AOK Bayern

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AOK Bayern – Die Gesundheitskasse
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Sozialversicherung Gesetzliche Krankenversicherung
Kassenart Allgemeine Ortskrankenkasse
Rechtsform Körperschaft des öffentlichen Rechts
Gründung 1. Juni 1995
Zuständigkeit Bayern Bayern
Sitz München
Vorstand Irmgard Stippler (Vors.)[1]
Stephan Abele (stv.)[1]
Verwaltungsrat Frank Firsching (Gruppe der Versicherten)[2]
Ivor Parvanov (Gruppe der Arbeitgeber)[3]
Aufsichtsbehörde Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege
Versicherte 4.582.769
davon 3.591.097 Mitglieder (1. Januar 2022)[4]
Haushaltsvolumen ca. 17,7 Milliarden Euro (1. Januar 2022)[4]
Geschäftsstellen 230[4]
Mitarbeiter ca. 11.000[4]
Website www.bayern.aok.de

Die AOK Bayern – Die Gesundheitskasse (AOK Bayern) ist ein Träger der gesetzlichen Krankenversicherung aus der Gruppe der Allgemeinen Ortskrankenkassen für Bayern mit Sitz in München. Sie ist mit mehr als 4,5 Mio. Versicherten Bayerns größte Krankenkasse und die viertgrößte Deutschlands. Das Bilanzvolumen beträgt rund 17,7 Mrd. Euro.[4] Die Hauptverwaltung befindet sich in Neuperlach-Süd, Carl-Wery-Straße 28.

Die AOK Bayern entstand am 1. Juni 1995 aus dem Zusammenschluss von 39 damals selbständigen bayerischen AOKs und des damaligen AOK-Landesverbandes Bayern und bildet bis zum heutigen Tag die größte Krankenkasse Bayerns und die viertgrößte Krankenkasse bundesweit.[5][6] Grundlage dafür war die Verordnung über die Vereinigung der bayerischen allgemeinen Ortskrankenkassen zu einer Allgemeinen Ortskrankenkasse Bayern einschließlich der Pflegekassen vom 23. Mai 1995 (Bekanntmachung vom 30. Mai 1995 – III 2/4205/1293).[7]

Zum ersten Vorstandsvorsitzenden wurde 1995 Herbert Schmaus gewählt. Danach führte Helmut Platzer von 1999 bis 2018 die AOK Bayern.[8] Seither steht Irmgard Stippler an der Spitze.

Seit 1. Januar 2009 werden die Beitragssätze vom Gesetzgeber einheitlich vorgegeben. Aktuell beträgt der allgemeine Beitragssatz (für krankengeldberechtigte Mitglieder und Rentner) zur Krankenversicherung 14,6 Prozent. Mitglieder ohne Krankengeldanspruch zahlen grundsätzlich den ermäßigten Beitragssatz in Höhe von 14,0 Prozent. Beide Beitragssätze sind bei allen gesetzlichen Krankenkassen gleich.

Die AOK Bayern erhob bis 31. Dezember 2014 keinen einkommensunabhängigen kassenindividuellen Zusatzbeitrag. Seit 1. Januar 2015 erhebt sie einen einkommensabhängigen Zusatzbeitrag, 2022 von 1,3 Prozent, seit 2023 von 1,58 Prozent.[9]

Haushalt (ohne Pflegekasse)

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2021 wurden rund 16,2 Milliarden Euro in der Krankenversicherung für Leistungen ausgegeben. Das ist eine Steigerung der Leistungsausgaben von 6,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Einnahmen und Ausgaben teilen sich wie folgt auf:

