Xiang Jiang

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Xiang Jiang
Einzugsgebiet des Xiang Jiang

Einzugsgebiet des Xiang Jiang

Daten
Lage Guangxi, Hunan (VR China)
Flusssystem Jangtsekiang
Abfluss über Jangtsekiang → Ostchinesisches Meer
Quellgebiet Kreis Lanshan
25° 13′ 30″ N, 112° 6′ 19″ O
Mündung bei Xiangyin in den Dongting Hu (Jangtsekiang)Koordinaten: 29° 26′ 19″ N, 113° 8′ 16″ O
29° 26′ 19″ N, 113° 8′ 16″ O

Länge 948 km bis zum Dongting Hu (Jangtsekiang)
Einzugsgebiet 94.721 km²
Abfluss am Pegel Xiangtan[1]
Lage: 130 km oberhalb der Mündung
NNQ
MQ
HHQ
102 m³/s
2107 m³/s
19.800 m³/s
Abfluss[2] an der Mündung MQ
2288 m³/s

Der Xiang Jiang (湘江) oder Xiang-Fluss, auch Xiang Shui (湘水) genannt, ist der größte Fluss in der chinesischen Provinz Hunan und der größte Zufluss des Dongting-Sees, der auch vom Wasser großer südlicher Flussarme des Jangtsekiang durchströmt ist. Er hat eine Länge von 948 km, sein Einzugsgebiet beträgt 94.721 km².[3] Das Schriftzeichen „Xiang“ ist die offizielle Kurzbezeichnung für die Provinz Hunan, vor allem auf deren Autokennzeichen. Zusammen mit dem Fluss Xiao Shui bildet der Xiang Jiang die historische Bezeichnung „Xiaoxiang“ für Hunan.

Der Fluss entspringt am Südhang der Wildhund-Berge (Yegou Ling 野狗岭) in der Gemeinde Xiangjiangyuan der Yao (湘江源瑶族乡, bis 2015 „Gemeinde Ziliang der Yao“ bzw. 紫良瑶族乡) des Kreises Lanshan.[3] Er fließt zunächst unter dem Alternativnamen Shen Shui (深水) nach Süden,[4] dann nach Westen in den Centianhe-Speichersee (涔天河水库). Von dort aus fließt der Fluss unter dem Namen Tuo Shui (沱水) nach Norden durch den Kreis Jianghua in den Shuangpai-Speichersee (双牌水库). Ab der Einmündung in den Speichersee im Kreis Dao heißt der Fluss Xiao Shui.[5] Bei der Wasserlinsen-Insel bzw. Pingdao (萍岛) im Stadtbezirk Lingling von Yongzhou vereinigt sich der Fluss mit dem Westlichen Ursprung des Xiang Jiang (湘江西源) und fließt dann weiter über Hengyang, Zhuzhou, Xiangtan und die Provinzhauptstadt Changsha nach Norden in den Donting-See.[6]

Die traditionelle Annahme in China lautet, dass der Xiang Jiang im Süden des Kreises Xing’an, östlich von Guilin in der Provinz Guangxi entspringt. Bei einer 2010 vom Staatsrat der Volksrepublik China für das ganze Land angeordneten wasserwirtschaftlichen Bestandsaufnahme kam man jedoch zu einem anderen Ergebnis. Im Jahr 2011 beauftragte das Ministerium für Wasserwirtschaft der Volksrepublik China das Wasserwirtschaftliche Forschungsinstitut Nanjing (南京水利科学研究院, seit 2001 ein gemeinnütziger Verein),[7] mit modernen Methoden die Zweigflüsse oberhalb des Zusammenflusses mit dem Xiao Shui in Yongzhou zu vermessen. Nach Auswertung von Aufnahmen der Yaogan-Satelliten und des China-Brazil Earth Resources Satellite Program kam das Institut zu folgendem Ergebnis:

  • Der Flussabschnitt von Lanshan bis Yongzhou (Xiao Shui) ist 346 km lang, besitzt ein Einzugsgebiet von 12.094 km², das am Zusammenfluss einströmende Wasservolumen beträgt 11,61 Milliarden Kubikmeter pro Jahr und das durchschnittliche Sohlgefälle 0,761 ‰.
  • Der Flussabschnitt von Xing’an bis Yongzhou (der angebliche Oberlauf des Xiang Jiang) ist 262 km lang, besitzt ein Einzugsgebiet von 9208 km², das am Zusammenfluss einströmende Wasservolumen beträgt 9,75 Milliarden Kubikmeter pro Jahr und das durchschnittliche Sohlgefälle 0,647 ‰.

