Wikipedia:Archiv/Veranstaltungen/Siggen 2008

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Vom 9. bis 12. Oktober 2008 fand auf dem Gut Siggen in Ostholstein eine Tagung mit dem Titel Neue Formen wissenschaftlicher Zusammenarbeit durch kollaborative Medien – Wie Wikipedia und andere Wikiprojekte die (Geistes-) Wissenschaften verändern (können) statt. Die Veranstaltung wurde von Martin Haase und Tilman Berger organisiert und von der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. gefördert. Als Ergebnis der Tagung mit 18 ausgewählten Teilnehmern aus dem akademischen Bereich und Wikimedia-Projekten wurden sechs Empfehlungen an die Wikimedia-Foundation formuliert. Zusätzlich wurde vereinbart, unter dem Namen „Siggener Kreis“ regelmäßige Treffen für eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen Wissenschaften und Wikiprojekten zu veranstalten.

Gut Siggen, Hauptgebäude
Gut Siggen, Tagungsgebäude

Beschreibung

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In den letzten Jahren sind im World Wide Web neue Kommunikationsformen entstanden, die es ermöglichen, Texte gemeinsam und öffentlich zu erstellen und zu publizieren. Besonders bekannt sind die so genannten Wikiprojekte, allen voran die Wikipedia, die zu einer der wichtigsten Webseiten und zu einem wichtigen Medium der Wissenskommunikation geworden ist. Weniger bekannt ist das Projekt Wikisource in dem unter anderem historische Textquellen erschlossen und ediert werden – ganz im Sinne der Philologie, die in der Vergangenheit auf Einzelleistungen angewiesen war, jetzt aber auch – dank der neuen Technik – kollaborativ, also in Zusammenarbeit verschiedener Autoren bzw. Mitarbeiter gemeinschaftlich auf eine neue Grundlage gestellt werden kann. Weitere Projekte sind Wikiversity und Wikibooks, in denen die Geisteswissenschaft jedoch noch eine untergeordnete Rolle innehat.

Von Anfang an waren an all diesen Projekten auch Wissenschaftler beteiligt, die sich allerdings hier zunächst nur als „Einzelkämpfer“ engagiert haben – mit allen Schwierigkeiten, die der Kontakt zwischen Wissenschaftlern und Laien in solchen weitgehend ungesteuerten Projekten mit sich bringt. 2007 entstand schließlich ein erster rein wissenschaftlicher Ableger der Wikipedia, die Glottopedia, in der Wissen aus dem Bereich der Sprachwissenschaft (insbesondere Terminologie, Sprachbeschreibungen, Biografien von Sprachwissenschaftlern) zusammengetragen werden soll. Die Glottopedia richtet sich ausschließlich an Linguisten, die wissenschaftlich tätig sind, und nicht an Laien.

Die praktische Erfahrung mit den genannten Projekten zeigt schon jetzt, dass sich ein Wandel vor allem im Bereich der Geisteswissenschaften abzeichnet: Geisteswissenschaften beruhen traditionell auf Einzelleistungen, wobei natürlich der jeweilige Wissenschaftler auf Vorarbeiten anderer Wissenschaftler aufbaut. Kollaborative Arbeitsformen ermöglichen es nun jedoch, dass geisteswissenschaftliche Forschung und Wissensvermittlung von mehreren Wissenschaftlern gleichzeitig, im Falle von Wikisource und ähnlichen Projekten sogar in Zusammenarbeit mit Nicht-Wissenschaftlern durchgeführt wird. In den Naturwissenschaften sind kollaborative Arbeitsformen auch schon vor der Entstehung neuer Web-Medien üblich gewesen; außerdem stellt sich in den Naturwissenschaften weniger das Problem der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern und Laien.

Die Tagung soll Geisteswissenschaftler aus verschiedenen Fächern zusammenbringen, um über die Möglichkeiten kollaborativer Arbeitsmedien in den Geisteswissenschaften zu diskutieren. Dabei ist besonders an solche Wissenschaftler gedacht, die bereits Erfahrungen im Umgang mit kollaborativen Medien haben (vgl. Teilnehmerliste).

Veranstalter

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Martin Haase & Tilman Berger, gefördert durch die Alfred Toepfer Stiftung F.V.S.

Ablaufprotokoll

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Abendgespräch, E. Kausen und T. Berger
F. Schulenburg und M. Mueller
M. Mueller
Seminarraum
Große Runde im Kaminzimmer
M. Haase
Wissenschaftler erklären das Meer
A. Wolf und J. Voss, Doppelblind Selbstversuch

Das Folgende ist ein loses kollektives Protokoll der einzelnen Diskussionen. Die Edits dieser Seite, die sich über die Versionsgeschichte Personen zuordnen lassen, belegen lediglich, wer die Diskussion protokolliert hat, und nicht, wer welches Statement in der Diskussion machte. Uns interessierte die vielfältige Erwägung, nicht, wer was sagte.

