Schia

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Die Schia (arabisch الشيعة asch-schīʿa, DMG aš-šīʿa ‚Anhängerschaft, Partei, Gruppe‘), im Deutschen auch Schiitentum oder Schiismus genannt, ist nach dem Sunnitentum die zweitgrößte religiöse Strömung innerhalb des Islams. Heute wird der Begriff häufig in verallgemeinernder Weise für die Zwölfer-Schia verwendet, die die zahlenmäßig größte Gruppe innerhalb der Schia darstellt. Allerdings umfasst die Schia noch zahlreiche andere Gruppierungen.

Der Begriff Schia steht verkürzt für den arabischen Ausdruck schīʿat ʿAlī (شيعة علي, DMG šīʿat ʿAlī ‚Partei Alis‘). Das hat seinen Grund darin, dass die Schiiten, also die Anhänger der Schia, ʿAlī ibn Abī Tālib, den Schwiegersohn und Vetter des Propheten Mohammed, als den von ihm designierten Nachfolger (Kalif) und Imam betrachten. Ihrem Glauben nach kann die Prophetennachfolge nur von einem Nachfahren Alis erfolgen, da dieser als einziger göttlich legitimiert sei. In den Jahrhunderten nach dem Tod des Propheten Mohammed haben sich innerhalb der Schia verschiedene Strömungen herausgebildet, die sich vor allem hinsichtlich ihrer Imamatslehre unterscheiden. Außerdem haben sich verschiedene schiitische Rechtsschulen herausgebildet.

Heute stellen die Schiiten ca. 11 % der Muslime.[1] Die Staaten, in denen die Schiiten die Mehrheit stellen oder eine einflussreiche Minderheit sind, werden manchmal unter dem Begriff schiitischer Halbmond zusammengefasst.

Zulfikar, das Schwert des ʿAlī ibn Abī Tālib, gilt als Identifikationssymbol der Schiiten

Heutige Strömungen der Schia

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Überblick und Verbreitungsgebiet

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Staaten mit einem islamischen Bevölkerungsanteil von mehr als 5 %
Grün: sunnitische Gebiete; Rot: schiitische Gebiete; Blau: Ibaditen (Oman)
Islamische Konfessionen und sunnitische Rechtsschulen

Zwölfer-Schiiten

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Der größten schiitischen Strömung gehören die Zwölferschiiten an, die einer Reihe von zwölf Imamen folgen. Sie leben hauptsächlich in Iran, Aserbaidschan, im Irak, in Bahrain, im Libanon, in Kuwait, Pakistan, Afghanistan, Syrien, Indien sowie in der östlichen Provinz Saudi-Arabiens. Wenn man die absolute Zahl betrachtet, leben in Iran und im Irak die meisten Zwölferschiiten. Dort stellen sie auch einen Großteil der politischen Führungsschicht. In den anderen großen Ländern spielen Schiiten eine eher untergeordnete Rolle im politischen Leben, da sie in der Minderheit sind (so in Pakistan, Indien, Saudi-Arabien, Afghanistan). In Saudi-Arabien ist die Religionsausübung der Zwölferschiiten teilweise eingeschränkt, doch besteht seit 1993 ein Abkommen zwischen der saudischen Führung und der schiitischen Gemeinschaft, und Schiiten sind auch im Konsultativrat vertreten.[2] Im Libanon stellen die Zwölferschiiten etwa 30 % der Bevölkerung. Die Zwölferschiiten werden auch als Imamiten bezeichnet, allerdings ist dieser Begriff unpräzise, weil er nach der klassischen islamischen Doxographie noch andere historische schiitische Gruppierungen umfasst.

Die zweite Gruppe sind die Ismailiten, die einer anderen Imamreihe folgen, die über Ismāʿīl ibn Dschaʿfar führt. Sie leben heute vor allem in Pakistan, Indien, Syrien, Afghanistan und im Pamir-Hochland in Tadschikistan. Die heutigen Ismailiten sind in mehrere Gruppen aufgespalten, von denen die Nizariten und die Mustaʿlī-Taiyibiten die wichtigsten sind. Während die meisten Nizariten den Agha Chan als ihren Imam betrachten, werden die Mustaʿlī-Taiyibiten von einem Ober-Dāʿī angeführt. Die ismailitische Lehre ist sehr stark vom gnostischen und neuplatonischen Denken beeinflusst. In der Vergangenheit sind mehrere revolutionär-ismailitische Gruppen aufgetreten, wie zum Beispiel die Assassinen in der Levante oder die Fatimiden, wobei Letztere mehr als 200 Jahre in Ägypten herrschten. Die Drusen, deren Hauptsiedlungsgebiete in Syrien, Libanon und Israel liegen, gingen aus der ismailitischen Schia hervor.

Die dritte (und kleinste) schiitische Gruppe sind die Zaiditen, bei denen die Anzahl der Imame nicht begrenzt ist. Sie leben heute überwiegend im nördlichen Jemen. Die Zaiditen sind aufgrund ihrer religiös-politischen Ausrichtung auf ʿAlī ibn Abī Tālib der Schia zuzuordnen, unterscheiden sich jedoch in ihrer Imamatslehre von den Zwölferschiiten und haben eine eigene Rechtsschule. Da sie das Kalifat der ersten drei Kalifen Abū Bakr, ʿUmar ibn al-Chattāb und ʿUthmān ibn ʿAffān anerkennen, stehen sie den Sunniten näher als die anderen Schiiten.

