Zacharias Thayßner

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Zacharias Thayßner, auch Theisner, Theißner oder Thaißner (* vor 1645 in Löbejün; begraben 9. November 1705 in Saalfeld), war ein deutscher Orgelbauer.

Zacharias Thayßner wirkte von 1667 bis 1689 in Quedlinburg, anfangs zusammen mit seinem Bruder Andreas (1652–1708). Zumindest die ersten Orgelwerke waren mit Springladen ausgestattet. 1685 erhielt er das Orgelbauprivileg für Halle (Saale). Von 1695 bis um 1705 war er als Orgelbauer in Merseburg nachweisbar. Die Werke in Merseburg, Naumburg und Jena wurden qualitativ nicht optimal ausgeführt und erforderten bald Umbaumaßnahmen durch andere Orgelbauer. Neben Orgeln baute Thayßner auch Clavichorde und Gehäuse von Spinetten.[1] Jakob Berns und Johann Baptist Funtsch arbeiteten bis 1706 in der Werkstatt von Thayßner.

Von Thayßner sind bislang die folgenden Auftragsarbeiten nachweisbar. Kursivschreibung zeigt an, dass die Orgel nicht mehr oder nur noch der Prospekt erhalten ist. In der fünften Spalte bezeichnet die römische Zahl die Anzahl der Manuale, ein großes „P“ ein selbstständiges Pedal. Die arabische Zahl gibt die Anzahl der klingenden Register an. Die letzte Spalte bietet Angaben zum Erhaltungszustand und zu Besonderheiten sowie Links mit weiterführender Information.

Jahr Ort Gebäude Bild Manuale Register Bemerkungen
1667 Quedlinburg St. Benedikti Neubau; Reparaturen 1711, um 1755, 1772, 1802; Umbau 1835–1836; 1888 ersetzt[2]
1674–1676 Köthen (Anhalt) St. Jakob II/P 25 Neubau mit Springladen, zusammen mit Bruder Andreas; 1697 Einbau einer Pedalkoppel, 1703–1704 weitere Verbesserungen; 1872 ersetzt[3]
1676–1678 Blankenburg (Harz) Bartholomäuskirche II/P 24 Neubau hinter Gehäuse aus dem 16. Jahrhundert; 1838 abgebrochen[4]
1677–1682 Quedlinburg Quedlinburger Dom II/P 22 Neubau, Reparaturen 1793 und 1838, 1871 ersetzt.[5]
1683 Zörbig St. Mauritius Neubau
1690 Jena Kollegienkirche Umbau der Orgel, möglicherweise wohltemperierte Stimmung[6]
1693–1694 Leipzig Nikolaikirche
III/P 36 Erweiterungsumbau der Orgel von Johann Lange (1598, II/P/27)[7]
1693–1705 Merseburg Domkirche III/P 41 Erweiterungsumbau unter Einbeziehung des alten Gehäuses von 1665. Dieses Werk kostete über 4000 Taler, war aber von erheblichen Mängeln gekennzeichnet. Erst 1717 wurde die Orgel durch den Orgelbauer Johann Friedrich Wender vollendet, verbessert und erweitert (IV/P/66). Gehäuse erhalten.

Orgelbeitrag mit der Disposition der Orgel

? Merseburg-Altenburg St. Viti I/P Neubau, 1830 ersetzt, Prospekt erhalten[8]Orgel
1695–1705 Naumburg (Saale) St. Wenzel III/P 45 Umsetzung der Orgel auf Westempore und Erweiterungsumbau der Joachim Zschugk (1616)/Ludwig Compenius (1650); 1746 ersetzt[9]
1705 Schleusingen St. Johanniskirche Angebot für die grundlegende Erneuerung der Orgel. Dabei warb er damit, zuvor Orgeln in Merseburg, Leipzig, Jena und Naumburg gebaut zu haben.

Einzelnachweise

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  1. Uwe Pape: Lexikon norddeutscher Orgelbauer. Bd. 1: Thüringen und Umgebung. Pape, Berlin 2009, S. 294.
  2. Uwe Pape, Wolfram Hackel (Hrsg.): Lexikon norddeutscher Orgelbauer, Bd. 3: Sachsen-Anhalt und Umgebung. Pape, Berlin 2015, ISBN 978-3-921140-98-7, S. 568, 99, 349, 636, 201, 525, 463.
  3. Orgel in Köthen, abgerufen am 26. Januar 2019.
  4. Orgel in Blankenburg, abgerufen am 26. Januar 2019.
  5. Uwe Pape, Wolfram Hackel (Hrsg.): Lexikon norddeutscher Orgelbauer, Bd. 3: Sachsen-Anhalt und Umgebung. Pape, Berlin 2015, S. 568, 349, 271, 448; Klaus Beckmann: Die norddeutsche Schule. Teil II: Blütezeit und Verfall 1620–1755. Schott, Mainz 2009, S. 104–106.
  6. Christoph Wolff, Markus Zepf: Die Orgeln J. S. Bachs. 2006, S. 23.
  7. Ulrich Dähnert: Historische Orgeln in Sachsen. 1980, S. 181.
  8. http://www.kirche-merseburg.de/unsere-kirchen/altenburger-kirche-st-viti/, abgerufen am 26. Januar 2019.
  9. Christoph Wolff, Markus Zepf: Die Orgeln J. S. Bachs. 2006, S. 89 f.