Donnerstag, 9. Oktober 2008

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  • Anreisetag (bis 18 Uhr)
  • Abendessen 18.30 Uhr
  • Vorstellungsrunde (Erfahrungen mit Wiki-Projekten)
  • Fixierung des Programms

Freitag, 10. Oktober 2008

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„Reise“ durch die Wikipedia-Schwesterprojekte und Spin-Offs

Texteditionsprojekt, das ursprünglich helfen sollte, Wikipedia für Lexikonartikel reserviert zu halten, Fremdtexte aus ihr herauszuhalten. Die deutschsprachige Plattform entwickelte eine besondere Qualität mit der Entscheidung Digitalisate mitsamt Transkriptionen zur Verfügung zu stellen. Eigene Software und eine Organisation der Arbeit, die koordinierte Redaktionsprozesse schafft, förderten die Qualität.

Diskussion
  • Eine Mitarbeit von mehr Wissenschaftlern wäre hier wünschenswert, vor allem wegen der Zitierfähigkeit und Verlässlichkeit der transkribierten Texte, aber es fehlt die Möglichkeit der Nennung der Autorenschaft, um die Mitarbeit für Wissenschaftler attraktiv zu machen.
  • Wie steht Wikisource da, wenn Mitarbeiter keine ausgewiesene Reputation im Feld wissenschaftlicher Textedition haben? Meinung in der Gruppe: Die Reputation wächst, sobald klar ist, dass man sich auf Individuen beziehen kann, die Verantwortungen übernehmen bzw. fachliche Kompetenz garantieren können. In dem Moment, wenn Wikisource als Textquelle zitiert wird, wird die Reputation zustandekommen, der Schritt zu verantworteter Autorschaft ist dazu allerdings Voraussetzung. Wie definiert sich Autorschaft in einer Edition? Kommentarteile sind noch halbwegs klassisch auktorial, Abschriften und Transkriptionen jedoch nicht im selben Maße. Was geschieht mit Editionen wechselnder Teilnehmerschaft? Mögliche Lösung: Ein Einleitungstext, der über das Zustandekommen der jeweiligen Edition Auskunft gibt: Wer hat an der Edition in welcher Form mitgewirkt, welcher Qualitätsstandard wurde vereinbart, welche spezifischen Probleme wurden gelöst. Wie ist man an die Scans gekommen, welche Redaktionsprozesse fanden unter welcher Expertise statt.
  • Ein internationales Wikisourcetreffen sollte veranstaltet werden, um einen Knowhow-Transfer sicherzustellen.
  • Was geschieht mit Texten, deren Sprache nicht so einfach einer nationalen Wikipedia zugeordnet werden kann? (Wo gehört der Codex Hammurapi hin?) Überlegungen, langfristig eine eigene Abteilung für Manuskripte, Ritzungen etc. zu gründen, in der dann auch Texte aus anderen Sprachen eingestellt werden können. Ein internationales Sourceprojekt als Desiderat wäre wünschenswert.
  • Ein noch ungelöstes Problem ist die Druckversion. Insbesondere ist es nicht möglich, eine wirklich akzeptable PDF-Version automatisch zu erstellen.
  • Die Löschung extrem falscher oder unzulänglicher Inhalte sollte konsequenter betrieben werden.
  • Um die Wikibooks für Wissenschaftler und andere Autoren, die hochwertige Inhalte generieren können, attraktiv zu machen, sollte der Autor des Buches auf Wunsch deutlich sichtbar sein.

http://de.wikiversity.org/wiki/Hauptseite

Website mit universitätsähnlicher Ausrichtung: Sollte Optionen bieten, gemeinschaftlich zu lernen, Kurse im Wiki zu geben, original research in Wikiversity zu veröffentlichen. Interessantes Projekt war dabei ein Paläographiekurs, den Benutzer:Historiograf gab. Die Erfahrung dabei war, dass man bald auf einen Chat auswich, um eine direkte Interaktion mit den Lernenden zu ermöglichen. Die sofortige Korrektur und die Kontrolle des Lernerfolgs war im Chat viel leichter möglich. Es stellt sich die Frage, ob Wikis ein geeignetes Medium sind, um zu unterrichten; es ist fraglich, ob es für Unterrichtende wirklich reizvoll und lohnend ist, mit Hilfe eines Projekts wie der Wikiversity zu arbeiten.

Diskussion
  • Sind eigene Wikis nicht eigentlich die interessante Alternative? Viele universitäre Institute erstellen inzwischen Wikis für die eigene Arbeit. Man muß an dieser Stelle darüber nachdenken, was mit copyrightgeschützten Materialien geschieht, oder mit Provisorien wie den regulären Vorlesungsskripten? Bislang legen die Universitätsangehörigen diese auf geschützten Uni-internen Serverbereichen ab mit dem Ziel eines Tages daraus ein Buch zu machen.
  • Idee eines Journals, das an Wikipedia angebunden wird. Idee einzelne Nummern im Journal für verschiedene Themen zu reservieren. Es gibt dann verschiedene Herausgebergruppen, die auf lange Zeit arbeiten, mit Call for Papers, Autorenbetreuung, Peer Review und Publikation etc.
  • Fachbibliographien als Desiderat (auch im Zusammenhang mit einem Periodikum), bislang in Wikipedia ein kurzgehaltenes Projekt.
  • Problemlage der gegenwärtigen Wikiversity: Wikibooks ist ein sehr nahes Projekt von höherer Attraktivität, wenn es darum geht, Vorlesungsskripten auf ein Buchformat zu bringen.
  • Problemlage zudem: Das Projekt Wikiversity ist in sich inhomogen und hat zu verschiedenartige Aufgabenstellungen.

http://de.wiktionary.org/wiki/Wiktionary:Hauptseite

Ziel: alle Wörter aller Sprachen in allen Sprachen zu geben. In jeder mit einer Erklärung und Etymologie sowie allen Übersetzungsoptionen. Realisation: mit Vorlagen werden Einträge standardisiert. Textbausteine spielen eine große Rolle.

