ABC4ü Bay 99

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ABC4ü Bay 99
Durchgangswagen nach Blatt 090
Durchgangswagen nach Blatt 090
Durchgangswagen nach Blatt 090
Nummerierung: 1 409 bis 1 416
Anzahl: 8
Hersteller: MAN
Baujahr(e): 1899
Ausmusterung: bis 1950
Gattung: ABCCü (ABC4ü)
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 18.790 mm
Länge: 17.500 mm
Höhe: 4.000 mm
Breite: 3.100 mm
Drehzapfenabstand: 12.500 mm
Fester Radstand: 2.500 mm
Raddurchmesser: bayerische Form 39 mit 1.014 mm
Bremse: Handbremse, Westinghouse, Hardy
Zugheizung: Dampf
Kupplungstyp: Schraubenkupplung
Sitzplätze: 4 / 12 / 32
Fußbodenhöhe: 1.250
Klassen: 1 / 2 / 3

Der ABC4ü Bay 99 war ein Drehgestell-Durchgangswagen mit Seitengang, der mit der Blatt-Nr. 90 für die K.Bay.Sts.B. zum Einsatz im Schnellzugverkehr gebaut wurde. Er führte alle drei Klassen. Die Wagen waren für den Übergang zu fremden Bahnen geeignet und daher auch mit unterschiedlichen Bremssystemen sowie Signalstützen versehen.

Konstruktive Merkmale

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Wie schon bei den Wagen nach Blatt 75 wurde der Grundrahmen des mit dem Wagenkasten verbundenen Untergestells komplett aus Holz aufgebaut, welches teilweise – z. B. für die äußeren Längsträger – mit aufgeschraubten Winkeleisen verstärkt wurde. Für die Querträger wurden ebenfalls hölzerne Profile verwendet. Man versprach sich durch diese Bauweise für hochwertige Wagen einen ruhigeren Lauf.[1] Die hölzernen Querträger zur Aufnahme der Drehschemelpfannen wurden ebenfalls mit Winkeleisen armiert. Zur Unterstützung der äußeren Längsträger wurde wegen des großen Radstandes auf beiden Seiten ein Sprengwerk mit nachstellbaren Zugstangen angebaut. Die Pufferbohlen waren komplett aus Walzprofilen aufgebaut. Als Zugeinrichtung hatten die Wagen Schraubenkupplungen mit Sicherheitshaken nach VDEV, die Zugstange war durchgehend und mittig gefedert. Als Stoßeinrichtung besaßen die Wagen Stangenpuffer mit einer Einbaulänge von 650 mm, die Pufferteller hatten einen Durchmesser von 370 mm.

Die Wagen hatten Drehgestelle bayerischer Bauart mit kurzem Radstand von 2.500 mm mit aus Blechen und Winkeln genietetem Rahmen. Gelagert waren die Achsen in Gleitachslagern. Die Räder hatten Speichenradkörper und einen Raddurchmesser von 988 mm der Bayerischen Form 39.

Die Handbremsen befanden jeweils im geschlossenen Übergang an einem Wagenende. Alle Wagen waren mit Druckluftbremsen des Typs Westinghouse sowie mit Saugluftbremsen des Typs Hardy ausgestattet. Zusätzlich kamen noch bei einigen Wagen die Ausrüstung mit Bremsen des Systems Henry dazu.

Das Wagenkastengerippe bestand aus einem hölzernen Ständerwerk. Es war außen mit Blech und innen mit Holz verkleidet. Die Seitenwände waren glatt und bis über die äußeren Längsträger heruntergezogen. Die Wagen besaßen ein Tonnendach der süddeutschen Bauart ohne Oberlichtaufbau.

Der Innenraum war in insgesamt sieben Abteile aufgeteilt. Das Abteil der 1. Klasse hatte insgesamt vier Polstersitze, die beiden Abteile der 2. Klasse jeweils sechs. Die vier Abteile der 3. Klasse waren mit Holzlattenbänken ausgestattet und boten je Abteil acht Sitzplätze. Für den militärischen Transport wurden sechzehn Plätze für Offiziere und vierundzwanzig für Mannschaften ausgewiesen. Die Abteile waren mit Schiebetüren zum Seitengang hin abgeschlossen.