Aleviten werden ihrem Ursprung nach den Schiiten zugeordnet, da auch bei ihnen die Verehrung der 12 Imame und insbesondere von ʿAlī (Aleviten < arab. ʿalawī) im religiösen Leben bekannt ist. Die Kerngebiete der Aleviten liegen in der Türkei und in den ehemals osmanisch beherrschten Balkangebieten. Der Anteil der Aleviten unter den Muslimen in der Türkei beträgt etwa 15 bis 20 Prozent. Da dort bei Volkszählungen innerhalb der Religionszugehörigkeit „Islam“ jedoch keine konfessionelle Differenzierung stattfindet, handelt es sich dabei lediglich um unsichere Schätzungen.[3] Heute sind Aleviten durch Emigration von Türken auch in Europa und Nordamerika verbreitet. In Deutschland liegt ihr Anteil unter den türkischstämmigen Muslimen bei rund 17 %.[4] Gemessen an der Gesamtzahl der in Deutschland lebenden Muslime sind dies etwa 13 %.[5] Aleviten verehren den islamischen Heiligen Hadschi Bektasch Wali, von dem eine Anthologie und zahlreiche Anekdoten überliefert sind. Um ihn herum gründete sich der Derwisch-Orden der Bektaschi-Tariqa.

Alawiten oder Nusairier

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Die Alawiten, die auch Nusairier genannt werden, sind nicht zu verwechseln mit der größeren Gruppe der Aleviten. Die Alawiten leben vor allem in Syrien, daneben auch im Libanon, in Jordanien, in Israel sowie in Adana, Mersin, Tarsus und der Provinz Hatay in der Türkei. Diese bilden in Syrien die politische und militärische Elite. Sie gehen auf Ibn Nusair zurück und entstammen einem Umfeld gnostischer Gruppierungen, dem auch die Ismailia entsprungen ist. Von zwölferschiitischer Seite werden sie als Übertreiber betrachtet.

Unterschiede und Gemeinsamkeiten

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Unterscheidungsmerkmale der drei bzw. vier Gruppen sind in erster Linie die Anzahl der „anerkannten“ Imame und die Position, die diese im Heilsdenken einnehmen. So gibt es unter manchen Strömungen (Aleviten, Ismailiten) die Tendenz zur Vergöttlichung der Imame und teilweise zu einer Reinkarnationslehre (Drusen). Jedoch gibt es auch hier wieder regionale Unterschiede, die die Glaubensrealität kennzeichnen, und längst nicht alle Aleviten oder Ismailiten vergöttlichen die Imame. Die innermuslimische und -schiitische Diskussion wird über solche Fragen noch häufig polemisch ausgetragen. So werden die Aleviten von sunnitischen Gelehrten in der Regel nicht als Muslime anerkannt, weil ihnen kollektiv Vergöttlichung unterstellt wird.

Die Unterschiede zwischen den Gruppen sind übrigens nicht trennscharf, da sie von vielen regionalen Faktoren (Folklore, Grad der Urbanisierung usw.) abhängen. Zum Beispiel lassen sich die Aleviten auch als „türkische Zwölferschiiten“ beschreiben, die allerdings stark von ihren historischen Erfahrungen als konfessionelle Minderheit geprägt sind. Im Gegenzug sind die iranischen Zwölferschiiten von ihrer Mehrheitsposition geprägt, die seit der Safawiden-Periode ab 1501, als Schah Ismail I. die Zwölferschia als Staatsreligion einführte, zu einem kontinuierlichen Zuwachs an politischem Einfluss geführt hat (vgl. auch Kadscharen-Periode), der in Iran schließlich 1979 zur (revolutionären) Übernahme der politischen Herrschaft durch eine Gruppe iranischer Kleriker führte.

Eine allen Schiiten gemeinsame Besonderheit ist der Zusatz zum Gebetsruf: „Auf zum besten Tun!“ (ḥaiya ʿalā ḫair al-ʿamal). Die Schiiten werfen dem zweiten Kalifen Umar ibn al-Chattab vor, diese ursprüngliche Formel willkürlich abgeschafft zu haben.[6]

Geschichte der Schia

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Nach der Auffassung schiitischer Autoritäten wie al-Qummī, der vor 905 ein wichtiges doxographisches Werk verfasste, begann die Geschichte der Schia schon zu Lebzeiten des Propheten. In dieser Zeit soll sich unter seinen Gefährten eine „Partei“ (šīʿa) herausgebildet haben, die ʿAlī zuneigte und ihm treu ergeben war. Zu dieser „Partei ʿAlīs“ (šīʿat ʿAlī) gehörten nach al-Qummī die Prophetengefährten Miqdād ibn al-Aswad al-Kindī, Salmān al-Fārisī, Abū Dharr al-Ghifārī und ʿAmmār ibn Yāsir.[7]

Der arabische Begriff šīʿa kommt auch schon im Koran vor, allerdings ohne Bezug zu ʿAlī ibn Abī Tālib. So wird in Sure 15:10 mitgeteilt, dass Gott schon vor Mohammed zu den „Gruppen der Früheren“ (šiyaʿ al-auwalīn) Gesandte schickte. Und in Sure 37:83 wird mitgeteilt, dass Abraham zur Gruppe (šīʿa) Noahs gehörte.

