Łysomice (Powiat Toruński)
Łysomice | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen
| |
Woiwodschaft: | Kujawien-Pommern | |
Powiat: | Toruński | |
Gmina: | Łysomice | |
Geographische Lage: | 53° 5′ N, 18° 37′ O | |
Einwohner: | 1915 (2011) | |
Postleitzahl: | 87-148 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 56 | |
Kfz-Kennzeichen: | CTR | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Eisenbahn: | Toruń–Grudziądz | |
Toruń–Iława Bahnhöfe Pąpowo Toruńskie und Turzno |
Łysomice (deutsch Lissomitz, 1942–1945 Posemsdorf) ist ein Dorf im Powiat Toruński der Woiwodschaft Kujawien-Pommern in Polen. Es ist Sitz der gleichnamigen Landgemeinde mit etwa 9800 Einwohnern.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf liegt im historischen Kulmerland im ehemaligen Westpreußen, etwa sechs Kilometer nördlich von Thorn. In einem Bruch zwischen dem Dorf und dem Nachbarort Papowo Toruńskie (Thornisch Papau) entspringt die Strugai, ein Flüsschen, das einige Kilometer weiter in Sandländereien versickert.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zur Zeit des Deutschordensstaats gehörte das mit Kulmer Recht ausgestattete Zinsdorf zur Komturei Thorn; in einer Urkunde von 1414 lautet sein Ortsname Poszemsdorff. Andere überlieferte Versionen des Ortsnamens sind Pozensdorf (1414), Posemannsdorf (1429), Posmeszdorf (1438), Posemsdorf (1447/1448), Pozensdorff (1454), Pozendorf alias Lysomicze (1457), Lysomic deutsch Posmendorff (1558), Lysomice (1667) und Lissomitz (1730).[2]
Da die Stände der Stadt Thorn 1440 dem gegen den Deutschen Orden opponierenden Preußischen Bund beigetreten waren, kam die Region nach dem Dreizehnjährigen Krieg im Verbund mit dem autonomen Preußen Königlichen Anteils unter die freiwillig gewählte Oberhoheit der Krone Polens. Am 26. August 1457 wurde das Dorf nach Kulmer Recht erblich der Stadt Thorn verliehen und zählte seither zu deren Eigentumsortschaften.[2] Mit der zweiten polnischen Teilung 1793 kam die Region zum Königreich Preußen.
Mit Ausnahme der Franzosenzeit, während der das Kreisgebiet dem Herzogtum Warschau zugeordnet gewesen war, gehörte der Gutsbezirk Lissomitz bis 1919 zum Kreis Thorn im Regierungsbezirk Marienwerder der preußischen Provinz Westpreußen. Nach Ende des Ersten Weltkriegs musste die Region aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags im Januar 1920 zum Zweck der Einrichtung des Polnischen Korridors an Polen abgetreten werden.
Nach dem deutschen Überfall auf Polen 1939 gehörte das Gebiet bis 1945 zum Landkreis Leipe (Westpr.), Provinz Danzig-Westpreußen, im Regierungsbezirk Marienwerder des Deutschen Reichs. Im Jahr 1942 wurde Lissomitz in Posemsdorf umbenannt.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Kreisgebiet im Januar 1945 von der Roten Armee besetzt und kam wieder an Polen.
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner | Anmerkungen |
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1773 | 79 | [2] |
1818 | 58 | in acht Wohnhäusern[3][4] |
1831 | 141 | bei 15 Feuerstellen (Haushaltungen)[5] |
1864 | 222 | davon 14 Evangelische und 208 Katholiken, in 16 Wohngebäuden[6] |
Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zur Landgemeinde (gmina wiejska) Łysomice gehören 14 Dörfer mit Schulzenämtern.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Haltepunkt, früher Bahnhof, Łysomice liegt an der Bahnstrecke Toruń–Malbork.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Georg von Braunschweig (1845–1911), preußischer General der Infanterie.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Karl Gotthelf Prätorius und Emil Wernicke: Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Stadt Thorn und ihres Gebiets, die Vorzeit und Gegenwart betreffend. Band 1, Lohde, Thorn 1832, S. 272–273, Ziffer 29.
- Hans Maercker: Geschichte der ländlichen Ortschaften und der drei kleineren Städte des Kreise Thorn in seiner früheren Ausdehnung vor der Abzweigung des Kreises Briesen i. J. 1888. Danzig 1899–1900, S. 360–264 (eingeschränkte Vorschau).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Amtsbezirk Ostichau (Rolf Jehke, 2005)
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Georg Maximilian Franz von Steinmann: Der Kreis Thorn – Statistische Beschreibung. Lambeck, Thorn 1866, S. 30, Ziffer 7.
- ↑ a b c Hans Maercker: Geschichte der ländlichen Ortschaften und der drei kleineren Städte des Kreise Thorn in seiner früheren Ausdehnung vor der Abzweigung des Kreises Briesen i. J. 1888. Danzig 1899–1900, S. 360–264 (eingeschränkte Vorschau).
- ↑ Alexander August Mützell, Leopold Krug (Hrsg.): Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats. Dritter Band. Kr-O. Bei Karl August Kümmel, Halle 1822, S. 118 (Digitalisat – Z. 2492).
- ↑ J. D. F. Rumpf und H. F. Rumpf: Vollständiges Wörterbuch des preußischen Staats. Band 2: I bis R, Hayn, Berlin 1820, S. 187.
- ↑ Karl Gotthelf Prätorius und Emil Wernicke: Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Stadt Thorn und ihres Gebiets, die vorzeit und Gegenwart betreffend. Band 1, Lohde, Thorn 1832, S. 272–273, Ziffer 29.
- ↑ E. Jacobson: Topographisch-statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Marienwerder, Danzig 1868, S. 210–211, Nr. 133.