premierminister

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Personen waren Premierminister der SR Serbien:

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Tobias Pflüger, Martin Jung: Krieg in Jugoslawien. 2. Auflage. 1994, ISBN 3-9803269-3-4, S. 29.