Der Nachfolgestreit

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Eigentlicher Ausgangspunkt für die Geschichte der Schia war der Nachfolgestreit nach dem Tode des Propheten Mohammed im Jahr 632 n. Chr., also die Auseinandersetzung über die Frage, wer nach Mohammeds Tod dessen legitimer Nachfolger sein sollte. In einer Überraschungsaktion, bei der ʿUmar ibn al-Chattāb eine führende Rolle zukam, wurde kurz nach Mohammeds Hinscheiden Abū Bakr, sein Schwiegervater, zum Nachfolger Mohammeds ausgerufen, während ʿAlī und seine Familie noch mit der Bestattung des Propheten beschäftigt waren. Mehrere Prophetengefährten waren allerdings mit der Proklamation Abū Bakrs zum neuen Oberhaupt nicht einverstanden und bekundeten in dieser Situation, dass sie ʿAlī ibn Abī Tālib favorisierten, weil dieser zuvor bereits vom Propheten zum Nachfolger ernannt worden sei. ʿUmar sorgte in dieser Situation jedoch dafür, dass fast alle Bewohner Medinas Abū Bakr den Treueeid leisteten.[8]

Zu einer Konfrontation zwischen Abū Bakr, ʿUmar und der Prophetenfamilie führte wenig später der Streit um das von Juden bewirtschaftete Landgut des Propheten in Fadak im nördlichen Hedschas. Als dessen Tochter Fātima, Alīs Frau, Ansprüche auf dieses Landgut erhob, hielten die beiden ihr entgegen, dass der Prophet sein gesamtes Eigentum als Sadaqa der Gemeinschaft der Muslime vermacht habe. Da Fātima keinen ausreichenden Beweis dafür vorbringen konnte, dass der Prophet ihr das Landgut schon zu Lebzeiten geschenkt hatte, zog Abū Bakr es ein. Fātima brach daraufhin den Kontakt zu Abū Bakr vollständig ab. Sie verblieb in diesem Zustand zu Abū Bakr und starb sechs Monate später. Nach sunnitischer Auffassung leistete ʿAlī nach ihrem Tod dem Kalifen den Treueeid. Damit war die Nachfolgefrage vorläufig geklärt.[9]

Politische Polarisierung unter ʿUthmān ibn ʿAffān

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Während des Kalifats von ʿUthmān ibn ʿAffān (644–656) kam es innerhalb des islamischen Reiches zu einer gesellschaftlichen Polarisierung. Gründe hierfür waren Nepotismus und die Selbstbereicherung der umayyadischen Verwandtschaft des Kalifen. Gegen die neu eingetretenen Umstände, Haltungen und Denkweisen in den aristokratischen Führungskreisen des Reiches bildete sich eine religiös-politische Oppositionsbewegung, die von verschiedenen Kreisen getragen wurde. Eine wichtige Rolle in dieser Oppositionsbewegung spielte Abū Dharr al-Ghifārī, der bei seiner Auseinandersetzung mit ʿUthmān von ʿAlī unterstützt wurde. Verschiedene Quellen berichten davon, dass in dieser Zeit ʿAbdallāh ibn Sabaʾ zum Sturz des Kalifen aufrief, mit dem Argument, dass allein ʿAlī die Führung der islamischen Gemeinschaft zustehe.[10] Diejenigen, die in dieser Weise Partei für ʿAlī nahmen, wurden als „Partei ʿAlīs“ (šīʿat ʿAlī) bezeichnet, diejenigen, die zu ʿUthmān hielten, ʿUthmāniten (ʿUṯmānīya) genannt.[11] Nach dem Bericht des Saif ibn ʿUmar geschah es auch auf Initiative von ʿAbdallāh ibn Saba', dass arabische Beschwerdeführer nach Medina zogen und ʿUthmān schließlich ermordeten. In der islamischen Doxographie wird von ʿAbdallāh ibn Saba' berichtet, dass er ʿAlī selbst als eine göttliche Inkarnation betrachtete. ʿAlī soll ihn dafür verflucht haben.

ʿAlīs Kalifat und die Schia

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Nach der Ermordung ʿUthmāns 656 wurde ʿAlī in der Moschee von Medina zum vierten Kalifen proklamiert. Nach schiitischer Auffassung kam mit ihm endlich der legitime Nachfolger Mohammeds an die Macht. ʿAlī wurde jedoch nicht allgemein anerkannt. Weder die Witwe des Propheten ʿĀ'ischa bint Abī Bakr noch Muawiya ibn Abi Sufyan, früherer Sekretär des Propheten und jetzt Statthalter von Syrien, waren bereit, sich seiner Herrschaft zu unterwerfen. Später erwuchsen ihm mit den Charidschiten neue Feinde. Diejenigen, die ihn bei den Kämpfen mit diesen Gegnern unterstützten, werden in den arabischen Quellen als „die Schia“ bezeichnet.[12] In der Auseinandersetzung mit den Charidschiten berief sich ʿAlī zum ersten Mal darauf, dass ihn Mohammed vor seinem Tod auf der Rückkehr von seiner letzten Wallfahrt in der Oase Ghadīr Chumm als Nachfolger designiert habe. Die Worte, die Mohammed zu ihm gesprochen haben soll, lauten: „Jeder, dessen Herr ich bin, der hat auch ʿAlī zum Herrn“ (man kuntu maulā-hu fa-ʿAlī maulā-hu).[13]

