Adneter Marmor

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Polierter Lienbacher Marmor mit angeschnittenem Ammonit. Dunklere Manganoxid-Häutchen lassen sowohl Umriss und Kammern des Ammonitengehäuses als auch umliegende Kalkknollen gut erkennen
Rotgrau-Schnöllbruch in Adnet (von hier stammen die Säulen des Parlamentsgebäudes in Wien)
Eingangshalle Parlament in Wien. Säulen aus Adneter Schnöllmarmor
Nationalmuseum Prag, Baluster aus Rotscheck
Block aus Adneter Marmor

Der Adneter Marmor ist der Handelsname verschiedener bunter polierfähiger Kalksteine. Dieses Gestein zählt zu den Riffkalken und Knollenkalken, weitere gleichbedeutende Bezeichnungen sind Adneter Schichten, Adneter Kalke und Adnet Formation oder Adnet Gruppe.

Die Bezeichnung dieses Natursteins als Marmor hat historische Wurzeln und kann deshalb weiter verwendet werden. Es handelt sich um ein Gestein, dessen Nutzung eine lange Tradition in Mitteleuropa vorzuweisen hat. Durch seine unterschiedliche Farbgebung, besonders durch seine Rotfärbung und sein Varietäten war es als Bau- und Denkmalgestein sehr begehrt. Neben zahlreichen Taufsteinen, Säulen, Portalen, Kanzeln und der spätgotischen Grabmalkunst, sind die Meisterwerke von Veit Stoß, Tilman Riemenschneider und Niclaes Gerhaert van Leyden aus Adneter Marmor hervorzuheben.

Das Gesteinsvorkommen befindet sich in Adnet, einer Gemeinde im Salzburger Land im Bezirk Hallein in Österreich. Die Steinbrüche stellen die eigene Ortslage Adneter Marmorbrüche dar.

Die Römer haben den Kalkstein ab dem 2. Jahrhundert abgebaut und für Reliefs, Bau- und profilierte Werksteine sowie Mosaiken verwendet. Das Marmormuseum Adnet zeigt ein Säulenfragment aus der Römerzeit, Fundort ist der Tauglwald bei Vigaun im Süden von Hallein. Im Salzburg Museum sind drei Steinblöcke mit Reliefdarstellungen aus dieser Zeit ausgestellt.

In der Vorromanik und Romanik wurden aus diesem Stein vor allem Reliefgestaltungen hergestellt. Im Bauwesen, sowohl bei Sakralbauten als auch im profanen Bereich, fand der rote Adneter Knollenkalkstein Verwendung.

In der Gotik, ab etwa 1230, gewann vor allem der „Adneter Scheck“ eine besondere Bedeutung. Ein erster schriftlicher Beleg für das Vorhandensein von Steinbrüchen stammt aus dem Jahre 1420.[1] Die Adneter Marmore sind die Träger der gesamten gotischen Österreichisch-bayrischen Grabmalplastik. In den nachfolgenden Zeiten war das Gestein immer nachgefragt.

Nicht nur im barocken Salzburg ist Adneter Marmor der bevorzugte Naturstein aller Repräsentationsbauten. Mariensäulen, Portale, Bodenbeläge, Wandverkleidungen, Türrahmungen, Fensterlaibungen, Gedenktafeln, Bildstöcke, Altarschranken oder Weihwasserbecken, alles nur Erdenkliche wurde aus diesem Stein geschaffen.

