61. National Hockey League All-Star Game
Das 61. National Hockey League All-Star Game fand am 31. Januar 2016 in der Bridgestone Arena in Nashville, Tennessee statt, dem Heimstadion der Nashville Predators, die somit zum ersten Mal gastgebende Mannschaft waren. Im Gegensatz zu den Vorjahren wurde der Modus der Veranstaltung deutlich geändert, so spielten nun vier den Divisionen entsprechende Teams in einer Art Turnier den Sieger aus. Die Pacific Division mit ihrem Kapitän und späteren MVP John Scott gewann das All-Star Game mit Siegen über die Central Division (9:6) und die Atlantic Division im Finale (1:0).
Modus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Vorfeld des NHL All-Star Games wurden vier Mannschaften gebildet, die jeweils nur aus Spielern einer Division bestehen. Dabei wurde jeweils ein Spieler jeder Division mittels einer Fan-Abstimmung ausgewählt und fungierte zugleich als Mannschaftskapitän. Die weiteren zehn Spieler der elf Mann starken Kader (sechs Stürmer, drei Verteidiger, zwei Torhüter) wurden direkt von der NHL bestimmt, wobei jedes der 30 Franchises mit mindestens einem Akteur vertreten war. Als Teamchefs wurden automatisch die Trainer nominiert, die mit ihren Mannschaften den besten Punkteschnitt in der jeweiligen Division aufwiesen (Stichtag 9. Januar 2016).
In den zwei Halbfinals traten die jeweiligen Divisionen einer Conference gegeneinander an und ermittelten so die beiden Finalteilnehmer. Jedes der drei Spiele wurde dabei (in Anlehnung an das neu eingeführte Overtime-Format) im 3-gegen-3-Modus über jeweils 20 (2 × 10) Minuten Spielzeit ausgetragen. Sollte es nach regulärer Spielzeit unentschieden stehen, folgt direkt ein Shootout.[1]
Wie bereits in den Austragungen zuvor wurde auch dieses Jahr am Tag vor dem eigentlichen All-Star Game die NHL All-Star Skills Competition veranstaltet, bei denen die Spieler in einzelnen Wettbewerben gegeneinander antraten.
Fan-Abstimmung und Kontroverse um John Scott
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Fan-Abstimmung setzten sich Jaromír Jágr, Alexander Owetschkin (sagte später verletzungsbedingt ab), Patrick Kane und – überraschenderweise – John Scott durch. Die Wahl Scotts begründete sich in mehreren erfolgreichen Fan-Kampagnen in sozialen Netzwerken und wurde von medialer Seite als Scherz bzw. als Spott gegenüber dem Management der NHL gewertet. Scott selbst, der als klassischer Enforcer in bisher sieben Jahren und 285 NHL-Spielen auf 11 Scorerpunkte und 542 Strafminuten kam, wollte nach eigener Aussage nicht ins All-Star Team gewählt werden, weil er es nicht verdiene; die Wahl nahm er allerdings (wie zuvor angekündigt) an. Ähnliche Aktionen gab es bereits 2007 um Rory Fitzpatrick sowie im Vorjahr um Zemgus Girgensons, wobei damals wie auch nach der Wahl Scotts Befürchtungen laut wurden, dass die NHL die Fan-Abstimmung komplett abschaffen könnte.[2][3][4]
Knapp zwei Wochen nach seiner Wahl wurde Scott – ebenso überraschend – im Rahmen eines größeren Tauschgeschäftes von den Arizona Coyotes zu den Canadiens de Montréal transferiert.[5] Damit wechselte Scott von der Pacific in die Atlantic Division und wurde von den Canadiens außerdem in den Kader ihres Farmteams versetzt, sodass die Vermutung nahe lag, Scott solle auf diese Weise vom All-Star Game ausgeschlossen werden. Diese Gerüchte wurden bestärkt, als wenige Stunden später aus Insiderkreisen bekannt wurde, dass sowohl die NHL als auch die Coyotes versucht haben sollen, Scott zu einer Absage zu bewegen und dieser sich weigerte; ebenso wurde berichtet, dass die Canadiens den Verteidiger nicht verpflichten wollten und stattdessen die Coyotes darauf bestanden, ihn in den Wechsel einzubinden.[6][7][8] Die Folge war ein Shitstorm in den sozialen Netzwerken, in dessen Folge die NHL vier Tage nach dem Wechsel bekanntgab, dass Scott die Pacific Division trotzdem als Kapitän anführen werde.[9]
Kader
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Abkürzungen:
Nat. = Nationalität; Pos. = Position mit C = Center, LW = linker Flügel, RW = rechter Flügel, D = Verteidiger, G = Torwart
Legende:
* – Spieler, die nachträglich als Ersatz nominiert wurden
(R) – Rookies
Central Division[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Cheftrainer: Lindy Ruff (Dallas Stars)
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Pacific Division[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Cheftrainer: Darryl Sutter (Los Angeles Kings)
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Nachnominierte Spieler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zwei Spieler wurden ursprünglich für das All-Star Game nominiert, nahmen in der Folge jedoch verletzungsbedingt nicht teil. Das Kapitänsamt in der Metropolitan Division, das Alexander Owetschkin innehaben sollte, übernahm nach dessen Absage John Tavares.