Nachdem ʿAlī ermordet worden war, soll Ibn Saba' behauptet haben, er sei nicht wirklich gestorben, sondern zum Himmel aufgefahren wie Jesus.[14] Auf ʿAbdallāh ibn Sabaʾ wird eine eigene extrem-schiitische Sekte zurückgeführt, die Saba'īya genannt wird. In einer murdschi'itischen Quelle aus dem frühen 8. Jahrhundert wird berichtet, dass die Anhänger dieser Sekte behaupteten, der Prophet habe ihnen ein verborgenes Wissen mitgeteilt, das er den übrigen Muslimen vorenthalten habe. Neun Zehntel der Offenbarung seien davon betroffen.[15]

Schlacht bei Kerbela

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Nach der Ermordung ʿAlīs wurde Muʿāwiya der fünfte Kalif und damit zum Begründer und erster Herrscher der Umayyaden-Dynastie. Al-Hasan, der älteste von ʿAlīs und Fātimas Söhnen, der von den Schiiten als der zweite Imam angesehen wurde, verzichtete auf eine Konfrontation mit Muʿāwiya, der aus schiitischer Sicht ein Usurpator war. Als später Muʿāwiya 680 starb, nachdem er seinen Sohn Yazīd als Erben eingesetzt hatte, stieß dieser Schritt auf Ablehnung unter vielen Muslimen.

Dagegen erhob sich ʿAlīs und Fātimas zweiter Sohn, der dritte Imam al-Husain. Im Jahr 680 führte Ḥusain seine Familie und seine Anhänger gegen die Armee des Kalifen Yazīd an, nachdem er von den Schiiten zu Kufa per Brief zu einem solchen Aufstand gebeten worden war. Ḥusain wurde, nachdem ihn die Schiiten aus Kufa im Stich gelassen hatten, bei Kerbela in der irakischen Wüste von der Armee des umayyadischen Gouverneurs im Irak gestellt und am 10. Muharram 61/680 mit 72 Verbliebenen, darunter Frauen und Kinder, ermordet. Ḥusains Kopf wurde aufgespießt und als Warnung an andere Rebellen nach Damaskus gebracht. Schon kurz nach dem Ereignis bildete sich unter den Notabeln der arabischen Stämme von Kufa ein Kreis von Leuten, die ihre Mitschuld am Untergang al-Husains durch tätige Reue mit dem Schwert in der Hand sühnen wollten; sie sind als tawwābūn („Büßer“) bekannt geworden.[16]

Der Verrat an Ḥusain durch die kufischen Schiiten gilt den Schiiten bis heute als kollektive, historische Schuld. Yazīd als Symbol für das Böse und der Märtyrertod des Prophetenenkels al-Husain wurden zu einem wichtigen Teil der schiitischen Gefühlswelt. Die Zwölferschiiten gedenken der Schlacht von Kerbela am Aschura-Tag.

Schiitischer Aufstand des Muchtār und die Kaisānīya

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Nach dem Tod al-Husains kam es zu einer erneuten Aufspaltung der Muslime. In Mekka errichtete ʿAbdallāh ibn az-Zubair ein eigenes Kalifat. Als er Abgesandte nach Kufa schickte, um die Stadt in Besitz zu nehmen, leisteten die dortigen Schiiten Widerstand. Ihre Hoffnungen richteten sich seit 683 auf einen dritten Sohn ʿAlīs, Muhammad ibn al-Hanafīya. Seine Mutter war nicht die Prophetentochter Fātima, sondern eine andere Frau ʿAlīs aus dem Stamm der Hanīfa. Dieser Muhammad ibn al-Hanafīya lebte in Medina und hatte an dem, was in Kufa in seinem Namen geschah, keinerlei Anteil. Als sein selbsternannter Sachwalter trat im Irak al-Muchtār ibn Abī ʿUbaid auf. Er bezeichnete Muhammad ibn al-Hanafīya als den „Rechtgeleiteten“ (Mahdi) und erhob sich in dessen Namen im Oktober 685 gegen den von Ibn az-Zubair entsandten Statthalter Kufas. Obwohl al-Muchtār die Stadt in seine Gewalt bringen konnte, weigerte sich Muhammad ibn al-Hanafīya, nach Kufa zu kommen und das Erbe seines Vaters ʿAlī anzutreten. Über ein Jahr konnte sich al-Muchtār gegen die gegnerischen Kräfte behaupten, im April 687 beendeten jedoch ʿAbdallāh ibn az-Zubairs Truppen seine Herrschaft über Kufa. Nach dem Tod von Muhammad ibn al-Hanafīya verbreitete ein Klient al-Muchtārs mit dem Namen Kaisān, dass Muhammad ibn al-Hanafīya nicht gestorben sei, sondern sich versteckt in den Schluchten des Radwā-Berges aufhalte, dort von Tigern und Löwen bewacht werde und in naher Zukunft aus seinem Versteck hervortreten werde. Auf diesen Kaisān wird die schiitische Sekte der Kaisaniten zurückgeführt, die allerdings nicht lange bestanden hat.[17]