19. Jahrhundert

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Am Beginn des 19. Jahrhunderts, im Jahr 1805 entstand das Marmorwerk Oberalm aus dem stillgelegten erzbischöflichen Messinghüttwerk im Ortsteil Hammer in Oberalm. Dieser Betrieb ist stark mit den Adneter Steinbrüchen verbunden. 1887 übernahm die „Aktiengesellschaft für Marmorindustrie Kiefer das Werk. Dies war der Beginn der industriellen Steinbearbeitung, zwischen 1861 und 1887 wurden weitere Adneter Steinbrüche zugekauft (Kirchenbruch, Schwalberbruch - Motzau, Scheck- und Tropfbruch).[2]

Erwähnenswert ist die Anfertigung der „… 24 monolithischen Säulen aus prachtvollem Adneter Rotgrau-Schnöll-Marmor …“, die das Dach über der Säulenhalle des Parlamentsgebäudes an der Ringstraße in Wien tragen. Die kannelierten Säulenschäfte sind 8,5 Meter hoch und haben einen Durchmesser von 1,10 Meter, sie ruhen auf jeweils auf einer hellen Säulenbasis und sind mit einem 1,5 Meter hohen korinthisierenden Kapitell (Durchmesser 1,65 m) abgeschlossen. Die Kapitelle sind aus Untersberger Marmor gefertigt und vergoldet. Der Transport der Schaftrohlinge vom Schnöllbruch in Adnet zum Bahnhof in Hallein stellte eine große Herausforderung dar. Für einen 18 t schweren Monolithen wurden vor den Wagen, der von den werkseigenen Stellmachern eigens angefertigt wurde, 36 Pferde gespannt, um über den Bergrücken Strub zu kommen. Zwei dieser Säulen wurden 1950 aus dem gleichen Steinbruch (Schnöll) nachgeliefert, da im Zweiten Weltkrieg zwei Peristyl-Säulen durch Fliegerbomben zerstört wurden.[3]

Durch die Neuerrichtung der Erzherzogin-Giselabahn (Salzburg-Tiroler-Bahn), als Ersatz für den Steintransport mit Schiffen über die Flusswege, waren die Adneter Steinbrüche ab 1875 mit Europa besser verbunden. Damit begannen vermehrte Lieferungen nicht nur in den mitteleuropäischen Raum, sondern auch über den Kontinent hinaus in den Nahen Osten, in die Türkei, nach Jerusalem und Kairo auch nach Südafrika und bis zur Weltausstellung nach Chicago und auch nach Kanada.[4]

Erster Weltkrieg und Zwischenkriegszeit

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Im Ersten Weltkrieg kam der Marmorabbau beinahe gänzlich zum Erliegen. Nach 1918 wurde anfänglich nur in sehr kleinem Umfang abgebaut, die Zwischenkriegszeit mit der großen Weltwirtschaftskrise war eine wirtschaftlich schwierige Zeit auch in den Adneter Steinbrüchen.

1938 stellte den Steinabbau in Adnet vor unlösbar scheinende Probleme. Die NS-Führung entdeckte diesen polierfähigen, bunten Kalkstein für sich. Hitler ließ durch seinen Architekten Albert Speer große Mengen von Adneter Marmor für seine Repräsentationsbauten abbauen und bearbeiten. Die Stammbelegschaft der Marmorindustrie Kiefer konnte die Fülle an Aufträgen nicht mehr bewältigen und so wurden Gastarbeiter geholt, vor allem aus Italien. Bis zu 400 Steinbrucharbeiter sollen damals in den Steinbrüchen tätig gewesen sein.

In diese Zeit fällt auch die Einführung einer maschinellen Abbaumethode, der Loch-an-Loch Abbau. Bis 1938 wurde in Adnet ausschließlich händisch durch Schroten der Marmor gewonnen. Für das gigantische Führerarbeitszimmer in der neuen Reichskanzlei in Berlin wurde als besonderes Prunkstück ein Kartentisch aus Rot-Tropf-Marmor gefertigt, die Platte hat die Maße 500 × 160 × 18 cm und wurde angeblich nach dem Krieg nach Moskau gebracht.[5]

Nach dem Zweiten Weltkrieg ließ die Nachfrage zwar stark nach, was sich auch in Schließungen von einigen Steinbrüchen widerspiegelt, aber auch beim Wiederaufbau, z. B. von Bahnhöfen, war Adneter Marmor gefragt. Durch effektivere Abbaumethoden und moderne Maschinen bei der Weiterverarbeitung bleiben die Adneter Marmorbrüche weiter in Betrieb.

