Aena
Aeropuertos Españoles y Navegación Aérea
| |
---|---|
Rechtsform | Sociedad Anónima Aktiengesellschaft |
ISIN | ES0105046009 |
Gründung | 19. Juni 1991[1] |
Sitz | Madrid Spanien |
Leitung | José Manuel Vargas (Vorsitzender des Verwaltungsrats) |
Mitarbeiterzahl | 10.111 (2023)[2] |
Umsatz | 5,101 Mrd. € (2023) |
Branche | Verkehr |
Website | www.aena.es |
Stand: 31. Dezember 2023 |
Die Aena S.M.E., S.A. (Aeropuertos Españoles y Navegación Aérea) ist eine spanische Aktiengesellschaft, die sich mehrheitlich im Staatsbesitz befindet und inländische und ausländische Flughäfen betreibt. Aena hat Anteile an Flughäfen in Mexiko, USA, Kuba, Kolumbien, Brasilien, Bolivien, Schweden und Großbritannien. Mit 34 ausländischen Beteiligungen ist Aena der weltweit größte Flughafenbetreiber nach Anzahl der abgefertigten Passagiere.[3]
Privatisierung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anfang Dezember 2010 kündigte die damalige spanische Regierung eine mögliche Teilprivatisierung der Aena an. Dies sollte in mehreren Schritten erfolgen: In einem ersten Schritt wurde im September 2011 die Flugsicherung 13 spanischer Flughäfen an zwei private Betreiber vergeben; in einem zweiten Schritt sollten 20-jährige Konzessionen für den Betrieb der Flughäfen Madrid-Barajas und Barcelona-El Prat an private Betreiber ausgeschrieben werden und deren Kapital zu 90,05 % geöffnet werden; anschließend sollten 49 % der Tochter Aena Aeropuertos, die die verbleibenden Flughäfen betreiben sollte, bei privaten Investoren platziert werden.[4][5] Nach dem Regierungswechsel in Spanien Ende 2011 legte die neue konservative Regierung im Januar 2012 das gesamte Privatisierungskonzept zunächst aufs Eis.[6]
Ende 2012 wurden wiederum Pläne für die Privatisierung der Aena bekannt gegeben; diese Pläne wurden Ende des Sommers 2013 zunächst auf das Frühjahr 2014 verschoben. Im Juni 2014 wurde bekanntgegeben, dass nur 49 % an die Börse gebracht werden sollen.[7] Im Februar 2015 wurden 44,6 % von Aena erfolgreich an die Madrider Börse gebracht.[8] In Folgeverkäufen wurde der Anteil auf 49 % erhöht, die Gesamteinnahmen betrugen 4,3 Mrd. €. Damit handelte es sich um den seit Jahren größten Börsengang in Europa. Rund zwei Monate später verlangte die spanische Wettbewerbsbehörde Comisión Nacional de los Mercados y la Competencia eine neue Verteilung der Flughafenbetriebskosten zu Gunsten der Fluggesellschaften und zu Lasten des Flughafenbetreibers. Laut Investoren verstoße diese Regelung gegen das Regelwerk beim Börsengang, das eine konstante Kostenverteilung bis 2025 garantierte. Der an Aena beteiligte Fonds TCI berechnete den Schaden für Aena durch die neue Regulierung auf rund 1 Mrd. €. TCI gab bis September 2015 noch keine Erklärung ab, nach dem er Rechte aus einem Investitionsschutzabkommen geltend machen wolle.[9]
Flugverkehrskontrolle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aena war zuständig für alle Flugverfahren: Area Control Center, Nahverkehrskontrolle, Luftverkehrskontrolle und die An- und Abflugkontrolle sowie die Flugsicherung auf der nationalen Ebene. Diese Zuständigkeiten sind bei der staatlichen Holding verblieben, welche seit dem 5. Juli 2014 den Namen Enaire trägt.[10]
Im September 2011 wurde die Flugsicherung von 13 Flughäfen an zwei private Betreiber vergeben, um die Betriebskosten zu senken. Die Flughäfen von Alicante, Valencia, Ibiza, Sabadell, Sevilla, Jerez, Vigo, A Coruña, Melilla, sowie Cuatro Vientos bei Madrid werden fortan durch ein von dem Baukonzern Ferrovial geleiteten Konsortium gesichert, während der private Dienstleister Saerco die kanarischen Flughäfen von Lanzarote, Fuerteventura und La Palma sichert.[11] Über eine Privatisierung der Flugverkehrskontrolle weiterer Flughäfen hat die Regierung derzeit noch nicht entschieden.[6]
Flughäfen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Flughäfen von Aena wurden bereits seit Anfang 2011 über eine 100 %-Tochter, Aena Aeropuertos, gehalten, die als privatrechtliche Aktiengesellschaft in Hinblick auf die mögliche Privatisierung gegründet worden war.[4]
Flughäfen in Spanien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Unter den insgesamt 46 spanischen Flughäfen, die von der Aena Aeropuertos betrieben werden, sind vier Flughäfen auf den Balearen, acht auf den Kanarischen Inseln sowie der größte spanische Flughafen Madrid-Barajas, gleichzeitig viertgrößter Flughafen Europas und weltweit an zehnter Stelle (siehe: Liste der größten Verkehrsflughäfen). Der Helipuerto de Algeciras und der Helipuerto de Ceuta in der spanischen Exklave Ceuta in Nordafrika wird ebenfalls von Aena verwaltet.
