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Überschwemmungen in den Pyrenäen 2013

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Tief Manni
Klassifikation Starkregen mit Schneeschmelze (Sturzfluten)
Daten
Höhepunkt 17.–19. Juni 2013
Folgen
Betroffene Gebiete West- und Zentral-Pyrenäen: Spanien, Frankreich
Opfer 3
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Schwere Regenfälle ab dem 17. Juni 2013 in den französischen und spanischen Pyrenäen führten gemeinsam mit der dadurch ausgelösten Schneeschmelze zu Überschwemmungen in den Pyrenäen 2013.

Grund für das Ereignis war ein kleineres Biskaya-Tief (vom DWD Lars respektive Manni benannt),[1] das sich dann einige Tage über Spanien und Frankreich festsetzte.[2] Es führte auf seiner Vorderseite feuchte mediterrane Luftmassen gegen die Pyrenäen.

Météo-France hatte ab dem 17. Juni Sturmwarnungen ausgesprochen, die Warnungen wurden erst am 19. Juni wieder aufgehoben.[3] In Vielha fielen vom 17. auf den 18. Juni 115 Liter/m² Regen innerhalb von 24 Stunden.[4] Im Winter hatte es bis zu 4 Meter Schnee gegeben, die größten Mengen seit 1980.[5][6] In Summe erreichten Niederschlag und Schmelzwasser einen Rekordwert, wie er seit Beginn der Messungen 1959 noch nicht vorgekommen war.[5] Die Gegend hatte schon eine längere Schlechtwetterperiode hinter sich[7] (im Umfeld der schweren Hochwässern im zentralen Europa Anfang Juni),[8] sodass die Wässer unmittelbar abflossen. Die Gave de Pau erreichte an mehreren Pegeln Rekordstände.[3] In Spanien lagen die maximalen Durchflussmengen beim 10- bis 20-fachen des Normals (Noguera Pallaresa 160 m³/s, Noguera Ribagorçana 190 m³/s).[4]

Die Nordseite der Pyrenäen war schwerer betroffen, während auf der Südseite die Werte des Hochwassers vom Oktober 2012, welches das schwerste Ereignis der letzten 50 Jahre gewesen war, im Allgemeinen nicht ganz erreicht wurden.[9]

Flutschäden in Barèges, Pays Toy

Betroffen waren insbesondere der Oberlauf der Garonne und das Tal der Gave de Pau.[10][3]

Medien berichteten insgesamt über drei Tote (in Lourdes,[7] Luz-Saint-Sauveur,[7] Cauneille[11]). Besonders die Wassermassen der Garonne sorgten für zahlreiche Erdrutsche und spülten mehrere Häuser, Straßen, Brücken und zahllose Bäume weg. Mehrere Katastrophenmanagementpläne (cellulles de crise) wurden in den Departements Haute-Garonne und Hautes-Pyrénées in Kraft gesetzt.[3] Die Behörden evakuierten 3000 Menschen.[10][12]

Im Wallfahrtsort Lourdes an den Ufern der Gave de Pau wurde die unterirdische Basilika Pius X. überschwemmt, auch die Bernadette-Basilika aus dem 19. Jahrhundert und die Mariengrotte selbst waren betroffen.[13][10] In der Stadt entstanden Schäden in zweistelliger Millionenhöhe, die die Kosten der kurz zuvor stattgefundenen Überschwemmungen im Oktober 2012 noch einmal deutlich überschritten.[14][7]

Schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde auch das Tal Pays Toy am Bastan im Einzugsgebiet der Adour.[15][16]

In Raum der Garonne wurden etwa 9 Millionen Euro Hilfsgelder ausbezahlt.[17]

In Spanien waren Ésera, Noguera Pallaresa, Noguera de Cardós und andere Bergbäche im Val d’Aran, Pallars Sobirà, Alta Ribagorça und dem Norden von Pallars Jussà von den Hochwässern betroffen.[4]

In Katalonien mussten in mehreren Dörfern Menschen evakuiert werden.[4] Etliche Brücken und Straßen wie auch einzelne Häuser wurden zerstört.[4]

Die Überschwemmungsereignisse führten zur Überprüfung der verwendeten Szenarien und zu einer Verfeinerung der Katastrophenpläne.[18]

