Wilhelm III. (Henneberg-Schleusingen)

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Wilhelm III. von Henneberg-Schleusingen (* 12. März 1434; † 22., 25. oder 26. Mai 1480 in Salurn) war ein gefürsteter Graf aus dem Haus Henneberg. Er war der Sohn Wilhelms II. von Henneberg und Katharinas von Hanau. Wilhelm III. regierte nach dem Jagdunfall seines Vaters 1444 bis 1480 die Grafschaft Henneberg. Wilhelm III. war seit 1469 verheiratet mit der Herzogin Margarethe von Braunschweig-Wolfenbüttel (* 1451; † 13. Februar 1509), der Tochter des welfischen Fürsten Heinrich II.[1]

Im Jahr 1452 befand sich Wilhelm von Henneberg anlässlich der Krönung von Friedrich III. zum Kaiser in Rom und wurde auf der Tiberbrücke vom Kaiser zum Ritter geschlagen.[2]

1463/64 übertrug die Reichsstadt Schweinfurt Wilhelm das Amt des Reichsvogts und nahm ihn als Schirmherr an.[3] Diese Vereinigung der Kompetenzen bot Schweinfurt einen gewissen Schutz vor den Ansprüchen des Bistums Würzburg.[4] Offenbar aus persönlicher Frömmigkeit heraus förderte Wilhelm Wallfahrten, Kirchenbauten und Klostergründungen,[5] wozu auch die Gründung des Ordens der Waffenbrüder (die auch St. Christophel genannte adelige Laienbruderschaft mit Sitz im Kloster Veßra[6]) zählte. In Rom erhielt er 1452 die Erlaubnis des Papstes, einen tragbaren Altar auf seinen Reisen mitführen zu dürfen, und im Jahr 1476 fand seine Reise in das Heilige Land statt.[7]

Grabplatte im Dom zu Bozen

Graf Wilhelm III. von Henneberg starb erkrankt 1480 in Salurn bei Bozen, als er sich auf dem Rückweg seines zweiten Rombesuchs befand. Im Dom zu Bozen befindet sich in der Nähe des Altars seine Grabplatte. Sein Leichnam wurde bis zu seiner durch seine Witwe veranlasste Überführung in die Grablege des Grafengeschlechtes im Kloster Veßra im Jahr 1482 hier beigesetzt.[8] Das Bozener Epitaph wurde 1490 von dem Bildhauer Erasmus Forster in Gardolo bei Trient angefertigt und 1495/96 in der Kirche aufgestellt. Er hinterließ wie sein Vater nur unmündige Kinder, seiner Witwe gelang es jedoch, deren Erbfolge zu sichern.[3] Vier seiner acht Kinder waren schon im Kindesalter gestorben. Erben waren seine Söhne Wolfgang von Henneberg (1470–1482), der beim Tod seines Vaters erst zehnjährige Nachfolger Wilhelms, für den zunächst seine Mutter Margarethe von Braunschweig regierte, und Wilhelm IV. von Henneberg.[9]

  • Johann Adolph Schultes: Diplomatische Geschichte des Gräflichen Hauses Henneberg. Hildburghausen 1791, S. 104.
  • Christine Demel: Leinach. Geschichte – Sagen – Gegenwart. Gemeinde Leinach, Leinach 1999, S. 111–113.

Einzelnachweise

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  1. Franziskus Lubecus, Reinhard Vogelsang (Hrsg.): Göttinger Annalen. Von den Anfängen bis zum Jahr 1588 (=Quellen zur Geschichte der Stadt Göttingen. Band 1). Wallstein Verlag, Göttingen 1994, ISBN 3-89244-088-3, S. 224.
  2. Christine Demel: Leinach. Geschichte – Sagen – Gegenwart. 1999, S. 111.
  3. a b Eckart Henning: Die gefürstete Grafschaft Henneberg-Schleusingen im Zeitalter der Reformation. Böhlau, Wien/Köln 1981, ISBN 3-412-04480-6, S. 90.
  4. Max Spindler, Andreas Kraus: Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichte. Band 3: Franken, Schwaben, Oberpfalz bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts.) Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5, S. 686.
  5. Johannes Mötsch: Die Wallfahrt St. Wolfgang in Hermannsfeld. In: Enno Bünz, Stefan Tebruck, Helmut G. Walther (Hrsg.): Religiöse Bewegungen im Mittelalter. Festschrift für Matthias Werner zum 65. Geburtstag. Böhlau, Köln/Wien 2007, ISBN 3-412-20060-3, S. 673–700, hier: S. 676.
  6. Christine Demel u. a.: Leinach. Geschichte – Sagen – Gegenwart. Gemeinde Leinach, Leinach 1999, S. 109–114 (Die Grafen von Henneberg als Lehensherren in beiden Leinach und ihr Hauskloster Veßra, das ebenfalls Besitz in beiden Leinach hatte), hier: S. 112.
  7. Christine Demel u. a.: Leinach. Geschichte – Sagen – Gegenwart. 1999, S. 112.
  8. Ulrike Stein: Die Darstellung der Grafen Wilhelm II. (1426–1444) und Wilhelm III. (1444–1480) von Henneberg in der hennebergischen und mitteldeutschen Geschichtsschreibung. In: Ellen Widder (Hrsg.): Manipulus Florum. Aus Mittelalter, Landesgeschichte, Literatur und Historiographie. Festschrift für Peter Johanek zum 60. Geburtstag. Waxmann, Münster 2000, ISBN 3-89325-743-8, S. 31–42, hier: S. 36.
  9. Christine Demel u. a.: Leinach. Geschichte – Sagen – Gegenwart. 1999, S. 112.