Adneter Steinhauer

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Schrotgänge im historischen Schmiedebruch
Zweispitzkopf, solche Schrothämmer waren bis zu 6 kg schwer

Über Jahrhunderte hinweg, bis 1938, wurden in den Adneter Steinbrüchen die Rohblöcke von Steinhauern mit einem bis zu 6 kg schweren Schrothammer, einem Zweispitz, freigehauen. Dabei wurden schulterbreite Schrämschlitze, sogenannte Schrotgänge, um den Block herausgearbeitet. Ein tüchtiger Mann schaffte als Tagesleistung etwa 100 cm Länge, 50 cm (Schulter)Breite und 30 cm. Waren alle vier Seiten freigehauen, konnten die Platten mit Hilfe von schlanken Arbeitskeilen in den Lagerfugen gelöst (aufgetrieben) und über Holzwalzen oder Stahlkugeln bewegt, verladen und abtransportiert werden.[6] Der Beruf des Steinhauers, der das Marmordorf Adnet über Jahrhunderte geprägt hat, ist heute nur mehr Geschichte. Im Adneter Dorfleben ist der „Steinhauer“ aber weiterhin präsent, und zwar in der „Steinhauer Musikkapelle Adnet“ (SMK).

Geologie und Steinbrüche

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Für Geologen und Paläontologen ist das Gebiet der Adneter Steinbrüche das „Mekka“ der Gesteinsablagerungen, was die Obere Trias (Riffkalke) und dem Unteren Jura (Rotkalk) betrifft, denn die beinahe ungestörte Lagerung der Schichtabfolge ist hier gut sichtbar dargestellt. Seit ca. 1850 waren die Pioniere der Alpengeologie (Gümbel, Suess u. Mojsisovics, Wähner) und auch Paläontologen (Quenstedt, Hauer, Stur) von der Gesteinsabfolge und vom Fossilinhalt fasziniert. Auch im 20. Jahrhundert haben Wissenschaftler wie Erik Flügl, Harald Lobitzer, Florian Böhm, Alois Kieslinger, Max Schlager zu den Gesteinen von Adnet geforscht.[7]

Ammonit aus dem Wimberg- oder Plattenbruch

Entstanden sind die für den Abbau genutzten Gesteinseinheiten als Ablagerungen in einem Flachmeer am Rande des Tethys-Ozeans im Mesozoikum, in der Zeit der Obertrias (Rhät) bis Unterjura (Lias) aus Kalkschalen und Skeletten abgestorbener Tiere sowie Kalkgerüsten von Pflanzen im Meerwasser, wodurch Riffkalke gebildet wurden. Die dabei als Korallenkalke ausgeprägten Gesteinseinheiten werden in Adnet traditionell als Tropfmarmore bezeichnet, weil die vielen, sich weißlich abzeichnenden Korallenbruchstücke nach dem Polieren der Platten als Tupfen in der dunkleren Matrix erscheinen.

Durch großräumiges Absinken der Erdkruste „ertranken“ die Korallenriffe und nach einer Übergangsphase wurden nur mehr tiefseetypische „rote Kalke“ schichtartig abgelagert. Diese sind vor allem im Wimbergbruch, aber auch im Langmoos, Eisenmann und Lienbacher Bruch zu finden.

Geographisch betrachtet lag der Ort des Geschehens vor etwa 200 Millionen Jahren etwa 600 Kilometer südlich von Adnet.