Schiiten im spätumayyadischen Staat

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Ab 723 wirkte Bukair ibn Māhān als Oberhaupt der kufischen Schiiten. Er beteiligte sich an der Daʿwa-Bewegung, die für die Ablösung der Umayyaden durch den Clan der Haschimiten kämpfte, dem auch die Aliden angehörten. Unter den kufischen Anhängern der Aliden gab es einige Persönlichkeiten, die das Imamat mystisch überhöhten und gnostische Vorstellungen vertraten. Zu ihnen gehörte zum Beispiel al-Mughīra ibn Saʿīd, der für sich sogar das Prophetentum in Anspruch nahm. Er behauptete auch, den „größten Gottesnamen“ (ism Allāh al-aʿẓam) zu kennen und damit Tote zum Leben erwecken zu können. 737 wurde er in Kufa von Hišāms irakischem Statthalter Chālid al-Qasrī auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Sein extremes Schiitentum zeigte sich darin, dass er die beiden Kalifen Abū Bakr und ʿUmar zu Ungläubigen erklärte, weil sie ʿAlī nach dem Tode des Propheten davon abgehalten hatten, sein Kalifat anzutreten.[18]

Eine andere schiitische Gruppe dieser Zeit war die Butriyya, die auf einen gewissen Kathīr an-Nawwāʾ mit dem Beinamen al-Abtar zurückgeführt wird (gest. 754). Die Butriten vertraten hinsichtlich der islamischen Frühgeschichte sehr gemäßigte Ansichten: ʿAlī hielten sie zwar nach dem Propheten für den besten (al-afḍal) aller Muslime, doch erkannten sie das Kalifat Abū Bakrs und ʿUmars als rechtmäßig an, da ʿAlī ihnen gehuldigt hatte. Ähnliche Ansichten vertrat der in Medina lebende Husainide Zaid ibn ʿAlī. Als er sich im Jahre 739 nach Kufa begab und die Schiiten zur Rebellion gegen die Umayyaden aufrief, kam es dort innerhalb der schiitischen Gemeinde zum Konflikt. Zaid konnte zwar zunächst mehrere Tausend Schiiten hinter sich versammeln, doch fielen die meisten von ihm wieder ab, als sie sahen, dass er nicht bereit war, die beiden ersten Kalifen zu schmähen. Zaids Aufstand gegen den Kalifen Hischām im Jahre 740 wurde zwar von einer anderen schiitischen Gruppe, den sogenannten Dschārūditen, unterstützt, doch reichte diese Unterstützung nicht aus, um ihm zum Sieg zu verhelfen. Zaid fiel in Kufa im Straßenkampf gegen die Truppen des Statthalters.

Eine dritte Gruppe von Schiiten scharte sich in Medina um die beiden Husainiden Muhammad al-Bāqir und Dschaʿfar as-Sādiq. Sie enthielten sich jeglicher politischer Betätigung und konzentrierten sich auf die Vermittlung religiöser Lehren.

Aufspaltung der Schia in Zaiditen, Imamiten und Ghulāt

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Die sich in der späten Umayyadenzeit abzeichnende Aufgliederung der Schiiten in verschiedene Untergruppen verfestigte sich in der frühen Abbasidenzeit. Hierbei bildeten sich drei Blöcke, denen wiederum verschiedene Untergruppen angehörten:

  • Die Butriten und die Dscharuditen verschmolzen zur Zaidiyya, die als politische Gruppierung für die Vorherrschaft der Aliden kämpfte und in der zweiten Hälfte eigene Imamat-Staaten in Iran und im Jemen errichtete. Hierbei meinten die Zaiditen, dass sowohl al-Hasans als auch al-Husains Nachkommen für das Imamat qualifiziert seien, jedoch nur derjenige von ihnen Unterstützung verdiene, der die für das Imamat erforderlichen charakterlichen Eigenschaften und Kenntnisse besitze und sich mit dem Schwert durchsetze.[19] Innerhalb der Zaidīya setzte sich die butritische Auffassung durch, wonach das Imamat der beiden ersten Kalifen Abū Bakr und Umar ibn al-Chattab rechtmäßig war.
  • Eine andere Gruppe von Schiiten beschränkte das Imamat auf die husainidischen Aliden, verhielt sich auf politischer Ebene quietistisch, erkannte jedoch die drei ersten Kalifen Abū Bakr, ʿUmar und ʿUthmān ibn ʿAffān nicht an. Da diese Gruppe der Auffassung war, dass die Welt keinen Augenblick lang ohne einen Imam sein kann, der „entweder bekannt, oder verborgen“ (immā mašhūr wa-immā mastūr) ist, wurden sie Imamiten genannt.[20] Eine andere eher pejorative Bezeichnung für diese Gruppe ist Rāfiditen. Aus der Traditionslinie der Imamiten sind später die Zwölferschiiten hervorgegangen.
  • Eine dritte Gruppe schließlich folgte ebenfalls der husainidischen Imam-Linie, sprach diesen Imamen jedoch göttliche Eigenschaften zu. Die Schiiten dieser Gruppe werden in der islamischen Doxographie als Ghulāt („Übertreiber“) bezeichnet. Hierzu gehörten zum Beispiel al-Mughīra ibn Saʿīd und Abū Mansūr al-ʿIdschlī, die beide in der spätumaiyadischen Zeit hingerichtet wurden, sowie der kufische Stoffhändler Abū l-Chattāb, der Dschaʿfar as-Sādiq als eine Inkarnation Gottes verehrte. Sie alle gründeten eigene Ghulāt-Sekten. Aus dieser Traditionslinie sind später die Nusairier hervorgegangen.

