Norfolkbrillenvogel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Zosterops albogularis)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Norfolkbrillenvogel

Norfolkbrillenvogel (Zosterops albogularis)
Illustration Elizabeth Gould, aus The Birds of Australia Vol. XIII, 1869

Systematik
Unterklasse: Neukiefervögel (Neognathae)
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung: Singvögel (Passeri)
Familie: Brillenvögel (Zosteropidae)
Gattung: Zosterops
Art: Norfolkbrillenvogel
Wissenschaftlicher Name
Zosterops albogularis
Gould, 1837

Der Norfolkbrillenvogel (Zosterops albogularis) auch als Weißbrust-Brillenvogel oder Weißkehlbrillenvogel bezeichnet, ist ein extrem seltener oder bereits ausgestorbener Vertreter der Brillenvögel (Zosteropidae). Er ist oder war endemisch auf der Norfolkinsel zwischen Neukaledonien und Neuseeland.

Er erreicht eine Länge von 14 cm und gehört damit zu den größten Brillenvogelarten. Die Flügellänge beträgt 7,5 cm und das Gewicht ca. 30 g. Seine Erscheinung wird durch einen hellgrünen Kopf, einen olivgrün-gefärbten Nacken sowie einen weißen Kehl- und Bauchbereich charakterisiert. Ein weiteres Kennzeichen ist ein auffälliger weißer Augenring. Männchen und Weibchen sind ähnlich gefärbt.

Sein einziger Lebensraum ist ein 5 km² großes Areal am Mount Pitt im Norfolk Island National Park.

Lebensweise und Nahrung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er durchstreift sein Revier einzelgängerisch. Seine Nahrung besteht aus Früchten, Beeren, Blütennektar und Insekten.

In der Brutsaison von Oktober bis Dezember bauen die Paare ein becherförmiges Nest, in das das Weibchen zwei weißliche Eier legt. Die Brutzeit dauert elf Tage und nach weiteren elf Tagen werden die Jungvögel flügge.

Als größte Gefährdung gelten Lebensraumzerstörung sowie eingeführte Tierarten. Der Niedergang des Norfolkbrillenvogels begann 1904, als der Graumantelbrillenvogel (Zosterops lateralis) auf der Insel heimisch wurde und seinen endemischen Vetter aus den Brutgebieten vertrieb. Des Weiteren zerstörten die ab 1940 eingeführten Ratten die Brutgelege. Aber auch die Abholzung der Wälder führte zu einem dramatischen Rückgang, so dass es im Jahre 1962 nur noch 50 Exemplare gab. 1986 errichtete man den Norfolk Island National Park, aber aufgrund der Fluktuation blieben viele Suchen nach dieser Art erfolglos. 1978 wurden 4 Exemplare beobachtet, eine Sichtung im Jahre 2000 ergab ein Exemplar. Der letzte Nachweis war im Dezember 2005, als ein Exemplar beobachtet wurde. Nach einer erfolglosen Suchaktion durch den Ornithologen Guy Dutson im Jahre 2009 gilt diese Art als vermutlich ausgestorben.[1]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Guy Dutson: The ghost birds of Norfolk Island (Memento vom 13. Dezember 2013 im Internet Archive)