Ölper Turm
| |
Der Ölper Turm. |
Der Ölper Turm ist einer der sieben ehemaligen Wehrtürme der Braunschweiger Landwehr, die im Jahre 1376 als äußere Befestigungsanlage der Stadt Braunschweig errichtet wurde.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ölper Turm steht westlich der Kreisstraße 1, die in diesem Bereich Celler Heerstraße heißt, zwischen Bockshorn- und Hirtenweg im Braunschweiger Stadtteil Ölper. Südwestlich davon liegen das Autobahnkreuz Ölper, das die Braunschweiger Westtangente mit der Nordtangente verbindet, und im Osten die Oker und das Naherholungsgebiet rund um den Ölper See.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1388 wurde erstmals ein Bergfried an dem Platz erwähnt, auf dem der Ölper Turm steht. Zu jener Zeit hieß der Ort jedoch noch „Elbere“. Der Wehrturm diente der Überwachung des Handelsverkehrs auf der späteren „Celler Straße“ oder „Celler Heerstraße“, die für die Stadt Braunschweig eine wichtige Verbindungsstraße in nördlicher und nordwestlicher Richtung bildete.
Im Jahre 1413 wurde ein etwa 13 m hoher, steinerner Wehrturm mit Fachwerkaufbau errichtet. Der Turm, die Siedlung Ölper und der in ihrem Bereich befindliche Abschnitt der Landwehr wurden der Verwaltungs- und Gerichtshoheit des Weichbildes Neustadt untergeordnet, zu dem auch der Raffturm gehörte. Der Ölper Turm wurde, wie andere Wehrtürme auch, als Ausspann-, Wach- und Zollstation genutzt. 1642 wurde hier die Landwehrschänke errichtet, die als Zollstation aber auch als Versammlungsstätte diente und die den Durchreisenden Speise- und Übernachtungsmöglichkeiten bot. Von 1671 bis 1680 fiel die Landwehr durch die Eroberung der Stadt Braunschweig an Herzog Rudolf August.
Im Jahre 1735 wurde der Ölper Turm an einen Gastwirt verpachtet und das Grundstück gelangte 1765 in Privatbesitz. Der ehemalige Wehrturm wurde im Jahr 1825 abgetragen und es wurde dort ein großer Tanzsaal errichtet. Der Name „Ölper Turm“ blieb für diesen Gebäudekomplex erhalten.[1]
Der 1642 errichtete Fachwerkbau „Ölper Turm“ (ehemals Landwehrschenke) steht unter Denkmalschutz, hier insbesondere die zweigeschossige Gaststätte mit Satteldach und der Saalanbau (Tanzsaal) mit Turmaufsatz unter Vollwalmdach, der um 1830 errichtet wurde.[2] Der ehemalige Wehrturm wurde zudem 1980 in das Wappen des Stadtteils Ölper aufgenommen.
-
Der Ölper Turm um 1786
-
Ölper Turm 1818 noch mit dem 1825 abgerissenen Wehrturm
-
Der Ölper Turm (1839) Darstellung von Wilhelm Pätz
-
Der Ölper Turm im Jahr 2013
1981 erwarb Arthur Wiswedel das Gebäude von der Stadt Braunschweig und ließ es für einige Millionen D-Mark nach alten Plänen restaurieren. Anschließend galt der Ölper Turm mit seiner Gaststätte als beliebter Treffpunkt für Bürger Braunschweigs und Umgebung. Der Gastronomiebetrieb wurde 2005 nach einigen Jahren wieder eingestellt. Nachdem der Ölper Turm mehrere Jahre leer stand, wurden im Jahr 2015 Investoren gesucht, um den Gebäudekomplex in Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz der Stadt Braunschweig zu sanieren und zu Wohnzwecken umzubauen, so sollen 13 Eigentumswohnungen entstehen. Für die Umsetzung wurde die Ölper Turm GmbH (zunächst als Ölper Turm U.G.) gegründet.[3] Insgesamt beträgt die Grundfläche rund 1.500 m². Für die Wohnungen sind Flächen zwischen 53 bis 178 m² geplant.[4]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Chronik 750 Jahre Ölper und Geschichten aus unserem Dorf. Appelhans Verlag, Braunschweig 2001, ISBN 3-930292-52-1.
- Hans Lindemann: Ölper – Die Geschichte eines Braunschweiger Pfahldorfes. Waisenhaus-Buchdruckerei und Verlag, Braunschweig 1977, ISBN 3-87884-008-X.
- Hans Lindemann: Rund um den Ölper Turm. Eine Nachlese zur Ölper-Chronik. In: Braunschweigische Heimat. 68, 1982, S. 51–62, OCLC 833618348.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kurzer Abriss zur Geschichte des Turms Wo die Oker die Stadt verlässt – Alle Häuser abgebrannt. auf braunschweiger-zeitung.de.
- Bericht vom 9. Februar 2005 über die Zukunft der Gaststätte Ölper Turm Ölper Turm bald in neuen Händen? auf braunschweiger-zeitung.de.
- Bilder vom Ölper Turm und Umgebung auf strassenkatalog.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bürgergemeinschaft Ölper – Geschichte. bs-oelper.de, abgerufen am 22. November 2018.
- ↑ Ölper Turm – Einzeldenkmal bs-oelper.de.
- ↑ Ölper Turm GmbH, Sickte. northdata.de, abgerufen am 22. November 2018.
- ↑ Björn Hinrichs: 13 Wohnungen im Ölper Turm geplant. In: Politik38. wordpress.com, 21. November 2015, abgerufen am 22. November 2018.
Koordinaten: 52° 17′ 16,4″ N, 10° 29′ 42,8″ O