Zinkpower

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Kopf Holding GmbH
Rechtsform GmbH
Gründung 1973
Sitz Kirchheim unter Teck, Deutschland
Leitung Willi Kopf
Christine Marin
Martin Kopf
Mitarbeiterzahl 2863[1]
Umsatz > 100 Mio. Euro[1]
Branche Verzinkung, Korrosionsschutz, Druckguss
Website www.zinkpower.com, www.power-cast.com
Stand: 30. September 2022

Die Kopf Holding GmbH ist eine internationale Unternehmensgruppe aus dem Feuerverzinkungs- und Druckgussbereich mit Sitz in Kirchheim unter Teck. Sie tritt unter dem Namen Kopf Gruppe, bzw. unter den Namen Zinkpower und Power-Cast auf. Zinkpower ist eine eingetragene Marke für den Geschäftsbereich Korrosionsschutz und Feuerverzinken. Die Unternehmen des Druckguss-Bereichs firmieren unter dem Namen Power-Cast und befinden sich an sieben Standorten in Deutschland, Tschechien und Mexiko. Zinkpower ist an 50 Standorten in 13 Ländern vertreten und zählt zu den führenden Feuerverzinkungsgruppen weltweit.[2][3]

Die Kopf Gruppe wurde 1973 von Willi Kopf in Göppingen gegründet.[4][5] 1979, sechs Jahre nach der Gründung, zog das Unternehmen in die neu erbaute Verzinkerei in Schlierbach.[4][6]

Ab 1986 expandierte das Unternehmen ins europäische Ausland und übernahm die Brunner Verzinkerei Brüder Bablik aus Österreich.[7] Weitere Standorte in Österreich, Deutschland, Ungarn, Tschechien, Polen und der Slowakei folgten.[5][7][8] 1991 übernahm die Kopf Gruppe die Verzinkerei Radebeul[9] und ein Jahr später wurde das Unternehmen Moson aus Ungarn übernommen. Diese Übernahme war die erste Expansion im nicht deutschsprachigen Raum, welche 1994 durch den Bau der tschechischen Verzinkerei Roudnice nördlich von Prag weitergeführt wurde. Zwei Jahre später erfolgte der Bau einer weiteren Verzinkerei in der Slowakei mit einem Kostenaufwand von rund acht Millionen DM.[7] Ab 1999 expandierte die Gruppe auch nach Indonesien.[8]

Im Jahr 2000 tätigte die Kopf Gruppe ihre bis dahin größte Akquisition und übernahm 13 deutsche Verzinkereien und einen Druckgussbetrieb von der Metaleurop Weiterverarbeitung GmbH.[8][10] Mit dieser Übernahme verdoppelte Willi Kopf den Umsatz der Kopf Gruppe erstmals auf 100 Mio. Euro und legte ebenfalls den Grundstein für den Geschäftsbereich Druckguss unter dem Namen Power-Cast.[8]

Es folgten weitere nationale und internationale Übernahmen und Neugründungen in Europa, Mexiko, China, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Brasilien, der Türkei und den USA.[8][11] Unter anderem übernahm die Kopf Gruppe alle Gesellschaftsanteile an Vobra, einem Hersteller von Aluminiumdruckguss aus Enger. Vobra wurde daraufhin zu Power-Cast Vobra umbenannt und Willi Kopf übernahm die Geschäftsführung.[12]

Am Standort in Meckenheim investierte die Kopf Gruppe 2018 rund 20 Millionen Euro in den Bau einer neuen Feuerverzinkungs- und Pulverbeschichtungsanlage. Der Umbau ermöglichte die Verzinkung von über 12 Meter langen Stahlteilen sowie die Pulverbeschichtung mit mehr als 9000 Farben.[13]

Unternehmensstruktur

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Mutterunternehmen der Kopf Gruppe ist die Kopf Holding GmbH mit Sitz in Kirchheim unter Teck. Die Gruppe verfügt international über 75 Tochterunternehmen mit Standorten auf vier Kontinenten[1] sowie weltweit sieben Druckgusswerke.[14] Zinkpower ist dabei mit 50 Standorten in 13 Ländern vertreten.[2] Im Jahr 2022 beschäftigte die Kopf Holding 2.863 Mitarbeiter.[1]