Diskussion
  • Das ganze Projekt ist in seiner linguistischen Grundlage fragwürdig. Wird hier von einer allen Sprachen gemeinsamen Grundsprache ausgegangen ("naive" Vorstellung von Sprache)? Ein und dasselbe Wort wird in den Sprachen sehr unterschiedlich bearbeitet.
  • Wie soll man das im Alltag benutzen - z.B. ins Englische übersetzen und man benötigt von einem deutschen Wort die verschiedenen Übersetzungsmöglichkeiten, samt deren verschiedenen Kontexten. Man erhält in der Regel eine Einwort-Übersetzung, ohne zu erfahren, wie man das Wort in der fremden Sprache verwendet.
  • Das Projekt ist ein Abfallprojekt, das angelegt war, Stubs, die in Wikipedia lediglich zu Worteinträgen gedeihen können, aus dieser auszulagern.
  • Mögliche alternative Zielsetzung, soetwas wie den zehnbändigen Duden abzubilden und dafür auf die Idee der Fremdwortübersetzung zu verzichten?
  • Frage, was man der Foundation empfehlen sollte? Laufen lassen, da derartige Projekte die große Wikipedia entschlacken, auch da zu bedenken ist, daß Projekte wie Wikipedia aus dem Experiment und Abfallprodukt heraus entstanden.

http://www.omegawiki.org/Meta:Main_Page

Englisch ist im Projekt die Standard-Benutzersprache. Das System baut ein Wörterbuch für alle Sprachen und erklärt primär auf Englisch. Die Einträge stehen für Konzepte.

Diskussion
  • In der Benutzung ist das Projekt fragwürdig. Man benötigt in der Übersetzungsarbeit mit Wörtern die Kontexte.
  • Das Projekt ist für Programmierer interessanter als für Linguisten. Hätte man die Programmierer vorher mit Linguisten zusammenbringen sollen? In der Diskussion kam zum Tragen, daß derartige Projekte einen Freiraum schaffen, in dem Sachen ausprobiert werden, die mitunter in anderen Kontexten Gewinn bringen. Der Rat von Fachleuten schafft mitunter nicht die funktionsfähigen Dinge. Wikipedia ist selbst ein vergleichsweise unwissenschaftliches Projekt, dessen Karriere Wissenschaftler sicherlich bezweifelt hätten.

http://brightbyte.de/page/WikiWord

Hervorgegangen aus einer Diplomarbeit von Duesentrieb. Hat als Ziel, einen Thesaurus aus der Wikipedia zu extrahieren. Dabei wird die Verknüpfungsstruktur analysiert - Verlinkung (inklusive Interwiki-Links) und Kategoriestruktur, mit dem Ziel, die Semantik zu erschließen (was hängt womit zusammen). Die interessante Relation ist diejenige, bei der zwei Seiten aufeinanderverweisen. Sie weisen eine semantische Verknüpfung aus. Es entsteht kein Baum, sondern ein Netz. Die Thesaurusstruktur ist konzeptbasiert und multilingual. Im Moment stellt sich die Frage, was damit machbar ist - sollen die Ergebnisse in das Omegawiki einfließen, etwa als Vorschlag, der dann von einem Menschen überprüft und beurteilt werden muss.

Diskussion
  • Geht es darum, ein Übersetzungswörterbuch zu gestalten, oder für eine Suchmaschine eine Grundlage zu liefern?
  • Die Daten geben aufschlussreiche Auskünfte über Kontexte.
  • Wenn der Thesaurus mit der Suchfunktion gekoppelt wird, dann entsteht eine bedeutungsvolle Hierarchisierung, die zumindest interessanter ist, als die Ergebnisse bei der gegenwärtigen Volltextsuche (die schlicht alle Erwähnungen auflistet). Es werden verwandte, über- und untergeordnete Wörter aufgelistet (durch die gleichzeitige Auswertung der Kategorisierungen). Im Moment gibt es noch kein Interface, mit dem die Daten genutzt werden könnten (sie sind auch nicht im Netz einsehbar). Man könnte daraus eine alternative Suchabfrage für Wikipedia anfertigen.

http://dbpedia.org/About

DBpedia ist der Versuch, eine Faktendatenbank auf der Grundlage des in der Wikipedia enthaltenen Wissens aufzubauen, die speziell die Infoboxen nutzt. Gesucht werden triplets - Statements von elementaren Sachverhaltsaussagen von der Sorte wie "Berlin ist eine Stadt" oder "Berlin hat 3.420.786 Einwohner". Ziel ist es, eine Anfrageoption zu schaffen: "Gib mir alle Schauspieler, die in Berlin geboren wurden und in München starben".