  • Nicolas Hérbert (Hrsg.): Quand l’eau tombe en excès. In: AudourGaronne, 123, September 2013, S. 14–22 (pdf, auf eau-adour-garonne.fr).
  • Jean-Sébastien Gion: Les crues du 18 juin 2013. Webdokument, o. D. – Meteorologische Analyse im Kontext des Rekordwinters
  • Roberto Serrano-Notivoli, Daniel Mora Mur, Alfredo Ollero Ojeda, Miguel Sánchez Fabre, Miguel Ángel Saz Sánchez: Respuesta hidrológica al evento de precipitación de junio de 2013 en el Pirineo central / Hydrological response to precipitation event on June 2013 in central Pyrenees. In: Universidad de Alicante. Instituto Interuniversitario de Geografía Investigaciones Geográficas 62, 2014, S. 5–21; doi:10.14198/INGEO2014.62.01 (Download pdf auf rua.ua.es).
Commons: Überschwemmungen in den Pyrenäen 2013 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Vorhersage für Mo 17.06.2013, 12:00 UTC. DWD-Wetterkarte, Website der Freien Universität Berlin;
    Wetterlage vom 17. Juni 2013, 12 UTC. ZAMG: Aktuelle Wetterkarte und Kartenarchiv;
    NCEP, 17. Juin 2013, 19:00 locale. Meteofrance, meteociel.fr.
  2. Vorhersage für Mi 19.06.2013, 12:00 UTC. DWD; Wetterlage vom 19. Juni 2013, 12 UTC. ZAMG; NCEP, 19. Juin 2013, 19:00 locale. meteociel.fr.
  3. a b c d Maria-Helena Ramos: Flash floods in the French western and central Pyrenees (17-19 June 2013). auf hepex.irstea.fr, vom 25. Juni 2013 (abgerufen am 5. Januar 2018).
  4. a b c d e Severe floods in the north-western Catalan Pyrenees. In: CatalaNews, 19. Juni 2013.
  5. a b Natalie Bargerie: Météo : un hiver et un printemps hors-norme. In: Lit. Hérbert, 2013, S. 15 f (pdf 2 f).
  6. 120 Días: ¿Un invierno con más nieve de lo habitual? Uso de la teledetección para el seguimiento del manto de nieve en los Pirineos. (Memento des Originals vom 6. Januar 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/opcc-ctp.org Observatorio Pirenaico del Cambio Climático (opcc-ctp.org), Juni 2013.
  7. a b c d Floods in France June 2013. floodlist.com, 20. Juni 2013.
  8. Vergl. Central Europe 72h rain fall at 2. June 2013.png Wikimedia Bilddatei − der Pyrenäenraum am Rand der Abbildung.
  9. Roberto Serrano-Notivoli, D. Mora, Alfredo Ollero, Miguel Sánchez Fabre, P. Sanz, Miguel Ángel Saz: Floodplain occupation and flooding in the Central Pyrenees. In: Cuadernos de Investigación Geográfica 43, Oktober 2016, doi:10.18172/cig.3057 (researchgate.net, Vorschau und Download) − Untersuchungen an Aragón und Ésera.
  10. a b c Scott Sayare (2013) Flooding Damages Lourdes, French Holy Site. In: New York Times online, 19. Juni 2013.
  11. Sud-Ouest: un 3e mort après une crue exceptionnelle qui a devasté Lourdes. LaDepeche.fr, 19. Juni 2013.
  12. Siehe Weblink RME/Rouen.
  13. Überschwemmungen in Lourdes nach heftigen Regenfällen, Belgischer Rundfunk, 18. Juni 2013.
  14. Überschwemmungen in Lourdes verursachen Millionenschäden, kath.net, 23. Juni 2013.
  15. K. Bazile, S. Casamayor, M. Chérigié, G. Clain, L. Clérima, Y. Diagana, L. Foumou, O. Gachet, A. Olive; A. Peltier, J.M. Antoine (Betr.): La crue de juin 2013 en vallée de Barèges - L’évènement et ses conséquences neuf mois plus tard. Dossier im Rahmen des Projekts Cruespyr 2013, Mai 2014 (cruespyr2013.canalblog.com: pdf, geode.univ-tlse2.fr).
  16. Vergl. dazu Crue du 18 juin 2013 en pays Toy, französische Wikipedia.
  17. Weblink Agence de l'eau Adour-Garonne.
  18. Ane Victoriano Lamariano, M. García-Silvestre, Glòria Furdada i Bellavista und Jaume Bordonau i Ibern (2016) Long-term entrenchment and consequences for present flood hazard in the Garona River (Val d'Aran, Central Pyrenees, Spain). Veröffentlicht durch European Geosciences Union (EGU) im Rahmen der Natural Hazards And Earth System Sciences, 2016, vol. 16, S. 2055–2070; doi:10.5194/nhess-16-2055-2016.