Die Geschäftszweige der Kopf Gruppe unterteilen sich in die Bereiche Zinkpower und Power-Cast.[15][16]

Zinkpower: Verzinkung und Pulverbeschichtung

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Unter der Marke Zinkpower bietet das Unternehmen Korrosionsschutz durch Verzinkung, Pulverbeschichtung und Nasslackbeschichtung an.[17] An Standorten wie in Schlierbach oder Radebeul wird bei Temperaturen von 440 bis 450 Grad Celsius feuerverzinkt, wobei der Stahl mit flüssigem Zink eine feste Verbindung eingeht. Durch Feuerverzinken schützt das Unternehmen unter anderem Stahlträger zum Beispiel für Hallen, Stahlkonstruktionen, Hoftore, Geländer, Zäune und Serienware. Neben Schlossereien, Metallbaubetrieben, Stahlbau- und Handelsunternehmen zählen auch Privatleute zu den Kunden der Kopf Gruppe.[18] Beispielsweise verzinkte die Gruppe für Aida die Geländer der Kreuzfahrtschiffe oder auch Sattelauflieger.[19]

Weiterhin bietet das Unternehmen Schleuderverzinkung im Normal- (ca. 450 Grad Celsius) und Hochtemperaturbereich (ca. 530 Grad Celsius) an, bei welchem die Bauteile nach dem Verzinken geschleudert werden. Dadurch wird überschüssiges Zink von den Bauteilen entfernt. Genutzt wird dieses Verfahren für kleine Bauteile wie Schrauben, Muttern und Unterlegscheiben und andere Verbindungselemente. Die Verzinkung dieser Kleinteile verlängert den Korrosionsschutz für Stahlkonstruktionen wie Brücken oder anderen Verkehrsbauten, welche starken äußeren Einflüssen ausgesetzt sind.[20]

Neben der Verzinkung bietet die Kopf Gruppe auch die sogenannten Zinkpower-Coating-Systeme an. Dabei handelt es sich um ein Duplex-Verfahren, bei dem anschließend an die Feuerverzinkung eine Pulverbeschichtung auf den Stahl aufgebracht wird. Das Zinkpower-Coating-System ist auf die Anforderungen verschiedener Korrosivitätskategorien abgestimmt, erhöht den Korrosionsschutz und dient der farblichen Gestaltung des Stahls.[21] Die Beschichtungen können auf diverse feuerverzinkte Stahlkonstruktionen wie Geländer oder Zäune aufgetragen werden.[13][18]

Power-Cast: Druckguss

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Der Geschäftsbereich Druckguss unter der Marke Power-Cast beschäftigt sich mit der Herstellung von Metallteilen. Die Gruppe bietet hierbei Aluminiumdruckguss, Magnesiumdruckguss und Zinkdruckguss an.[22]

Mit den Tochterunternehmen Power-Cast Vobra und Monterrey produziert die Unternehmensgruppe Teile im Aluminiumdruckgussverfahren. Aluminium wird vornehmlich für Bauteile eingesetzt, die besonders komplex, leicht oder wärmeleitfähig sein müssen.[23] Der Magnesiumdruckguss wird für Bauteile genutzt, welche sowohl Belastbarkeit als auch ein geringes Gewicht erfordern. Solche Bauteile werden in Deutschland bei Zitzmann und Magnetech hergestellt.[24] Zinkdruckguss wird international an den Standorten von Drumeta, Ortmann und Monterrey angeboten. Das Verfahren erreicht eine hohe Maßhaltigkeit und eine geringe Nacharbeit, wobei aus verschiedenen Oberflächenveredelungen ausgewählt werden kann.[25]

Wichtige Absatzbranche für Druckgussteile ist die Automobilindustrie, für welche unter anderem Schalthebel oder Gehäuse für Fahrzeugelektronik angefertigt werden. Neben der Automobilindustrie kommen Druckgussteile auch in der Kommunikationstechnik, Elektroindustrie, Maschinenbau oder in der Medizintechnik zum Einsatz.[12]

