(Cyanomethyliden)trimethylphosphoran

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Strukturformel
Strukturformel von (Cyanomethyliden)trimethylphosphoran
Allgemeines
Name (Cyanomethyliden)trimethylphosphoran
Summenformel C5H10NP
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 176325-83-0
EG-Nummer (Listennummer) 694-697-4
ECHA-InfoCard 100.222.926
PubChem 11094579
Wikidata Q82276666
Eigenschaften
Molare Masse 115,11 g·mol−1
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 301​‐​312​‐​315​‐​319​‐​332​‐​335
P: ?
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

(Cyanomethyliden)trimethylphosphoran (CMMP) ist eine organische Verbindung aus den Gruppen der Nitrile und Phosphorane.

(Cyanomethyliden)trimethylphosphoran kann ausgehend von Chloracetonitril hergestellt werden. Dieses wird zunächst in Tetrahydrofuran unter einer Atmosphäre von Argon mit Trimethylphosphin zu (Cyanomethyl)trimethylphosphoniumchlorid umgesetzt. Dieses wird im zweiten Schritt mit einer knapp unterstöchiometrischen Menge an Kaliumhexamethyldisilazid umgesetzt, um CMMP zu erhalten.[2]

(Cyanomethyliden)trimethylphosphoran ist sehr empfindlich gegen Wasser und Luft, unter inerter Atmosphäre jedoch lange haltbar.[2]

(Cyanomethyliden)trimethylphosphoran kann in Wittig- und Mitsunobu-Reaktionen eingesetzt werden. Normalerweise werden letztere mit Triphenylphosphin und Diethylazodicarboxylat durchgeführt, wobei ein Alkohol unter Substitution mit Stereoinversion mit einem CH-aciden Nucleophil reagiert. Dies Reaktion funktioniert jedoch nur mit guten Ausbeuten, wenn die CH-acide Verbindung einen pKS von 11 oder kleiner hat. Mit CMMP ergeben jedoch Nucleophile mit pKS bis 23 gute Reaktionsergebnisse. Zusätzlich entsteht als Nebenprodukt Trimethylphosphanoxid statt Triphenylphosphanoxid, das deutlich leichter vom Produkt abzutrennen ist.[2] Durch die Reaktion mit CMMP und Acetoncyanhydrin können durch eine Mitsunobu-Reaktion Nitrile aus Alkoholen hergestellt werden.[3]

Einzelnachweise

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  1. Vorlage:CL Inventory/nicht harmonisiertFür diesen Stoff liegt noch keine harmonisierte Einstufung vor. Wiedergegeben ist eine von einer Selbsteinstufung durch Inverkehrbringer abgeleitete Kennzeichnung von 176325-83-0 im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 11. Januar 2025.
  2. a b c Izumi Sakamoto, Hiroto Kaku, Tetsuto Tsunoda: Preparation of (Cyanomethylene)trimethylphosphorane as a New Mitsunobu-Type Reagent. In: Chemical and Pharmaceutical Bulletin. Band 51, Nr. 4, 2003, S. 474–476, doi:10.1248/cpb.51.474.
  3. Tetsuto Tsunoda, Kaori Uemoto, Chisato Nagino, Megumi Kawamura, Hiroto Kaku, Shô Itô: A facile one-pot cyanation of primary and secondary alcohols. Application of some new Mitsunobu reagents. In: Tetrahedron Letters. Band 40, Nr. 41, Oktober 1999, S. 7355–7358, doi:10.1016/S0040-4039(99)01509-9.