Wobbeindex

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Der Wobbeindex, auch Wobbewert, Wobbekennzahl, Wobbezahl (nach dem Gasingenieur und Erfinder Goffredo Wobbe, der ihn 1926[1] entwickelte), dient zur Charakterisierung der Qualität von Brenngasen (z. B. Erdgas, Stadtgas).

Die Messung erfolgt durch kontrollierte Verbrennung des Testgases. Dabei beheizt eine Testflamme einen Glühstrumpf, dessen Temperatur gemessen wird. Das Glühstrumpfmaterial darf nicht oxidieren. Eine Kalibrierung erfolgt mit Eichgasen.

Oberer Wobbeindex

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("s" von superior, früher Wo)

mit

  • Brennwert
  • relative Dichte
    • Dichte des Brenngases
    • Dichte trockener Luft unter gleichen Druck- und Temperaturbedingungen.

Unterer Wobbeindex

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("i" von inferior, früher Wu)

mit

Die Einheit des Wobbeindex ist J/m³ oder kWh/m³, wie die Einheit des Heiz- bzw. Brennwertes.

Wobbeindex verschiedener Brenngase

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Unterer Wobbeindex Wi Oberer Wobbeindex Ws
Propan, C3H8 74,74 MJ/m³ 81,18 MJ/m³
Methan, CH4 48,17 MJ/m³ 53,45 MJ/m³
Russisches Erdgas 47,97 MJ/m³ 53,21 MJ/m³
Verbund Erdgas Nord 46,54 MJ/m³ 51,55 MJ/m³
Biomethan (96 % CH4) 51,03 MJ/m³
Wasserstoff, H2 40,90 MJ/m³ 48,34 MJ/m³
Biogas (65 Vol.-% CH4) 28,44 MJ/m³

Der Wobbeindex wird benötigt, um die Austauschbarkeit von Brenngasen zu beurteilen.

Wenn z. B. Erdgas durch Propan ersetzt werden soll, reicht es nicht aus, eine Mischung mit gleichem Heiz- bzw. Brennwert zu erzeugen. Da dieses Gemisch eine höhere Dichte als das ursprüngliche Erdgas hätte, würde sich durch die Düsen des Brenners ein größerer Massenstrom (aber ein kleinerer Volumenstrom, bei gleichem Düsendurchmesser) einstellen und sich dadurch ein höherer Energieumsatz ergeben.

Erst durch das Miteinbeziehen der Dichte in den Wobbeindex ergibt sich bei gleichem Düsendruck genau der Volumenstrom, der nötig ist, um die gleiche Energiemenge durchzusetzen und damit die gleiche Wärmebelastung im Brenner (z. B. einer Heizungsanlage) zu erreichen. Können Massen- oder Volumenstrom nicht geeignet geregelt werden, muss die Brennerdüse gegen eine größere oder kleinere ausgetauscht werden.

Wo für die Unterfeuerung einer Koksofenbatterie auch Gichtgas (Hochofengas) zur Verfügung steht, erfolgt eine Mischung von Gicht- und Koksofengas nach dem Wobbeindex.

  • DIN 51857 (03.97): "Gasförmige Brennstoffe und sonstige Gase – Berechnung von Brennwert, Heizwert, Dichte, relativer Dichte und Wobbeindex von Gasen und Gasgemischen"

Einzelnachweise

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  1. Ing. Goffredo Wobbe, La definizione della qualita del gas, in der Fachzeitschrift L'industria del gas e degli acquedotti, Jahrgang XV (15), nº 11, Roma, 30 Novembre 1926, pp. 165–172