Všeruby u Plzně
Všeruby | ||||
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Basisdaten | ||||
Staat: | Tschechien | |||
Historischer Landesteil: | Böhmen | |||
Region: | Plzeňský kraj | |||
Bezirk: | Plzeň-sever | |||
Fläche: | 3316 ha | |||
Geographische Lage: | 49° 51′ N, 13° 14′ O | |||
Höhe: | 424 m n.m. | |||
Einwohner: | 1.704 (1. Jan. 2023)[1] | |||
Postleitzahl: | 330 16 – 330 35 | |||
Kfz-Kennzeichen: | P | |||
Struktur | ||||
Status: | Stadt | |||
Ortsteile: | 7 | |||
Verwaltung | ||||
Bürgermeister: | Michal Vaněk (Stand: 2016) | |||
Adresse: | Všeruby 2 330 16 Všeruby u Plzně | |||
Gemeindenummer: | 559628 | |||
Website: | www.vseruby-mesto.cz |
Všeruby (deutsch Wscherau, auch Scherau) ist eine Stadt in der Pilsner Region in Tschechien mit 1.017 Einwohnern (1. Januar 2004).
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stadt liegt in Westböhmen am Fuße des 464 m hohen Martinova hora (Martinsberg), etwa 15 km nordwestlich von Pilsen. Sie hat eine Katasterfläche von 33,16 km².
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zur Stadt Všeruby gehören die Ortsteile Chrančovice (Chräntschowitz), Chrástov (Chrast), Klenovice (Klenowitz), Kokořov (Kokorow), Popovice (Poplowitz) und Radimovice (Radlowitz).
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Úněšov | Zahrádka u Všerub | Kunějovice |
Pernarec | Nekmíř | |
Líšťany u Stříbra | Čeminy | Nevřeň |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erste urkundliche Nachweise stammen aus dem Jahre 1175 und belegen den Bau der Kirche des Hl. Martin und einer Burg. 1197 wurden als Besitzer der Burg die Brüder Hrdibor und Vicemil, Verwandte des seligen Hroznata, genannt. 1269 war der Richter des Pilsner Kreises, Drslav, Burgherr. Ab 1385 gehörte die Burg Guta von Guttenstein. Die Guttensteiner hielten den Besitz bis in die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts. Die Burg fiel im 16. Jahrhundert wüst. Bis zur Aufhebung der Patrimonialherrschaften im Jahre 1848 gehörte Všeruby zur Herrschaft Kunějovice.
Die Heiliggeistkirche in Wscherau hatte bereits 1384, 1386 und 1411 einen eigenen Pfarrer;[2] sie wurde 1826 teilweise erneuert.[3] Die Sankt-Martins-Kapelle trägt die Jahreszahl 1684 und wurde 1775 erneuert.[3]
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Wscherau, bis dahin ein Teil Österreich-Ungarns, der neu geschaffenen Tschechoslowakei zugeschlagen. Aufgrund des Münchner Abkommens kam der Ort 1938 zum Deutschen Reich und gehörte bis 1945 zum Landkreis Mies, Regierungsbezirk Eger, im Reichsgau Sudetenland. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die deutschen Einwohner vertrieben. Infolge des Bevölkerungsrückgangs und des damit einhergehenden wirtschaftlichen Niedergangs ging das Stadtrecht verloren.
Am 29. Februar 2012 wurde Všeruby wieder zur Stadt erhoben.
Demographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis 1945 war Wscherau überwiegend von Deutschböhmen besiedelt, die vertrieben wurden.
Jahr | Einwohner | Anmerkungen |
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1785 | k. A. | 118 Häuser[2] |
1830 | 990 | in 165 Häusern[4] |
1835 | 1104 | meist deutsche Einwohner, in 169 Häusern, zehn davon von Israeliten bewohnt[3] |
1921 | 1051 | davon 866 deutsche Einwohner[5] |
1930 | 1058 | [6] |
1939 | 934 | [6] |
Jahr | 2004 1 | 2011 1 | 2017 1 |
Einwohner | 1017 | 1183 | 1402 |
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gotische Heiliggeist-Pfarrkirche aus dem 14. Jahrhundert
- Sankt-Martins-Kapelle auf dem Friedhof am Martinsberg, zuerst errichtet 1175; sie trägt die Jahreszahl 1684 und wurde 1775 erneuert.[3]
- Gräben und Wälle der ehemaligen Burganlage bei der Sankt-Martins-Kapelle auf dem Martinsberg
Bekannte Bürger
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Franz Metzner (1870–1919), österreichischer Bildhauer
- Josef Eisenmeier (1871–1926), österreichischer Philosoph u. Psychologe
- Augustin Popp (1873–1943), Pseudonym Heinrich Suso Waldeck, österreichischer Schriftsteller
- Alfred Görgl (1908–2002), Lehrer und Lyriker
- Franz Penkert (1912–1999), Redemptoristen-Pater
- Carola Braunbock (1924–1978), deutsche Schauspielerin
- Klaus-Peter Köhler (* 1943), deutscher Politiker
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website der Gemeinde auf vseruby-mesto.cz.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2023 (PDF; 602 kB)
- ↑ a b Jaroslaus Schaller: Topographie des Königreichs Böhmen. Band 9: Pilsner Kreis. Prag 1788, S. 202, Ziffer 3).
- ↑ a b c d Johann Gottfried Sommer: Das Königreich Böhmen. Band 6: Pilsner Kreis. Prag 1838, S. 351–352, Ziffer 3.
- ↑ Carl Eduard Rainold: Reise-Taschen-Lexikon für Böhmen. Prag 1835, S. 655.
- ↑ Genealogie-Netz Sudetenland
- ↑ a b Michael Rademacher: Landkreis Mies. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.