Carolinataube

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Carolinataube

Carolinataube (Zenaida macroura)

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Taubenvögel (Columbiformes)
Familie: Tauben (Columbidae)
Gattung: Trauertauben (Zenaida)
Art: Carolinataube
Wissenschaftlicher Name
Zenaida macroura
(Linnaeus, 1758)
Tonaufnahme

Die Carolinataube (Zenaida macroura), auch Trauertaube genannt, ist ein mittelgroßer Vogel in der Familie der Tauben (Columbidae). Sie bewohnt in mehreren Unterarten Nord- und Mittelamerika. Wie bei allen Trauertauben ist ihr Gefieder unauffällig und weist mehrere Braunschattierungen auf. Charakteristisch für sie ist der schwarze Wangenfleck, die dunklen Flügelflecken und eine schwarzweiße Zeichnung.

Die Carolinataube ist einer der häufigsten Vögel Nordamerikas und wird stark bejagt. Jährlich werden in den Vereinigten Staaten mehr als 70 Millionen dieser Art geschossen. Die Reproduktionsrate der Carolinataube ist sehr hoch. In klimatisch günstigen Regionen kann ein Paar Carolinatauben bis zu sechs Gelege großziehen. Zwei bis drei Jahresbruten sind auch in weniger günstigen Regionen typisch.[1]

Erscheinungsbild

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Carolinatauben erreichen eine Körperlänge von 30 Zentimeter und wiegen durchschnittlich 110 Gramm.[2] Ein auffälliger Geschlechtsdimorphismus ist nicht vorhanden.

Carolinatauben haben einen relativ kleinen Kopf mit einem kleinen, spitzen Schnabel. Auf den Flügeldecken befinden sich schwarze Flecken. Das Oberseitengefieder hat eine gräulich braune Farbe, das Unterseitengefieder und der Kopfbereich eine hell rosafarbene. Insgesamt ist die Gefiederfarbe bei dem Männchen heller. Unterhalb des Ohres befindet sich auf beiden Seiten des Kopfes ein schwarzer Fleck. Sie besitzen lange abgestufte Schwanzfedern. Um die Augen haben sie einen hellblauen Ring.

Ähnliche Arten

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Türkentaube

Es gibt mehrere Taubenarten, die ein der Carolinataube ähnliches Gefieder aufweisen. Die Türkentaube, die in den Vereinigten Staaten eingeführt wurde, hat im Unterschied zur Carolinataube keinen keilförmig verlängerten Schwanz. Ihr fehlen außerdem die schwarzen Flecken an den Kopfseiten sowie die Flügelzeichnung. Im Unterschied zur Carolinataube ist die Türkentaube kräftiger gebaut und unterseits heller. Auffälligstes Unterscheidungsmerkmal zwischen diesen beiden Arten ist jedoch das dunkle Nackenband der Türkentaube.

Das Verbreitungsgebiet der gleichfalls sehr ähnlichen Küstentaube überlappt sich mit dem der Carolinataube auf den Bahamas, Jamaika, Hispaniola und Puerto Rico. Die Küstentaube ist insgesamt wesentlich dunkler als die Carolinataube. Insbesondere die fast rotbraune Körperoberseite der Küstentaube macht eine Unterscheidung der beiden Arten einfach.

Verbreitungsgebiet der Carolinataube

Das Verbreitungsgebiet der Carolinataube erstreckt sich über fast elf Millionen Quadratkilometer.[3] Carolinatauben kommen auf den Großen Antillen, im größten Teil Mexikos, in den Vereinigten Staaten sowie im Süden Kanadas vor. In Kanada sowie im Norden der Vereinigten Staaten ist die Carolinataube ein Zugvogel. Im Süden Mittelamerikas ist die Carolinataube kein Brutvogel, sondern überwintert hier nur.[4]

Als Irrgast wird die Carolinataube häufig auch im Norden Kanadas, in Alaska sowie in Südamerika beobachtet.[5][6] In der westlichen Paläarktis ist sie mehrfach als Irrgast aufgetreten. Insgesamt wurde sie fünfmal auf den britischen Inseln und je einmal auf den Azoren und Island beobachtet.[7]

