Walter Heinrich Eberhardt
Walter Heinrich Eberhardt (* 20. Mai 1902 in Saalfeld; † 7. März 1980 in Ilmenau[1]) war ein deutscher Pädagoge, Seminardirektor und Kirchenhistoriker[2] der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland.
Herkunft, Studium und frühe Tätigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Walter Eberhard wurde als Sohn eines Lokomotivführers in kleinbürgerlichen Verhältnissen in Saalfeld geboren.[2] Nach der Schulausbildung in seiner Heimatstadt ergriff den Lehrerberuf.[2] Seine Lehrerausbildung erfolgte in der Nachfolgeeinrichtung der Allgemeinen Deutschen Bildungsanstalt in Rudolstadt, die auf Friedrich Fröbel zurückging.[3] Die reformpädagogischen Ansätze dieser Lehrerbildungsanstalt prägten ihn deutlich.[2] Danach war er im Schuldienst in Thüringen tätig.[2]
Es folgte eine verkürzte Ausbildung zum Prediger am Missionsseminar Neandertal (Kreis Mettmann).[2] Nach seinem Abschluss war er ab 1925 als Pastor der Siebenten-Tags-Adventisten in Hamburg tätig.[2]
Seminarleiter, Kirchenleiter, Kirchenhistoriker und Autor
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ab 1934 wurde er, als Nachfolger von Wilhelm Michael, zum Seminardirektor der heutigen Theologischen Hochschule Friedensau (heute Landkreis Jerichower Land, Sachsen-Anhalt) berufen.[2] Er leitete die Einrichtung bis zum Beginn des 2. Weltkrieges 1939.[2] 1947 bis 1954 war er wiederum der Leiter dieser Einrichtung, nun unter völlig geänderten politischen und gesellschaftlichen Umständen.[2] Das Konzept der Ausbildung der Pastorinnen und Pastoren der Siebenten-Tags-Adventisten in der DDR prägte er maßgeblich.[2]
Im Jahr 1954 wurde er in die Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten in der DDR berufen. Hier trug er Verantwortung bis 1969, zuletzt als Vorsteher (Präsident) der heutigen Freikirche.[2]
Er begann ab den 1960er Jahren eine, am Ende vierbändige, Kirchengeschichte[2][1] zu verfassen, über die Dieter Leutert schreibt:
„Was schon die beiden ersten Bände kennzeichnet, gilt auch für diesen [III: Aufklärung und Pietismus. 1648 bis 1800] : die breite, allgemein-christliche Grundlage und das vornehme, abgewogen-zurückhaltende Urteil. Von Enge oder Polemik keine Spur.“[1]
Schriften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wege und Irrwege der Christenheit von der Urgemeinde bis zur Vorreformation. Herausgeber: Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten in der DDR, Union Verlag (VOB), Berlin [Ost] 1968[2]
- Reformation und Gegenreformation. Herausgeber: Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten in der DDR, Union Verlag (VOB), Berlin [Ost] 1973[2]
- Aufklärung und Pietismus. Herausgeber: Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten in der DDR, Union Verlag (VOB), Berlin [Ost] 1979[1][2]
- Christenheit zwischen den Revolutionen. Herausgeber: Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten, Grindeldruck GmbH, Hamburg 1993 (posthum)[2]
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das historische Gärtnerhaus, heute Gebäude des „Institut für Kirchenmusik“ (An der Ihle 10) der Theologischen Hochschule Friedensau trägt den Namen „Walter-Eberhardt-Haus“.[3]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d Dieter Leutert: Adventistische Kirchengeschichte. In: Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten in der DDR (Hrsg.): Adventgemeinde. Band I, Nr. 1. Union Druckerei (VOB), Berlin 1980, S. 8.
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q Daniel Heinz: Eberhardt, Walter Heinrich. In: Magdeburger Biographisches Lexikon. Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (Guido Heinrich), 28. Februar 2005, abgerufen am 4. Juni 2021.
- ↑ a b Walter-Eberhardt-Haus. In: Rundgänge Friedensau entdecken. Anstalten der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten Friedensau e.V., Theologische Hochschule Friedensau, Zeltplatz Friedensau gGmbH, Kultur- und Heimatverein Friedensau und der Adventgemeinde Friedensau, 2021, abgerufen am 4. Juni 2021.
Personendaten | |
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NAME | Eberhardt, Walter Heinrich |
ALTERNATIVNAMEN | Eberhardt, Walter |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Pädagoge, Seminardirektor, Kirchenhistoriker |
GEBURTSDATUM | 20. Mai 1902 |
GEBURTSORT | Saalfeld |
STERBEDATUM | 7. März 1980 |
STERBEORT | Ilmenau |