Grafische Darstellung der Herausbildung der verschiedenen schiitischen Gruppen

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7. Jh.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Schia
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
8. Jh.
 
Butrīya
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Anhänger der
Husainiden
 
 
 
 
 
 
 
 
Kaisānīya
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
9. Jh.
 
Zaiditen
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Ismailiten
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Imamiten /
Rāfiditen
 
 
 
 
 
Nusairīya
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
10. Jh.
 
 
 
 
 
 
Qarmaten
 
 
 
 
 
 
 
 
 
fatimidische
Ismailiten
 
 
 
 
 
Zwölfer-
Schia
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
11. Jh.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Drusen
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
12. Jh.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Nizāriten
 
Taiyibiten
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
15. Jh.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Kizilbasch
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
17. Jh.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Usūlīya
 
Achbārīya
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Heute
 
Zaiditen
 
 
 
 
 
Drusen
 
Khojas
 
Bohras
 
Usūlīya
 
 
 
 
 
Aleviten
 
Alawiten

Konzepte der schiitischen Lehre

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Es lassen sich drei Konzepte ausmachen, die untrennbar mit dem schiitischen Glauben verbunden sind: 1.) das Imamat bestimmter Nachkommen des Propheten, 2.) die Reinheit der Ahl al-bait, der „Familie des Propheten“, und 3.) die ʿIsma, die Unfehlbarkeit und Sündlosigkeit der Imame.

Die Hüterschaft des Imamats verspricht dem Gläubigen das Heil, denn ohne einen Imam, der das göttliche Licht vermittelt, kann die Schöpfung nicht existieren. Nur ein solcher Vermittler, der durch prophetisches Wort oder das Wort seines Vorgängers göttlich designiert ist, kann die Nachfolge des Propheten, die Nachfolge des Imams vor ihm, die Führerschaft der Muslime und der Menschheit, ja, der gesamten Schöpfung übernehmen. Als Archetyp dieses soteriologischen Begriffes kann man Imam Mahdī sehen, ohne dessen Existenz die Schöpfung nicht denkbar sei. Der Glaube an das Imamat ist in der Schia tief verankert. Die Schiiten bezeichnen ʿAlī und seine Nachfolger als Imame. Die Imame gelten wie die Propheten als göttlich legitimiert, da sie durch das Wort des Propheten oder das Wort ihres unmittelbaren Vorgängers designiert wurden (naṣṣ). Dabei übernahmen die Propheten auch die Rolle von Imamen (vgl. Koran 2:124).

Die Reinheit der Familie des Propheten, der Ahl al-bait (Koran 33:33), gibt dem Gläubigen emotionale Vorbilder, zu denen er aufschauen kann. Nur sie sollen wirklich rein sein. Als Archetyp dieses emotionalen Begriffes kann man Fātima sehen, die das familiäre Element am konkretesten repräsentiert/verkörpert. Eine wichtige Grundlage für die schiitische Verehrung der Prophetenfamilie ist der „Hadith von den beiden Lasten“ (ḥadīṯ aṯ-ṯaqalain). Demnach hat der Prophet vor seinem Tod gesagt: „Ich hinterlasse euch etwas, durch das ihr nie in die Irre gehen werdet, wenn ihr euch daran haltet: das Buch Gottes und meine nächsten Nachkommen, die Angehörigen meines Hauses (ahl baitī).“[21]

Die ʿIṣma („Geschütztheit“) der maʿṣumūn („Geschützten“) ist eine Notwendigkeit für die schiitische Erkenntnis, da von den maʿṣumūn alle Erkenntnis herzuleiten ist. Als Archetyp dieses epistemologischen Begriffes könnte man Imam Ǧaʿfar sehen, dessen Lehre unter Schiiten besonderen Einfluss erlangte.

