(10) Hygiea

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Asteroid
(10) Hygiea ⯚ (Symbol von Hygiea)
Hygiea, Aufnahme des Very Large Telescope (VLT) der Europäischen Südsternwarte in Chile
Hygiea, Aufnahme des Very Large Telescope (VLT) der Europäischen Südsternwarte in Chile
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Eigenschaften des Orbits Animation
Epoche: 27. April 2019 (JD 2.458.600,5)
Orbittyp Äußerer Hauptgürtel
Asteroidenfamilie Hygiea-Familie
Große Halbachse 3,142 AE
Exzentrizität 0,112
Perihel – Aphel 2,788 AE – 3,495 AE
Perihel – Aphel  AE –  AE
Neigung der Bahnebene 3,8°
Länge des aufsteigenden Knotens 283,2°
Argument der Periapsis 312,3°
Zeitpunkt des Periheldurchgangs 18. Dezember 2016
Siderische Umlaufperiode 5 a 208 d
Siderische Umlaufzeit {{{Umlaufdauer}}}
Mittlere Orbital­geschwin­digkeit {{{Umlaufgeschwindigkeit}}} km/s
Mittlere Orbital­geschwin­digkeit 16,75 km/s
Physikalische Eigenschaften
Mittlerer Durchmesser 434 ± 14 km[1]
Abmessungen 450 × 430 × 424 km
Masse (8.32 ± 0.8) · 1019Vorlage:Infobox Asteroid/Wartung/Masse kg[1]
Albedo 0,07
Mittlere Dichte 2,6 g/cm³
Rotationsperiode 13,82559 ± 0,00005 h[1]
Absolute Helligkeit 5,4 mag
Spektralklasse {{{Spektralklasse}}}
Spektralklasse
(nach Tholen)
C
Spektralklasse
(nach SMASSII)
C
Geschichte
Entdecker Annibale De Gasparis
Datum der Entdeckung 12. April 1849
Quelle: Wenn nicht einzeln anders angegeben, stammen die Daten vom JPL Small-Body Database. Die Zugehörigkeit zu einer Asteroidenfamilie wird automatisch aus der AstDyS-2 Datenbank ermittelt. Bitte auch den Hinweis zu Asteroidenartikeln beachten.

(10) Hygiea (früherer Name (10) Hygieia) ist der mit einem mittleren Durchmesser von 434 Kilometern nach Pallas und Vesta drittgrößte Asteroid und viertgrößte Himmelskörper im Hauptgürtel. Sie hat annähernd Kugelgestalt und befindet sich wahrscheinlich im hydrostatischen Gleichgewicht, womit sie die Kriterien zur Einstufung als Zwergplanetenkandidat erfüllt.

Entdeckung und Benennung

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Hygiea wurde am 12. April 1849 von dem damals 29-jährigen italienischen Astronom Annibale de Gasparis am Observatorium in Neapel entdeckt und vom Leiter des Observatoriums nach Hygieia, der Göttin der Gesundheit und Tochter des Heilgottes Asklepios aus der griechischen Mythologie, benannt.[2] Ihr astronomisches Symbol ist Symbol von Hygiea oder der Äskulapstab ⚕.

Umlaufbahn und Rotation

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Hygiea umläuft die Sonne in 5 Jahren, 6 Monaten und 24 Tagen auf einer elliptischen Bahn zwischen 2,79 AE und 3,49 AE Abstand zu deren Zentrum. Die Bahnexzentrizität ist mit 0,112 etwas höher als die der Ceres oder Vesta, die Bahn ist 3,83° gegenüber der Ekliptik geneigt. Im Aphel befindet sich der Planetoid am äußersten Rand des Hauptgürtels. Anhand von Lichtkurvenbeobachtungen 2017 und 2018 rotiert Hygiea in 13 Stunden und 49,5 Minuten einmal um ihre Achse.[1] Die Rotationsachse ist gegenüber der Umlaufbahn um 60° geneigt.[3]

Größe und Masse

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Hygeia erfüllt nach neuen Erkenntnissen der europäischen Südsternwarte in Chile mit einem Äquivalentdurchmesser von etwa 434 km und der nahezu sphärischen Form eines Maclaurin-Ellipsoides alle Kriterien, um als Zwergplanet eingestuft zu werden.[1] Die Beobachtungen erfolgten mit dem SPHERE-Instrument am Very Large Telescope (VLT).[4] Die Masse des Asteroiden wurde im Zuge dieser Untersuchung mit etwa 8,3 · 1019 kg bestimmt.[1]

Spektroskopische Untersuchungen ergaben, dass die chemische Zusammensetzung von Hygiea auffällige Übereinstimmungen mit den kohlenstoffhaltigen Meteoriten Warrenton und Ornans aufweist. Möglicherweise ist Hygiea der Ursprungskörper dieser Meteoriten.

  • M.A. Barucci, E. Dotto, J.R. Brucato, T.G. Müller, P. Morris, A. Doressoundiram, M. Fulchignoni, M.C. de Sanctis, T. Owen, J. Crovisier: 10 Hygiea: ISO infrared observations. In: Icarus. Band 156, Nr. 1. Elsevier, 2002, S. 202–210.
  • P. Vernazza, L. Jorda, J. L. Maestre: A basin-free spherical shape as an outcome of a giant impact on asteroid Hygiea. In: Nature Astronomy. Band 4, 2020, S. 136–141.
Commons: (10) Hygiea – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f P. Vernazza, L. Jorda, P. Ševeček u. a.: A basin-free spherical shape as an outcome of a giant impact on asteroid Hygiea. In: Nature Astronomy. 28. Oktober 2019, ISSN 2397-3366, doi:10.1038/s41550-019-0915-8, bibcode:2019NatAs.tmp..477V (englisch).
  2. A. O. Leuschner: Comparison of Theory with Observation for the Minor planets 10 Hygiea and 175 Andromache with Respect to Perturbations by Jupiter. In: Proceedings of the National Academy of Sciences. Band 8, Nr. 7. National Academy of Sciences, 15. Juli 1922, S. 170–173, doi:10.1073/pnas.8.7.170, PMID 16586868, PMC 1085085 (freier Volltext), bibcode:1922PNAS....8..170L (englisch).
  3. M. Kaasalainen: Models of Twenty Asteroids from Photometric Data. In: Icarus. Band 159, Nr. 2, Oktober 2002, S. 369–395, doi:10.1006/icar.2002.6907, bibcode:2002Icar..159..369K (englisch, helsinki.fi [PDF; abgerufen am 23. Juni 2009]).
  4. ESO-Teleskop enttarnt den möglicherweise kleinsten bekannten Zwergplaneten im Sonnensystem. ESO, 28. Oktober 2019, abgerufen am 26. Dezember 2019.