Internationale Flughäfen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Darüber hinaus werden von der Aena Aeropuertos Internacional S.A. noch 27 Flughäfen in 8 Ländern betrieben.
Mexiko
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aena ist mit 33,33 % an der Aeropuertos Mexicanos del Pacifico (AMP) beteiligt. Diese ist mit 15 % Hauptaktionär am börsennotierten Grupo Aeroportuario del Pacífico, der 12 privatisierte Flughäfen im Westen Mexikos betreibt, darunter
- Flughafen Guadalajara (7,0 Mio. Passagiere (2010))
- Flughafen Tijuana (3,6 Mio.)
- Los Cabos (2,7 Mio.)
- Puerto Vallarta (2,7 Mio.)
- Hermosillo (1,1 Mio.)
- Guanajuato (0,9 Mio.)
- sowie die kleineren Flughäfen in Aguascalientes, La Paz, Los Mochis, Morelia, Manzanillo und Mexicali.
Die 12 Flughäfen in Mexiko hatten im Jahr 2010 ein Aufkommen von 20,2 Mio. Passagieren.
Kolumbien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aena ist an 2 Flughäfen in Kolumbien beteiligt:
- Flughafen Cartagena (4,4 Mio. Passagiere[12]): 37,89 % an Sociedad Aeroportuaria de la Costa
- Flughafen Cali: 33,34 % an Aerocali
Die 3 Flughäfen in Kolumbien hatten ein Gesamtaufkommen von 5,0 Mio. Passagieren.
Brasilien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aena ist an 17 Flughäfen in Brasilien beteiligt.
Kuba
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aena ist an der Aeropuerto Internacional Jardines del Rey beteiligt, die den Flughafen Cayo Coco mit 371 Tsd. Passagieren betreibt.
TBI
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Darüber hinaus ist Aena mit 10 Prozent am britischen Flughafenbetreiber TBI beteiligt. TBI wurde 1972 gegründet, 1994 in TBI umbenannt und im Jahre 2004 von Abertis Infraestructuras (90 %) und Aena Desarrollo Internacional (10 %) übernommen. TBI betreibt Flughäfen in Großbritannien, Schweden, USA, Costa Rica und Bolivien.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ aena.es: Historia de Aena (spanisch)
- ↑ Geschäftsbericht 2023. (PDF) Aena, abgerufen am 8. November 2024 (spanisch).
- ↑ Aena gestionará 34 aeropuertos fuera de España con los 11 nuevos en Brasil. Agencia EFE, abgerufen am 26. August 2022 (spanisch).
- ↑ a b Nace la nueva Aena y empieza la privatización de aeropuertos. In: El País. 26. Februar 2011, abgerufen am 10. Juli 2011 (spanisch).
- ↑ Pressemitteilung und Präsentation zur Privatisierung vom 15. Juli 2011. Aena, abgerufen am 19. Juli 2011 (spanisch).
- ↑ a b Artikel in El País vom 24. Januar 2012: Fomento anula el modelo de privatización de Barajas y El Prat. El País, abgerufen am 26. Januar 2012 (spanisch).
- ↑ Tobias Buck: Spain to sell 49 % of airports group Aena. 13. Juni 2014, abgerufen am 16. Oktober 2014 (englisch).
- ↑ Reuters: Aena aus Spanien: Flughafenbetreiber glänzt an der Börse. In: handelsblatt.com. Handelsblatt, 15. Februar 2015, abgerufen am 12. Februar 2015.
- ↑ Neue Zürche Zeitung: Der Staat als unsicherer Geselle, 17. September 2015
- ↑ ENAIRE – Acerca de ENAIRE. (Memento vom 15. Februar 2015 im Internet Archive), archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 15. Februar 2015; abgerufen am 15. Februar 2015 (spanisch). abgerufen am 16. Mai 2023
- ↑ Artikel in El País vom 28. September 2011: Aena adjudica a Ferrovial y Saerco las torres de control de 13 aeropuertos. Abgerufen am 26. Dezember 2011 (spanisch).
- ↑ SACSA | Sociedad Aeroportuaria de la Costa S.A |. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 26. Oktober 2017; abgerufen am 26. Oktober 2017. abgerufen am 16. Mai 2023