Schiitische Dynastien und Staaten in der Geschichte

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Schiiten in Deutschland

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Von den rund vier Millionen in Deutschland lebenden Muslimen gehören etwa 7[22] bis 9 % der Schia an.[23] Die meisten Schiiten stammen aus Iran, dem Libanon und dem Irak und sind daher aus Gründen der Flucht oder des Studiums nach Deutschland eingewandert. Unter den Muslimen in Deutschland haben die Schiiten mit Abstand das höchste Bildungsniveau (56 % mit hoher Bildung, 36,7 % der Sunniten mit hoher Bildung).[24] Der offizielle schiitische Dachverband ist die Islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands (IGS), die sich als Vertreter von ca. 150 schiitischen Moscheen, Gemeinden und Gruppen versteht. Das wohl bekannteste Mitglied der IGS war das im Juli 2024 verbotene Islamische Zentrum Hamburg, das zu den ältesten islamischen Institutionen in Europa gehörte. Bei der jährlichen Veranstaltung zum höchsten schiitischen Fest Ghadīr Chumm, bei der die Schiiten die Ernennung Alis durch den Propheten Mohammed zu seinem Nachfolger feiern, empfing die IGS über 1000 deutsche Schiiten.[25] Dieses bereits zum zweiten Mal in Mainz veranstaltete Fest gehört zu den größten schiitischen Veranstaltungen in Deutschland.[26][27]

Rolle der Konfessionen im Islam

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Im Gegensatz zum Christentum gibt es im Islam keine interkonfessionelle Bewegung analog zur „Ökumene“. Im Gegenteil: Das Verhältnis zwischen Sunniten und Schiiten ist derzeit immer noch feindlich. Es gibt aber, ausgehend vom christlichen Theologen Hans Küng, einen „jüdisch-christlich-islamischen Dialog“ („Abrahamitische Ökumene“), der Verbindendes der drei Abrahamitischen Religionen herausarbeiten soll.