Die Riffkalke von Adnet (Tropf- und Urbanomarmor) bestehen zu 99 % aus Calciumcarbonat (kohlensaures Calcium CaCO3) mit geringen Mengen an Eisen- und Aluminiumoxid und Magnesiumcarbonat. Schnöll-, Lienbacher-, Motzen-, Scheck. und Wimbergermarmor haben im Durchschnitt etwa 1 % Eisen- und Manganoxide und ca. 1 % Tonminerale in den Brandlagen und um die Knollen als Häutchen.[8]

Adneter Steinbrüche

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Platten- oder Wimbergbruch in Adnet

Der Adneter Kalkstein wird ausschließlich im Tagbau gewonnen. Auf ungefähr einem Quadratkilometer können rund 50 Steinbrüche benannt werden.[9] Namensgebend für Steinbrüche sind neben regionalen Gesichtspunkten (Wimberg-, Langmoos- und der Kirchenbruch) in Adnet die Besitzverhältnisse.

Historisch bedeutend ist die Tatsache, dass die Adneter Steinbrüche, im Gegensatz zu den Steinbrüchen am Untersberg,[10] bis auf eine Ausnahme im Jahr 1420, niemals im Besitz der Fürst-Erzbischöfe von Salzburg waren.[11]

Viele Adneter Bauern hatten ihren Steinbruch, die Namen von früheren Besitzern existieren noch in Steinbruchnamen und in Sortenbezeichnungen. Der Urban-Bauer ist Namensgeber für Urbano-Licht, oder auch Urbano-Rosa, der Knollenkalkstein Mozauer ist nach dem Mozenbauern, der Schnöllmarmor nach Schnöll-Bauern oder der Lienbacher Marmor nach dem Lienbacher-Bauern benannt.

Gegenwärtig (2021) wird im Wimbergbruch, im Lienbacherbruch, im Eisenmannbruch, im Großen Langmoosbruch und im Großen Tropfbruch dieser besondere Marmor abgebaut.

In den Alpen existiert kein weiterer Ort, an dem auf so engem Raum eine derartige Vielfalt vergleichbarer Gesteine und Färbungen vorkommt.

Die sogenannten Tropfmarmore werden auch Korallenkalke genannt, sie sind massige, bunte rhätische Riffkalke mit einer gesamten Mächtigkeit von ca. 200 Metern. In der Grundmasse sind Korallenstöcke eingebettet, deren astartige Verzweigungen aus weißem Calcit (Kalkspat) bestehen.[12]

Diese Tropfmarmore werden entsprechend der Färbung ihrer Grundmasse in Hell-, Rot-, Grau-, Grün- oder Lebertropf unterschieden. Die Farbskala reicht von weiß über hell- bis tiefgelb, von violett zu leberbraun, tiefrot und hellgrün. Der Lebertropf mit violetter Färbung ist relativ selten.

Urbano Marmor ist die neuere Bezeichnung von einfarbig hellen Tropfsorten, vor 1900 wurden diese Kirchenbruch Marmore genannt. Unterschieden wird in Urbano-licht und in Urbano-rosa, bei beiden Sorten ist der Kontrast zwischen Grundmasse und den Tropfen, Querschnitte der Korallenzweige, sehr gering.

Die roten Adneter Knollenkalke sind in unterschiedlich starken Schichten abgelagert, diese können einige Zentimeter oder bis über 10 Meter betragen. Sie sind durch Eisen- und Manganoxide rot bis rotgrau gefärbt und stammen aus dem Unterjura (Sinemurium). Charakteristisch ist für sie eine Entfärbung in der Umgebung von vertikalen Brüchen und Rissen, in diesen Bereichen wird die Rotfärbung chemisch in Grau umgewandelt. Auch kugelige Entfärbungen um Vanadiummineralen, die als dunkle Körner sichtbar sind, kommen vor.

Die Schnöll Marmore sind dickbankige Kalksteine mit zahlreichen Fossilien (Schwämme, Ammoniten und Brachiopoden) und den Farbvarianten von Rot und Rot-Grau. Die wenig entwickelten Knollen sind von der Grundmasse schwer zu unterscheiden, diese schwankt mit fließenden Übergängen zwischen gelb, brau, grün, braun, grau und rot in blassen bis kräftigen Farbtönen.

