Brigachtal
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 0′ N, 8° 28′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Freiburg | |
Landkreis: | Schwarzwald-Baar-Kreis | |
Höhe: | 705 m ü. NHN | |
Fläche: | 22,8 km2 | |
Einwohner: | 5233 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 230 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 78086 | |
Vorwahl: | 07721 | |
Kfz-Kennzeichen: | VS, DS | |
Gemeindeschlüssel: | 08 3 26 075 | |
LOCODE: | DE BG5 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
St. Gallus-Straße 4 78086 Brigachtal | |
Website: | www.brigachtal.de | |
Bürgermeister: | Michael Schmitt (CDU) | |
Lage der Gemeinde Brigachtal im Schwarzwald-Baar-Kreis | ||
Brigachtal ist eine Gemeinde im baden-württembergischen Schwarzwald-Baar-Kreis in Deutschland.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Brigachtal liegt am Ostrand des Schwarzwalds im Tal der Brigach, einem Quellfluss der Donau, in 705 bis 790 Meter Höhe zwischen Villingen-Schwenningen und Donaueschingen. Durch die Gemeinde führt auch die Schwarzwaldbahn entlang der Brigach.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde liegt zentral im Schwarzwald-Baar-Kreis und grenzt im Norden und Westen an Villingen-Schwenningen, im Süden an Donaueschingen und im Osten an Bad Dürrheim.
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde Brigachtal besteht aus den drei Ortsteilen Kirchdorf, Klengen und Überauchen. Die Ortsteile sind räumlich identisch mit den ehemaligen Gemeinden gleichen Namens und ihre offizielle Benennung erfolgt durch den Namen selbst.[2] Zu den beiden Ortsteilen Kirchdorf und Überauchen gehören jeweils nur die gleichnamigen Dörfer und zum Ortsteil Klengen gehören das Dorf Klengen, der Weiler Beckhofen und die Häuser Ankenbuck.[3] Der 793 erwähnte Ort Eiginhova war der ursprüngliche Name des heutigen Kirchdorf, welches erst um das Jahr 1200 auf Grund seiner Funktion als zentrales Kirchdorf für die umliegenden Ortschaften der Urmark Klengen seinen heutigen Namen erhielt.[4]
Schutzgebiete
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Brigachtal hat Anteil an den Naturschutzgebieten Grüninger Ried und Plattenmoos. Die Brichach und das Plattenmoos gehören zum FFH-Gebiet Baar, Eschach und Südostschwarzwald. Die gesamte Gemeindefläche, bis auf die bebauten Bereiche, gehören überdies zum Vogelschutzgebiet Baar. Der westliche Teil der Gemeinde um Überauchen liegt außerdem im Naturpark Südschwarzwald.[5]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gegründet wurde die Gemeinde im Rahmen der Verwaltungsreform in Baden-Württemberg am 1. Oktober 1974 aus den bis dahin selbständigen Gemeinden Kirchdorf, Klengen und Überauchen.[6] Den Namen bekam sie von der Brigach, die durch die Gemeinde fließt.
Auf dem Staatlichen Hofgut Ankenbuck war in der Zeit der Weimarer Republik ein Arbeitslager für Jugendliche errichtet worden. Zu Beginn der NS-Zeit von 1933 bis 1934 wurde dort ein frühes Konzentrationslager für politische Häftlinge eingerichtet, die als Hitler-Gegner dort interniert wurden. Dorthin kamen auch der Mannheimer KPD-Landtagsabgeordnete Georg Lechleiter, der 1942 ermordet wurde, sowie der Freiburger SPD-Reichstagsabgeordnete Stefan Meier, der 1944 im KZ Mauthausen sein Leben verlor. Die Häftlinge wurden zu Feld- und Straßenarbeiten eingesetzt.[7]
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Brigachtal bestehen je eine römisch-katholische und evangelische Kirchengemeinde.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat besteht in Brigachtal aus 14 gewählten ehrenamtlichen Gemeinderätinnen und -räten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem amtlichen Endergebnis:[8].