Diskussion
  • Im Moment müssen die Infoboxen in der Wikipedia ausgewertet werden, da mit diesen eine hinreichend einfache Struktur vorliegt. Das Semantic web wird seine breitere Entfaltung finden, wenn verschiedene Datenbanken ausgewertet und abgefragt werden.
  • Wo liegt der Vorteil gegenüber Google? Google weiß nicht, wer der Bürgermeister von Hamburg ist - nur in welchen Artikeln die Begriffe "Hamburg" und "Bürgermeister" fallen - man kann dann nur hoffen, dass auf der Seite, die als Suchergebnis genannt wird, dann der aktuelle Bürgermeister auch tatsächlich genannt ist.
  • Das aktuelle System hat die englischsprachige Wikipedia ausgewertet - im Moment ist das ein Ausblick auf die Zukunft. Natürlichsprachige Fragen sind im Moment nicht möglich. Man muss die Anfrageoptionen der aktuellen Systeme beherrschen. Die zukünftigen Versionen sollen Rückfragen stellen können und damit den Benutzern die vom System aus beantwortbaren Anfragen nahelegen.

PublicArt Wiki

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http://www.publicartwiki.org/wiki/Hauptseite

Ziel ist es, eine umfassende Sammlung zu Kunstwerken im öffentlichen Raum anzulegen und so einen Gesamtüberblick innerhalb des deutschsprachigen Raums zu schaffen. Bisher gibt es hierzu nur vereinzelt regionale Sammlungen, die zumeist - weil als Buch gedruckt - schnell veraltet sind. Sortierung und Zugriff auf einzelne Kunstwerke über die Kategorien "Städte und Regionen" oder "Künstlerinnen und Künstler". Die Nachweise müssen von den Betreuern der Website selbst stadtweise recherchiert werden. Oftmals ist für Kunstwerke nirgends nachvollziehbar notiert, wer das Objekt wann angebracht hat. Eine Verbindung mit Google maps ist bei allen Kunstwerken hergestellt - und bietet bei geeigneten Kunstwerken eine Aufsicht auf das Kunstwerk selbst. Ein besonderes Desiderat ist die Erfassung von Interventionen, vergänglichen Arbeiten (dafür steht auch das Logo der Schneemann), sowie von Arbeiten, deren Sichtbarkeit sich erst Eingeweihten erschließt. Hier schafft die Website Öffentlichkeit über den Moment und das unmittelbar angesprochene Publikum hinaus.

Diskussion
  • Tip: die Google maps Integration (erfolgt bislang über Adressen) müßte über die Längen- und Breitengrad angegeben werden. Die eindeutige Referenzierung wird damit möglich. Google maps erlaubt es, den gewünschten Bildausschnitt abzuspeichern, bislang wird hier für jedes Kunstwerk die beste Ansicht gesucht.
  • Warum ein Wiki (das von vier Nutzern - dem Initiator und Praktikanten) gemacht wird? Das Ziel ist es, eine Vorgabe von Artikeln und Struktur zu schaffen, und von der aus über das nächstgeeignete Format zu entscheiden.
  • Warum keine Integration des Projektes in WP? Hier gibt es Rechteprobleme (sobald die Publikation aus der aktuellen Berichterstattung herausfällt) - bei nicht dauerhaft sichtbaren Kunstwerken. Die Künstler (oft bei VG-Bild organisiert) müssen Genehmigungen geben, mitunter stammen die Photographien selbst aus dritter Hand und sind nur über spezielle Nutzungsgenehmigungen zugänglich.
  • Wie ließe sich das Projekt ausweiten? Vielleicht über eine schrittweise Ausweitung des Benutzerrechte Managements. Ein Problem bei öffentlichen Wiki wäre zudem die Frage nach dem Ort von Diskussionen. Das Projekt meidet diese bislang.
  • Wie stehen Künstler zum Projekt? Im Moment gibnt es viermal mehr Einträge in Planung als derzeit enthalten. Für die Künstler ist das Medium bislang unheimlich. Manche Kommunen steuern gerne bei, andere nicht; nur wenige dokumentieren (wie München) selbst ihre Arbeiten.
  • Was geschähe, wenn man die Text- und Bildrechte trennte? Vielleicht ließen sich unter dieser Prämisse freier Arbeitsrechte vergeben.
  • Spezielles Problem: Wenn Zugänglichkeit geöffnet wird, ist es möglich, daß Arbeiten hineinkommen, die (etwa illegale Graffity) von den bisjetzigen Betreibern bislang ausgeschlossen werden.

Samstag, 11. Oktober 2008

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http://www.glottopedia.org/index.php/Main_Page

Entstanden aus zwei Plattformen (Wikilingua, Linguipedia, Größe jeweils 500-800 Artikel), die im Seminarbetrieb fungierten und für Vorstudien zu Artikeln Raum bieten sollten. Artikel sind in allen Sprachen zulässig - Englisch ist die Grundsprache, um den Wissenschaftsbetrieb zu erreichen. Ein Interesse besteht dabei an Wörterbuchartikeln mit Schwerpunkten Syntax und Morphologie. Surveyartikel, biographische Artikel, Sprachenartikel kommen hinzu. Auktoriale Kennzeichnung ist mit im Programm, um das Projekt für Wissenschaftler interessant zu machen.

