Abwarten und Tee trinken
Abwarten und Tee trinken ist eine Redewendung, die laut diversen nicht verifizierten Quellen auf den kräuterkundigen Schäfer Philipp Heinrich Ast (1848–1921) zurückgeht.[1] Der Duden – Redewendungen: Wörterbuch der deutschen Idiomatik verweist auf Kräutertee und dessen heilende Wirkung, die der Kranke abwarten solle.[2]
Das Wörterbuch der Deutschen Sprache weist die Redewendung unter dem Stichtwort „abwarten“ für 1897 erstmals nach.[3] DWDS erklärt die Bedeutung der Redewendung unter dem Stichwort „abwarten“ als „Geduld haben“ und stuft sie in die Sprachebene der saloppen Sprache ein.[4]
Der im Nationalsozialismus tätige Gynäkologe Walter Stoeckel, der seinerzeit eugenische Schwangerschaftsabbrüche und Zwangssterilisationen durchführte, hatte eine ganz andere Erklärung und Interpretation. Demnach beschreibt die Redewendung den versuchten Schwangerschaftsabbruch:
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bernadette Bayrhammer: Abwarten und (Kräuter-)Tee trinken. In: Die Presse. 3. Januar 2021, abgerufen am 3. Juni 2021.
- ↑ Duden - Redewendungen: Wörterbuch der deutschen Idiomatik, 2020, S. 37 [1]
- ↑ DWDS – Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache. Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. Abgerufen am 28. Juni 2021.
- ↑ DWDS – Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache. Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute. Abgerufen am 28. Juni 2021.
- ↑ Walter Stoeckel: Erinnerungen eines Frauenarztes. Hrsg.: Hans Borgelt. Kindler Verlag, München 1966, S. 549.