Zersenay Tadese

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Zersenay Tadesse)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zersenay Tadese


Zersenay Tadese, 2007

Nation Eritrea Eritrea
Geburtstag 8. Februar 1982 (42 Jahre)
Geburtsort Adi BanaEritrea
Karriere
Nationalkader seit 2002
Status aktiv
Medaillenspiegel
Olympische Ringe Olympische Spiele
Bronze Athen 2004 10.000 m
Logo der World Athletics Weltmeisterschaften
Silber Berlin 2009 10.000 m
Logo der World Athletics Halbmarathon-Weltmeisterschaften
Gold Debrecen 2006 20 km
Gold Udine 2007 -
Gold Rio de Janeiro 2008 -
Gold Birmingham 2009 -
Silber Nanning 2010 -
Gold Kawarna 2012 -
Logo der World Athletics Crosslauf-Weltmeisterschaften
Silber Saint-Galmier 2005 Langstrecke
Gold Mombasa 2007 -
Bronze Edinburgh 2008 -
Bronze Amman 2009 -
letzte Änderung: 27. Juli 2017

Zersenay Tadese (auch Zersenay Tadesse geschrieben; * 8. Februar 1982 in Adi Bana) ist ein eritreischer Langstreckenläufer.

Erst 2002 fing er an, Wettkämpfe zu bestreiten, und hatte schon bald Erfolge sowohl auf der Bahn wie auch im Cross- und im Straßenlauf.

2003 wurde er Neunter bei den Crosslauf-Weltmeisterschaften, Achter im 10.000-Meter-Lauf der Weltmeisterschaften in Paris/Saint-Denis und Siebter bei den Halbmarathon-Weltmeisterschaften in Vilamoura. 2004 belegte er bei den Crosslauf-Weltmeisterschaften den sechsten Platz und siegte beim Grand Prix von Bern (10 Meilen) mit Streckenrekord.

Olympische Spiele 2004

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei den Olympischen Spielen in Athen war er der erste Sportler, der für Eritrea eine olympische Medaille gewann, als er über 10.000 Meter lediglich von den beiden Äthiopiern Kenenisa Bekele und Sileshi Sihine geschlagen wurde. Im 5000-Meter-Lauf wurde er Siebter.

2005 holte er Silber bei den Crosslauf-Weltmeisterschaften, musste aber bei den Weltmeisterschaften in Helsinki einen Rückschlag einstecken, als er über 10.000 Meter trotz einer Landesrekordzeit von 27:12,82 min nur Sechster wurde und über 5000 Meter lediglich Platz 14 belegte. In Bestform präsentierte er sich dann beim Great North Run: Auf dem allerdings nicht bestenlistentauglichen Halbmarathon-Kurs stellte er mit 59:05 min einen Streckenrekord auf.[1]

2006 wurde er Vierter bei den Crosslauf-Weltmeisterschaften, stellte mit 12:59,27 min bzw. 26:37,25 min Bestzeiten über 5000 und 10.000 Meter auf, gewann den Great Manchester Run[2] und den Rotterdam-Halbmarathon[3] und errang bei den Straßenlauf-Weltmeisterschaften 2006 in Debrecen über 20 km mit einer Zeit von 56:01 min seinen ersten Weltmeistertitel.[4][5] Sein zweiter folgte bei den Crosslauf-Weltmeisterschaften 2007 im Mombasa, wo er die seit 2002 andauernde Siegesserie von Kenenisa Bekele beendete.[6][7]

Bei den Weltmeisterschaften 2007 in Ōsaka sorgte er lange Zeit für ein hohes Tempo, musste sich hier aber Bekele geschlagen geben, der den Sieg errang, während Tadese als Vierter ins Ziel kam. Einem Sieg beim Dam tot Damloop[8] folgte die Titelverteidigung bei den Straßenlauf-Weltmeisterschaften in Udine über die Halbmarathon-Distanz mit seiner persönlichen Bestzeit von 58:59 min.[9][10]

2008 in Edinburgh und 2009 in Amman wurde er jeweils Dritter bei den Crosslauf-Weltmeisterschaften, und bei den Olympischen Spielen in Peking wurde er Fünfter über 10.000 Meter. Als Sieger der World 10K Bangalore 2008 erzielte er mit 27:51 min die schnellste Zeit auf indischem Boden,[11] und bei den Halbmarathon-Weltmeisterschaften in Rio de Janeiro gewann er als erster Läufer zum dritten Mal Gold.[12][13]

Weltmeisterschaften 2009

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei den Weltmeisterschaften 2009 in Berlin trat er erneut über 10.000 Meter an. Kurz nach der Hälfte setzte er sich an die Spitze und schüttelte mit einer Tempoverschärfung auf den nächsten vier Kilometern alle Konkurrenten ab bis auf Kenenisa Bekele, der kurz nach Beginn der letzten Runde seinerseits zu einem Schlussspurt ansetzte, dem der Eritreer nicht folgen konnte. Zersenay behauptete sich jedoch klar auf dem zweiten Rang und errang in 26:50,12 min die Silbermedaille. Bei den Halbmarathon-Weltmeisterschaften in Birmingham errang er seinen vierten Titel in Folge.[14][15]

2010 siegte er beim Lissabon-Halbmarathon in der Weltrekordzeit von 58:23 min.[16][17]
Bei den Halbmarathon-Weltmeisterschaften in Kawarna errang er seinen fünften Titel,[18] beim Great Birmingham Run wurde er Dritter.
Beim London-Marathon konnte er dagegen nicht mit der Spitzengruppe mithalten und wurde Siebter. Im Sommer wiederum zeigte er sich in Bestform und gewann den Giro di Castelbuono.[19] Einer Silbermedaille bei den Halbmarathon-Weltmeisterschaften in Nanning folgte zum Jahresabschluss ein Sieg bei der San Silvestre Vallecana.[20]

2011 verteidigte er seinen Titel in Lissabon,[21] wurde bei den Weltmeisterschaften in Daegu Vierter über 10.000 Meter und siegte beim Porto-Halbmarathon[22] sowie beim São Silvestre de Luanda.

