299. Infanterie-Division (Wehrmacht)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

299. Infanterie-Division

Aktiv Februar 1940 bis März 1945
Staat Deutsches Reich NS Deutsches Reich
Streitkräfte Wehrmacht
Teilstreitkraft Heer
Typ Infanterie-Division
Gliederung Siehe Gliederung
Aufstellungsort Erfurt
Kommandeure
Liste der Kommandeure

Die 299. Infanterie-Division (299. ID) war ein militärischer Großverband der Wehrmacht.

Einsatzgebiete:

Am 14. Mai 1940 griff die Division, zusammen mit der 76. ID und der 36. ID den Sektor Verdun an.[1]
  • Ostfront, Südabschnitt: Juni 1941 bis Februar 1942
  • Ostfront, Zentralabschnitt: Februar 1942 bis Juli 1944[A 1]
  • Polen und Ostdeutschland: September 1944 bis Februar 1945

Die 299. ID wurde als Division der 8. Aufstellungswelle im Februar 1940 in Erfurt aufgestellt.

Im Mai 1940 nahm die Einheit am Westfeldzug teil und kämpfte in Luxemburg, Belgien und Sedan in Frankreich.

Unternehmen Barbarossa

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Juni 1941 wurde sie an die Ostfront verlegt und war zunächst als linker Flügel der 6. Armee bei der Heeresgruppe Süd unterstellt. Nach Überschreiten des Bug marschierte die 299. ID in die Region von Dubno und durchbrach bei Nowograd Wolinskij die Stalinlinie. Die achttägigen Gefechte zwischen Schitomir und Korosten führten beim IR 530 zu insgesamt 685 Gefallenen. Bei Schuljany überschritt sie den Dnepr und nahm an der Schlacht um Kiew teil.

Im Jahr 1942 kämpfte sie bei Woronesch.

Unternehmen Zitadelle

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1943 hatte sie einen Großeinsatz in der Panzerschlacht von Kursk und in der Schlacht von Gomel.

Anfang 1944 war die 299. ID schwerpunktmäßig als Teil der 3. Panzerarmee an der Straße Orscha-Witebsk im Einsatz.

Die 299. ID wurde im Juli 1944 im Kessel von Minsk während des Zusammenbruchs der Heeresgruppe Mitte vernichtet.

Verwendung der Reste der Division

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus dem Divisionsstab wurde die Korps-Abteilung G gebildet, welche die Divisions-Gruppe 299 einschloss. Am 1. September 1944 wurde die 299. ID aus der Korps-Abteilung G neu aufgestellt und im März 1945 im Kessel von Heiligenbeil in Ostpreußen erneut vernichtet. Überlebende wurden in die Reichsarbeitsdienst-Division 1 „Infanterie-Division Schlageter“ in der Schlacht um Berlin aufgenommen.

Divisionskommandeure der 299. ID:
Dienstzeit Dienstgrad Name
6. April 1940 bis 1. November 1942 Generalmajor/Generalleutnant Willi Moser
1. November bis 5. November 1942 Generalmajor Viktor Koch
5. November 1942 bis 3. Mai 1943 Generalmajor Hans Bergen
3. Mai 1943 bis 15. Januar 1944 Generalmajor Ralph Graf von Oriola
15. Januar bis 13. März 1944 Oberst Paul Reichelt
13. März bis 28. Juni 1944 Generalleutnant Ralph Graf von Oriola
28. Juni 1944 bis 31. Juli 1944 Generalmajor Hans Junck
Juli 1944 bis Oktober 1944 Generalleutnant Ralph Graf von Oriola
1. September 1944 bis 16. Februar 1945 Oberst Karl Göbel
Generalstabsoffiziere (Ia) der 299. ID:
Dienstzeit Dienstgrad Name
8. Februar bis 10. Juli 1940 Major Wilhelm Meyer-Detring
10. Juli 1940 bis 4. September 1942 Major Alfred Zerbel
November 1942 bis Oktober 1943 Oberstleutnant Gerd von Coelln
20. September 1943 bis 5. Juni 1944 Oberstleutnant Albert Schindler
5. Juni 1944 bis März 1945 Major Hellmut Schreiber

Insgesamt wurden 33 Angehörige der 299. ID mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet und 114 mit dem Deutschen Kreuz in Gold.

  • Infanterie-Regiment 528
  • Infanterie-Regiment 529
  • Infanterie-Regiment 530
  • Artillerie-Regiment 299
  • Panzerjäger-Abteilung 299
  • Aufklärungs-Abteilung 299
  • Feldersatz-Bataillon 299
  • Pionier-Bataillon 299
  • Nachrichten-Abteilung 299
  • Nachschubtruppen
  • Werner Haupt: Die deutschen Infanterie-Divisionen Band 3 - Aufstellungsjahre 1939-1945. Podzun-Pallas Verlag, Friedberg 1993, ISBN 3-7909-0476-7.
  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 9: Die Landstreitkräfte 281–370. Biblio-Verlag, Bissendorf 1974, ISBN 3-7648-1250-8.

Anmerkungen und Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. in den Wehrmachtberichten vom März 1942 nach ihrem Kommandeur auch als „Division Moser“ bezeichnet
  1. Dominique Lormier „Comme des Lions (mai juin 1940, le sacrifice héroïque de l'armée française)“ Paris Éditeur: Calmann-Lévy 2005, ISBN 2-7021-3445-9 Abschn. 257