Einnahmen 2021[4]
Einnahme absolut
(in Euro)
je Versicherter
(in Euro)
Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds 15.884.735.995 3.466,19
Mittel aus dem Zusatzbeitrag 1.062.399.833 231,82
sonstige Einnahmen 102.254.627 22,31
Einnahmen gesamt 17.049.390.455 3.720,33
Ausgaben 2021[4]
Leistungsart Anteil an den
Leistungsausgaben
absolut
(in Euro)
je Versicherter
(in Euro)
Veränderung zum
Vorjahr
Krankenhausbehandlung 35,1 % 5.703.765.887 1.244,61 +8,6 %
Ärztliche Behandlung 17,3 % 2.810.863.798 613,35 +0,8 %
Arzneimittel 16,5 % 2.685.116.318 585,92 +7,8 %
Krankengeld 5,6 % 911.101.004 198,81 +3,0 %
Zahnärztliche Behandlung (ohne Zahnersatz) 5,1 % 820.161.887 178,97 +4,6 %
Hilfsmittel 3,6 % 577.847.253 126,09 +6,5 %
Heilmittel 3,4 % 555.016.378 121,11 +19,5 %
Fahrkosten 2,5 % 410.841.101 89,65 +6,2 %
Behandlungspflege und häusliche Krankenpflege 2,4 % 387.448.764 84,54 +6,3 %
Sonstige Leistungsausgaben 2,0 % 326.103.193 71,16 +3,8 %
Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen 1,9 % 303.486.825 66,22 +20,2 %
Zahnersatz 1,2 % 200.613.145 43,78 +18,4 %
Dialyse 1,0 % 154.790.273 33,78 −1,5 %
Früherkennungsmaßnahmen 0,9 % 146.977.140 32,07 +8,2 %
Schutzimpfungen 0,8 % 125.285.520 27,34 +12,9 %
Schwangerschaft und Mutterschaft
(ohne stationäre Entbindung)
0,7 % 117.972.969 25,74 +5,1 %
Leistungsausgaben gesamt 16.237.391.456 3.543,14 +6,7 %

Die AOK Bayern – Die Gesundheitskasse gliedert sich in 30 Direktionen. Der Kundenservice für die knapp 4,7 Millionen Versicherten und 280.000 Arbeitgeber wird durch über 200 Geschäftsstellen in Bayern ortsnah sichergestellt.[10] Der Marktanteil der AOK Bayern beträgt in Bayern mehr als 40 %.

Die Gesundheitspartner in Zahlen[4]
Gesundheitspartner Anzahl
Vertragsärzte 21.175
Zahnärzte und Kieferorthopäden 9.413
Apotheken 3.128
Krankenhäuser 414
Heilmittelerbringer
(z. B. Masseure, Krankengymnasten)
12.402
Hebammen 2.778

Aufbauorganisation der AOK Bayern

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Die persönliche Beratung vor Ort wird in 30 Direktionen in Amberg, Aschaffenburg, Augsburg, Bad Reichenhall, Bad Tölz, Bamberg, Bayerwald-Deggendorf, Bayreuth-Kulmbach, Cham, Coburg, Donauwörth, Freising-Erding, Garmisch-Partenkirchen, Günzburg, Hof-Wunsiedel, Ingolstadt, Kaufbeuren-Ostallgäu, Kempten-Oberallgäu-Lindau, Landshut-Kelheim, Memmingen, Mittelfranken, Mühldorf, München, Nordoberpfalz, Passau-Rottal-Inn, Regensburg-Neumarkt, Rosenheim, Schweinfurt, Straubing, Würzburg mit weiteren Geschäftsstellen sichergestellt

Die Geschäftsstelle in Hof

Kundenferne Aufgaben sind in mehrere bayernweit zuständige Geschäftsbereiche verteilt.

Gebäude der Direktion in München, Landsberger Straße 150–152

Ein eigenes Bildungszentrum in Hersbruck stellt eine umfangreiche Ausbildung von Auszubildenden und AOK-Betriebswirten sicher.

