Westniedersächsisch
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Der Begriff Westniedersächsisch bezeichnet
- eine nicht klar umrissene Gruppe von Dialekten des Niederdeutschen. In der heutigen niederdeutschen Dialektologie ist die Bezeichnung Westniedersächsisch allerdings nicht etabliert und findet sich nur selten. Im Laufe der Forschungsgeschichte wurde der Begriff mit sehr unterschiedlichen Bedeutungen gefüllt. Beispiele für die Verwendung der Bezeichnung sind Westniedersächsisch als
- eine Bezeichnung für Westniederdeutsch, wenn der Begriff niedersächsische Sprache für die gesamte niederdeutsche Sprache (West- und Ostniederdeutsch) verwendet wird.
- eine Bezeichnung für die niedersächsischen Dialekte in den Niederlanden.[1] Diese Dialekte werden in den Niederlanden in der Regel als Nedersaksisch bezeichnet. In der niederländischen Dialektologie gelten sie jedoch häufig als niederländische Dialekte, da sie vom Niederländischen überdacht werden. In diesem Zusammenhang werden diese Dialekte auch Ostniederländisch genannt. Mit dem Begriff Westniedersächsisch (West-Nedersaksisch) wird dagegen die Verwandtschaft zu den niederdeutschen Dialekten in Deutschland betont.
- als Bezeichnung für eine „reinniedersächsische“ Mundartgruppe bzw. für „Westfälisch (im alten Sinne des Wortes)“, die „Friesisch-Westfälisch (in Holland, von Harderwijk bis Groningen)“, „Fränkisch-Westfälisch (von Drenthe in Holland bis Westhannover, Vreden und Bocholt)“ und „Echtwestfälisch (Emsgegend, Osnabrück, Tecklenburg, Münsterland, Märkisches Sauerland)“ umfasst.[2][3]
Das Adjektiv westniedersächsisch bezieht sich auf
- den Westen des deutschen Bundeslandes Niedersachsen.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Jac. van Ginneken: Handboek der Nederlandsche taal. Malmberg, 's-Hertogenbosch 1928
- ↑ Hubert Grimme: Plattdeutsche Mundarten. Sammlung Göschen 461, Leipzig 1910, S. 15
- ↑ Brockhaus' Konversations-Lexikon. Vierzehnte vollständig neubearbeitete Auflage. In sechzehn Bänden. Fünfter Band. Deutsche Legion — Elektrodiagnostik. F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 1892, S. 33 (innerhalb des Artikels Deutsche Mundarten) ([1])