Auf Hawaii wurde die Carolinataube 1963 eingeführt. Eine kleine Brutpopulation existierte in North Kona auf Big Island bis mindestens 1998.[8] Die Carolinataube hat mittlerweile auch die Insel Socorro an der Westküste Mexikos besiedelt. Die Besiedelung erfolgte 16 Jahre, nachdem dort die Socorrotaube ausgerottet wurde.[9]

Jungvogel
Ei, Sammlung Museum Wiesbaden

Gebrütet wird fünf- bis sechsmal im Jahr auf Bäumen, Sträuchern oder auf Gebäuden. Während des Nestbaus verbleibt das Weibchen beim nach oben geöffneten Nest und nimmt das Nistmaterial entgegen, das das Männchen sammelt. In das Nest legt das Weibchen zwei weiße Eier. Beide Altvögel beteiligen sich am Brutgeschäft. Gewöhnlich brütet das Männchen vom frühen Morgen bis in die späten Mittagsstunden, das Weibchen den restlichen Tag und in der Nacht.

Sie ernähren sich überwiegend von Körnern und Sämereien, wie Weizen, Mais, Hirse, Roggen, Gerste, Hafer und Buchweizen, des Weiteren, wenn auch seltener, von Früchten und Insekten. Um die Verdauung zu fördern, nehmen sie feinen Kies auf und schlucken ihn.

Carolinatauben sind weitverbreitete Vögel im Süden von Kanada über Nordamerika bis nach Panama. Sie bewohnen unter anderem Wiesen, Ackerland, Waldränder und Bereiche in Städten oft in der Nähe von Wasserstellen, Bächen oder Flüssen. Während ihrer Wanderzüge werden sie stark bejagt. Sie sind jedoch noch weitgehend in ihren Beständen stabil.

Haltung in menschlicher Obhut

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Die Carolinataube spielt in der europäischen Wildtaubenhaltung keine sehr große Rolle, obwohl sie häufig als eine einfach zu haltende Taube bezeichnet wird.[10] In den Vereinigten Staaten werden Carolinatauben häufig als Ammenvögel genutzt. In der dortigen Haltung sind auch schon Albinos gezüchtet worden.

  • David Gibbs, Eustace Barnes und John Cox: Pigeons and Doves. A Guide to the Pigeons and Doves of the World. Pica Press, Sussex 2001, ISBN 90-74345-26-3.
  • Alois Münst und Josef Wolters: Tauben. Die Arten der Wildtauben. 2. erweiterte und überarbeitete Auflage, Verlag Karin Wolters, Bottrop 1999, ISBN 3-9801504-9-6.
  • Gerhard Rösler: Die Wildtauben der Erde. Freileben, Haltung und Zucht. Verlag M. & H. Schaper, Alfeld-Hannover 1996, ISBN 3-7944-0184-0.
Commons: Carolinataube – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Rösler, S. 184
  2. Rösler, S. 184
  3. Factsheet auf BirdLife International
  4. NRCS: Mourning Dove (Zenaida macroura). (PDF; 851 kB) In: sc.nrcs.usda.gov. Februar 2006, S. 2, archiviert vom Original am 23. September 2006; abgerufen am 20. Juli 2023 (englisch).
  5. Kenn Kaufman: Lives of North American Birds. Houghton Mifflin, 1996, ISBN 0-395-77017-3, S. 293.
  6. American Ornithologists’ Union: A classification of the bird species of South America. Part 3: Columbiformes to Caprimulgiformes. In: museum.lsu.edu. Archiviert vom Original am 9. Januar 2010; abgerufen am 20. Juli 2023 (englisch).
  7. Jonathan Alderfer (Hrsg.): National Geographic Complete Birds of North America. ISBN 0-7922-4175-4, S. 303.
  8. Check-list of North American Birds. (PDF; 7,8 MB) American Ornithologists’ Union, 1998, S. 224, abgerufen am 29. Juni 2007.
  9. Check-list of North American Birds. (PDF; 7,8 MB) American Ornithologists’ Union, 1998, S. 225, abgerufen am 29. Juni 2007.
  10. Münst, S. 79