Nachhaltigkeit und Umweltschutz

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Feuerverzinken sorgt für Widerstandskraft gegenüber äußeren Einflüssen und schützt Stahl für bis zu 70 Jahre vor Korrosion. Wenn die Schutzfunktion nachlässt, kann feuerverzinkter Stahl erneut verzinkt oder Zink und Stahl unendlich recycelt werden.[26]

Das Unternehmen entwickelte eigene Filter- und Abluftsysteme und ließ diese patentrechtlich schützen,[27] wie etwa das 1997 angemeldete Rauchgaserfassungssystem.[28] Zudem nutzt die Unternehmensgruppe an ihren Standorten Wärmerückgewinnungssysteme.[18] Für die Bemühungen zum Umweltschutz erhielt die Tochtergesellschaft Zinkpower Brunn im Jahr 2000 den Umweltpreis vom Land Niederösterreich.[29][30]

Die Kopf Gruppe war der erste Verzinker weltweit, welcher die Nutzung von „Low-Carbon Zinc“ bzw. „Green-Zinc“ einführte. Dieses Zink wird ausschließlich mit regenerativer Energie abgebaut und hergestellt. Ebenfalls setzt das Unternehmen Recycling-Zink mit dem Markennamen „Suzi“ ein.[30][31][32] 2021 ließ die Gruppe am Standort in Vorchorf zudem Photovoltaikanlagen und einen Stromspeicher einbauen, um den Stromverbrauch und den Ausstoß von CO2 zu senken.[33]

Um einen weiteren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten und klimaneutral zu werden, begann die Kopf Gruppe im Jahr 2022 mit der Umrüstung von zwei Verzinkungsanlagen in Österreich. Zuerst erfolgte die Umrüstung auf Biomethan am Standort Gratkorn 2022 und ein Jahr später stellte der Standort Sinabelkirchen seine Beheizung von Gas auf regenerativen Strom um.[34]

Soziales Engagement

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Der Unternehmensgründer Willi Kopf engagierte sich sozial an den Standorten seiner Unternehmensgruppe. In Kirchheim initiierten er und seine Tochter Christine Marin zum Beispiel 2009 die Initiative „Starkes Kirchheim – allen Kindern eine Chance“, mit der Bildungsmöglichkeiten und Chancengleichheit für benachteiligte Kinder geschaffen werden sollen.[4][35]