Der Motzen Marmor hat undeutliche Knollen, seine Charakteristik sind Einschlüsse von Stielgliedern der Seelilien oder Seeigelnadeln, die mit weißen Calcitkristallen gefüllt sind und sich deutlich hervorheben. Die Bänke sind lagerfrei bis höchstens 50 cm Mächtigkeit vorhanden.

Der Lienbacher, auch als Adneter Rot bezeichnete Naturwerkstein ist ein vorrangig plattiger roter Knollenkalk, der viele Farbabstufungen in braunrot zeigt und niemals grau auftritt.[13] Seine Besonderheit zeigt sich in Knollen, die etwas dunkler als die Grundmasse sind und die deutlich von einem sehr dunklem Häutchen aus Manganoxid (im Volksmund der Adneter die „verbrannte Schicht“) umhüllt sind. Auch Entfärbungen durch Vanadiumkerne („Augen“) sind häufig zu finden. Das Gestein tritt in relativ leicht spaltbaren Platten von einer Dicke bis zu 30 cm auf.

Der Wimberg Marmor ist dünnbankig mit relativ kleinen gut erkennbaren Knollen. In diesem eher spröden und härterem Material finden sich auch runde Entfärbungen. Die oberste Schicht, man spricht von der „hangenden“ Schicht, ist bis zu 2 Meter mächtig und sehr kompakt, ohne Lager und mit weniger Knollen. In der Gotik wurden aus diesem Material bevorzugt Grabplatten sogar mit Hochreliefs geschaffen.

Wegen der typischen Zeichnung werden einige Sorten dieser Knollenkalke Scheck-Marmore genannt und die Farbe vorangestellt, wie zum Beispiel Rot-Scheck und Grau-Scheck.[14]

Sortengalerie (Auswahl)

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Die Korallentropfmarmore bestehen fast nur aus Fossilien, in allen anderen Varietäten sind auch Fossilien zu finden. Am häufigsten und auffälligsten sind die Ammoniten, Schnecken, Brachiopoden und Muscheln sind in den Adneter Schichten vereinzelt zu finden. Massenhaft existieren Seelilienglieder. Als äußerst seltene Funde sind die Skelettreste von Fischechsen (Ichthyosaurier) oder ein Zahn der Pflasterzahnechse zu benennen.

Kuhtrittmuschel im Marmormuseum Adnet
Lienbachermarmor mit Fossilien
Einziger Tangeitfundort in Österreich - Adneter Steinbrüche

Das seltene Mineral Tangeit, aus der Mineralklasse der „Phosphate, Arsenate und Vanadate“, wurde in Österreich bisher nur in den Adneter Steinbrüchen „Lienbach“ und „Dullinger“ gefunden.

Bedeutende Bildwerke und Bauelemente

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Bedeutende Arbeiten aus Adneter Marmor finden sich im Parlamentsgebäude in Wien, auf Festung Hohensalzburg, in der Stiftskirche zu St. Peter in Salzburg und befanden sich in der Neuen Reichskanzlei in Berlin. In zahlreichen österreichischen Bauten, wie z. B. Stiftsbauten und Klöstern befinden sich Altäre, Epitaphe, Wappensteine und Grabmale, wie z. B. in Melk, Klosterneuburg, Heiligenkreuz, Zwettl, Altenburg, St. Pölten, Lilienfeld, Mariazell, Graz, Eisenwurzen, Steyr, Kremsmünster, Lienz, Hallein usw. Ferner sind zahlreiche historische Taufsteine, Bildstöcke und Marterl aus diesem Stein geformt.