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2019 |
Sitze 2019 |
% 2014 |
Sitze 2014 |
% 2009 |
Sitze 2009 | ||
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FW | Freie Wähler | 62,8 | 9 | 59,1 | 8 | 61,4 | 9 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 27,5 | 4 | 30,4 | 4 | 26,7 | 4 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 9,7 | 1 | 10,4 | 2 | 11,9 | 1 | |
Gesamt | 100 | 14 | 100 | 14 | 100 | 14 | ||
Wahlbeteiligung | 63,2 % | 55,2 % | 55,3 % |
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1974–1990: Meinrad Belle, (CDU) (1943–2015)
- 1991–2010: Georg Lettner, verstorben am 26. September 2010 (CDU)
- seit Januar 2011: Michael Schmitt (CDU), er wurde im Dezember 2010 im ersten Wahlgang gewählt.[9] Am 28. Oktober 2018 wurde er mit 90,9 % der abgegebenen Stimmen wiedergewählt.[10]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „In Grün ein verbreiterter silberner (weißer) Schräglinksbalken, überdeckt mit einem aufgerichteten, rot bewehrten und rot bezungten schwarzen Bären.“[11] | |
Wappenbegründung: Am 1. Oktober 1974 wurden Kirchdorf, Klengen und Überauchen zur Gemeinde Brigachtal zusammengeschlossen. Alle drei Ortsteile hatten eigene Wappen. Kirchdorf führte das „redende“ Bild einer Kirche in seinem 1903 angenommenen Wappen. Das Wappen von Klengen wurde erst 1960 verliehen und trug mit Tanne und Ähren dem landwirtschaftlichen Charakter des Ortes Rechnung. Der Krummstab im 1902 beschafften Wappen von Überauchen weist auf ehemaligen Besitz mehrerer Klöster im Dorf hin. Als Wappen für die neue Gemeinde Brigachtal wählte man den silbernen Schräglinksbalken als Symbol für die Brigach und das grüne Feld für die ländliche Umgebung. Der Bär ist das Wappentier des Klosters St. Gallen. Es hatte Besitz in Kirchdorf und Klengen. Wappen und Flagge wurden am 27. Februar 1976 vom Landratsamt des Schwarzwald-Baar-Kreises verliehen. |
Wappen der Ortsteile
Gemeindepartnerschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Brigachtal unterhält seit 1984 partnerschaftliche Beziehungen zu Essey-lès-Nancy in der Nähe von Nancy in Frankreich.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Brigachtal liegt an der Schwarzwaldbahn von Konstanz nach Offenburg und weiter Richtung Karlsruhe. Seit der Umsetzung des Ringzug-Konzepts 2003 ist die Gemeinde wieder an einen attraktiven Öffentlichen Nahverkehr angeschlossen. Der Ringzug verbindet seitdem die Haltepunkte Brigachtal-Klengen und Brigachtal-Kirchdorf untereinander und werktags mindestens stündlich mit Villingen, Donaueschingen und Bräunlingen. Die Gemeinde gehört dem Verkehrsverbund Schwarzwald-Baar an.
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für die jüngsten Einwohner bestehen vier kommunale Kindertagesstätten (Am Gaisberg, Storchennest, Froschberg und Bondelbach). In Klengen besteht eine Grundschule. Weiterführende Schulen (Realschulen und Gymnasien) befinden sich z. B. in Bad Dürrheim, Donaueschingen und Villingen-Schwenningen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kirchen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Alte Pfarrkirche St. Martin, z. T. hochmittelalterlich.
Museen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im ehemaligen Schulhaus von Überauchen ist ein Heimatmuseum eingerichtet.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Söhne und Töchter der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Baptist Krebs (* 12. April 1774 in Überauchen; † 2. Oktober 1851 in Stuttgart), Opernsänger, Opernregisseur, Gesangspädagoge, Freimaurer und Schriftsteller
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Das Brigachtal im frühen Mittelalter. In: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart (Hrsg.): Archäologische Informationen aus Baden-Württemberg. Band 67. Weinstadt 2013, ISBN 978-3-942227-14-8.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
- ↑ Januar 2007.pdf Hauptsatzung der Gemeinde Brigachtal vom 6. Dezember 2006 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2. S. 598–599
- ↑ Thomas H. T. Wieners: Cheneinga marca & capella sancti Martini. Die Urmark Klengen und die Urkirche Kirchdorf im Spiegel der frühmittelalterlichen Urkundenüberlieferung des Klosters St. Gallen, in: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart (Hrsg.): Das Brigachtal im frühen Mittelalter (= Archäologische Informationen aus Baden-Württemberg, Bd. 67), Weinstadt 2013, S. 95–131, hier S. 97f. u. 102.
- ↑ Daten- und Kartendienst der LUBW
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 517 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Bd.I, Bonn 1995, S. 28, ISBN 3-89331-208-0
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Ergebnis der Gemeinderatswahlen 2019 – Brigachtal
- ↑ http://www.brigachtal.de/pb/,Lde/265892.html
- ↑ Gemeinde Brigachtal: Gemeinde Brigachtal: Bürgermeisterwahl. Abgerufen am 6. November 2018.
- ↑ Wappenbeschreibung bei leo bw – landeskunde entdecken online; abgerufen am 12. Januar 2024
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- www.brigachtal.de – Homepage der Gemeinde