An beiden Wagenenden befanden sich Aborte, die mit Waschgelegenheiten kombiniert waren.

Zur Beheizung verfügten die Wagen über eine Dampfheizung. Die Belüftung erfolgte über Dachlüfter bzw. über die versenkbaren Fenster.

Die Beleuchtung der Wagen der ersten Lieferserie erfolgte durch Gaslampen. Die zwei Vorratsbehälter hingen in Wagenlängsrichtung am Rahmen. Ab den 1930er Jahren erfolgte eine Umrüstung auf elektrische Beleuchtung.

Im DRG Skizzenbuch von 1930 wird zwar ein Wagen der Gattung ABC4ü Bay 99/30 aufgeführt, es fehlen aber in der verfügbaren Literatur Nachweise über die betroffenen Wagen. Man muss daher annehmen, dass es nicht zu der geplanten Umrüstung kam.

Skizzen, Musterblätter, Fotos

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Die Daten sind dem Wagenpark-Verzeichnis der Kgl.Bayer.Staatseisenbahnen, aufgestellt nach dem Stande vom 31. März 1913, sowie den Büchern von Emil Konrad (Reisezugwagen der deutschen Länderbahnen, Band II) und Alto Wagner (Bayerische Reisezugwagen) entnommen.

Blatt-Nr.
Herstelld.
Gattungszeichen je Epoche
Wagennummern je Epoche
Fahrwerk / Ausstattung
(siehe jeweilige Legende)
Zusatzinfos
Bau-
jahr
Her-
steller
Anz. ab
1894
ab
1907
Rep.
(1919)
DR
(ab 1923)
DRG
(ab 1930)
DRG
n. Umbau
Ausge-
mustert
letzt.
Heimat-Bf.
Brem-
sen
Bl. Hz. Art u.Anz. Abteile
(Sitze je Klasse)
Mil. Sig-
nal-
hlt.
Bemer-
kung
Blatt-Nr.
aus WV von
Gattung

1897
ABCCü
90
1913
ABCCü
ABC4ü Bay 99 ABC4ü Bay 99 ABC4ü Bay 99/30 A 1. 2. 3. 4. O M
1904 MAN 8 1 409 1 409 23 001 Reg 14 481 Reg xx/193? Passau Pl
Wsbr
Anbr
Ggl D 2 1
(4)
2 ½
(15)
4
(32)
21 24 AT
1 410 1 410 23 004 Mü 14 482 Mü xx/193? München PL
Wsbr
Hnr
Ahbr
AT
CH
IT
1 411 1 411 23 005 Mü 14 483 Mü 1945? München
1 412 1 412 23 003 Nür 14 484 Nür 05/1949 Ham. PL
Wsbr
Ahbr
AT
IT
Altschadwagen
1 413 1 413 23 002 Reg 14 485 Mü 07/1950 Hamburg AT
CH
IT
Altschadwagen
wurde zu C4ü Bay 99 deklassiert
1 414 1 414 23 006 Mü 14 486 Mü xx/193? München
1 415 1 415 23 007 Mü 14 487 Mü xx/193? München PL
Wsbr
Hnr
Ahbr
AT
CH
IT
1 416 1 416 23 008 Mü 14 488 Mü 1945? München

Einzelnachweise

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  1. Lutz Übel: 150 Jahre Schienenfahrzeuge aus Nürnberg, Lieferbedingnisse für 4-achsige Personenwagen
  • Alto Wagner: Bayerische Reisezugwagen. 1. Auflage. Kiruba Verlag, Mittelstetten 2015, ISBN 978-3-945631-00-3.
  • Emil Konrad: Die Reisezugwagen der deutschen Länderbahnen. 1. Auflage. Franckh’sche Verlagshandlung W. Keller & Co., Stuttgart 1984, ISBN 3-440-05327-X.
  • Wagenpark-Verzeichnis der Kgl.Bayer.Staatseisenbahnen nach dem Stande vom 31. März 1913.