ASMOSIA
ASMOSIA ist eine wissenschaftliche Gesellschaft (Association for the Study of Marble and Other Stones in Antiquity) von Naturwissenschaftlern und Archäologen aus aller Welt, die über die in der Antike verwendeten Marmore und Natursteine forschen, Erkenntnisse und Erfahrungen auf internationalen Konferenzen austauschen.
Die Teilnehmer an internationalen Konferenzen, die alle zwei bis drei Jahre stattfinden, stammten beispielsweise im Jahre 2000 in Venedig aus Italien, den USA, Griechenland, Deutschland, Frankreich, der Schweiz, Deutschland, der Türkei, Großbritannien, Slowenien, Israel, Indien, Norwegen, Rumänien, Spanien, Albanien, Dänemark, Ungarn, Zypern, Belgien und Polen. Zur Vorbereitung der Konferenzen wird länderübergreifend zusammengearbeitet.
Der Gesellschaft geht es um die Erforschung von historischen Weich- und Hartgesteinen und deren Lagerstätten und um Herstellungstechniken von antiken Bauwerken, Bauzier, Bauplastik und Skulpturen.
Die naturwissenschaftliche Erforschung von Gesteinen, die historisch verwendet und bearbeitet wurden, erfordert die Anwendung der sog. Archäometrie, um Archäologen, Kunsthistorikern und anderen Wissenschaftlern sichere Auskünfte über Lagerstätten zu geben, aus denen das in der Antike verwendete Material stammt. Das bedeutet auch, dass in antiken Steinbrüchen geforscht wird. Es ist bedeutsam zu wissen, wie die Lagerstätten erschlossen, wie die Steinbrucharbeit organisiert war und wer dort arbeitete. Für andere Wissenschaftsbereiche, wie beispielsweise die Geisteswissenschaft, ist es von großer Bedeutung, welche historischen Werksteine eingesetzt wurden und wo sie herkamen. Daraus lassen sich Rückschlüsse gewinnen, aus welchen Ländern die Werksteine stammen, in welchen Zeiträumen sie erstellt und wo sie eingebaut wurden, um beispielsweise Handelsbeziehungen, Personen der Geschichte und Transportwege zu rekonstruieren. Dabei trägt die ASMOSIA Daten über Lagerstätten und Artefakte zusammen, stellt sie in einen geschichtlichen Rahmen und interpretiert sie. Die auf den Tagungen vorgestellten wissenschaftlichen Projekte und deren Ergebnisse werden in Tagungsbänden veröffentlicht.
Neben den traditionellen Methoden der visuellen Gesteinsbestimmung werden mikroskopische Untersuchung von Dünn- und Anschliffen sowie das gesamte Arsenal der modernen Geochemie wie auch die neuesten physikalischen Untersuchungsmethoden eingesetzt.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ASMOSIA I International Conference, Lucca (Italien), 9. – 13. Mai 1988 (englisch)
- ASMOSIA II International Conference, Leuven (Belgien), 16. – 20. Oktober 1990 (englisch)
- ASMOSIA III International Conference, Athen (Griechenland), 17. – 19. Mai 1993 (englisch)
- ASMOSIA IV International Conference, Bordeaux (Frankreich), 9. – 13. Oktober 1995 (englisch)
- ASMOSIA V International Conference, Boston (USA), 1998 (englisch)
- ASMOSIA VI International Conference, Venedig, (Italien) 15. – 18. Juni 2000 (englisch)
- ASMOSIA VII International Conference, Limenas, Thassos (Griechenland), 15. – 20. September 2003 (englisch)
- ASMOSIA VIII International Conference, Aix-en-Provence (Frankreich), 12. – 18. Juni 2006 (französisch)
- ASMOSIA IX International Conference, Tarragona (Spanien), 8. – 13. Juni 2009 (englisch)
- ASMOSIA X International Conference, Roma (Italien), 21. – 26. Mai 2012 (englisch)
- ASMOSIA XI International Conference, Split (Kroatien), 18. – 22. Mai 2015 (englisch)
- ASMOSIA XII International Conference, Izmir (Türkei), 8. – 14. Oktober 2018 (englisch)
- ASMOSIA XIII International Conference, Wien (Österreich), 19. – 24. September 2022 (englisch)