Bis in die Anfänge der 2020er Jahre hinein wurden kundenferne Aufgaben, wie Leistungsabrechnungen etc., regional in folgenden Dienstleistungszentren bearbeitet:

  • Dienstleistungszentrum Krankenhäuser in Augsburg, Würzburg, Kelheim, München und Nürnberg
  • Dienstleistungszentrum Ärzte in München, Würzburg, Bayreuth, Augsburg, Regensburg, Nürnberg und Straubing
  • Dienstleistungszentrum Zahnärzte in Schweinfurt
  • Dienstleistungszentrum Hilfsmittel in Wunsiedel
  • Dienstleistungszentrum Heilmittel in Schwandorf
  • Dienstleistungszentrum Versorgungsmanagement in Regensburg
  • Dienstleistungszentrum Pflegekasse in Kulmbach

Aus- und Fortbildung bei der AOK Bayern

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Das alte AOK-Bildungszentrum in Hersbruck

Ausbildung bei der AOK Bayern

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Die AOK Bayern bildet jährlich mehr als 200 neue Auszubildende zum Sozialversicherungsfachangestellten mit Ausrichtung Krankenversicherung aus. In der Regel dauert die Ausbildung drei Jahre. Im AOK-eigenen Bildungszentrum in Hersbruck wird den Auszubildenden in 9 Vollzeitlehrgängen das Sozialversicherungsrecht gelehrt. In der Berufsschule findet der Unterricht über 38 Wochen als Blockunterricht statt.[11]

Für (Fach-)Abiturienten bietet die AOK Bayern zusätzlich die Möglichkeit einer verkürzten Ausbildung. Hierbei fällt die Berufsschulpflicht weg und die Inhalte werden in 7 Wirtschaftslehrgängen vermittelt.[11] Zudem bietet die AOK Bayern ein duales Studium in Rosenheim an. Hier wird neben dem Beruf Sozialversicherungsfachangestellter zusätzlich der „Bachelor of Arts“ erworben.

Neben der Vermittlung der nötigen Ausbildungsinhalte werden den Auszubildenden bei drei Seminaren und einer Projektarbeit weitere Kompetenzen vermittelt.[11]

Während der Ausbildung ist eine Zwischenprüfung in den Fächern Versicherung und Finanzierung, Leistungen sowie Wirtschafts- und Sozialkunde abzulegen. Diese Fächer müssen auch in der Abschlussprüfung bearbeitet werden. Zusätzlich ist eine mündliche Prüfung abzulegen, die aus einem Prüfungsgespräch besteht. In dem Prüfungsgespräch sollen die Auszubildenden auf der Grundlage einer gestellten Aufgabe eine Beratungssituation gestalten. Hierbei sollen Kunden in berufstypischen Situationen beraten werden.[12]

Fortbildung bei der AOK Bayern

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Die Auszubildenden können sich des Weiteren zum AOK-Betriebswirt weiterbilden lassen. Diese Fortbildung dauert zwei Jahre. Sollte die Fortbildung nicht direkt im Anschluss an die Ausbildung begonnen werden, ist ein einjähriges Eigenstudium zur Vorbereitung notwendig. Inhalt der Fortbildung sind unter anderem Betriebswirtschaft, Gesundheitswissenschaften, Marketing sowie Personal und Führung.

Die Prüfung findet schriftlich und mündlich statt. Die schriftliche Prüfung besteht aus fünf Prüfungsarbeiten von insgesamt 18 Stunden Dauer, die sich auf drei vierstündige und zwei dreistündige Prüfungen verteilen. In der mündlichen Prüfung müssen auf der Grundlage der im Fortbildungsrahmenplan ausgewiesenen Lernziele zu konkreten beruflichen Situationen unter rechtlichen, verfahrensmäßigen und verhaltensmäßigen Gesichtspunkten Lösungswege aufgezeigt werden.[13]

Die Kosten für die Ausbildung sowie für den AOK-Betriebswirt werden von der AOK Bayern übernommen. Diese Fortbildung zum Betriebswirt ist seit 1. Juni 2020 staatlich anerkannt.

Organisation und Leitung

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Selbstverwaltung der AOK Bayern

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Seit Bestehen des Sozialversicherungssystems gestaltet eine gemeinsame Selbstverwaltung von Versicherten und ihren Arbeitgebern die Politik der Sozialkassen. Bei den Krankenkassen geschieht das über gemeinsam gebildete Verwaltungsräte. In Sozialwahlen entscheiden Versicherte und Arbeitgeber alle sechs Jahre über ihre Vertreter in den Verwaltungsräten, so zuletzt am 31. Mai 2017.[14] Die AOKs unterliegen der Rechtsaufsicht der Länder, der AOK-Bundesverband derjenigen des Bundesministeriums für Gesundheit.

