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Artikel des Tages
Als „Kartoffelrevolution“ wird eine Hungerunruhe bezeichnet. Für das Zustandekommen der Berliner „Kartoffelrevolution“ waren drei Faktoren ausschlaggebend: Erstens fiel die Kartoffel- und Getreideernte von 1846 in Preußen durchschnittlich um 30 bis 50 Prozent geringer aus als sonst. Zweitens reagierte die Regierung nur unzureichend auf den Ernteausfall. Drittens standen dieser Entwicklung auf den Märkten kaum ausgeprägte Kontrollmöglichkeiten des Staates gegenüber. Am Morgen des 21. April 1847 kam es etwa zeitgleich an acht Marktplätzen der Stadt zu Ausschreitungen. Zentren dieser ersten Unruhen waren meist die äußeren Stadtbezirke Berlins. Insgesamt wurden 45 Läden gestürmt, darunter 30 Bäckereien und elf Schlachtereien. Die Revolution dauerte noch zwei weitere Tage an. Zusammen mit dem Ersten Vereinigten Landtag gehört die „Kartoffelrevolution“ zu der Vorgeschichte der Berliner Märzrevolution von 1848. Sie war ebenfalls Teil der europaweiten Hungerkrise von 1846/1847. Gleichzeitig handelte es sich um eine Strafaktion gegen die verbreiteten Betrugsmethoden der Berliner Bäckereien und Fleischereien. Erst durch Einsatz von Militär konnten die Unruhen beendet werden. – Zum Artikel …
Was geschah am 21. April?
- 1632 – Mit dem „Glaubensbekenntnis des wehr- und rachelosen Christentums“ geben sich niederländische Mennoniten eine entscheidende Übereinkunft.
- 1782 – Der deutsche Pädagoge Friedrich Fröbel wird in Oberweißbach geboren; 1840 gründet er den ersten Kindergarten, nach dem System von „Ganzes von Spielgaben und Beschäftigungen“.
- 1782 – Als erstes Gebäude von Bangkok wird der Stadtpfeiler (Lak Müang) durch den siamesischen König Rama I. errichtet, damit beginnt die Rattanakosin-Ära der thailändischen Geschichte.
- 1997 – Die lettische Biologin und Botanikerin Magda Staudinger, Ehefrau und Mitarbeiterin des Chemie-Nobelpreisträgers Hermann Staudinger, stirbt in Freiburg im Breisgau.
- 1997 – Für eine Weltraumbestattung werden 21 Urnen mit einer Pegasus-Rakete in die Erdumlaufbahn gebracht; darunter Teile der Asche von Timothy Leary und Gene Roddenberry.
Wikipedia aktuell
In den Nachrichten
- Im Zusammenhang mit einem Schusswaffenunfall beim Dreh des Films Rust mit Schauspieler Alec Baldwin hat die zuständige Arbeitsschutzbehörde gegen die verantwortliche Produktionsfirma die höchstmögliche Geldstrafe verhängt.
- Bei der Stichwahl der Präsidentschaftswahl in Osttimor hat sich der Herausforderer José Ramos-Horta (Bild) gegen den Amtsinhaber Francisco Guterres durchgesetzt.
- Die Co-Vorsitzende der deutschen Partei Die Linke, Susanne Hennig-Wellsow, hat ihren Rücktritt bekannt gegeben.
Kürzlich Verstorbene
- Renate Holm (90), deutsch-österreichische Opernsängerin und Schauspielerin († 21. April)
- Jacques Perrin (80), französischer Schauspieler, Filmregisseur und -produzent († 21. April)
- Robert Morse (90), US-amerikanischer Schauspieler († 20. April)
- Bernd Albers (64), deutscher Architekt und Stadtplaner († 19. April)
- John McKay (82), britischer Mathematiker († 19. April)
Schon gewusst?
- Auf der Weiß-blau-weißen Flagge russischer Oppositioneller wurde die rote Farbe der russischen Staatsflagge durch friedliches Weiß ersetzt.
- Durch den Zweiten Weltkrieg hatte Rudi Gerings Skisprungweltrekord mehr als sieben Jahre Bestand.
- Floyd Gibbons verlor ein Auge auf dem Schlachtfeld, jedoch nicht seinen Blick fürs Detail.
- Ingeborg Küster war eine der führenden Frauen in der Westdeutschen Frauenfriedensbewegung.