Bufo spinosus
Bufo spinosus | ||||||||||||
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Paar von Bufo spinosus in Portugal im Amplexus während der Laichzeit | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Bufo spinosus | ||||||||||||
Daudin, 1803 |
Bufo spinosus, auch Mittelmeer-Erdkröte oder Westliche Erdkröte, ist eine Art der Froschlurche aus der Familie der Kröten (Bufonidae). Sie ist in Westfrankreich und auf der Iberischen Halbinsel verbreitet, auch die Populationen in Nordwestafrika (Maghreb) gehören wahrscheinlich dieser Art an. Bufo spinosus wurde erstmals 1803 von Daudin beschrieben, galt jedoch lange Zeit als Unterart (Bufo bufo spinosus) der Erdkröte (Bufo bufo). 2012 zeigten molekularbiologische Untersuchungen, dass es sich um eine eigenständige Art handelt[1], was zunehmend akzeptiert wird.[2]
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Männchen werden bis zu 11 Zentimeter lang, die Weibchen bis zu 18 Zentimeter. Ihre Färbung reicht von oliv über graubraun bis hin zu ziegelrot. Die Iris der Kröten ist meist rot. Die Weibchen haben oft beigefarbene bis weiße Streifen oder Flecken. Die Warzen sind bei den Weibchen besonders stark ausgeprägt. Ihr Bauch ist beigefarben mit dunklen Marmorierungen. Die Männchen besitzen während der Paarungszeit Brunftschwielen an den ersten drei Fingern. Sie rufen mit einem hellen und schnarrenden Paarungsruf.[3]
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Westfrankreich über Südfrankreich bis auf die Iberische Halbinsel, die Erdkröten des Maghreb (Tunesien, Algerien, Marokko) gehören wahrscheinlich ebenfalls zu dieser Art. Der Östlichste Punkt des Verbreitungsgebietes dürfte ungefähr bei Toulon in Südfrankreich liegen. Die Verbreitungsgrenze mit der Erdkröte läuft diagonal mitten durch Frankreich.[4]
Vorkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Westliche Erdkröte steigt bis zu 2600 m. ü. M. auf. Als Laichplatz bevorzugt sie große und tiefe Gewässer, aber auch kleine und flache Biotope werden genutzt. Als Landlebensraum werden Wälder, Gebüsche und sogar steppenähnliche Wiesen genutzt.[2]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ E. Recuero, D. Canestrelli, J. Vörös, K. Szabó, N. A. Poyarkov, J. W. Arntzen, J. Crnobrnja-Isailovic, A. A. Kidov, D. Coga˘lniceanu, F. P. Caputo, G. Nascetti, I. Martínez-Solano: Multilocus species tree analyses resolve the radiation of the widespread Bufo bufo species group (Anura, Bufonidae). In: Molecular Phylogenetics and Evolution. 62, 2012, S. 71–86. doi:10.1016/j.ympev.2011.09.008
- ↑ a b Glandt, Dieter: Die Amphibien und Reptilien Europas : alle Arten im Porträt. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2010, ISBN 978-3-494-01581-1, S. 155–157.
- ↑ Glandt, Dieter: Die Amphibien und Reptilien Europas, alle Arten im Porträt. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2010, ISBN 978-3-494-01581-1, S. 156.
- ↑ Glandt, Dieter: Die Amphibien und Reptilien Europas, alle Arten im Porträt. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2010, ISBN 978-3-494-01581-1, S. 152.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Theodora S. Sofianidou, H. Schneider: The reproductive behavior of the giant toad Bufo b. spinosus (Amphibia, Anura) in northern Greece. In: Zoologischer Anzeiger. Band 214, 1985, S. 209–221.
- Hans Schneider, Ulrich Sinsch: Calls and calling behaviour of the common toad Bufo b. bufo, in Hungary and a comparison with the advertisement call of the giant toad, Bufo b. spinosus. In: Zeitschrift für Feldherpetologie. Band 11, 2004, S. 187–201.
- Ulrich Sinsch, Hans Schneider, David N. Tarkhnishvili: Bufo Superspezies – Erdkröten-Artenkreis – taxon bufo (Linnaeus, 1758) – Erdkröte – taxon gredosicula L. Müller und Mellmich 1935 – Gredoserdkröte – taxon spinosus Daudin, 1803 – Riesenerdkröte - taxon verrucosissimus (Pallas, 1811) – Kolchische Erdkröte. In: Kurt Grossenbacher (Hrsg.): Handbuch der Reptilien und Amphibien Europas. Band 5/II (Hylidae, Bufonidae), Aula-Verlag, Wiebelsheim, 2009, S. 191–335.