Veit Stoß und Tilman Riemenschneider, die im Mittelalter eine Reihe berühmte kunsthistorischer Bildwerke aus Holz schnitzten, schlugen aus diesem Stein einige wenige überaus bemerkenswerte Steinbildhauerarbeiten. Insbesondere die meisterlich von Riemenschneider geschaffenen Gesichtszüge der Bischöfe im Würzburger Dom zeigen die steinbildhauerische Darstellung von Menschen im Übergang von der Spätgotik zur Renaissance in beispielhafter Weise. Das von Veit Stoß geschaffene Grabmal für König Kasimir IV. Andreas (genannt der Jagiellone) in der Wawel-Kathedrale in Krakau, zählt zu den schönsten spätgotischen Tumben weltweit. Des Weiteren ist das spätgotische Meisterwerk, die Tumba von Niclaes Gerhaert van Leyden des Kaisers Friedrich III. im Stephansdom zu nennen.

  • Parlamentsgebäude (Wien): 24 kannelierte monolithische Säulen mit 1,10 m Durchmesser und 8,50 m Höhe. Das Gewicht der monolithischen Säulen aus Rotgrau-Schnöll beträgt je circa 18 Tonnen.
  • Unteres Belvedere in Wien: Großer Marmorsaal
  • Oberes Belvedere in Wien: Marmorsaal
  • Stephansdom in Wien: Tumba von Kaiser Friedrich III. Sein Grabmal im Wiener Stephansdom von Niclaes Gerhaert van Leyden ist eines der bedeutendsten plastischen Kunstwerke des Spätmittelalters. Ferner ein spätgotischer Taufstein, Füchselbaldachin, die Tumba für Herzog Rudolf II. und Herzogin Katharina und der Tabernakel am Hauptaltar.
  • Verduner Altar in Klosterneuburg. Niederösterreich
  • Hofkirche in Innsbruck: Kenotaph von Kaiser Maximilian I. und Säulen
  • Marmorsaal im Stift Sankt Florian, Oberösterreich
  • Dreifaltigkeitskirche in Stadl-Paura, Oberösterreich
  • Pfarrkirche Adnet: Säulen, Altar, Baluster, Bodenbelag
  • Alte Residenz und Neue Residenz in Salzburg.
  • Portal der Stiftskirche Nonnberg, Salzburg.
  • Kirchenportal in Irrsdorf, Oberösterreich
  • Alois Kieslinger: Die nutzbaren Gesteine Salzburgs. Verlag Das Bergland-Buch, Salzburg / Stuttgart 1964 (= Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Ergänzungsband 4).
  • Alois Kieslinger: Salzburger Marmor in der Kunst von zwei Jahrtausenden. In: Verhandlungen der Geologischen Bundesanstalt. Sonderheft G. Wien 1965, S. 313–316 (auch Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft. 116; PDF, geologie.ac.at).
  • Franz Kretschmer, Hubert Kretschmer, Franz Zoglmaier: Marmor aus Adnet. Herausgegeben vom Salzburger Bildungswerk, örtliches Bildungswerk Adnet. Verlag Gemeinde Adnet/Salzburg, Adnet 1986 (= Heimatbuch Adnet. 1).
  • Marmorindustrie Kiefer AG (Hrsg.): Denkschrift über die Entwicklung der Aktiengesellschaft für Marmorindustrie Kiefer in Kiefersfelden in den ersten fünfundzwanzig Jahren ihres Bestehens, 1883–1908. Bruckmann, München o. J. [1908].
  • Gerhard Feitzinger, Harald Lobitzer: Die Adneter Marmorsteinbrüche. In: Lothar Schrott, Horst Ibetsberger, Hans-Peter Steyrer, Ewald Hejl (Hrsg.): Salzburg und Umgebung: Neun Geo-Exkursionen. Kiebitz Buch, Vilsbiburg 2008, S. 56–69.