Selbstverwaltung

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Er bestimmt die sozial- und unternehmenspolitische Ausrichtung der AOK und vertritt die Interessen aller Beitragszahler gegenüber dem Vorstand. Er legt den Haushaltsplan fest, bestimmt die Satzung, wählt und kontrolliert den Vorstand. Die Mitglieder des Verwaltungsrates bei der AOK üben ihre Tätigkeit ehrenamtlich aus.[15]

  • Frank Firsching – Verwaltungsratsvorsitzender, Gruppe der Versicherten[2]
  • Ivor Parvanov – Gruppe der Arbeitgeber[3]

Neben dem Verwaltungsrat gibt es in jeder AOK-Direktion einen Beirat.[15] Dieser vertritt die Interessen der Versicherten vor Ort und besteht ebenfalls aus Vertretern der Versicherten und Vertretern der Arbeitgeber. Vertreter der Beiräte sind zudem im Widerspruchsausschuss tätig, der Entscheidungen im Rahmen des Widerspruchsverfahrens auf ihre Richtigkeit prüfen kann.

Der Vorstand trifft eigenverantwortlich alle Entscheidungen, um die vom Verwaltungsrat gesetzten Grundsätze und Ziele umzusetzen. Anders als der Verwaltungsrat führt der Vorstand der AOK die Geschäfte hauptamtlich aus und vertritt die AOK nach außen.[1] Er wird vom Verwaltungsrat für eine Amtszeit von sechs Jahren gewählt.

  • Irmgard Stippler (Vorsitzende des Vorstandes)[1]
  • Stephan Abele (stv. Vorsitzender des Vorstandes)[1]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Homepage der AOK Bayern (Vorstand). In: aok.de. Abgerufen am 24. November 2020.
  2. a b Verwaltungsrat der AOK Bayern (Gruppe der Versicherten). In: aok.de. Abgerufen am 24. November 2020.
  3. a b Verwaltungsrat der AOK Bayern (Gruppe der Arbeitgeber). In: aok.de. Abgerufen am 24. November 2020.
  4. a b c d e f g h Die AOK Bayern in Daten und Fakten. In: aok.de. Abgerufen am 21. März 2023.
  5. AOK Bayern. In: vdak.de. Abgerufen am 23. Dezember 2015.
  6. 100 Jahre AOK Mittelfranken. In: aok.de. Archiviert vom Original am 22. Dezember 2015; abgerufen am 15. März 2021.
  7. https://www.verkuendung-bayern.de/files/gvbl/1995/13/gvbl-1995-13.pdf
  8. Dietrich Mittler: Krankenkasse - Chef von AOK Bayern hört unerwartet auf. In: sueddeutsche.de. 2. November 2017, abgerufen am 28. Januar 2024.
  9. Beitragssätze 2023. In: aok.de. Abgerufen am 21. März 2023.
  10. https://www.aok.de/pk/magazin/cms/fileadmin/pk/bayern/pdf/noindex/Geschaeftsbericht_2023_iPad.pdf
  11. a b c Ausbildung bei der AOK Bayern. In: aok-azubi.de. Abgerufen am 11. März 2017.
  12. Verordnung über die Berufsausbildung zum/zur Sozialversicherungsfachangestellten. In: gesetze-im-internet.de. Abgerufen am 21. März 2023.
  13. Fortbildungsprüfungsregelungen und Prüfungsordnung zum AOK-Betriebswirt. In: gesetze-bayern.de. Abgerufen am 21. März 2023.
  14. Die Sozialwahlen. In: aok.de. Abgerufen am 12. Februar 2019.
  15. a b Homepage der AOK Bayern (Selbstverwaltung). In: bayern.aok.de. Abgerufen am 11. März 2017.

Koordinaten: 48° 5′ 25,2″ N, 11° 38′ 40,1″ O