Diskussion
  • Größe des Projektes: Effektiv unter 30, die letzten Wochen kaum Edits. Wie groß muss ein Wiki sein, um für die Betreiber und auch potentielle Benutzer interessant zu sein und zu bleiben? Für den Wissenschaftler ist es trotzdem interessant, in einem Medium zu arbeiten, in dem nicht alle möglichen Benutzer Einspruch zu erheben, sondern Kollegen aus dem Fach. Der Transfer könnte aus der Glottopedia in die Wikipedia erfolgen.
  • Probleme bestehen momentan beim Urheberrecht, da bei der Zusammenführung der Projekte Versionsgeschichten entfielen.
  • Warum eigentlich nicht in der Wikipedia arbeiten? Die "Omatauglichkeit" der Wikipedia ist für die Forscher uninteressant. Das Ziel ist der Artikel, aus dem sich professionelle Linguisten informieren können.
  • Wissenschaftlichkeit muss Kontroversen Raum bieten. Vorgesehen ist im Projekt die Option zu einem Lemma verschiedene Artikel anbieten zu können, die den Blickwinkeln und Theorien verschiedener Verfasser Rechnung tragen.
  • Was passiert, wenn es einen englischen und einen deutschen Artikel über Kasus gibt? Das ist ein Desiderat.
  • Die Loslösung von Wikipedia ist aus verschiedenen Gründen ein Problem. Man sollte zumindest Interwiki-links (in Wikipedia-Richtung) einführen.
  • Verhältnis von Glottopedia und Wikipedia

Corporate Wikis

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Wikis in Organisationen (Vortrag: Steffen Blaschke, Uni Bamberg).

Wikis in Organisationen (z.B. Unternehmen wie Fraport, IBM oder Tagesschau, aber auch Vereine wie Stadtwikis und Fachschaftswikis) funktionieren nicht wie die Wikipedia. Die Autorenschaft ist mehr oder weniger freiwillig, Organisationen verfügen bereits über feste Strukturen (Abteilungen, Projekte usw.) und dementsprechend spiegeln sich vor allem die Geschäftsfunktionen von Organisationen in Wikis wider. Zusätzlich zu enzyklopädischen Artikeln finden wir technische Dokumente, Produktspezifikationen, Projektberichte, Sitzungsprotokolle, Telefonlisten etc. pp.

Organisationale Wikis sind also (meist) nicht öffentliche Kollaborationsplattformen, die zur Lösung verschiedener Probleme eingesetzt werden, ohne dass aber im vorhinein klar umrissen sein muss, welche Probleme gelöst werden sollen. Im Laufe der Zeit finden Mitarbeiter vielfach neue Lösungen für bestehende Probleme (bspw. Raumverwaltungspläne im Wiki statt in Excel-Tabellen).

Wikis erlauben die plattformübergreifende Kollaboration. Wie bekommt man ein solches Wiki zum laufen? Man benötigt eine exlusive Funktion. Die einfachste dieser Funktionen ist bspw. ein Sitzungsprotokoll, das kollektiv entsteht. Erfahrungen: es entstehen in diesen Wikis keine wissenschaftlichen Artikel - für solche fehlt das Konflikmanagement, das Fußnoten- und Referenzsystem. Verlinkungen entwickeln keine größere Komplexität. Die Wiki-Suchfunktionen sind mangelhaft. Die Kommunikationsformen lassen sich anhand solcher Wikis gut untersuchen (man erfasst, wo mehrere Personen am selben Dokument oder mehreren Dokumenten zusammen arbeiten): Wer arbeitet mit wem zusammen? Wo sind Arbeiten unfruchtbar zentralisiert, wo kooperieren Abteilungen nicht miteinander?

Diskussion
  • Alle Analysetools sind Open Source
  • Beispielsfilm von wöchentlicher Kollaboration im Flash-Format, Knoten sind Individuen, Kanten sind ein oder mehrere gemeinsam bearbeitete Seiten im Wiki
  • Lassen sich solche Wikis an Unis und Schulen einführen? Hier gab es eine uneinheitliche Diskussion mit Erfahrungen verschiedener Beteiligter von Lehrstühlen, die Wikis einführten.
  • WiO-Blog

Bücher aus dem Hamburger Christianeum

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Vortrag Felistoria mit Kiste mehrerer Frühdrucke des Reineke Fuchs. Ausführungen zum - sehr kooperativen Zustandekommen des Artikels.

Diskussion
  • Die Diskussion des Artikels fällt aus. Tipp, sich dieses über history flow (IBM Collaborative User Experience Research Group) anzusehen.

Qualitätsmanagement

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Grobe Übersicht über das QM in WP-de
Kaskadierende Eingangskontrolle

Vortrag Markus Mueller zu den Organisationsstrukturen der Qualitätssicherung in der deutschen Wikipedia von der möglichen Schnellöschung (das trifft etwa 60 von 600 neuen Artikeln pro Tag), die nach der Eingangskontrolle erfolgt, über den Artikelschutz bis zur Exzellenzdiskussion. Initiativen: Schreibwettbewerb. Technische Innovationen wie die gesichtete Version.

