Return to Dust

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Film
Titel Return to Dust
Originaltitel 隐入尘烟 (Yin ru chen yan)
Produktionsland China
Originalsprache Chinesisch
Erscheinungsjahr 2022
Länge 131 Minuten
Stab
Regie Li Ruijun
Drehbuch Li Ruijun
Produktion Zhang Min, Li Yan
Musik Peyman Yazdanian
Kamera Wang Weihua
Schnitt Li Ruijun
Besetzung

Return to Dust (Originaltitel: 隐入尘烟, Yin ru chen yan) ist ein chinesischer Spielfilm von Li Ruijun aus dem Jahr 2022. Das Drama handelt von einem Mann und einer Frau (dargestellt von Wu Renlin und Hai Qing), die im ländlichen China von ihren Familien zu einer arrangierten Ehe gezwungen werden.[1][2]

Der Film wurde im Februar 2022 bei den 72. Internationalen Filmfestspielen Berlin uraufgeführt.

Im rauen und ländlichen China werden Ma und Guiying von ihren Familien verstoßen und zu einer arrangierten Heirat gezwungen. Der schweigsame Bauer Ma ist als letztes Mitglied seiner Familie unverheiratet geblieben, während Guiying behindert und inkontinent ist und für eine Heirat eigentlich als zu alt angesehen wird. Als sie sich das erste Mal sehen, traut sich Ma kaum, Guiying in die Augen zu sehen. Mit der Verlobung ziehen beide bei ihren Familien aus und wohnen in einem baufälligen Haus auf den Feldern.

Eines Tages kommt der Sohn des Großhändlers ins Dorf und verkündet, dass sein Vater im Krankenhaus liegt und Bluttransfusionen der seltenen Blutgruppe Weißer Panda benötigt. Ma ist der Einzige mit dieser Blutgruppe und erklärt sich bereit, das Blut ohne Gegenleistung zu spenden. Hierfür nimmt er auch die Fahrten in die nächste Stadt auf sich. Als er zurückkommt, wartet Guiying frierend am Wegrand auf ihn und gibt ihm warmes Wasser zu trinken.

In der Folge ist Ma dabei zu sehen, wie er verschiedene Stadien der Feldarbeit ausführt. Zunächst kauft er die Samen beim Händler, muss aber anschreiben, weil der Großhändler noch nicht für die letzte Ernte bezahlt hatte. Dann beginnt er sein kleines Feld zu bestellen und Weizen und Mais darauf zu säen. Zugleich geht er liebevoll mit Guiying um, behandelt sie zuvorkommend und lässt sie auf dem Eselkarren mitfahren, damit sie nicht laufen muss. Dafür wird er zunächst von den Dorfbewohnern gehänselt, die in seiner Abwesenheit seine Freundlichkeit bewundern.

Während das Getreide wächst, beginnt Ma mit Hilfe von Guiying ein Haus zu bauen. Als die Lehmziegel in einem Sturm drohen, zerstört zu werden, kommen sich die beiden näher und gestehen, dass sie sich beide vor der Ehe gefürchtet haben. Bei ähnlichen Situationen auf dem Heimweg und nachts auf dem Hausdach erkennen sie, dass sie sich in ihrer Ausgegrenztheit ähnlich sind. Bei seinen Zügen in die Stadt zum Blutspenden bekommt Ma zweimal einen Mantel vom Sohn des Händlers geschenkt, doch er besteht darauf das Geschenk später zu bezahlen. Sein Bruder drängt Ma, sich bei einem staatlichen Programm für verbilligte Wohnungen zu bewerben. Als er die Wohnung erhält und sie mit einem Kamerateam besichtigt, fragt er verdutzt die Journalistin, wo denn nun seine Tiere schlafen sollten.

Nach der Ernte als das Haus der beiden fertiggestellt ist, wird Guiying plötzlich krank und Ma versorgt sie liebevoll, doch muss er wie jeden Tag auf dem Feld arbeiten. Als er zurückkehrt, erklären ihm die Dorfbewohner, dass Guying vorbeigekommen sei und Wasser holen wollte. Daraufhin findet er seine tote Frau im Wassergraben und holt sie zurück an Land. In der Folge lässt er seinen Esel frei, verkauft die gesamte Ernte und begleicht sogar noch seinen Schulden bei dem Sohn des Händlers. Zuletzt ist sein Bruder zu sehen, der für ein Regierungsprogramm dessen Haus abreißen lassen kann, um eine Prämie zu erhalten. Jener sagt noch, dass Ma nun ein neues Leben in der Großstadt anfangen würde.

Für Regisseur und Drehbuchautor Li Ruijun ist Return to Dust der sechste realisierte Spielfilm. Er wird als aufstrebendes Talent des chinesischen Independent-Films angesehen. Lis Filme gelten als rustikal und zeigen die Schönheit und Verlassenheit des nordwestlichen Chinas.[3]

Die Dreharbeiten fanden in Lis Geburtsort, dem Dorf Huaqiangzi in Luocheng (Gaotai) statt.[4]

Die weltweiten Vertriebsrechte sicherte sich die deutsche Firma M-Appeal.[3]

Vom Ende gibt es zwei Schnittfassungen: In der Ursprungsfassung wird deutlich, dass Ma Suizid begeht. Die Zensur hat jedoch ein anderes Ende durchgesetzt, wonach Ma ein glückliches neues Leben beginnt, und hinzugefügte Sätze im Abspann erläutern dazu „dank der Hilfe der Regierung und warmherziger Dorfbewohner“.[5]

Veröffentlichung

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Die Premiere von Return to Dust fand am 13. Februar 2022 bei der Berlinale statt.[6] Ein regulärer Kinostart in der Volksrepublik China fand am 8. Juli 2022 statt.[7] Im September 2022, vor dem 20. Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas, wurde der Film in China verboten und ist seitdem aus den Kinos und von den Streamingplattformen entfernt.[5] In Deutschland kam der Film am 2. März 2023 im Verleih von Rapid Eye Movies ins Kino.

Mit Return to Dust konkurrierte Li Ruijun zum ersten Mal um den Goldenen Bären, den Hauptpreis der Berlinale.[8] Der Film blieb unprämiert.

Einzelnachweise

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  1. Liyan Qi: 描绘农村苦难的《隐入尘烟》票房大卖后遭下架,令中国影迷感到困惑. Abgerufen am 5. Oktober 2022 (chinesisch (China)).
  2. 《隐入尘烟》爆红后遭全网下架. 4. Oktober 2022, abgerufen am 5. Oktober 2022 (chinesisch (vereinfacht)).
  3. a b Leo Barraclough: M-Appeal Acquires Berlin Competition Title ‘Return to Dust’ (EXCLUSIVE). In: variety.com, 19. Januar 2022 (abgerufen am 23. Januar 2022).
  4. 高台籍导演李睿珺新片《隐入尘烟》入围第72届柏林电影节主竞赛单元. In: k.sina.com.cn, 21. Januar 2022 (abgerufen am 23. Januar 2022)
  5. a b Franka Lu: Chinesische Filmindustrie: Was nicht wirklich sein darf. In: www.zeit.de. 22. November 2022, abgerufen am 22. November 2022.
  6. Yin Ru Chen Yan. In: berlinale.de (abgerufen am 4. Februar 2022).
  7. Yin ru chen yan – Release Info. In: imdb.com (abgerufen am 23. Januar 2022).
  8. Berlinale 2022: Die Filme des Wettbewerbs (Memento des Originals vom 27. Januar 2022 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.berlinale.de. In: berlinale.de, 19. Januar 2022 (abgerufen am 19. Januar 2022).