Wikipedia:WikiProjekt Österreich/ZT/Rammelhof
nach Rammelhof (Gemeinde Arbesbach)
Brunn (Streusiedlung) Ortschaft Rammelhof Katastralgemeinde Rammelhof | ||
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Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Zwettl (ZT), Niederösterreich | |
Gerichtsbezirk | Zwettl | |
Pol. Gemeinde | Arbesbach | |
Koordinaten | 48° 29′ 27″ N, 14° 54′ 49″ O | |
Höhe | 885 m ü. A. | |
Einwohner der Ortschaft | 141 (1. Jän. 2024) | |
Fläche d. KG | 11,92 km² | |
Statistische Kennzeichnung | ||
Ortschaftskennziffer | 06751 | |
Katastralgemeinde-Nummer | 24170 | |
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS |
Rammelhof ist eine Ortschaft und eine Katastralgemeinde in der Marktgemeinde Arbesbach im Bezirk Zwettl im niederösterreichischen Waldviertel mit 141 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024).[1] Bis Ende 1966 war Rammelhof eine eigenständige Gemeinde.[2]
Geografie
[Quelltext bearbeiten]Die westlich von Arbesbach gelegene Streusiedlung wird teils vom Komaubach entwässert, der den Grenzfluss zu Oberösterreich darstellt, und zum Teil von Waldhofbach; beiden fließen als Rammelbach in den Großen Kamp ein. Zur Ortschaft zählen auch die Rotte Neuhof sowie die Lagen Arnberg, Dauhof, Großhaberegg, Hasenhof, Hollenstein, Lassiglhöfe, Schöneben, Waldhof, Wurzenhof und Zaußingerhof. Am 1. April 2020 umfasste die Ortschaft insgesamt 35 Adressen.[3]
Geschichte
[Quelltext bearbeiten]Die großzügig bestifteten Landbauern waren mit ertragsfähigen Gründen versehen, auf denen sie Korn, Hafer und etwas Gerste anbauten, aber auch Mohn, Flachs, Kraut, Rüben, Erdäpfel und Klee, schrieb Schweickhardt im 19. Jahrhundert. Hervorzuheben war auch die Viehwirtschaft, wo besonders die Mast von Ochsen im Vordergrund stand.
Im Jahr 1822 wurde der Ort als Amt mit 25 einzelnen Häusern genannt, das nach Arbesbach eingepfarrt war, wohin auch die Kinder eingeschult wurden. Die Herrschaft Arbesbach besaß die Ortsobrigkeit, übte die Landgerichtsbarkeit aus, besorgte die Konskription und hatte die Grundherrschaft inne.[4] Letzter Inhaber der Fideikommissherrschaft war der k.k. wirkliche Kämmerer Johann Baptist Karl Graf von Dietrichstein-Proskau-Leslie (1772–1852), damals Herr über die Herrschaften Sonnberg, Oberhollabrunn, Sitzenborf, Spitz, Arbesbach, Schwallenbach, Heinrichschlag und Zaissing, bevor diese nach den Reformen 1848/1849 aufgelöst wurden.[5]
Im Rahmen der Niederösterreichischen Kommunalstrukturverbesserung wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Rammelhof gemeinsam mit Purrath am 1. Jänner 1967 nach Arbesbach eingemeindet.[2]
Sehenswertes
[Quelltext bearbeiten]Das Österreichisches Freilichtmuseum in Stübing zeigt einen Dreiseithof aus Rammelhof. Der aus Langfeld stammende Weber Raimund Binder war seit November 1828 mit Juliana Auer vom Oberen Glashüttenhof in Etlas verehelicht. Das ehemalige Gehöft Rammelhof Nr. 27 ( ), gemäß Grundbuch der Herrschaft Arbesbach ein „Viertellehen im Amte Ramelhof“, wurde 1929 von Raimund und Juliana Binder auf etwa 15 Joch Grund neu errichtet, den sie davor um 266 Gulden CM erworben hatten. Im Jahr 1842 erstand Franz Kugler aus Scheiben das Anwesen und veräußerte es 1854 an Ignaz und Josepha Praher; Später führten Sohn Josef und Anna Praher und ab 1882 Sohn Franz und Theresia Praher den Betrieb. Da diese offenbar kinderlos geblieben waren, erwarb 1919 deren Haushälterin Thekla Wohlrath den Besitz und heiratete später Johann Huber (daher vulgo „Praher-Huber“ bzw. „Brachhuber“), dessen aus seiner zweiten Ehe stammende Tochter Anna, eine verehelichte Steinbauer, den Hof 1963 erhielt und ihn 1971 verkaufte. Das Gehöft samt dem Backofen befindet sich seitdem im Freilichtmuseum Stübing, nur das ehemalige Strohdach wurde durch Schindeln aus Lärchenholz ersetzt.[6][7]
Literatur
[Quelltext bearbeiten]- Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel Ober-Manhardsberg. 6 von 34 Bänden. 4. Band: Gars bis Drosendorf. Anton Benko, Wien 1840, S. 185 (Rammelhof – Internet Archive).
- Anton Steinhauser, Administrativkarte von Niederösterreich Blatt 34, Sektion Arbesbach, 1:28.800, Hrsg: Verein für Landeskunde von Niederösterreich, in Kommission von Artaria & Co., Wien 1867-1882 JPG (8,5 MB)
- Ortsverzeichnis 2001 Niederösterreich (PDF; 4,8 MB), Statistik Austria, Wien 2005, ISBN 3-902452-42-0, S. 379.
Einzelnachweise
[Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ a b Gemeindeänderungen ab 1945. Statistik Austria, S. 17. In: Änderungen in der Verwaltungsgliederung. Statistik Austria (ZIP, 1,3 MB; Inhalt PDF); abgerufen am 19. November 2024.
- ↑ Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen: Österreichisches Adressregister, Stichtagsdaten vom 1.4.2020 (online)
- ↑ Joseph von Steinius: Topographischer Land-Schematismus oder Verzeichniß aller im Erzherzogthume Oesterreich unter der Enns befindlichen Ortschaften als Städte, Märkte, Schlösser, Ämter, Dörfer, Rotten und einzelne Häuser, die eigene Nahmen haben, Anzahl der Häuser sowohl, als der betreffenden Pfarren, Schulörter, Patronate, Decanate, Werbbezirke, Landgerichte, Ortsobrigkeiten, Grund- und Conscriptions-Herrschaften, dann der nächsten Poststationen zur Auf- und Abgabe der Briefe. Zweiter Band: M–Z. Verlag Anton Strauß, Wien 1822, S. 160 (Ramelhof in der Google-Buchsuche).
- ↑ Carl von Gochnat: Nieder-Oesterreichischer Dominien-Schematismus für das Jahr 1848. [Ein Handbuch des ganzen Personalstandes von den sämmtlichen Dominien in Oesterreich unter der Ens (etc.).] Verlag bei Edlen von Schmidbauer und Holzwarth, Wien 1848, S. 14 (Scan in der Google-Buchsuche).
- ↑ Norbert Winkler, Häuserchroniken III Arbesbach, Eigenverlag, Arbesbach 2016
- ↑ Waldviertlerhof, Rammelhof bei Arbesbach. Österreichisches Freilichtmuseum Stübing, abgerufen am 19. November 2024.
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