Wikipedia:Wikimedia Deutschland/Community-Portal/Über WMDE/Communitys und Engagement
Schwerpunkte und Ansprechpersonen im Bereich Communitys und Engagement
[Quelltext bearbeiten]Viele Freiwillige organisieren Veranstaltungen und Projekte, die wiederum Möglichkeiten und Räume für die Aktivitäten anderer Freiwilliger bieten. Wir fördern diese Community-Projekte nicht nur finanziell, sondern entwickeln in enger Abstimmung mit den Freiwilligen verlässliche und passende Unterstützungsstrukturen. Das kann eine initiale oder begleitende Projektberatung sein, Unterstützung bei der Organisation von Community-Treffen oder die gemeinsame Entwicklung von Arbeits- und Materialsammlungen für Community-Aktivitäten. Gemeinsam geht’s oft besser.
Unsere Arbeitsschwerpunkte
[Quelltext bearbeiten]Förderung von ehrenamtlichem Engagement
Unterstützung von Lokalen Räumen für Freies Wissen
WikiCon, FemNetzCon, AdminCon – Unterstützung für Community-Konferenzen
Projekte mit Galerien, Bibliotheken, Archiven und Museen
Marginalisiertes Wissen und Wissensgerechtigkeit
Austauschformate
Weiterbildungs- und Weiterentwicklungsformate
Neulingsgewinnung
Beratung und Rechtsbeihilfe
Bei juristisch relevanten Angriffen gegen Ehrenamtliche von außen können Betroffene eine Rechtsbeihilfe von Wikimedia Deutschland erhalten. Diese Unterstützung kann verschiedene Formen haben, von der Beauftragung von Rechtsgutachten über die Vermittlung geeigneter Anwaltskanzleien und Übernahme der Kosten für eine Erstberatung bis hin zur vollständigen Kostenübernahme für Rechtsstreitigkeiten über mehrere gerichtliche Instanzen.
Orga-Teams können eine Awareness-Beratung anfragen, die mit entsprechend qualifizierten Personen besetzt ist. Die Awareness-Beratung unterstützt das Orga-Team auf Veranstaltungen dabei, grenzverletzende und machtmissbräuchliche Vorfälle einzuordnen, und ist ansprechbar für Betroffene.
Unterstützungsformate zu Kommunikation, Entlastung und Empowerment
2019 startete Wikimedia Deutschland in Zusammenarbeit mit der Community das Projekt Online-Kommunikationskultur, um die Communitys hinsichtlich ihrer Kompetenzen in der Online-Konfliktbearbeitung und -minimierung zu unterstützen und diese Kompetenzen langfristig zu erhöhen.
Dies umfasste in der Vergangenheit insbesondere relevante Impulse von außen (z. B. Forschung, Expert*innenberatung) in die Community hinein zu kommunizieren. Außerdem können Meinungsbildungsprozesse, die von den Communitys gewünscht werden, durch Workshop-Formate und professionelle Moderation unterstützt werden. Auch für die Umsetzung konkreter Ideen und Community-Initiativen stehen Mittel zur Verfügung (z. B. zur Organisation und Kostenübernahme von Treffen und Workshops, zur Beauftragung und Finanzierung weiterer Forschungsprojekte, Druckkosten usw.).
Im Auftrag von Wikimedia Deutschland wurden 2021 vom nexus Institut in einer explorativen Untersuchung zehn aktive Autor*innen der deutschsprachigen Wikipedia nach ihren Erfahrungen mit destruktiver Kommunikation befragt (Untersuchung zur Kommunikationskultur in Wikipedia – Destruktive Verhaltensweisen und ihre Auswirkungen aus Betroffenenperspektive). Die Interviewten führten aus, wie sie die Kommunikationskultur in der Wikipedia allgemein wahrnehmen, und berichteten von ihren Erfahrungen mit frustrierenden Diskussionen, Diskriminierungen, Machthierarchien, Intransparenz und sozialen Ausschlussmechanismen. Sie gaben Hinweise auf mögliche Hintergründe und Strukturen, die destruktive Kommunikation auf der Plattform begünstigen, und äußerten sich zu den Folgen sowie gewünschten Veränderungen. WMDE sieht sich bei solchen Prozessen in der Rolle der Moderation und Beratung. Das heißt, WMDE begleitet Communitys in der Erarbeitung eigener Lösungen und bleibt selbst inhaltlich neutral.
Mittlerweile fokussiert sich Wikimedia Deutschland auf präventive Unterstützung- und Sensibilisierungssformate zu Kommunikation, Entlastung und zum Empowerment, die sich insbesondere, aber nicht ausschließlich an Admins, Orga-Teams von Veranstaltungen und Lokalen Räumen und andere Mulitiplikator*innengruppen sowie marginalisierte Gruppen richten. Dies beinhaltet beispielsweise Vernetzungstreffen, moderierte kollegiale Beratung, Seminare gegen Ehrenamtsburnout und Infoveranstaltungen gegen Diskriminierung.
Die Langfristigkeit entsprechender Unterstützungsangebote ergibt sich auch aus der Movement-Strategie.
In diesem Zusammenhang ebenfalls relevant: Eine aktuelle Analyse von Nexus aus dem Jahr 2023, bei der 57 Millionen Kommentare auf den Benutzerdiskussions-Seiten von 8,5 Millionen Wikipedia-Aktiven untersucht wurden, zeigt, dass toxische Kommentare zu einer verringerten Aktivität führen, was kurzfristig zu einem Verlust von 0,5–2 aktiven Tagen pro Benutzer*in führt. Dies entspricht einem Produktivitätsverlust von mehreren Menschenjahren auf Wikipedia. Langfristig steigt das Risiko, dass Autor*innen das Projekt verlassen. Modelle zeigen, dass Toxizitätsangriffe den Fortschritt des gesamten Projekts behindern können. Diese Ergebnisse unterstreichen, wie wichtig es ist, toxische Sprache auf kollaborativen Plattformen wie Wikipedia einzudämmen, um den langfristigen Erfolg des Projekts zu gewährleisten.