Im Jahr darauf gewann er zum dritten Mal in Folge den Lissabon-Halbmarathon[23] und startete erneut beim London-Marathon, bei dem er trotz persönlicher Bestzeit nur auf den 14. Platz kam.

Olympische Sommerspiele 2012

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei den Olympischen Spielen in Peking lief er über 10.000 Meter auf den sechsten Rang.

2013 siegte er im Frühling beim Prag-Halbmarathon[24] und beim Gifu-Seiryū-Halbmarathon.[25] Im Herbst startete er beim Chicago-Marathon, gab jedoch nach der Hälfte des Rennens auf.

Am 6. Mai 2017 startete er zusammen mit Lelisa Desisa und Eliud Kipchoge auf dem Formel-1-Kurs in Monza für „Breaking2“ mit dem Versuch des Laufschuhherstellers Nike, den Marathon in unter zwei Stunden zu laufen.[26] Das Vorhaben scheiterte.[27]

Zersenay Tadese ist 1,60 m groß und hat ein Wettkampfgewicht von 56 kg. Sein jüngerer Bruder Kidane (* 1987) ist ebenfalls als Langstreckenläufer erfolgreich.

Persönliche Bestzeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Commons: Zersenay Tadese – Sammlung von Bildern
  1. IAAF: Tadesse runs 59:05 Half Marathon at Great North Run. 18. September 2005
  2. IAAF: Tadesse and Adere win, as numerous national 10km records fall in Manchester. 21. Mai 2006
  3. IAAF: Zersenay Tadesse wins third Fortis Half Marathon equalling course record of 59:16. 11. September 2006
  4. IAAF: Tadesse’s „solo“ last 10k secures emphatic victory – Men’s 20km, Debrecen 2006. 8. Oktober 2006
  5. IAAF: Tadesse not yet a marathon man - Debrecen 2006. 9. Oktober 2006
  6. IAAF: Tadesse takes upset victory as Bekele registers a „DNF“ - Mombasa 2007. 24. März 2007
  7. IAAF: Tadesse - powerful and poised in response to Bekele’s problems. 25. März 2007
  8. IAAF: World champion Tadesse makes Udine preparations with „Dam tot Dam“ loop win. 24. September 2007
  9. IAAF: Tadese successfully defends in Udine – Men’s Race Report. 14. Oktober 2007
  10. IAAF: „It felt like the whole of Eritrea was running with me“ – Tadese. 14. Oktober 2007
  11. IAAF: Tadese the men’s 10km victor, while Abeylegesse and Momanyi share women’s spoils in Bangalore. 18. Mai 2008
  12. IAAF: Emphatic third triumph; Tadese goes solo from 5km - Men’s Race Report, Rio 2008. 12. Oktober 2008
  13. IAAF: Tadese – confident in victory and his sporting plans at least – Rio 2008. 12. Oktober 2008
  14. IAAF: Tadese makes it four in a row - Men’s Race Report - World Half Marathon, Birmingham. 11. Oktober 2009
  15. IAAF: Tadese, a man for all surfaces - World Half Marathon, Birmingham. 11. Oktober 2009
  16. IAAF: Scorching 58:23 World Half Marathon record by Tadese in Lisbon!. 21. März 2010
  17. leichtathletik.de: 58:23 Minuten! Zersenay Tadese mit Weltrekord. 21. März 2010
  18. IAAF: With dominating run, Tadese takes fifth title in Kavarna - Men’s race Report – World Half Marathon Championships. 6. Oktober 2012
  19. IAAF: Tadese cruises in Castelbueno. 27. Juli 2010
  20. IAAF: Fulfilling favourite roles, Tadese and Augusto prevail in Madrid. 1. Januar 2011
  21. IAAF: Tadese blazes 58:30 in Lisbon, second fastest Half Marathon ever. 20. März 2011
  22. IAAF: Tadese under one hour in Oporto. 18. September 2011
  23. IAAF: Tadese collects third consecutive win in Lisbon. 25. März 2012
  24. IAAF: Cherono breaks course record in Prague as Tadese out-sprints team-mate. 6. April 2013
  25. IAAF: Course records for Tadese and Tufa at Gifu Seiryu Half Marathon. 19. Mai 2013
  26. Breaking2: Fragen und Antworten
  27. Marathon unter zwei Stunden: Eliud Kipchoge scheitert knapp FAZ Online, vom 6. Mai 2017.
  28. #Breaking2: Eliud Kipchoge goes close to sub-two hour marathon at Nike event. In: BBC Sport. 6. Mai 2017 (bbc.com [abgerufen am 27. Juli 2017]).