3,3′-Dichlor-4,4′-diaminodiphenylether

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Strukturformel
Strukturformel von 3,3′-Dichlor-4,4′-diaminodiphenylether
Allgemeines
Name 3,3′-Dichlor-4,4′-diaminodiphenylether
Andere Namen
  • 4,4′-Oxybis(2-chlorbenzolamin) (IUPAC)
  • Bis(4-amino-3-chlorphenyl)ether
Summenformel C12H10Cl2N2O
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 28434-86-8
PubChem 34239
ChemSpider 31546
Wikidata Q27155869
Eigenschaften
Molare Masse 269,13 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Schmelzpunkt

128–129 °C[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[2]
Toxikologische Daten

>10 g·kg−1 (LD50Ratteoral)[3]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

3,3′-Dichlor-4,4′-diaminodiphenylether ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Diphenylether.

Gewinnung und Darstellung

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Ein Verfahren zur Herstellung von 3,3′-Dichlor-4,4′-diaminophenylether wurde 1969 patentiert. Ausgehend von 4,4′-Diaminodiphenylether wird zunächst durch Umsetzung mit Acetanhydrid in Eisessig der 4,4'-Diacetamidodiphenylether hergestellt. Die anschließende Chlorierung in Essigsäure mit Chlor ergibt den 4,4′-Diacetamido-3,3′-dichlordiphenylether,[4] der mit methanolischem Kaliumhydroxid oder ethanolischem Chlorwasserstoff zum Endprodukt hydrolysiert wird.[5][1]

3,3′-Dichlor-4,4′-diaminodiphenylether wurde als Härter für Epoxidharze verwendet.[3]

Sicherheitshinweise

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3,3′-Dichlor-4,4′-diaminodiphenylether ist bei Ratten krebserregend. Nach subkutaner Injektion entstanden Karzinome des Gehörgangs.[1]

Über den Safe Drinking Water and Toxic Enforcement Act of 1986 besteht in Kalifornien seit 1. Januar 1988 eine Kennzeichnungspflicht für Produkte, die 3,3′-Dichlor-4,4′-diaminodiphenylether enthalten.[6]

Einzelnachweise

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  1. a b c d IARC: IARC Monographs on Evaluation of the Cacinogenic Risk, 7.–14. Juni 1977, abgerufen am 10. Oktober 2023.
  2. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  3. a b S. Gangolli: The Dictionary of Substances and Their Effects. Royal Society of Chemistry, 1999, ISBN 978-0-85404-833-5, S. 69 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Externe Identifikatoren von bzw. Datenbank-Links zu 4,4′-Diacetamido-3,3′-dichlordiphenylether: CAS-Nr.: 28434-85-7, Wikidata: Q123015023.
  5. Patent DE1768478A1: 3,3'-Dichlor-4,4'-diaminodiphenyläther. Angemeldet am 17. Mai 1968, veröffentlicht am 18. November 1971, Anmelder: Farbenfabriken Bayer AG, Erfinder: Walter Meckel. Erwin Müller.
  6. 3,3'-Dichloro-4,4'-diamino-diphenyl Ether. OEHHA, 1. Januar 1988, abgerufen am 10. Oktober 2023 (englisch).