Admeira
Admeira AG
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Rechtsform | Aktiengesellschaft[1] |
Gründung | 2016 |
Sitz | Bern |
Leitung | Frank Zelger;[2] Marc Walder (VR-Präsident) |
Mitarbeiterzahl | rund 250 (2020) |
Branche | Medien |
Website | www.admeira.ch |
Admeira ist ein 2016 gegründetes Schweizer Vermarktungsunternehmen.
Namensbedeutung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Name Admeira ist eine englisch-rätoromanische Wortschöpfung. Er setzt sich zusammen aus den Begriffen «Advertising» und «meira». Letzteres bedeutet im Rätoromanischen «Ziel».
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Entstanden ist das Unternehmen 2016 als Joint-Venture von Ringier, der SRG SSR und Swisscom. Publisuisse, die vorherige Vermarkterin der SRG SSR, ging vollständig in Admeira auf. Die SRG belässt die Vermarktung ihrer Werbeplätze aber weiterhin bei Admeira.
Am 1. April 2017 begann die Swisscom mit der Lieferung anonymisierter Kundendaten an Admeira. Von der SRG werden Nutzungsdaten über Kanäle wie Mediapulse und Netmetrix bezogen.[3][4]
Am 22. November 2017 wurde bekannt, dass sich Admeira mit 15 % am digitalen Vermarktungsunternehmen der NZZ-Mediengruppe, Audienzz, beteiligt.[5] Der Werdegang des noch jungen Gemeinschaftsunternehmens bis Ende 2017 wurde ausführlich beschrieben.[6]
Am 28. Juni 2018 gab die SRG bekannt, dass sie ihren gesamten Aktienanteil von 33,3 % an Admeira an die beiden Aktionäre Swisscom und Ringier verkauft hat.[7][8]
Am 13. Februar 2020 teilte Ringier mit, dass der 50 %-Anteil von Swisscom übernommen wird und somit Admeira eine 100 %-Tochtergesellschaft von Ringier wird. Gleichzeitig fokussiert sich Admeira auf die Vermarktung von Fernsehwerbung.[2]
Kritik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Admeira wurde von Anfang an kritisiert: Die parastaatlichen Unternehmen Swisscom und SRG würden nicht alle Marktteilnehmer gleich behandeln.[9] Die Behörden untersagten der SRG vorerst TV-Spots, welche bestimmte Zielgruppen im Visier haben.[10] Nicht an der Vermarktungsplattform beteiligte Medienunternehmen und der Verband Schweizer Medien (VSM) versuchten rechtlich gegen den Zusammenschluss vorzugehen, was zu langwierigen Rechtsverfahren führte.[11] Das Bundesverwaltungsgericht gewährte dem VSM und neun mitklagenden Medienunternehmen wie Tamedia AG und AZ Medien AG Parteistellung und Akteneinsicht im Verfahren beim Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek), wogegen die SRG Beschwerde erhob. Am 23. Februar 2018 wies das Bundesgericht als übergeordnete Instanz diese Beschwerde ab. Somit haben nun diese neun Medienunternehmen Parteistellung beim Verfahren durch Uvek zur Klärung der Frage, ob Admeira den Entfaltungsspielraum anderer Medien beeinträchtigt.[12]
Der Präsident des Verbandes Schweizer Medien, Pietro Supino von Tamedia, verhandelte mit Gilles Marchand als Generaldirektor der SRG über den Positionsbezug des Verbandes bezüglich der No-Billag-Volksinitiative. Zu den Forderungen Supinos gehörte der Rückzug der SRG aus dem Gemeinschaftsunternehmen Admeira. Wegen dieses Streitpunktes trat Ringier damals aus diesem Verband aus. Nachdem Marchand anfänglich verhandlungsbereit war, änderte der Kauf des Admeira-Konkurrenten Goldbach Group durch Tamedia die Situation grundlegend.[13]
Tätigkeit ab 2020
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Dienstleistungen von Admeira stehen allen Fernsehsendern offen. Dazu gehören 2020 die SRG SSR, die TF1-Gruppe, die Tele Regio Combi (TRC), MySports und der Kanal WetterTV.[2][14] 2021 wurde die Vermarktung des Tele Romandie Combi (Canal Alpha, Canal 9, La Télé, Léman Bleu und TeleBielingue) übernommen.[15] Im Dezember 2021 hat die SRG den TV-Vermarktungsvertrag mit Admeira bis Ende 2025 verlängert.[16] Die TF1-Gruppe wechselt per 1. Januar 2024 zu Goldbach Media.[17]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Admeira AG im Zefix
- ↑ a b c Ringier: Swisscom gets out of Admeira. archyde.com, 13. Februar 2020, abgerufen am 18. Februar 2020
- ↑ Admeira: Swisscom-Nutzerdaten für Werbevermarktung. In: Neue Zürcher Zeitung. 8. März 2017, ISSN 0376-6829 (nzz.ch [abgerufen am 4. Juni 2017]).
- ↑ Chronologie zu Admeira in der NZZ vom 7. Juni 2017
- ↑ Admeira kauft Teil der NZZ-Vermarktungsfirma Audienzz. In: Neue Zürcher Zeitung. 22. November 2017.
- ↑ Jan Jirát und Kaspar Surber: Duell auf dem Dorfplatz. In: Die Wochenzeitung, 11. Januar 2018, abgerufen am 6. Januar 2018.
- ↑ Einsparungen, Partnerschaften und neue Prioritäten bei der SRG SSR. (srgssr.ch [abgerufen am 28. Juni 2018]).
- ↑ Beteiligung der SRG an Admeira – BAKOM schreibt Verfahren ab. In: Bundesamt für Kommunikation. Abgerufen am 2. Januar 2020.
- ↑ Admeira oder die hohle Gasse der Werbewirtschaft. In: Die MEDIENWOCHE – Das digitale Medienmagazin. 31. März 2016, abgerufen am 5. Juni 2017.
- ↑ Rainer Stadler: Auflagen für die SRG: Oranges Licht für die Werbeallianz. In: Neue Zürcher Zeitung. 29. Februar 2016, ISSN 0376-6829 (nzz.ch [abgerufen am 4. Juni 2017]).
- ↑ Werbeallianz Admeira: Vorläufig keine Akteneinsicht für Gegner. In: Neue Zürcher Zeitung. 5. Januar 2017, ISSN 0376-6829 (nzz.ch [abgerufen am 4. Juni 2017]).
- ↑ Kathrin Alder: Medienunternehmen dürfen mitreden. In: NZZ, 15. März 2018, S. 18
- ↑ Francesco Benini: Deal der SRG mit Privaten auf der Kippe. In: NZZ am Sonntag, 13. Januar 2018, abgerufen am 14. Januar 2018
- ↑ Francesco Benini: Ringier-Chef: Unsere 140 Medienmarken müssen die Menschen dort erreichen, wo sie sind. Interview mit Marc Walder, NZZ am Sonntag, 15. Februar 2020, abgerufen am 18. Februar 2020
- ↑ Tele Romandie Combi. admeira.ch, abgerufen am 7. Februar 2021.
- ↑ SRG verlängert TV-Vermarktungsvertrag mit Admeira. In: srgssr.ch. 20. Dezember 2021, abgerufen am 5. Februar 2022.
- ↑ Rückschlag für Admeira: Goldbach Media gewinnt französische TF1-Gruppe. In: kleinreport.ch. 21. Juli 2023, abgerufen am 31. März 2023.