2-Methylundecanal

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Strukturformel
Strukturformel von 2-Methylundecanal
Strukturformel ohne Stereochemie
Allgemeines
Name 2-Methylundecanal
Andere Namen
  • (RS)-2-Methylundecanal
  • (R)-2-Methylundecanal
  • (S)-2-Methylundecanal
  • rac-2-Methylundecanal
  • (±)-2-Methylundecanal
  • (+)-2-Methylundecanal
  • (−)-2-Methylundecanal
  • Methylnonylacetaldehyd
  • Aldehyd C12 MNA
  • METHYLUNDECANAL (INCI)[1]
Summenformel C12H24O
Kurzbeschreibung

farblose Flüssigkeit mit fruchtigem Geruch[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 110-41-8 (unspez.)
EG-Nummer 203-765-0
ECHA-InfoCard 100.003.424
PubChem 61031
ChemSpider 54990
Wikidata Q209447
Eigenschaften
Molare Masse 184,32 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig[2]

Dichte

0,83 g·cm−3[2]

Siedepunkt

171 °C[3]

Löslichkeit

löslich in Alkohol, unlöslich in Wasser[2]

Brechungsindex

1,432 (20 °C)[3]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[4]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 315​‐​317​‐​410
P: 272​‐​273​‐​280​‐​302+352​‐​333+313​‐​362[4]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

2-Methylundecanal ist eine chemische Verbindung, die als erster vollsynthetischer Duftstoff 1921 in Chanel Nº 5 als Kopfnote bekannt wurde. Die Verbindung riecht krautartig, nach Orange und Ambra.[5] In hoher Verdünnung riecht es nach Honig und Nüssen. Die Verbindung ist eine farblose bis leicht gelbliche Flüssigkeit, die leicht in organischen Lösungsmitteln wie Ethern und Ethanol löslich ist.[6] Es wird als Duftstoff in Seifen, Reinigungsmitteln und Parfüms verwendet.

Kumquats enthalten natürlicherweise 2-Methylundecanal

2-Methylundecanal kommt natürlich in der Schale der Kumquat-Frucht vor.[7]

Chemische Eigenschaften und Gewinnung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2-Methylundecanal gehört zur Gruppe der aliphatischen Aldehyde.

Die Verbindung wurde zuerst von Georges Darzens im Jahre 1904 aus 2-Undecanon (Methylnonylketon) und Chloressigsäure mittels der Darzens-Reaktion synthetisiert.[8] Die Syntheseroute ist auch noch heute gebräuchlich.

Industriell werden zwei Synthesewege beschritten. Die eine Synthese erfolgt dabei über die Reaktion von 2-Undecanon und Alkylchloracetat unter Verseifung und Decarboxylierung.[9][10]

Die zweite Methode beginnt mit der Umwandlung von Undecanal mit Formaldehyd in Gegenwart einer Base gefolgt von einer Hydrierung. Das Ausgangsmaterial Undecanal ist aus 1-Decen über Hydroformylierung zugänglich.

2-Methylundecanal enthält ein Stereozentrum, es gibt also zwei Enantiomere, (R)-2-Methylundecanal (oben) und (S)-2-Methylundecanal (unten):

Enantiomere von 2-Methylundecanal
Enantiomere von 2-Methylundecanal

Die Enantiomere sind mittels Enders-Reagenz (SAMP/RAMP-Methode) gezielt herstellbar.[11]

  • John Emsley: Parfum, Portwein, PVC… Chemie im Alltag. 1. Auflage. Wiley-VCH, 2003, ISBN 3-527-30789-3.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Eintrag zu METHYLUNDECANAL in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 11. März 2020.
  2. a b c d thegoodscentscompany.com: Eintrag zu 2-methyl undecanal (aldehyde C-12 mna), abgerufen am 10. Juni 2013.
  3. a b Datenblatt 2-Methylundecanal bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 9. September 2010 (PDF).Vorlage:Sigma-Aldrich/Name nicht angegeben
  4. a b Eintrag zu 2-Methylundecanal in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 3. Januar 2023. (JavaScript erforderlich)
  5. Molecule of the Month: Chanel No 5 and 2-methylundecanal.
  6. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Physical Constants of Organic Compounds, S. 3-378.
  7. George A. Burdock: Encyclopedia of Food and Color Additives, Volume I. CRC Press, 1997, ISBN 0-8493-9416-3, S. 1878 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Comptes Rendus Hebdomadaires des seances de l'Academie des Sciences.
  9. Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry. 7th edition Auflage. John Wiley & Sons Inc., Hoboken 2009.l.
  10. Kurt Bauer, Dorothea Garbe, Horst Surburg: Common fragrance and flavor materials. Wiley-VCH, 1997, S. 14 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  11. Dieter Enders, Hubert Dyker: Synthesis and properties of the enantiomers of the two artificial fragrances lilial and methylundecanal. In: Liebigs Annalen der Chemie. 1990, S. 1107–1110, doi:10.1002/jlac.1990199001200.