Diskussion
  • Die "gesichtete Version" sorgt dafür, daß unangemeldete Benutzer lediglich die aktuelle letzte "gesichtete" Version sehen, nicht die seitdem entstandene, möglicherweise vandalisierten Version. Sie wird von einer (geringfügig) eingeschränkten Benutzergruppe durchgeführt, die kein peer reviewing erreicht, lediglich ein Aussortieren von Vandalismus. Problem: in der Öffentlichkeit ist der Terminus synonym für peer reviewing geworden, obwohl hier letztliche keine fachliche Qualifikation der Sichter gesucht ist. Unklar bleibt bisher, ob bei gesichteten Versionen der Vandalismus unattraktiver wurde.
  • War Vandalismus je ein gravierendes Problem? Offensichtlicher lässt sich schnell abstellen, "subtiler" Vandalismus, mit dem wahrscheinlich klingende Fehlinformationen eingeschleust werden, ist ein prekäreres Phänomen, jedoch mit den Prozeduren gesichteter Versionen nicht in den Griff zu bekommen. Allgemeine Erfahrung: eklatanter, direkt zerstörender Vandalismus nimmt ab. Weitaus wichtiger ist - so der Konsens - die Frage, wie qualifizierte Autoren zu gewinnen sind.
  • Wie hat sich die Statistik gesperrter Artikel nach Einführung der Sichtung entwickelt?
  • Das Sichtungstool könnte z.B. in der hebräischen Wikipdia von Interesse sein, die sich bei kleiner Community besonderem Zerstörungsdruck ausgesetzt sieht. Nicht minder könnte es für die englischssprachige interessant werden, insofern deren zunehmende Editmenge immer problematischer zu observieren ist.
Anschlussdiskussion
  • Wie stehen die Labels "exzellent", "gesichtet" und "geprüft" zueinander? Was geschieht mit Artikeln, die nach einem Bewertungsvorgang verändert werden? Sind die einzelnen Labels untereinander hierarchisiert oder stehen sie funktional auf unterschiedlichen Ebenen?
  • Wie werden Prüfer qualifiziert? Über eine Homepage, auf der sie ihre Qualifikation offenlegen? Welchen Status erlangen Autoren, die allein auf einem Gebiet arbeiten - werden sie ihre eigenen Prüfer?
  • Idee, ein Kategoriensystem für Prüfbereiche einzuführen, mit dem notiert ist, welcher redaktioneller Bereich für bestimmte Artikel zuständig ist. Bei der Einrichtung der Fachbereiche kann die Community kontrollieren, dass keine Unsinnsbereiche zustandekommen.
  • Idee, ein Rückmeldetool einzubauen, mit dem Benutzer Notiz über unzureichende, problematische Artikel geben zu können. Wir sind an dieser Stelle nicht gezwungen, zu handeln (etwa falls größere Besuchermengen sich über einen brisanten Artikel wie George W. Bush negativ äußern). Es geht lediglich darum, problematische Artikel leichter finden zu können.
  • Ein großes Problem ist der Qualitätssicherungsprozess. Wenn wir wissen, dass ein Artikel schlecht ist, so fällt es uns oft immer noch schwer, ihn zu verbessern. Es ist regulär klug, lange schlechte Artikel neu aufzusetzen, nicht zu verbessern; Autoren schlechter Artikel verteidigen diese gegen kompetente Neuautoren. Man müsste hier Bereiche schaffen, auf denen radikale Neuentwürfe angelegt werden können.
Fachwikis statt Monopolwiki?
  • Wäre es eine Option Spezialwikis - multilingual - zu haben, auf denen Fachleute vorarbeiten können? Welche Beziehung sollte Wikipedia zu den anderen Wikis halten? Wenn sie frei lizenziert sind, lassen sie sich in Wikipedia importieren. Werden uns gute Autoren unter diesem Umstand abwandern? Was ist mit den Normalbenutzern - wenn sie einen Link z.B. auf Glottopedia finden, wissen sie, dass sie diesem Medium eher vertrauen dürfen als Wikipedia?
  • Wie sieht es mit Fachwikis aus, die versanden? Wäre es da nicht klüger, solchen Projekten Entfaltungsraum in der Wikipedia zu geben? Der Oma-Test könnte auf den ersten Absatz beschränkt werden, Wikipedia sollte Fachartikel jenseits dessen zulassen.
  • Ein Problem sind Wikipedia-Autoren, die Fachleuten die Arbeit unangenehm machen. Können wir Fachleute im Konfliktfall gegenüber problematischen Kandidaten der Community verteidigen?
  • Problem des zeitlichen Abstandes. Die geprüfte Version kann Monate zurückliegen. Auf sie wird ein Link gelegt. Wir müssen klären, was geprüft heißt. Wenn ein Vermerk da steht, wer wann welche Version prüfte. Der Prüfer steht mit einer Reputation im Raum. Schlecht wäre es, wenn aktuelle Versionen vorenthalten werden. Option: das Link zur letzten geprüften Fassung ist mit einem Link verbunden, die den Versionsvergleich mitbietet.
  • Sollen Prüfer benannt werden - uneinheitliche Sicht. Pro: Die Reputation des Prüfers steht mit auf dem Spiel.
  • Hinweis auf Asthma Statement: inwieweit hebeln solche Mechanismen die Grundprinzipien der Wikipedia aus? - Inwieweit können Wissenschaftler sinnvolle Vorschläge zu diesem Thema liefern? Vorschlag: vorhandene QM-Maßnahmen verbessern und stärker promoten, weitere Bausteine zu diesem komplexen, organisch gewachsenem Gesamtsystem hinzufügen, wie etwa Autornennung als unverbindliche und "unschädliche" Hilfe zur Beurteilung der Güte eines Artikels.
  • Das Qualitätsmanagement der Wikipedia sollte besser erklärt und nach Außen hin dargestellt werden (etwa in Form einer kleinen Broschüre, die auf Markus Muellers Vortrag in Mainz basiert).
  • Empfehlung: Wissenschaftler ansprechen, bekannte Qualitätsstudien zu wiederholen (z.B. Fernanda Viégas)

