Adler (Schiff, 1938)

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Adler
Die Wickenburgh (ehemals Adler)
Die Wickenburgh (ehemals Adler)
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich
Niederlande Niederlande
Griechenland 1975 Griechenland
andere Schiffsnamen

Empire Coningsby (1945)
Margeta (1946)
Wickenburgh (1947)
Nissos Thassos (1963)
Savilco (1970)

Schiffstyp Frachtschiff
Bauwerft Lübecker Maschinenbau Gesellschaft, Lübeck
Indienststellung Mai 1938
Verbleib 1984 abgewrackt
Schiffsmaße und Besatzung
Technische Daten laut Miramar[1]
Länge 79,7 m (Lüa)
Breite 12,10 m
Tiefgang (max.) 4,58 m
Vermessung 1.494 BRT
ab 1953: 1.420 BRT
755 NRT
 
Besatzung 26 Mann
Maschinenanlage
Maschine 1 × Dampfmaschine
ab 1953: 1 × MAN-Diesel
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 1.450 kW (1.971 PS)
Höchst­geschwindigkeit 13 kn (24 km/h)
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 1.620 tdw

Die Adler war ein Frachtschiff, das 1938 von der Werft Lübecker Maschinenbau Gesellschaft in Lübeck für die Argo Reederei Richard Adler & Co. in Bremen gebaut wurde und nach 1945 unter verschiedenen Flaggen und Namen fuhr.[2]

Schwesterschiff war die 1938 von den Nordseewerken Emden gebaute Habicht (1577 BRT), die 1939 von der Kriegsmarine requiriert und als Lotsenmutterschiff und als Wachschiff genutzt wurde. Etwas kleinere Halbschwestern waren die 1938 von der Howaldtswerke AG in Kiel gebauten Reiher (1304 BRT) und Schwan (1311 BRT).

Als Adler von der Argo Reederei bestellt und vom Stapel gelassen, wurde das Schiff im Mai 1938 durch die Lübecker Maschinenbau Gesellschaft, Lübeck, fertiggestellt und 1939 von der Kriegsmarine beschlagnahmt.[3] Die Kriegsmarine klassifizierte das Schiff 1942 als „Hilfsbeischiff“, nahm es aber zunächst nicht in Dienst. Erst am 14. August 1944 wurde das Schiff in Dienst gestellt und als Verwundetentransporter genutzt, wobei die Transportkapazität bei bis zu 450 Patienten lag.[4] „Verwundetentransporter“ waren rechtlich gesehen keine Lazarettschiffe, d. h., sie wurden nicht international notifiziert oder mit dem roten Kreuz gekennzeichnet, und sie trugen Luftabwehrbewaffnung.

Bei Kriegsende im Mai 1945 wurde die Adler in Vordingborg/Dänemark vom britischen „Ministry of War Transport“ beschlagnahmt, am 7. August 1945 in Methil übergeben[5] und als Empire Coningsby in Kingston upon Hull aufgelegt. 1946 wurde das Schiff an die niederländische Regierung übergeben und nach der Umbenennung in Margeta von der Reederei Wm. H. Müller & Co., Rotterdam, betrieben, welche das Schiff im folgenden Jahr kaufte und unter dem Namen Wickenburgh weiterbetrieb.[2]

Im Jahr 1953 wurde die Wickenburgh zum Motorschiff umgerüstet. Zehn Jahre später kaufte es der Grieche F. C. Georgopoulos, der das Schiff Nissos Thassos taufte. Innerhalb Griechenlands wurde das Schiff dann 1970 an die Scandinavia-Baltic-Mediterranean Shipping Co. von Iacovos Emmanuel Marcozanis weiterverkauft und erhielt seinen letzten Namen Savilco. 1978 wurde die Savilco noch einmal ohne Eignerwechsel an die Pythagoras Cia. Nav. in Panama übertragen und bald danach in Perama bei Piräus aufgelegt.

Nach einer Liegezeit in Perama unternahm Marcozanis, der seinerzeit auch die „Pythagoras Maritime and Technical Schools“ betrieb, den Versuch, sie als Schulschiff in seine Akademie einzugliedern. Schwierigkeiten mit den Behörden verhinderten aber einen Ausbildungsbetrieb auf See, was schließlich ab 19. Juni 1984 zur Verschrottung des noch gut erhaltenen Schiffes führte.[6][1]

  • Eintrag Lloyd’s Register. (PDF; 128 kB) Archiviert vom Original am 21. April 2012; abgerufen am 14. August 2024 (englisch).
  • Eintrag Kustvaartforum
  • Immer öfter gilt die Order „Leinen los zur letzten Reise“ – Hamburger Abendblatt (Memento vom 28. Juli 2014 im Internet Archive)
  1. a b Savilco auf Miramar Shipindex. Abgerufen am 14. August 2024 (englisch, Abfrage nur mit Login möglich).
  2. a b Batavier Line. theshipslist.com, abgerufen am 1. April 2018 (siehe Wickenburgh (2)).
  3. TheShipsList über die Schiffe der Argo Reederei (englischsprachig)
  4. Erich Gröner: Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945, Band 2, München 1968, S. 725; Erich Gröner/Dieter Jung: Die Schiffe der deutschen Kriegsmarine und Luftwaffe 1939–1945 und ihr Verbleib, Bonn 2001, S. 68.
  5. Witthöft, Hans Jürgen: Die Deutsche Handelsflotte 1939 - 1945. Band 2 Handelsschiffe*Blockadebrecher*Hilfskriegsschiffe. Muster-Schmidt Verlagsgesellschaft, Göttingen 1971.
  6. Michael J. Krieger: Tramp-Schiffe. Legenden aus der Welt der alten Frachter. Pietsch Verlag, Stuttgart, 1988, ISBN 3-613-50082-5