Auf dieser Grundlage beschloss das Ministerium für Wasserwirtschaft der Volksrepublik China, dass der Flussabschnitt von Lanshan bis Yongzhou als Hauptfluss des Xiang Jiang zu betrachten sei, der Flussabschnitt von Xing’an bis Yongzhou als Nebenfluss des Xiang Jiang. Am 20. Mai 2013 wurde die Neukategorisierung offiziell verkündet. Dies entspricht auch der ursprünglichen Beschreibung des Flusssystems im Shanhaijing aus der Zeit der Streitenden Reiche (475–221 v. Chr.); die fälschliche Annahme über den Ursprung des Xiang Jiang taucht erst während der Östlichen Han-Dynastie (25–220) im Shuijing zhu auf. Experten vom Forschungszentrum für Historische Geographie an der Fakultät für Städtebau und Umweltstudien der Universität Peking (北京大学历史地理研究中心)[8] sind der Meinung, dass das mit dem Bau des Lingqu-Kanals ab 223 v. Chr. zusammenhängt. Durch diese Verbindung zwischen dem nordwärts fließenden Xiang Jiang und dem südwärts fließenden Li Jiang und die dadurch entstandene Wasserstraße vom Jangtsekiang zum heutigen Guangzhou wurde der Flussabschnitt von Xing’an bis Yongzhou aufgewertet und die Menschen nahmen an, dass das östliche Ende des Lingqu-Kanals bei Xing’an den Ursprung des Xiang Jiang markierte.

Nach den Regeln des Staatsrats für die Bestandsaufnahme der Gewässer kann ein Fluss an seinem Ober-, Mittel- und Unterlauf durchaus unterschiedliche Namen besitzen; der gesamte Fluss trägt dann den Namen des Unterlaufs. Mit der Bezeichnung des Xiang Jiang unterhalb von Yongzhou gab es kein Problem. Da ein Nebenfluss, zu dem der bisherige Oberlauf des Xiang Jiang nun degradiert worden war, aber nicht den gleichen Namen wie sein Hauptfluss tragen kann, erhielt der Flussabschnitt von Xing’an bis Yongzhou die offizielle Bezeichnung „Westlicher Ursprung des Xiang Jiang“. Die Bezeichnung „Xiao Shui“ für den nunmehrigen Oberlauf des Xiang Jiang wurde beibehalten,[9] die Gemeinde Ziliang wurde jedoch am 24. November 2015 in „Xiangjiangyuan“, also „Ursprung des Xiang Jiang“ umbenannt.[10]

Commons: Xiang Jiang – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. The Environmental Protection Industrial Association (Hunan) et al.: The investigation on wastewater treatment technology, equipment and market over Hunan province (Memento vom 5. März 2016 im Internet Archive), 2002
  2. T. Ding, D. Wan, C. Wang, F. Zhang: Silicon isotope compositions of dissolved silicon and suspended matter in the Yangtze River, China (Memento vom 5. März 2014 im Internet Archive). Geochimica et Cosmochimica Acta, Vol. 68, No. 2, S. 205–216, 2004 (Die Angaben in der Literatur streuen zwischen 2000 m³/s und 2500 m³/s.)
  3. a b 柳德新: 湘江源头在湖南蓝山 湘江干流全长948公里. In: hn.rednet.cn. 21. Mai 2013, abgerufen am 30. März 2022 (chinesisch).
  4. 潇水得名. In: sohu.com. 4. Dezember 2019, abgerufen am 31. März 2022 (chinesisch).
  5. Liu Bin (Hrsg.): Atlas of China. China Cartographic Publishing House, Peking 2001 (3. Auflage).
  6. 萍岛鸟瞰. In: xssdgy.cn. Abgerufen am 31. März 2022 (chinesisch).
  7. 京水利科学研究院组织机构沿革. In: nhri.cn. Abgerufen am 31. März 2022 (chinesisch).
  8. 邓辉: 北京大学历史地理研究中心. In: ues.pku.edu.cn. 29. Juni 2016, abgerufen am 31. März 2022 (chinesisch).
  9. 柳德新: 湘江源头,为何误传千年. In: hnrb.voc.com.cn. 22. Mai 2013, abgerufen am 31. März 2022 (chinesisch).
  10. 关于蓝山县乡镇区划调整的通知. In: yzcity.gov.cn. 3. Dezember 2015, abgerufen am 31. März 2022 (chinesisch).