http://wiki-trust.cse.ucsc.edu/index.php/Main_Page

Spezielles Tool um Vertrauenswürdigkeit von Text und Autoren zu ermitteln. Hier ist ein Qualitätsmerkmal für eine Passage, dass sie erweitert wird, selbst jedoch unverändert bleibt und sich damit als unbeanstandet erweist. Dasselbe Kriterium wird auf Autoren angewendet, deren Edits unbeanstandet bleiben.

Diskussion
  • Ein Artikel, der perfekt vorgearbeitet wird und unbeanstandet stehen bleibt, erhält von sich aus keine hohe Reputation. Die Reputation ist hier ein Phänomen das erst in der Interaktion zustandekommt, die das System bemisst.
  • Frage: was geschieht mit dem Bearbeiter, der in einem bestimmten Fachbereich Reputation haben mag, und jetzt in einem anderen agiert (in dem er nicht unbedingt dieselbe - menschlich bemessen) Reputation hat?
  • http://wikigenes.org - ein Biologenwiki des MIT, das mit einem automatisierten Reputatioonstool arbeitet.
  • Die Meinungen gehen darüber auseinander, wie weitreichend die Ergebnisse solcher technisch generierten Daten sein können. Manche Anwendungsformen werden jedoch als möglicherweise sehr nützlich beurteilt.

http://knol.google.com/k

Knol sammelt Essays und Abhandlungen aller Art. Man kann damit gegebenenfalls Geld verdienen. Wenn aber niemand den Artikel liest und bewertet, kommt auch kein Geld.

Diskussion
  • Wir stellen fest, dass außer Thogo bezeichnenderweise niemand bisher darin gearbeitet hat
  • Zielsetzung ist nicht ganz klar, "Müllhalde" des Wissens?
  • Dazu: Google Knol – Schleichwerbung im Lexikon (SZ vom 08.10.2008)
  • Keine Konkurrenz zu Wikipedia - hier werden Artikel geschrieben, nicht jedoch enzyklopädische. Man versucht eigene Artikel zu pushen, indem man ein hohes ranking bei Google über knol herstellt.
  • Probleme von knol: hier werden Artikel wahllos hineinkopiert, Schleichwerbung ist ein besonderes Problem. Google gibt knol-Seiten bisher noch kein besonderes Ranking.
  • Knol weist nicht minder auf den Mangel einer Artikel-Plattform hin.

Die Wikipedien der verschiedenen Sprachen

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Wikipedien der verschiedenen Sprachen - als Sprachquellen und als Quelle, die Einblick in das Selbstverständnis von Sprachen gibt. Welche Sprachen bauen Wikipedien auf? Offizielle Sprachpolitik schlägt sich hier nieder: Es gibt eine serbische, eine kroatische und eine serbokroatische Wikipedia. (Letztere war und ist interessant, in ihrem Gebrauch lateinischer und kyrillischer Schrift).

Ein besonderes Thema sind die dialektalen Wikipedien (deren Spaßfaktor im Deutschen sicherlich groß ist - etwa die Plattdeutsche Variante: Computer). Hier stehen die deutschen dialektal-Wikipedien entspannter zueinander als politisch brisanter Projekte. Es bestehen zwei weißrussische Wikipedien, die sich fast auschließlich in der Orthographie unterscheiden. Die eine wird im Land, die andere eher von Exilweißrussen gespeist, beide entwickeln sich, nachdem sie aus einem gespiegelten Corpus entstanden nun auseinander[1] [2].

Drittens: tote Sprachen. Altkirchenslawisch ist hier ein interessanter Fall mit einer Entwicklung vom Russischen orthodoxen Sprachstand zu früheren Sprachständen, die mit glagolitischer Schrift verfasst werden. Das Projekt ist offensichtlich religös motiviert.

Schwer einzuordnen: Die drei Projekte der Eskimosprachen (wie Inuktitut).

Schließlich die Plansprachen - Kunstsprachen wie Slovio (das vermutlich nur einen einzigen Sprecher hat), aber auch Esperanto (von der Artikelzahl einmal unter den Top 10 der Wikis).

Und endlich: die Projekte - new requests, zu denen eine eigene Diskussion gehört. Wilmesaurisch momentan ein Projekt im Inkubator: http://incubator.wikimedia.org/wiki/Wp/wym?uselang=de.