Nat. | Name | Team | Pos. | Ersatz |
Alexander Owetschkin | Washington Capitals | LW | Jewgeni Kusnezow[10] | |
Jonathan Toews | Chicago Blackhawks | C | James Neal[10] |
All-Star Game
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Spielplan
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Halbfinale | Finale | |||||
Atlantic Division | 4 | |||||
Metropolitan Division | 3 | |||||
Atlantic Division | 0 | |||||
Pacific Division | 1 | |||||
Central Division | 6 | |||||
Pacific Division | 9 |
Halbfinals
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]31. Januar 2016 16.30 Uhr (Ortszeit) |
Team Atlantic Erik Karlsson (3:47) Jaromír Jágr (9:22) Aaron Ekblad (12:52) P. K. Subban (15:22) |
4:3 (2:2, 2:1) Spielbericht |
Team Metropolitan Kris Letang (1:01) Jewgeni Kusnezow (4:16) Jewgeni Malkin (10:25) |
Bridgestone Arena, Nashville, Tennessee Zuschauer: 17.006 |
31. Januar 2016 17.30 Uhr |
Team Central James Neal (0:26) James Neal (8:01) Patrick Kane (9:27) Dustin Byfuglien (14:36) Tyler Seguin (14:49) Roman Josi (18:53) |
6:9 (3:3, 3:6) Spielbericht |
Team Pacific John Scott (0:47) Joe Pavelski (5:26) Johnny Gaudreau (8:17) Daniel Sedin (11:49) John Scott (13:27) Taylor Hall (14:04) Daniel Sedin (14:28) Taylor Hall (17:44) Drew Doughty (18:45) |
Finale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]31. Januar 2016 18.40 Uhr |
Team Atlantic |
0:1 (0:0, 0:1) Spielbericht |
Team Pacific Corey Perry (13:38) |
Skills Competition
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Honda NHL All-Star Skills Competition fand am 30. Januar 2016 statt. Dabei traten die beiden Conferences als Mannschaften in mehreren kleinen Wettbewerben gegeneinander an; die Eastern gewann mit 29:12 gegen die Western Conference. Dabei gab Shea Weber den härtesten Schuss ab (ca. 174 km/h), Dylan Larkin war der schnellste Läufer und John Tavares hatte den präzisesten Schuss.[11]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ New format for Honda NHL All-Star Game announced. nhl.com, 18. November 2015, abgerufen am 19. November 2015 (englisch).
- ↑ James Mirtle: If fans vote enforcer John Scott into all-star game, NHL says he’s going. theglobeandmail.com, 2. Dezember 2015, abgerufen am 3. Januar 2015 (englisch).
- ↑ Pat Iversen: The fan vote campaign to make John Scott an NHL All-Star Game captain actually worked. sbnation.com, 2. Januar 2015, abgerufen am 3. Januar 2015 (englisch).
- ↑ Jonathan Willis: Cult of Hockey: Fringe NHL’er John Scott is an All-Star game captain. Good. edmontonjournal.com, 2. Januar 2015, abgerufen am 3. Januar 2015 (englisch).
- ↑ Canadiens announced the acquisition of Victor Bartley and John Scott from Arizona. canadiens.nhl.com, 15. Januar 2016, abgerufen am 16. Januar 2016 (englisch).
- ↑ Eric Macramalla: Trade of All-Star John Scott Raises Questions As To Motive & A Possible NHLPA Grievance. Forbes Magazine, 17. Januar 2016, abgerufen am 19. Januar 2016 (englisch).
- ↑ Dustin Nelson: McKenzie: John Scott Was Asked to Bow Out of ASG, Refused. thehockeywriters.com, 15. Januar 2016, abgerufen am 19. Januar 2016 (englisch).
- ↑ Ken Campbell: NHL risks conspiracy theories, grievance with John Scott fiasco. thehockeynews.com, 15. Januar 2016, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 19. Januar 2016; abgerufen am 19. Januar 2016 (englisch).
- ↑ John Scott allowed to play in NHL All-Star Game. cbc.ca, 19. Januar 2016, abgerufen am 19. Januar 2016 (englisch).
- ↑ a b Kuznetsov, Neal added to All-Star Game rosters. nhl.com, 28. Januar 2016, abgerufen am 28. Januar 2016 (englisch).
- ↑ Mike Battaglino: East dominates shootout, wins Skills Competition. nhl.com, 30. Januar 2016, abgerufen am 1. Februar 2016 (englisch).