Absdorf (Gemeinde Statzendorf)
Absdorf (Dorf) Ortschaft Absdorf Katastralgemeinde Absdorf | ||
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Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Sankt Pölten-Land (PL), Niederösterreich | |
Gerichtsbezirk | St. Pölten | |
Pol. Gemeinde | Statzendorf | |
Koordinaten | 48° 18′ 24″ N, 15° 37′ 16″ O | |
Höhe | 280 m ü. A. | |
Einwohner der Ortschaft | 536 (1. Jän. 2024) | |
Fläche d. KG | 1,17 km² | |
Statistische Kennzeichnung | ||
Ortschaftskennziffer | 05843 | |
Katastralgemeinde-Nummer | 19101 | |
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS |
Absdorf (auch Absdorf an der Fladnitz) ist eine Ortschaft und eine Katastralgemeinde der Gemeinde Statzendorf im Bezirk Sankt Pölten-Land in Niederösterreich. Die Ortschaft hat 536 Einwohner (Stand 1. Jänner 2024).[1]
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort befindet sich westlich von Statzendorf. Zur Ortschaft zählt auch die Bahnsiedlung und die Neue Siedlung, die unmittelbar beim Bahnhof Statzendorf liegen, welcher sich auf dem Gebiet der Katastralgemeinde Absdorf befindet. Ganz im Osten fließt der Fladnitzbach durch die Katastralgemeinde.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die erstmaligen Nennungen des Ortes stammen aus den Jahren 1125 und 1147. Im 18. Jahrhundert wurde der Ort mit Abtsdorf oder Abatesdorf bezeichnet. Im Osten des Ortes befand sich ein den Grafen Colloredo gehörendes Landgut, das mit den Herrschaften Walpersdorf und Einöd verbunden war.
Im Jahr 1822 wird der Ort als ein Dorf mit 14 Häusern beschrieben, das nach Statzendorf eingepfarrt war; auch die Kinder wurden in Statzendorf eingeschult. Die Ortsobrigkeit besaß die Herrschaft Walpersdorf, die auch die Landgerichtsbarkeit ausübte und die Konskription durchführte.[2] Im Jahr 1938 waren laut Adressbuch von Österreich in Absdorf ein Fuhrwerksunternehmer samt Brennstoff- und Holzhandel, ein Gastwirt, ein Glaser, ein Maler und Anstreicher, ein Schmied, eine Schneiderin, ein Tischler und ein Wagner ansässig. Weiters gab es um den Ort zwei Ziegeleien.[3]
Nordwestlich von Absdorf bestand im 19. Jahrhundert ein kleiner Bergbaubetrieb, der in Hermannschacht und Anzenhof Glanzkohle abbaute.[4] Diese wurde mit einer Werksbahn in die Kohlensortieranlage zum Bahnhof Statzendorf gebracht und anschließend verladen. Aufgrund der geringen Ausbeute befand sich der Betrieb seit 1940 in Liquidation, wurde aber bis in die 1960er Jahre aufrechterhalten. Zwischen dem Bahnhof und dem Ort befindet sich noch heute das ehemalige Verwaltungsgebäude des Betriebes.[5]
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- schlossartig ausgebauter, herrschaftlicher Gutshof, Denkmalschutz (Listeneintrag).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Friedrich Wilhelm Weiskern: Topographie von Niederösterreich, in welcher alle Städte, Märkte, Klöster, Schlösser, Herrschaften, Landgüter, Edelsitze, Freyhöfe, namhafte Örter u.d.g. angezeigt werden. Band 1: A–M. Druckerei Joseph von Kurzböck, Wien 1768, S. 2 (Ausgabe 1769; Abtsdorf in der Google-Buchsuche).
- Ortsverzeichnis 2001 Niederösterreich (PDF; 4,8 MB), Statistik Austria, Wien 2005, ISBN 3-902452-42-0, S. 301.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ Joseph von Steinius: Topographischer Land-Schematismus oder Verzeichniß aller im Erzherzogthume Oesterreich unter der Enns befindlichen Ortschaften als Städte, Märkte, Schlösser, Ämter, Dörfer, Rotten und einzelne Häuser, die eigene Nahmen haben, Anzahl der Häuser sowohl, als der betreffenden Pfarren, Schulörter, Patronate, Decanate, Werbbezirke, Landgerichte, Ortsobrigkeiten, Grund- und Conscriptions-Herrschaften, dann der nächsten Poststationen zur Auf- und Abgabe der Briefe. Erster Band: A–L. Verlag Anton Strauß, Wien 1822, S. 2 (Abbsdorf in der Google-Buchsuche).
- ↑ Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 183
- ↑ Franz Kieslinger: Die Mineralkohlen Österreichs, Zentralverein der Bergwerksbesitzer Österreichs, Wien 1903
- ↑ Leopold Weber, Alfred Weiss: Bergbaugeschichte und Geologie der österreichischen Braunkohlenvorkommen, Geologische Bundesanstalt, Wien 1983