  • Katrin Hauer, Christian F. Uhlir: Adneter Marmor. Entstehung, Material, Abbau, Geschichte und seine Bedeutung als Kulturerbe. Verlag Books on Demand, Norderstedt 2011, ISBN 978-3-8423-8152-0.
Commons: Adneter Marmor – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Franz Kretschmer: Heimatbuch. S. 20 (siehe Lit.)
  2. Franz Kretschmer, Hubert Kretschmer, Franz Zoglmaier: Marmor aus Adnet. Hrsg.: Salzburger Bildungswerk, örtliches Bildungswerk Adnet. Verlag Gemeinde Adnet / Salzburg, Adnet 1986, S. 259 (Heimatbuch Adnet. 1).
  3. Franz Kretschmer, Hubert Kretschmer, Franz Zoglmaier: Marmor aus Adnet. Herausgegeben vom Salzburger Bildungswerk, örtliches Bildungswerk Adnet. Verlag Gemeinde Adnet/Salzburg, Adnet 1986, S. 262 (Heimatbuch Adnet. 1).
  4. Franz Kretschmer, Hubert Kretschmer, Franz Zoglmaier: Marmor aus Adnet. Herausgegeben vom Salzburger Bildungswerk, örtliches Bildungswerk Adnet. Verlag Gemeinde Adnet/Salzburg, Adnet 1986, S. 273 (Heimatbuch Adnet. 1).
  5. Franz Kretschmer, Hubert Kretschmer, Franz Zoglmaier: Marmor aus Adnet. herausgegeben vom Salzburger Bildungswerk, örtliches Bildungswerk Adnet. Verlag Gemeinde Adnet/Salzburg, Adnet 1986, S. 278 (Heimatbuch Adnet. 1).
  6. Franz Kretschmer, Hubert Kretschmer, Franz Zoglmaier: Marmor aus Adnet. Herausgegeben vom Salzburger Bildungswerk, örtliches Bildungswerk Adnet. Verlag Gemeinde Adnet/Salzburg, Adnet 1986, S. 22 (Heimatbuch Adnet. 1).
  7. Katrin Hauer, Christian F. Uhlir: Adneter Marmor. Entstehung, Material, Abbau, Geschichte und seine Bedeutung als Kulturerbe. Verlag Books on Demand, Norderstedt 2011, S. 52.
  8. Katrin Hauer, Christian F. Uhlir: Adneter Marmor. Entstehung, Material, Abbau, Geschichte und seine Bedeutung als Kulturerbe. Verlag Books on Demand, Norderstedt 2011, S. 74.
  9. Franz Kretschmer, Hubert Kretschmer, Franz Zoglmaier: Marmor aus Adnet. Herausgegeben vom Salzburger Bildungswerk, örtliches Bildungswerk Adnet. Verlag Gemeinde Adnet/Salzburg, Adnet 1986, S. 20 (Heimatbuch Adnet. 1).
  10. Franz Kretschmer, Hubert Kretschmer, Franz Zoglmaier: Marmor aus Adnet. Herausgegeben vom Salzburger Bildungswerk, örtliches Bildungswerk Adnet. Verlag Gemeinde Adnet/Salzburg, Adnet 1986, S. 257 (Heimatbuch Adnet. 1).
  11. Christian F. Uhlir: Adneter Marmor. Entstehung, Material, Abbau, Geschichte und seine Bedeutung als Kulturerbe. Verlag: Books on Demand, Norderstedt 2011, S. 46.
  12. Alois Kieslinger: Die nutzbaren Gesteine Salzburgs. Salzburg / Stuttgart 1964, S. 152–157.
  13. Alois Kieslinger: Die nutzbaren Gesteine Salzburgs. Salzburg / Stuttgart 1964, S. 173.
  14. Marmorindustrie Kiefer A.G., Oberalm bei Hallein: Bruchbeschreibung. Wien / Kiefersfelden / Berlin / Frankfurt / Stuttgart / München / Köln [ca. 1900], S. 31.

Koordinaten: 47° 42′ 3″ N, 13° 8′ 35″ O