Diskussion
  • Wie sinnvoll sind solche Projekte? Sie zeigen sowohl welche Bedeutung Wikipedia hat - eine Sprache sollte eine Wikipedia haben. Sie zeigen nicht minder, welche Kraftakte unternommen werden, um Identitäten über Sprachen zu definieren und zu schützen.
  • Chavacano de Zamboanga- eine Kreolsprache, die eigentlich nur gesprochen wird und hier ein Textcorpus liefert.
  • Frage, welche Sprachen angezeigt werden. Sollte Mindestgröße von Artikeln festlegen, in die verwiesen wird, um Verweise in tote Prestigeprojekte zu vermeiden?

Sonntag, 12. Oktober 2008

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Was ändert sich in den Geisteswissenschaften durch kollaborative Medien?

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  • In der Lehre kommt kollaboratives Schreiben auf. Studenten erhalten Plattformen auf denen sie in Gruppen aktiv werden.
  • Öffentlichkeit kommt in den Blick
  • Anregung an Studenten gegeben, kleinere Leistungen in Wikipedia zu verfassen. Problem: Kann man Studenten dazu zwingen unter GNU zu schreiben?
  • Das Verwertungsrecht gerät im Rahmen der Hochschularbeit nicht aus der Hand des Autors, die Hochschule hat Verwertungsrechte, muss es dem Studenten jedoch überlassen mit seinem Text selbst zu machen, was er will.
  • Kunst: In der Lehre wie in der späteren Kunstproduktion ist Kunst zumeist auf die Leistung einzelner Autoren aufgebaut. Das trifft besonders auf die in klassische Materialbereiche (Malerei, Skulptur, Zeichnung...) aufgeteilten Studienfächer zu. Hier sind die Möglichkeiten kollaborativen Arbeitens beschränkt. In medienübergreifenden Bereichen und solchen die projektorientiert aufgebaut sind, ist kollaboratives Arbeiten von der Konzeption bis zur Produktion mittlerweile die Regel (z.B. Kunst im öffentlichen Raum). Hier - wie im künstlerischen Bereich überhaupt - ist jedoch das Wiki als kollaborative Form noch nicht angekommen. Das Studium der bildenden Kunst ist Anleitung zu eigenständigem Schaffen. Eigenständigkeit, bezieht sich auch auf die Gestaltung des eigenen Studiums. Viele Aufgaben der Organisation werden von den Studierenden selbst geleistet. Von der Anschaffung der Lehrmittel, der Einrichtung der Arbeitsplätze bis zur Raumverteilung für Präsentationen und vielem anderen mehr. Hierfür würde sich ein internes Wiki besonders eignen.
  • In der Schule - mit 11jährigen Schülern - könnte die Störanfälligkeit eines Wikis die Vorteile eines gemeinschaftlich verantworteten Arbeitens und Lernens sowie dessen Organisation überwiegen. Ob ein Schulwiki eine Altersgrenze erforderlich macht, ist eine Frage auch der pädagogischer Orientierung.
  • Ein Problem universitärer Arbeit an Wikipedia ist die Frage langfristiger Verantwortung für Arbeit: Studenten, die Seminararbeiten verfassen, übernehmen nachher nicht unbedingt Verantwortung für ihren Artikel.
  • Universitäre Wikis im Unterrichtsbetrieb sind eine interessante Zwischenform sehr freier Nutzungsform (vielleicht setzen wir hier man unsere Wikis zum Stöbern hin)
  • Erfahrungen in der Pflege des gemeinsamen Raumes, studentische Verantwortung für die Plattform sind Vorteile - einer Vorbereitung auf das wirkliche Leben. (in der Kunst etwa wird sehr viel von den Studenten festgelegt, hier könnten kollaborative Systeme unterstützend eingerichtet werden).
  • Vandalismus sollte im Vergleich mit bestehenden Untersuchungen zu Vandalismus im öffentlichen Raum erforscht werden. In Untersuchungen zur Zerstörung von Kunst im öffentlichen Raum stellt sich heraus, dass die größten Schäden nicht durch die vielen Graffitis und andere vergleichsweise geringen Eingriffe geschehen, sondern durch fehlende Dokumentation, mangelnde Wartung und Prozesse oder Versäumnisse durch Ämter geschieht. Vandalismus von Oben und Verhinderung durch Bedenkenträger.
  • In universitären Strukturen sind Hierarchien ein immenser Problempunkt. Offizielle Instituionen hoher fachlicher Autorität iun den Geisteswissenschaften, haben eine eigene Philosophie, nach der am ehesten interessant ist, Änderungen (etwa an einem Wiki) nur über jeweilige Änderungsanträge und Zulassungsberechtiguungen zu gestatten.
  • Sind die Geisteswissenschaften konservativer - weniger technik-affin? Vermutlich.
  • Hier wäre es interessant, Know how unter Fachkollegen verfügbar zu machen - in der Praxis lässt sich vieles erreichen, wenn man Genehmigungsstrukturen in Aufbauphasen umgeht, funktionierende Lösungen in den Raum stellt.
  • Zusammenfassung der Tagung, Empfehlungen Ausblick
  • Abreise nach dem Mittagessen (12.30)

Weitere Berichte

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