  • Sean W Anthony: The caliph and the heretic: Ibn Sabaʾ and the origins of Shīʿism. Brill, Leiden [u. a.] 2012.
  • Rainer Brunner: Die Schia und die Koranfälschung. Würzburg 2001.
  • Wilfried Buchta: Schiiten. Kreuzlingen/München 2004.
  • Wilfried Buchta: Die iranische Schia und die islamische Einheit 1979–1996. Dt. Orient-Institut, 1997.
  • Ashk Dahlén, Islamic Law, Epistemology and Modernity. Legal Philosophy in Contemporary Iran. New York 2003.
  • Abdoldjavad Falaturi: Die Zwölfer-Schia aus der Sicht eines Schiiten. Probleme ihrer Untersuchung. In: Erwin Gräf (Hrsg.): Festschrift Werner Caskel zum siebzigsten Geburtstag, 5. März 1966. Gewidmet von Freunden und Schülern. Leiden 1968, S. 62–95
  • Monika Gronke: Geschichte Irans. Von der Islamisierung bis zur Gegenwart. München 2003.
  • Heinz Halm: Die islamische Gnosis. Die extreme Schia und die Alawiten. Zürich/München 1982.
  • Heinz Halm: Die Schia. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1988, ISBN 3-534-03136-9.
  • Heinz Halm: Der schiitische Islam. München 1994.
  • Heinz Halm: Die Schiiten. München 2005.
  • Heinz Halm: Das Reich des Mahdi. München 1991.
  • Heinz Halm: Die Kalifen von Kairo. Die Fatimiden in Ägypten (973–1074). München 2003.
  • Sonja Haug, Stephanie Müssig, Anja Stichs: Muslimisches Leben in Deutschland. Im Auftrag der Deutschen Islam Konferenz. Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Hrsg.), Nürnberg 2009, ISBN 978-3-9812115-1-1.
  • Wolfgang Frindte, Klaus Boehnke Jacobs, Henry Kreikenbom, Wolfgang Wagner: Lebenswelten junger Muslime in Deutschland. Bundesministerium des Innern. Berlin 2011, ISBN 978-3-00-037434-0
  • Cemal Karakas: Türkei: Islam und Laizismus zwischen Staats-, Politik- und Gesellschaftsinteressen. Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-937829-45-6 (Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (Hrsg.): HSFK-Report 1/2007)
  • Harald Löschner: Die dogmatischen Grundlagen des si'itischen Rechts. Eine Untersuchung zur modernen imamitischen Rechtsquellenlehre. Köln (u. a.) 1971.
  • Wilferd Madelung: The succession to Muḥammad. A study of the early caliphate. Cambridge University Press, Cambridge, 1997.
  • Vali Nasr: The Shia Revival. How Conflicts Within Islam Will Shape the Future. Norton & Company, 2006.
  • Nader Purnaqcheband: Das Leiden der Imame aus der Sicht der Zwölferschia. In: Andreas Renz, Hansjörg Schmid, Jutta Sperber, Abdullah Takım (Hrsg.): Prüfung oder Preis der Freiheit? Leid und Leidbewältigung in Christentum und Islam. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2008, ISBN 978-3-7917-2113-2 (Theologisches Forum Christentum – Islam), S. 140–155.
  • Stephan Rosiny: As-Sayyid Muhammad Husain Fadlallah: Im Zweifel für Mensch und Vernunft. In: Katajun Amirpur, Ludwig Ammann (Hrsg.): Der Islam am Wendepunkt Liberale und konservative Reformer einer Weltreligion. Freiburg 2006, S. 100–108
  • Stephan Rosiny: The Tragedy of Fāṭima Al-Zahrā in the debate of two shiite theologians in Lebanon. In: The Twelver Shia in modern times. Leiden 2001, S. 207–219.
  • Abdulaziz Sachedina: Al-Khums: The Fifth in the Imāmī Shīʿī legal system. In: Journal of Near Eastern Studies 39, 1980, 4, S. 275–289
  • Muhammad Husain Tabataba'i: Die Schia im Islam. Übersetzt von Farsin Banki. Islamisches Zentrum Hamburg (IZH), 1996.
  • William F. Tucker: Mahdis and millenarians. Shi’ite extremists in early Muslim Iraq. Cambridge 2011.
  • François Zabbal: Bruderzwiste im Haus des Islam. In: Neue Zürcher Zeitung. 1. März 2007.
  • Vali Nasr: When the Shiites Rise. In: Foreign Affairs. Juli/August 2006.
  • Jason Burke: Are the Shias on the brink of taking over the Middle East? In: The Observer. 23. Juli 2006. tompaine.com, Ich will angreifen und töten. In: Die Welt. 22. Juli 2006.
Wiktionary: Schia – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Momen: Shi'i Islam. 2016, S. 219.
  2. Vgl. Mamoun Fandy: Saudi Arabia and the Politics of Dissent. Palgrave, New York, 1999. S. 198.
  3. Karakas 2007, S. 5.
  4. Sonja Haug, Stephanie Müssig, und Anja Stichs: (2009). Muslimisches Leben in Deutschland: im Auftrag der Deutschen Islam-Konferenz. (Forschungsbericht für das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) Forschungszentrum Migration, Integration und Asyl (FZ), Nr. 6). Nürnberg: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) Forschungszentrum Migration, Integration und Asyl, 2009. Online auf: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-68146-7, abgerufen am 21. April 2023
  5. Haug / Müssig / Stichs 2009, S. 98.
  6. Vgl. Halm 1988, 175.
  7. Vgl. Saʿd ibn ʿAbdallāh al-Ašʿarī al-Qummī: Kitāb al-Maqālāt wa-l-firaq. Hrsg. von Muḥammad Ǧawād Maškūr. Maṭbaʿat-i Ḥaidarī, Teheran 1963. S. 15.
  8. Vgl. Madelung: The succession to Muḥammad. 1997, S. 43.
  9. Vgl. Madelung: The succession to Muḥammad. 1997, S. 50–52.
  10. Vgl. dazu Anthony: The caliph and the heretic. 2012.
  11. Vgl. dazu Patricia Crone: Art. ʿUṯmāniyya in The Encyclopaedia of Islam. New Edition Bd. X, S. 952a–954b.
  12. Vgl. Abū Saʿīd Našwān al-Ḥimyarī: al-Ḥūr al-ʿīn ʿan kutub al-ʿilm aš-šarāʾif dūna n-nisāʾ al-ʿafāʾif. Dār Āzāl, Beirut, 1985. S. 234.
  13. Vgl. Madelung: The succession to Muḥammad. 1997, S. 253.
  14. Vgl. Halm 1982, 33–43.
  15. Der Text ist wiedergegeben bei Josef van Ess: Theologie und Gesellschaft im 2. und 3. Jahrhundert der Hidschra. Eine Geschichte des religiösen Denkens im frühen Islam. 6 Bände, De Gruyter, Berlin 1991–97, Bd. V, S. 10.
  16. Vgl. Halm 1988, 21.
  17. Vgl. dazu Halm 1982, 43–84.
  18. Vgl. zu ihm Tucker 52–71.
  19. Vgl. Abū Saʿīd Našwān al-Ḥimyarī: al-Ḥūr al-ʿīn ʿan kutub al-ʿilm aš-šarāʾif dūna n-nisāʾ al-ʿafāʾif. Dār Āzāl, Beirut, 1985. S. 235.
  20. Vgl. Abū Saʿīd Našwān al-Ḥimyarī: al-Ḥūr al-ʿīn ʿan kutub al-ʿilm aš-šarāʾif dūna n-nisāʾ al-ʿafāʾif. Dār Āzāl, Beirut, 1985. S. 235.
  21. Zit. nach Josef van Ess: Theologie und Gesellschaft im 2. und 3. Jahrhundert der Hidschra. Eine Geschichte des religiösen Denkens im frühen Islam. 6 Bände, De Gruyter, Berlin 1991–97. Bd. V, S. 55. Vgl. dort die Erklärungen auf S. 56.
  22. Haug / Müssig / Stichs 2009, S. 97.
  23. Wolfgang Frindte, Klaus Boehnke Jacobs, Henry Kreikenbom, Wolfgang Wagner S. 125
  24. Haug/Müssig/Stichs 2009, S. 211.
  25. Ghadeer Khumm 2013/2014. IGS Deutschland. Archivierte Kopie (Memento vom 10. Juli 2015 im Internet Archive)
  26. Allgemeine Zeitung. Rhein Main Presse: Gläubige aus ganz Deutschland. JAHRESFEST Schiitische Gemeinde gedenkt des Propheten Mohammed und seines Nachfolgers. http://www.allgemeine-zeitung.de/lokales/mainz/stadtteile-mainz/weisenau/glaeubige-aus-ganz-deutschland_13571129.htm
  27. ZDF Forum am Freitag (2014): Das Aschura-Fest der Schiiten. http://www.zdf.de/ZDF/zdfportal/programdata/e29d79f8-e709-3109-b84c-461f034fb2ef/20369401?generateCanonicalUrl=true