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401(k)

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401(k), 401k oder 401k-Plan bezeichnet ein vom Arbeitgeber mitfinanziertes Modell der privaten Altersvorsorge in den USA. Seinen Namen verdankt das Modell der Verankerung im Abschnitt 401(k) im Internal Revenue Code, dem Hauptbestandteil des amerikanischen Steuergesetzes. Im Jahr 2016 hatten 55 Millionen Amerikaner eine Altersversorgung im Rahmen von 401(k)-Programmen.[1]

Durchschnittliches Guthaben von 401(k)-Konten beim Vermögensverwalter Fidelity Investments[2]

Arbeitnehmer können freiwillig einen Teil ihres Einkommens (2024: bis zu 23.000 $ im Jahr) auf ein gesondertes 401(k)-Konto einzahlen.[3] Dafür wird in der Regel ein Vertrag mit einem privaten Investmentunternehmen geschlossen.[4] Das Geld wird vom Arbeitgeber direkt abgeführt. Der Arbeitnehmer kann sich für verschiedene Anlagestrategien, etwa Aktien-, Misch- oder Rentenfonds, entscheiden und seine persönliche Vermögensallokation frei wählen,[5] er trägt das komplette Finanzmarktrisiko.[1] Während der Ansparzeit müssen weder das abgeführte Geld noch etwaige Erträge (Zinsen, Dividenden) als Einkommen versteuert werden.[5] Viele Arbeitgeber beteiligen sich prozentual an den Einzahlungen,[4] einige Arbeitgeber legen auch automatisch 401(k)-Pläne für ihre Mitarbeiter an, sofern diese dem nicht explizit widersprechen („opt-out“). Im Jahr 2000 boten geschätzt 97 % aller US-Firmen mit mehr als 10.000 Angestellten einen 401(k)-Plan an.[6] Bei einem Wechsel des Arbeitgebers können die 401(k)-Ersparnisse steuerfrei mitgenommen werden.[6] Ab dem Alter von 55 Jahren[4] kann das Geld dem 401(k)-Plan entnommen werden. Dann unterliegen die Entnahmen der (im Alter in der Regel geringen) Einkommensteuer.[5]

Vor- und Nachteile

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Aus Sicht des Arbeitnehmers hat der Plan den Vorteil, dass die Besteuerung des Geldes in die Zukunft verlagert wird. Der Zinseszins kann ungehindert wirken und im Laufe mehrerer Jahrzehnte können große Geldsummen zusammenkommen. Ende 2019 hatten über 200.000 der aktiven 401(k)-Pläne ein Volumen von mehr als einer Million US-Dollar.[7] Darüber hinaus erlaubt das System dem einzelnen Bürger, zu entscheiden, wie risikoreich seine Anlage gestaltet werden soll. Die Anlagestrategie ist nicht festgeschrieben und kann jederzeit gewechselt werden.[5] Ein 401(k)-Plan erlaubt es dem Arbeitnehmer außerdem, flexibel je nach privater Situation Zahlungen zu erhöhen oder zu reduzieren. Zudem ist das Verfahren sehr transparent, da sich jeder Bürger zu jeder Zeit über Inhalt und Stand seiner Altersvorsorge informieren kann.[5]

Für den Staat haben 401(k)-Pläne den Vorteil, dass das System der staatlichen Renten und Altersvorsorge durch die private Vorsorge entlastet wird. Demgegenüber stehen Verluste bei der Einkommensteuer.

Ein Nachteil für Arbeitnehmer ist, dass substanzielle Teile des eigenen Vermögens nicht liquide zur Verfügung stehen. Vor dem Alter von 55 Jahren sind die Gelder im 401(k)-Plan nicht oder nur schwer zugänglich.

Ein oft geäußerter Kritikpunkt an 401(k)-Plänen ist, dass Laien ohne grundlegende Kenntnisse des Börsengeschäfts weitreichende Anlageentscheidungen für ihre eigene Altersvorsorge treffen müssen. Eine Studie zeigte 2002, dass mehr als 8 Millionen Sparer mehr als 20 % ihrer 401(k)-Ersparnisse in die Aktien ihrer eigenen Firma investiert hatten.[8] Sie unterschätzten das Risiko eines nicht ausreichend diversifizierten Portfolios[8] und riskierten infolgedessen im Falle eines Ausfalls einen Verlust großer Teile ihrer Altersvorsorge. Ein Extrembeispiel ist die Pleite des Unternehmens Enron im Jahr 2001. 47 % der Ersparnisse der Mitarbeiter waren, teilweise sogar ausschließlich, in Aktien des eigenen Arbeitgebers investiert. Im Zuge der Insolvenz sank der Aktienwert von über 90 $ pro Papier auf wenige Cent. Die Sparer erlitten teilweise einen Totalausfall und verloren ihre komplette private Altersvorsorge.[9]

Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass selbst Negativbeispiele wie Enron kaum Einfluss auf das Verhalten der Sparer haben. Trotz der intensiven medialen Berichterstattung änderte sich wenig am Verhalten anderer 401(k)-Anleger:

“The current paper ads grist to this mill by showing that a year of headlines about decimated 401(k) accounts did little to drive investors out of employer stock. Our estimates suggest that the media publicity surrounding the Enron/Global Crossing/WorldCom bankruptcies reduced the fraction of 401(k) assets held in employer stock by at most 2 percentage points, from 35% to 33%.”

„Die vorliegende Arbeit ist Wasser auf die Mühlen dieser Debatte, da gezeigt werden konnte, dass jahrelange Schlagzeilen über dezimierte 401(k) Konten wenig dazu beigetragen haben, dass Anleger weniger auf Aktien ihrer Arbeitgeber setzen. Unsere Schätzungen legen nahe, dass die Medienberichterstattung über die Pleiten von Enron, Global Crossing und WorldCom den Anteil an Aktien des eigenen Arbeitgebers um höchstens 2 Prozentpunkte, von 35 % auf 33 %, reduziert haben.“[10]

Rezeption in Deutschland

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Immer wieder werden Forderungen laut, in Deutschland die private kapitalmarktorientierte Altersvorsorge zu fördern.[11] 401(k) wäre ein solches Modell. Der Wissenschaftliche Dienst des Deutschen Bundestages hält allerdings die umfängliche Einführung eines 401(k)-Modells bei der aktuellen Gesetzeslage in Deutschland für „nicht plausibel“:

„Mit 401(k)-Programmen übereinstimmende Altersvorsorgeprodukte wären in Deutschland nicht als betriebliche Altersversorgung im Sinne des BetrAVG anzusehen, da es sich weder um einen zulässigen Durchführungsweg noch um eine mögliche Zusageart handle. Für eine steuerliche Förderung betrieblicher Altersversorgung und individueller privater Altersvorsorge enthält zum Beispiel das Altersvorsorgeverträge-Zertifizierungsgesetz (AltZertG) entsprechende Vorgaben.

Eine komplette Übertragung der auf die USA zugeschnittenen Alterssicherungsprogramme auf Deutschland erscheint schon aufgrund der unterschiedlich gewachsenen sozialen Sicherungssysteme nicht plausibel.“[1]

Einzelnachweise

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  1. a b c 401(k)- und Roth IRA-Programme zur Alterssicherung in den USA. (PDF; 227kB) Wissenschaftliche Dienste des Deutschen Bundestages, 7. August 2019, abgerufen am 17. Februar 2020.
  2. Kathleen Elkins: How much money Americans have in their 401(k)s at every age. CNBC, 23. Mai 2019, abgerufen am 18. Februar 2020 (englisch).
  3. Michael Ferber: Private Vorsorge immer wichtiger. Neue Zürcher Zeitung, 20. Juni 2018, abgerufen am 17. Februar 2020.
  4. a b c Pembe Bilir und Tanza Loudenback: 26-Jähriger mit 130.000 Euro auf dem Konto sagt: Das ist die beste Investition meines Lebens. Business Insider, 15. Dezember 2019, abgerufen am 17. Februar 2020.
  5. a b c d e Gottfried Heller: Deutschlands Altersvorsorge muss noch klüger werden. Die Welt, 15. April 2016, abgerufen am 17. Februar 2020.
  6. a b Beatrix Wirth: Private Altersvorsorge als Normalfall. Die Welt, 6. Dezember 2001, abgerufen am 18. Februar 2020.
  7. Jessica Dickler: The number of 401(k) millionaires hits a fresh high. CNBC, 14. November 2019, abgerufen am 18. Februar 2020 (englisch).
  8. a b Alicia Munnell und Annika Sundén: 401(K)s and Company Stock: How Can We Encourage Diversification? (PDF; 117kB) Center for Retirement Research des Boston College, Juli 2002, abgerufen am 21. Februar 2020 (englisch).
  9. Carsten Volkery: Der Millionenbetrug an den Rentnern. Spiegel, 21. Dezember 2001, abgerufen am 22. Februar 2020.
  10. David Laibson und Brigitte Madrian: Are Empowerment and Education Enough? Under-Diversification in 401(k) Plans. Brookings Papers on Economic Activity, Februar 2015, abgerufen am 22. Februar 2020 (englisch).
  11. Friedrich Merz fordert Aktien für alle. Die Welt, 11. Juni 2019, abgerufen am 18. Februar 2020.