Einzelnachweise

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  1. a b c d Kopf Holding GmbH, Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.10.2021 zum 30.09.2022, veröffentlicht im Bundesanzeiger
  2. a b Hans Still: Firma fordert Sicherheit beim Gas. Industrie Staatssekretär Michael Kellner (Bündnis 90/Die Grünen) besucht das Werk von Zinkpower in Bernau. In: Märkische Oderzeitung, S. 15. 22. April 2022.
  3. Kopf Holding GmbH (Kirchheim unter Teck). In: Die Deutsche Wirtschaft. Abgerufen am 15. Februar 2024 (deutsch).
  4. a b c d e Annerose Fischer-Bucher: Persönlichkeit durch Arbeit und Leistung. Willi Kopf für sein Lebenswerk geehrt. In: Neue Württembergische Zeitung, S. 19. 17. Juli 2015.
  5. a b Dörte Jochims: Verzinker Kopf: Neue Werke in Tschechien und Polen. In: Wirtschaftsblatt, S. 6. 30. Oktober 1997.
  6. Preisträger. 29 Bewerbungen für den Innovationspreis. In: Stuttgarter Zeitung, S. 23. 17. Juli 2015.
  7. a b c Kopf-Gruppe betreibt in der Slowakei ihre modernste Verzinkerei. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 254, S. 22. 1. November 1997.
  8. a b c d e Leo Himmelbauer: Feuerverzinker Kopf baut drei neue Werke. In: Wirtschaftsblatt, Nr. 2641, S. 10. 23. Juni 2006.
  9. Wolf Dieter Liebschner: Beispiel für lebendige Firmenphilosophie. In: Sächsische Zeitung, S. 20. 25. Januar 2013.
  10. Spatenstich bei Zinkpower: Zinkpower erneuert und erweitert seine Verzinkungsanlage. In: Rheinische Anzeigenblätter. 13. August 2018, abgerufen am 6. November 2023.
  11. Die Geschichte der Kopf Gruppe. In: Zinkpower. Abgerufen am 6. November 2023.
  12. a b Ekkehard Wind: Kopf-Gruppe übernimmt Vobra. Weltweit hochwertige Alu-Druckgussteile aus Enger. In: Neue Westfälische. 24. August 2007.
  13. a b Kompletter Neubau. In: Kölnische Rundschau, S. 34. 11. August 2018.
  14. Nach Pleite: Deutsche kaufen Lössl in Vorchdorf. In: Oberösterreichische Nachrichten, S. 2. 22. Juli 2015.
  15. Kopf Gruppe. In: Neue Westfälische, 2. Januar 2014.
  16. Preisträger 29 Bewerbungen für den Innovationspreis des Landkreises. In: Stuttgarter Zeitung, S. 23. 17. Juli 2015.
  17. Feuerverzinken. In: Zinkpower. Abgerufen am 6. November 2023.
  18. a b c Wolf Dieter Liebschner: Glänzende Aussichten. In: Sächsische Zeitung, S. 20. 25. Januar 2013.
  19. Michael Schmidt: Die Feuerverzinker aus dem Norden. Im Gewerbegebiet Schönberg veredelt das Unternehmen Zinkpower Metallbauteile, die im In- und Ausland benötigt werden. In: Schweriner Volkszeitung, S. 9. 28. November 2016.
  20. Verzinken von Kleinteilen, Schleuderverzinken. In: Zinkpower. Abgerufen am 15. Februar 2024.
  21. Feuerverzinkung und Pulverbeschichtung. In: Zinkpower. Abgerufen am 6. November 2023.
  22. Vielfältige Druckgusslösungen aus Aluminium, Magnesium und Zink. In: Power-Cast. Abgerufen am 6. November 2023.
  23. Aluminiumdruckguss für komplexe und leichte Bauteile. In: Power-Cast. Abgerufen am 15. Februar 2024.
  24. Magnesiumdruckguss für ambitionierte Design-Ansprüche. In: Power-Cast. Abgerufen am 15. Februar 2024.
  25. Zinkdruckguss für dünnwandige Bauteile, bei hoher Belastung. In: Power-Cast. Abgerufen am 15. Februar 2024.
  26. Petra Reuter: Firma investiert 20 Millionen in Meckenheim. In: General-Anzeiger (Bonn), S. 25. 10. August 2018.
  27. Zinkpower. Nachhaltigkeit ein Bestandteil der Unternehmens-DNA. In: Stahlbau Heute. Band 3, September 2018, ISSN 2568-3322, S. 49.
  28. Patentanmeldung WO9811268A1: Rauchgaserfassungssystem. Angemeldet am 9. September 1997, veröffentlicht am 19. März 1998, Anmelder: Brunner Verzinkeri Brüder Bablik Gesellschaft mbH, Erfinder: Willy Kopf, Heinz-Günter Kornrade.
  29. Umweltstandards der Zinkpower Gruppe. In: Zinkpower. Abgerufen am 6. November 2023.
  30. a b c Nachhaltigkeit bei Zinkpower: Fest verankert. In: Metallmarkt.net, Themenheft Nachhaltigkeit + Energieeffizienz 2018. 2018, abgerufen am 23. November 2023.
  31. Der Einsatz von „grünem Zink“. In: Kurier, S. 44. 27. Juni 2023.
  32. Green Zinc – großes Potenzial zur CO2-Einsparung im Stahlbau. In: Solidbau. 30. November 2022, abgerufen am 6. November 2023.
  33. Zinkpower setzt auf Photovoltaik und Stromspeicher. In: Neoom. 24. Juli 2021, abgerufen am 15. Februar 2024.
  34. Grüne Schritte Richtung Zukunft. In: Sonderausgabe Kurier: Umwelt und Nachhaltigkeit. 31. März 2023.
  35. Jürgen Veit: Eine Chance für alle Kinder der Stadt. In: Stuttgarter Zeitung, S. 24. 20. November 2009.
  36. Vorbilder für das Land. In: Reutlinger General-Anzeiger. 15. November 2014.
  37. Jury verleiht Innovationspreis. In: Neue Württembergische Zeitung, S. 19. 14. Juli 2015.