Adolf von Arnim (Sportfunktionär)

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Adolf Friedrich Heinrich Graf von Arnim-Muskau (* 31. März 1875 in Berlin; † 30. April 1931 in Bühlerhöhe[1]) war ein deutscher Sportfunktionär und Standesherr von Muskau.

Von Arnim war der Sohn von Georg Werner von Arnim (1845–1881) und Caroline, geb. Gräfin von Bismarck-Bohlen (* 31. März 1851; † 12. Oktober 1912). Seine Mutter hatte nach dem 1881 erfolgten Tod ihres Mannes ihren Schwager, den Reichstagsabgeordneten und Inhaber der Freien Standesherrschaft Muskau in der Oberlausitz, Traugott Hermann Graf von Arnim (1839–1919) geheiratet.

Er studierte in Heidelberg, Halle und Berlin Jura.[2] In Heidelberg wurde er 1895 Mitglied des Corps Saxo-Borussia.[3] Er nahm am Ersten Weltkrieg als Offizier in einem Kavallerieregiment teil.

Nach dem Tod seines Stiefvaters folgte Adolf von Arnim 1919 im Besitz der Standesherrschaft Muskau, die er trotz politischer und ökonomischer Schwierigkeiten bis zu seinem Tod erfolgreich führte und bewirtschaftete.

Neben der Verwaltung seines ererbten Besitzes widmete er sich der Pferdezucht und unterhielt einen eigenen Rennstall. Er spielte Golf und errichtete im Schlosspark eine 9-Loch-Anlage. Er war auch als amtlicher Sportfunktionär tätig; so war er von 1913 bis 1919 Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees,[4] Präsident des Union-Klub von 1923 bis 1931 und des Automobilclubs von Deutschland sowie des Berliner Rennvereins von 1926 bis 1931.[5] Er war außerdem von 1923 bis 1928 Präsident der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften. Englischen Zeitungen zufolge galt er als first gentleman in Prussia.[6]

Er starb im Sanatorium Bühlerhöhe.[1] Er war mit der Schriftstellerin Sophie von Arnim, geb. Gräfin und Edle Herrin zur Lippe-Weißenfeld (1876–1949) verheiratet und hinterließ eine Tochter und drei Söhne, von denen der Älteste Hermann Graf von Arnim-Muskau (1903–1997) die Standesherrschaft Muskau erbte,[7] zu einer Waldgutstiftung umgestaltete und bis zur Enteignung 1945 bewirtschaftete.

Einzelnachweise

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  1. a b Graf Arnim-Muskau †. In: Vossische Zeitung. 30. April 1931, S. 2, abgerufen am 21. Dezember 2019.
  2. Deutsche Biographische Enzyklopädie. Band I, Saur, München 1995, ISBN 3-598-23160-1, S. 181.
  3. Cösener Corpslisten 1930. Hrsg. Otto Gerlach. Im Verlag der Deutschen Corpszeitung, Frankfurt am Main 1930, 71, 1024.
  4. Arnd Krüger: Neo-Olympismus zwischen Nationalismus und Internationalismus. In: Horst Ueberhorst (Hrsg.): Geschichte der Leibesübungen. Band 3/1, Bartels & Wernitz, Berlin 1980, ISBN 3-87039-036-0, S. 522–568.
  5. Walter von Hueck: Genealogisches Handbuch des Adels. Gräfliche Häuser A (Uradel), Band V, Band 40 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1967, S. 17.
  6. Kurt von Reibnitz: Gestalten rings um Hindenburg. Führende Köpfe der Republik und die Berliner Gesellschaft von heute. Verlag Reissner, Dresden 1928. vgl. August 16, 1929. Joplin Globe from Joplin, Missouri, S. 4; Digitalisat
  7. Schlesisches Güter-Adreßbuch. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter sowie der größeren Landgüter der Provinzen Nieder- und Oberschlesien. 1937. In: GAB. 15. Auflage. Niederschlesien. Regierungsbezirk Liegnitz, Kreis Rothenburg. 3378–3383. Herrschaft Muskau. Wilhelm Gottlieb Korn, Breslau 1937, S. 553 (Digitalisat). Reprint: Klaus D. Becker Potsdam. ISBN 3-88372-245-6.