Adolph Moritz Jungnickel
Adolph Moritz Jungnickel (* 24. Februar 1817 in Reinholdshain; † 17. August 1895 in Schmiedeberg) war ein sächsischer liberaler bzw. später auch fortschrittlicher Politiker.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jungnickel wurde 1817 im osterzgebirgischen Reinholdshain geboren. Nach dem Besuch der dortigen Dorfschule absolvierte er eine Lehr- und Erziehungsanstalt in Dresden-Friedrichstadt und die landwirtschaftliche Anstalt in Tharandt. Ab 1840 besaß er das Erbgericht in Reinholdshain und übte das Amt des Erbrichters vor Ort aus.[1] Während der Revolutionen 1848/1849 vertrat Jungnickel auf dem Landtag 1849 die 64., 65. und 66. Wahlbezirke und auf dem Landtag 1849/50 die 62., 66. und 71. Wahlbezirke die in der I. Kammer des Sächsischen Landtags.[2] Wegen der Verbreitung von nicht den presspolizeilichen Vorschriften entsprechenden Presseerzeugnissen (Flugblättern) im Zuge der Landtagswahl 1849 war er Gegenstand einer Kriminaluntersuchung.[3] Von 1857 bis 1865 gehörte er als Abgeordneter des 7. bäuerlichen Wahlbezirkes der II. Landtagskammer an. Das Mandat erlosch durch seinen Umzug nach Limbach,[4] wo er ein Bauerngut erwarb, von 1865 bis 1883 als Gemeindevorstand und in den 1870er Jahren als Friedensrichter tätig war.[1] Von 1869 bis 1875 vertrat Jungnickel den 13. ländlichen Wahlbezirk (Gerichtsbezirk Dippoldiswalde) in der II. Landtagskammer, 1883 bis 1889 den 31. ländlichen Wahlbezirk (Gerichtsbezirk Limbach).[5][1] Nach der 1883 erfolgten Verleihung des Stadtrechts an Limbach war er dort als ehrenamtlicher Stadtrat und Vertreter des Bürgermeisters tätig.[1]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d Elvira Döscher, Wolfgang Schröder: Sächsische Parlamentarier 1869–1918. Die Abgeordneten der II. Kammer des Königreichs Sachsen im Spiegel historischer Photographien. Ein biographisches Handbuch (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 5). Droste, Düsseldorf 2001, ISBN 3-7700-5236-6, S. 402.
- ↑ Josef Matzerath: Aspekte sächsischer Landtagsgeschichte. Die Mitglieder und Wahlbezirke der sächsischen Landtage (1833–1952), Dresden 2011, S. 66–67.
- ↑ Hauptstaatsarchiv Dresden, 10046 Amt Dippoldiswalde, Nr. 378.
- ↑ Mitteilungen über die Verhandlungen des außerordentlichen Landtages II. Kammer, Nr. 1, 31. Mai 1866, S. 7–10 (Digitalisat).
- ↑ Josef Matzerath: Aspekte sächsischer Landtagsgeschichte. Die Mitglieder und Wahlbezirke der sächsischen Landtage (1833–1952), Dresden 2011, S. 246–249.
Personendaten | |
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NAME | Jungnickel, Adolph Moritz |
ALTERNATIVNAMEN | Jungnickel, Adolf Moritz |
KURZBESCHREIBUNG | sächsischer Politiker |
GEBURTSDATUM | 24. Februar 1817 |
GEBURTSORT | Reinholdshain |
STERBEDATUM | 17. August 1895 |
STERBEORT | Schmiedeberg |