Šuwaliyat
Šuwaliyat (Nominativ: Šuwaliyaz) ist ein hethitischer Gott. In althethitischer Zeit wurde er beim KI.LAM-Fest zusammen mit der hethitischen Getreidegöttin Ḫalki verehrt.[1] Das könnte darauf hinweisen, dass die Natur des Šuwaliyat der des hethitischen Vegetationsgottes Telipinu ähnelt, der das Getreide wachsen lässt.[2]
In den Opferlisten für die Opferrunden im Tempel des Wettergottes in der hethitischen Hauptstadt Ḫattuša wird Šuwaliyat direkt neben den als Torwächter dienenden Damnaššara-Sphingen erwähnt. Im gleichen Zusammenhang wird er andernorts auch in der Pluralform Šuwaliyateš erwähnt. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass es sich bei Šuwaliyat um eine Wächtergottheit handelt.[3]
Dem Šuwaliyat entspricht der hurritische Gott Tašmiš, der Bruder des Wettergottes Teššub (hethitisch Tarḫunna). Als Tašmiš ist er im hurritisch-hethitischen „Gesang um Ullikummi“ der Wind oder Sturm, der den Wettergott begleitet. Auch ist er der ältere Bruder und Wesir des Teššub. Die Schwestern von Tašmiš sind im hurritisch-hethitischen Mythos Šauška und die Flussgöttin Aranzaḫ (Tigris). Im hurritisch-hethitischen „Gesang von der Freilassung“ besuchen der Wettergott und sein Bruder die Unterweltsgöttin Allani (hethitisch Sonnengöttin der Erde).
Šuwaliyat wurde außerdem mit den mesopotamischen Göttern Uraš und Ninurta gleichgesetzt.[4]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Volkert Haas: Die hethitische Literatur.de Gruyter, Berlin 2006, ISBN 3-11-018877-5, Seiten 132, 136, 150, 178 und 180.
- Piotr Taracha: Religions of Second Millennium Anatolia. Harrassowitz, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-447-05885-8.
- Volkert Haas, Heidemarie Koch: Religionen des alten Orients: Hethiter und Iran. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2011, ISBN 978-3-525-51695-9.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Piotr Taracha: Religions of Second Millennium Anatolia. Wiesbaden 2009, S. 51.
- ↑ Piotr Taracha: Religions of Second Millennium Anatolia. Wiesbaden 2009, S. 55.
- ↑ Volkert Haas, Heidemarie Koch: Religionen des alten Orients: Hethiter und Iran. Göttingen 2011, S. 239.
- ↑ Piotr Taracha: Religions of Second Millennium Anatolia. Wiesbaden 2009, S. 55.